"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
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tot, Erinnerung, Spruch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 10:14für ich heißt das nichts anderes, als das der Verstorbene im Herzen und in Gedanken noch weiter existent ist.
Aber "in unseren Herzen LEBST Du weiter" würd ich das dann auch nich nennen.
Das schlimmste is, das man anfangs wirklich täglich an den Verstorbenen denkt, das mit der Zeit aber nachlässt.Das ist echt traurig.
Auch wenn man sagt , das leben muss weitergehen, klar. Aber traurig eigentlich oder nicht, wenn man irgendwann vergessen wird...
Aber "in unseren Herzen LEBST Du weiter" würd ich das dann auch nich nennen.
Das schlimmste is, das man anfangs wirklich täglich an den Verstorbenen denkt, das mit der Zeit aber nachlässt.Das ist echt traurig.
Auch wenn man sagt , das leben muss weitergehen, klar. Aber traurig eigentlich oder nicht, wenn man irgendwann vergessen wird...
"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 10:28ich habe von meinem kürzlich verstorbenen onkel einen stein aus seinem teich. er liegt bei mir aufm schreibtisch. als symbol für ihn...
traurig ist es bestimmt aus deiner jetzigen sicht, aber spätestens mit der generation, die einen nicht mehr kennenlernt und die menschen sterben, die einen kannten ist man aus dieser welt "komplett" verschwunden.
mehr als sich damit abfinden kann man nicht, so hart das klingt. und dadurch das beste (für sich) drauß zu machen. (und wenn man so will, ist trauer auch ein egositisches gefühl. vielleicht gehts dem verstorbenen jetzt besser, wir wissen es nicht, der verstorbene schon. aber ich bin traurig, da ich nicht mehr mit dieser person lachen/weinen/zusammensein kann.
traurig ist es bestimmt aus deiner jetzigen sicht, aber spätestens mit der generation, die einen nicht mehr kennenlernt und die menschen sterben, die einen kannten ist man aus dieser welt "komplett" verschwunden.
mehr als sich damit abfinden kann man nicht, so hart das klingt. und dadurch das beste (für sich) drauß zu machen. (und wenn man so will, ist trauer auch ein egositisches gefühl. vielleicht gehts dem verstorbenen jetzt besser, wir wissen es nicht, der verstorbene schon. aber ich bin traurig, da ich nicht mehr mit dieser person lachen/weinen/zusammensein kann.
"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 10:35Ich finde nicht das Trauer egoistisch ist, denn sie beweißt dem verstorbenen, das er nicht "aus den Augen, aus dem Sinn" ist.
Ich vermiss meine Mom tierisch, sie war Mutter, lebensberaterin, Seelsorgerin, beste Freundin und alles in einem.
Ich denk nicht jeden Tag an sie, aber so gut wie.Ich weiß es geht ihr gut, sie ist bei Ihren eltern und hilft mir entscheidungen bewusster zu treffen....
Vielleicht ist das auch nur so, weil ich denke sie kann mich nun jederzeit beobachten...
@niggie
Ich vermiss meine Mom tierisch, sie war Mutter, lebensberaterin, Seelsorgerin, beste Freundin und alles in einem.
Ich denk nicht jeden Tag an sie, aber so gut wie.Ich weiß es geht ihr gut, sie ist bei Ihren eltern und hilft mir entscheidungen bewusster zu treffen....
Vielleicht ist das auch nur so, weil ich denke sie kann mich nun jederzeit beobachten...
@niggie
"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 10:44@history_x
das modell, das trauer egositisch ist, ist von "daniel hauenstein" (hatte ich eben vergessen)
ich finde trauer ist ein reinigendes gefühl - die tränen spühlen die seele sauber - (oder irgendwieso gabs da mal n spruch)
falls die threadfrage noch nicht beantwortet wurde, hast du sie dir gerade selber beantwortet.
das modell, das trauer egositisch ist, ist von "daniel hauenstein" (hatte ich eben vergessen)
ich finde trauer ist ein reinigendes gefühl - die tränen spühlen die seele sauber - (oder irgendwieso gabs da mal n spruch)
falls die threadfrage noch nicht beantwortet wurde, hast du sie dir gerade selber beantwortet.
history_x schrieb:denn sie beweißt dem verstorbenen, das er nicht "aus den Augen, aus dem Sinn" ist.
