Beerdigungen

@afkai
Also mir wäre es ziemlich egal,was da irgendwo unter meinen Füßen ist-weiß man ja eh nie so genau :)
Ich würde es melden.
Du weißt ja auch nicht wie lang er da unten liegt oder unter welchen Umständen er da hin gekommen ist.
Möglicherweise gibt es noch Angehörige,die froh wären endlich zu wissen,was mit ihrer vermissten Person passiert ist.
Wenn es zu lang her ist,würde ich es trotzdem lieber wissen,das dieser Mensch ordentlich begraben ist und nicht irgendwo in einem Schacht verbuddelt ist und jederzeit bei Bauarbeiten wieder durch die Gegend gegängelt werden könnte :)

Wie sagte man doch, als der Urnenträger bei der Beisetzung wegen Eisregens zum dritten Male schmerzhaft auf dem Hintern landete:
Nun ist Schluss mit der Pietät, nun wird gestreut.

Bei uns sind Beerdigungen die gesellschaftlichen Anlässe, bei denen der Gastgeber nicht schreiend davon läuft, wenn wir auftauchen.

Beerdigungen find ich immer ganz schlimm^^
Immerhin geh ich ja nur auf Beerdigungen von Leuten die mir etwas bedeutet haben...

also ich war mit 20j auf einer beerdigung...
meine familie wohnt in der welt verstreut und meine oma wurde in polen begraben.
wir sind hin und die leiche lag offen in dem aufbewahrungsraum und wir beteten so 30 min bei ihr bis alle abschied von ihr nahmen und sie anfassten oder auf die hand küßten...ich habe mich nicht getraut sie anzufassen. das war alles irgendwie weit weg...ich war angstvoll und gelehmt. dann kammen männer, machten den sarg zu und dann erstmal in die kirche...da mußte man noch so um den sarg gehen...nunja bis der sarg nach der messe rausgetragen wurde, aufs auto und da es meine oma war sollte meine famile direkt dahinter losgehen...als das auto losfuhr spielte der autofahrer die "trauermusik" an.
in dem moment musste mein vater leicht auflachen und das hat mich angesteckt, weil die musik irgendwie zu fröhlich war, fanden wir...die hat da garnicht reingepasst, wie die da angestimmt wurde...nunja jedenfalls war alles sehr angespannt und bedrückend...besonderst dann als meine mutter kläglich aufgeweint hat, als sie den sarg runter liesen- als ich sie weinen sah...ihren schmerz in den augen...die verzweiflung...es schmerzte mir auch so im herzen....
nunja beim leichenschmaus sah ich paar familienmitglieder zum ersten mal und vllt auch zum letzten mal...
jedenfalls muß ich seit dem tag jeden tag an den tod denken...schon 6 jahre lang ...ich bekomm panikattacken und so wenn ich an den tod denke...

Je älter man wird, um so häufiger sind Beerdigungen eigentlich die einzigen Anlässe, auf denen man noch Leute trifft.

Kommenden Freitag werde ich die Urne meiner Mutter beisetzen.

Aber eigentlich sehe ich das als nicht besonders dramatisch an. Eher als einen abschliessenden notwendigen Akt.

@Doors

Ich wünsche Dir und Deiner Familie, dass diese Urnenbeisetzung Deiner verstorbenen Mutter ein liebevoller abschliessender Abschied wird :)


Ich habe tatsächlich auch schon einmal auf einer Beerdigung ein leichtes, fast fröhliches Gefühl gehabt.
Ein Mensch war gestorben, der sein Leben bis zum Ende voll gelebt hat, in einfacher Zufriedenheit, aber auch immer wieder offen gewesen war für Neues. Ein sehr interessierter Mensch, der eine enge Naturverbundenheit verinnerlicht gehabt hatte.

Es war unser 95 Jahre alter Nachbar, der vor einigen Jahren beerdigt wurde, den ich bis zu seinem Tod bei sich zu Hause gepflegt hatte, und zu dem ich ein sehr schönes Verhältnis gehabt hatte. Er war ein sehr interessanter alter Mann gewesen, mit viel Humor und Verstand, den er bis zuletzt behielt.