"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 10:48"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 10:55@history_x
ja, kann auch so gewesen sein.^^
früher (so mittelalterzeit glaub ich) wurde ein jahr lang getrauert. das war dann das trauer jahr, wo bei jeder feier oder auch sonntags, wenn die familie zusammensaß für eine kurze zeit um den verstorbenen getrauert wurde. und nach einem jahr war dann schluss.
ich finde es schade, dass der tod in der heutigen zeit todgeschwiegen wird und zum regelrechten tabuthema wurde...so als wäre er nicht existent oder eine lüge...wobei es ein wichtiges thema ist, welches früher oder später jeden betrifft....
ja, kann auch so gewesen sein.^^
früher (so mittelalterzeit glaub ich) wurde ein jahr lang getrauert. das war dann das trauer jahr, wo bei jeder feier oder auch sonntags, wenn die familie zusammensaß für eine kurze zeit um den verstorbenen getrauert wurde. und nach einem jahr war dann schluss.
ich finde es schade, dass der tod in der heutigen zeit todgeschwiegen wird und zum regelrechten tabuthema wurde...so als wäre er nicht existent oder eine lüge...wobei es ein wichtiges thema ist, welches früher oder später jeden betrifft....
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11.04.2011 um 10:59@niggie
nee so kannste das auch nicht sehen, das wird in moslimischen Traditionen auch noch gepflegt, jedoch ist es da so, das man da 52 Tage trauert und das ist dann wirklich trauern.man darf nichts was spass macht, kein Tv Gucken, Radio hören, kein ausgehen, kein schminken, aufstylen, keine Feiern, kein Sex...nix eben...
Find ich ganz schön hart.
Dann hab ich das aber auch wirklich lieber so, das man für sich trauert, sich aber deswegen auch nicht kaputt macht...
nee so kannste das auch nicht sehen, das wird in moslimischen Traditionen auch noch gepflegt, jedoch ist es da so, das man da 52 Tage trauert und das ist dann wirklich trauern.man darf nichts was spass macht, kein Tv Gucken, Radio hören, kein ausgehen, kein schminken, aufstylen, keine Feiern, kein Sex...nix eben...
Find ich ganz schön hart.
Dann hab ich das aber auch wirklich lieber so, das man für sich trauert, sich aber deswegen auch nicht kaputt macht...
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11.04.2011 um 11:03wie sagte data in einer folge, nach dem tod von tascha jar: ich vermisse den input.
streng logisch und realitisch gesehen, ist es nichts anderes was wir menschen vermissen, es wird bei uns noch durch ein konglomarat von botenstoffen untermauert.
der verlust eines nahen angehörigen wird uns menschen ein leben lang begleiten und nie richtig verarbeitet.
es brauchen nur kleinigkeiten auftauchen und die tränen fangen wieder an zu rollen über den verlust.
die aussage: er lebt in unseren gedanken weiter, wird allgemein in einer trauergemeind benutzt um sich gegenseitig trost zu zusprechen und sich der gegenseitigen trauer zuversichern.
somit ist es nichts egoitisches sondern was verbindendes.
streng logisch und realitisch gesehen, ist es nichts anderes was wir menschen vermissen, es wird bei uns noch durch ein konglomarat von botenstoffen untermauert.
der verlust eines nahen angehörigen wird uns menschen ein leben lang begleiten und nie richtig verarbeitet.
es brauchen nur kleinigkeiten auftauchen und die tränen fangen wieder an zu rollen über den verlust.
die aussage: er lebt in unseren gedanken weiter, wird allgemein in einer trauergemeind benutzt um sich gegenseitig trost zu zusprechen und sich der gegenseitigen trauer zuversichern.
somit ist es nichts egoitisches sondern was verbindendes.
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11.04.2011 um 11:06@history_x
oh, das wußt ich nicht, dass das in muslimischen traditionen noch so gepflegt wird, aber das ist wirklich heftig. das finde ich auch etwas übertrieben. aber ich glaube da gibts auch keine wirkliche richtlinie.
jeder versucht ja für sich damit "richtig" umzugehen...falls es da ein richtig gibt...
@dasewige
was mir gerade bei deinem text auffällt ist, dass der spruch "er lebt in unseren gedanken weiter" ja fast nach einer verleugnung des todes klingt...
oh, das wußt ich nicht, dass das in muslimischen traditionen noch so gepflegt wird, aber das ist wirklich heftig. das finde ich auch etwas übertrieben. aber ich glaube da gibts auch keine wirkliche richtlinie.
jeder versucht ja für sich damit "richtig" umzugehen...falls es da ein richtig gibt...
@dasewige
was mir gerade bei deinem text auffällt ist, dass der spruch "er lebt in unseren gedanken weiter" ja fast nach einer verleugnung des todes klingt...
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11.04.2011 um 11:13@niggie
sein wir doch ehrlich, irgendwie negieren wir den tod doch alle, obwohl uns bewußt ist das wir endlich sind.
sein wir doch ehrlich, irgendwie negieren wir den tod doch alle, obwohl uns bewußt ist das wir endlich sind.
"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 11:31@dasewige
da geb ich dir (leider) recht. ich finde es schade, dass es so ist. da gibts ein super indianisches sprichwort zu :
"Der Tod ist der einzige weise ratgeber, den du hast. wende dich an den tod, deinen begleiter, dann wirst du deine verdammte kleinlichkeit aufgeben. wenn der tod dich ständig begleitet hast du keine zeit für närrische gedanken und spielerein, denn er kann dich jederzeit ereilen.
Da jede handlung in meinem leben den tod bedeuten kann, kenne ich weder zweifel noch reue. da du aber denkst, dass du unsterblich bist und die entscheidungen eines unsterblichen können bereut/bezweifelt oder rückgängig gemacht werden. in einer welt, wo der tod der jäger ist, da ist keine zeit für reue und zweifel. da ist nur zeit für mut und entscheidungen. Viele unserer befindlichkeiten verlieren an bedeutung und unsere launen/eitelkeiten/nöte und hemmungen können überwunden werden, wenn wir uns klarmachen, dass wir nur uns selbst und unserem tod rechenschaft schuldig sind. es gilt nur zu gewinnen, ein erfüllts reiches leben."
da geb ich dir (leider) recht. ich finde es schade, dass es so ist. da gibts ein super indianisches sprichwort zu :
"Der Tod ist der einzige weise ratgeber, den du hast. wende dich an den tod, deinen begleiter, dann wirst du deine verdammte kleinlichkeit aufgeben. wenn der tod dich ständig begleitet hast du keine zeit für närrische gedanken und spielerein, denn er kann dich jederzeit ereilen.
Da jede handlung in meinem leben den tod bedeuten kann, kenne ich weder zweifel noch reue. da du aber denkst, dass du unsterblich bist und die entscheidungen eines unsterblichen können bereut/bezweifelt oder rückgängig gemacht werden. in einer welt, wo der tod der jäger ist, da ist keine zeit für reue und zweifel. da ist nur zeit für mut und entscheidungen. Viele unserer befindlichkeiten verlieren an bedeutung und unsere launen/eitelkeiten/nöte und hemmungen können überwunden werden, wenn wir uns klarmachen, dass wir nur uns selbst und unserem tod rechenschaft schuldig sind. es gilt nur zu gewinnen, ein erfüllts reiches leben."
"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 11:52"Er lebt in unseren Gedanken weiter" - ich bitte um Erklärung
11.04.2011 um 15:05Er lebt in unseren Gedanken weiter.