Als er gestorben ist, war er die letzten Tage bettlägerig gewesen. Und ich bin für ihn sehr froh gewesen, dass er diesen Zustand des körperlichen Nachlassens seiner Kräfte nicht länger hat miterleben müssen.
Deshalb wohl mein leichtes fast fröhliches Gefühl, das bei mir auf seiner Beerdigung aufkam. Er hatte den " letzten Gang " gut geschafft :)

Ich denke auch, dass es ein sehr entscheidender Unterschied ist, ob ein Mensch nach langem Siechtum stirbt - oder plötzlich aus dem Leben gerissen wird. Ob jemand sein Leben gelebt hat - oder gerade erst damit begonnen hat. So ist mir der Tod von Kindern immer näher gegangen als der Tod von Erwachsenen, der Alterstod hat mich weniger getroffen als der gewaltsame Tod.

Alsi ich 16 war ist meine Freundin vom Hochhaus gesprungen .
Auf ihrer Beerdigung habe ich die Orgel gespielt ,ihr Sarg stand genau neben mir.
Es war ein sehr sehr komisches Gefühl .

Alterstod hat mich bei meinen Eltern schon sehr getroffen !

Wahrscheinlich auch so stark, weil ich sie nicht so oft besuchen konnte, wie ich es gern gemacht hätte, bevor sie gestorben sind.

Für mich waren diese Beerdigungen sehr aufwühlend gewesen.

@lino

Das war sicher eine sehr schlimme Erfahrung für Dich gewesen, in so jungen Jahren den Freitod seiner Freundin verkraften zu müssen.

Schön, dass Du Orgel gespielt hast auf ihrer Beerdigung. Das hat sicher auch einiges an Kraft gekostet ! :)

Ich habe mal von einer Beerdigung gehört, auf der es für die Trauernden Wein gab, weil die Verstorbene so gerne Wein trank.
Dann hat die beste Freundin der Verstorbenen einen Brief vorgelesen, in dem die Verstorbene ihre Mutter beschimpfte und für alles mögliche verantwortlich machte.
Soll seeehrrr eigenartig gewesen sein.#

Leider war ich nicht dabei.

@elfenpfad

Ja das war für alle Freunde damals schlimm.
Es war damals auch eine sehr große Beerdigung gewesen , viele Schüler und Lehrer der Schule haben an der Beerdigung teil genommen .

@schatten:

Janis Joplin plante ihre eigene Beerdigung centgenau: Die Hinterbliebenen sollten nach ihrem Willen für 1.500 Dollar Alkohol konsumieren. Keinen Cent mehr.

Ich finde Beerdingungen immer total schrecklich. Aber es kommt auch immer drauf an warum jemand gestorben ist.

Bei meinen Großeltern die beide sehr alt geworden sind und bis zum Schluß relativ gesund waren, war nur der Gedanke, dass ich sie nie wieder sehen werde schrecklich.

Als ich 18 war wurde ein Kumpel, der bei einem Motorradunfall umgekommen war, beerdigt. Das war schon noch ein Stück schlimmer. Der hatte ja sein ganzes Leben noch vor sich.

Kaffee und Kuchen sind danach immer reichlich vorhanden :)

gillian.a.xx schrieb:Kaffee und Kuchen sind danach immer reichlich vorhanden

BOAH, mir geht aus Beerdignungen doch nicht um den Leichenschmaus (und das Wort hört sich pervers an). Mir würde es reichen, wenn man einfach nur zusammensitzt und redet.
Der Kuchen ist mir da recht egal gewesen, zumal ich eh nichts essen kann, wenn ich down bin.

Naja, das soll die Angehörigen ein bisschen aufheitern. Man redet nochmal über den Toten, erzählt ein paar Anekdoten etc.
Ist halt ein Brauch.

Ich hab mich in ganz jungen Jahren auch immer über den Brauch des
"Leichenschmauseses " aufgeregt.

Heute denke ich anders darüber. Die Familie und Freunde, Bekannte und manchmal auch Nachbarn sitzen zusammen, und jeder erzählt etwas von seinen Erlebnissen mit dem Verstorbenen.

Und das man natürlich meistens nur das Gute erzählt, ist ja eigentlich nur positiv. Das sollte man ja auch in Erinnerung behalten. :)

In Amerka macht man die ganze Zeremonie zu Hause, während der Sarg neben einem steht muss man noch für die Nachbarn Häppchen zaubern.Naja ist halt der brauch...andere Länder andere Sitten :)

Ich bin ja auch immer beim Leichenschmaus dabei gewesen, aber vordergründig wegen dem Zusammensitzen. ^^