Ich denke, der Satz bezieht sich auf eine andere "Weisheit": Wirklich tot sind nicht die Verstorbenen, sondern die Vergessenen.
Warum halten wir Mozart, Shakespeare, Goethe oder Schiller für "unsterblich" obwohl wir sicher wissen, dass sie gestorben sind? Weil sie in ihren Werken weiterleben.
Heute lebt niemand mehr, der sie persönlich gekannt hat. Und doch "kennen" auch heute noch viele diese Menschen.
Es ist nun einmal nicht jedem vergönnt durch seine Werke "unsterblich" zu werden. Schau dir die Geschichte an: sie ist voll denen die man versucht hat vergessen zu machen (wobei es in der Natur der Sache liegt, dass wir wahrscheinlich nur einen Bruchteil kennen, nämlich den, wo es nicht geklappt hat...) und denen, wo man sich noch nicht einmal diese Mühe gemacht hat. Sie sind allenfalls noch Namenseinträge in Tauf- oder Sterberegistern.
Wenn wir also sagen, dass jemand in unseren Gedanken weiterlebt, dann ist das mit Sicherheit nicht physisch gemeint oder zu verstehen. Es geht einzig und allein darum, dass wir sein Andenken "lebendig" erhalten wollen. Inwiefern uns das gelingt, oder wir das auch immer ernst meinen ist ein ganz anderes Thema. Aber so lange wir an jemanden denken, so lange lebt auch die Erinnerung an ihn, solange begleitet uns die Erinnerung an ihn, ganz so als wäre er selber da. Wie oft hört man Sätze wie: was hätte XX jetzt wohl gesagt? Oder Das hätte YY bestimmt auch gefallen. Solche Sätze sagen wir nicht nur über Menschen, die leider just in diesem Moment nicht dabei sein können, sondern auch über solche die garantiert nicht mehr dabei sein können. D.h. wir "behandeln" sie wie die Lebenden auch. In solchen Momenten lebt er in unseren Gedanken.
Ich denke, der Satz bezieht sich auf eine andere "Weisheit": Wirklich tot sind nicht die Verstorbenen, sondern die Vergessenen.
Warum halten wir Mozart, Shakespeare, Goethe oder Schiller für "unsterblich" obwohl wir sicher wissen, dass sie gestorben sind? Weil sie in ihren Werken weiterleben.
Heute lebt niemand mehr, der sie persönlich gekannt hat. Und doch "kennen" auch heute noch viele diese Menschen.
Es ist nun einmal nicht jedem vergönnt durch seine Werke "unsterblich" zu werden. Schau dir die Geschichte an: sie ist voll denen die man versucht hat vergessen zu machen (wobei es in der Natur der Sache liegt, dass wir wahrscheinlich nur einen Bruchteil kennen, nämlich den, wo es nicht geklappt hat...) und denen, wo man sich noch nicht einmal diese Mühe gemacht hat. Sie sind allenfalls noch Namenseinträge in Tauf- oder Sterberegistern.
Wenn wir also sagen, dass jemand in unseren Gedanken weiterlebt, dann ist das mit Sicherheit nicht physisch gemeint oder zu verstehen. Es geht einzig und allein darum, dass wir sein Andenken "lebendig" erhalten wollen. Inwiefern uns das gelingt, oder wir das auch immer ernst meinen ist ein ganz anderes Thema. Aber so lange wir an jemanden denken, so lange lebt auch die Erinnerung an ihn, solange begleitet uns die Erinnerung an ihn, ganz so als wäre er selber da. Wie oft hört man Sätze wie: was hätte XX jetzt wohl gesagt? Oder Das hätte YY bestimmt auch gefallen. Solche Sätze sagen wir nicht nur über Menschen, die leider just in diesem Moment nicht dabei sein können, sondern auch über solche die garantiert nicht mehr dabei sein können. D.h. wir "behandeln" sie wie die Lebenden auch. In solchen Momenten lebt er in unseren Gedanken.
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