@lateralDu machst ja recht interessante Threads auf, finde ich. Irgendwie fühlt sich der eine oder andere gleich angesprochen, weil er ähnliches Erlebt hat, ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Eine Lösung in deinem ganz speziellen Fall, nein, die habe ich nicht. Aber ich kenne das auch. Aber ich habe festgestellt, dass es egal ist, wie ich mich auch immer entscheide. Ich würde mir hinterher immer die Frage stellen: Wäre der andere Weg nicht besser gewesen? - Hätte ich aber den anderen Weg eingeschlagen, hätte ich mich genau das gleiche gefragt !
Ich denke es kann daran liegen, dass wir selbst etwas zu unsicher sind. Dann ist es nämlich an sich egal, welchen Weg wir nehmen. Die eigenen Zweifel gehen immer mit
:DEs kann auch daran liegen, dass wir vielleicht den Weg sehen, aber eigentlich das Ziel dabei nicht sehen. Dann sind das Wege die irgendwo hin führen. Das macht möglicherweise Unsicher.
Hat man aber ein ganz konkretes Ziel vor Augen und sagt sich fest entschlossen: Da will ich hin ! - Dann sind die Wege egal. Denn ob ich jetzt links herum gehe oder rechts herum, spielt keine Rolle, hauptsache ich steuere das Ziel an und der Weg führt mich irgendwann genau da hin wo ich auch hin will. Wenn man so eine Gewissheit hat, verschwinden die Zweifel und auch die Unsicherheit.
Aber wie das Leben so ist, bei manchen Wegen kommt man irgendwann ins Straucheln. Oder es werden einem zu viele Steine in den Weg gelegt, oder man kommt an seine natürlichen Grenzen und merkt: Ich schaffe das nicht. Das Ziel war zu hoch gesteckt. Ich erkenne, dass ich da sowieso nicht ans Ziel komme. Dann ist Weitergehen Sinnlos.
Es kann auch sein, dass man während des Weges ein anderes, neues Ziel anvisiert und sich sagt: Ach, warum will ich eigentlich da hinten hin, dort ist es doch viel schöner - Also die Route ändert.
Das wichtigste ist für mich, dass ich selber irgendwo hin will, mir dieses Ziel selbst stecke und mir nicht von anderen sagen lasse, was gut für mich ist. Die wissen das nämlich unter Umständen nicht. Schön ja, wenn man auf jemanden hört, der einen sagt: Das hier ist der richtige Weg. Solange ich nicht selbst davon überzeugt bin, sollte ich ihn besser nicht gehen. Denn das macht unsicher. Der Vorteil ist nur: Wenn´s nicht klappt, hat man einen prima Sündenbock und kann sagen: Siehste, war nix ! Hätte ich mal nicht auf dich gehört... Aber das bringt einen ja nicht wirklich weiter.
Wenn man sich selbst an die Nase fassen muss und sagt: Nene, das war ja wohl nicht wirklich das gelbe vom Ei - Dann muss man sich eben selbst diesen Fehler eingestehen. Das macht aber ja nichts. Dann kehre ich eben um und schlage einen neuen Weg ein. Aber dann bin ich der Macher und ich trage die Verantwortung für den Weg, den ich gehe - Mitsamt allen Konsequenzen. Und wenn ich merke: Das war wohl nichts, auch gut, dann weiß ich eben bescheid.
Manchmal ist das Leben aber halt auch so, dass man gar nicht die Möglichkeit hat, einen Weg zu einem gesteckten Ziel gehen zu können. Dann muss man eben von den Möglichkeiten diejenigen ergreifen, die einem am ehesten zusagen.
Es ist ja immer so - Entweder hat man die Qual der Wahl und fragt sich bei jeder Entscheidung: War das jetzt richtig oder hätte ich nicht besser...? Oder man hat keine Wahl und es wird ein Weg vorgegeben, dann bleibt einem nichts anderes übrig. Aber dann hängt es auch wieder von der eigenen Einstellung ab, wie man ihn geht.
Ich kann das positive dabei heraus stellen und mir sagen: Och, ist doch auch ganz nett hier. Oder ich sehe nur das negatie und sage: Wusste ichs doch, aber ich konnte ja nicht anders. Mir blieb ja nichts anderes übrig. Das macht dich kein bisschen glücklicher oder zufriedener.
Bei mir ist es aber oftmals so, dass ich wie hier auch schon ein anderer geschrieben hat, immer zwei Seelen in meiner Brust habe. Der Verstand sagt zB. Nein, mach das bloß nicht - Das Herz: Doch, mach es ! Es ist egal wie man sich dann entscheidet. Man wird immer unzufrieden sein, weil eine Stimme immer die ist, die Nein gesagt hat.
Wenn man gegen den Verstand angeht und auf sein Herz hört, sagt einem der Verstand: Hättest du mal... Wenn man gegen sein Herz angeht und stattdessen auf den Verstand hört, sagt einem das Herz: Ich bin aber unglücklich...
Es gibt kein Patentrezept. Aber eines hab ich auch erfahren: Gegen den Verstand zu arbeiten klingt zwar unlogisch, macht aber glücklicher, wenn dafür das Herz sagt: Ich bin aber glücklich. Umgekehrt ist es schwieriger. Selbst wenn der Verstand sagt: Was willst du, hier geht es doch gut vorran - Das Herz aber dabei stehen bleibt und sagt: Ich fühle mich hier auf diesem Wege aber nicht wohl, ich bin unglücklich dabei, dann ist der Weg wesentlich schwerer zu gehen als wenn man auf sein Herz oder seinen Bauch hört und dabei möglicherweise aber gegen seinen Verstand entschieden hat.
Was hab ich von vermeintlichen Vorteilen, wenn mein Herz sagt: Ich fühle mich nicht wohl, ich bin unglücklich? Was die anderen sagen: Wie kannst du nur, da hättest du so viele Vorteile, da wärest du ja dumm, wenn du das nicht machen würdest... das spielt alles keine Rolle, wenn das Herz sich nicht wohl fühlt.
Wenn das Herz aber sagt: Ja hier bin ich glücklich, dann ist es unerheblich ob mir rein Verstandesmäßig dabei irgendwelche Nachteile entstehen, die kann ich aber wegstecken, wenn es mir gut geht.
Es kann aber auch sein, dass es wirklich egal ist, wenn der Weg A genauso gut wie schlecht ist wie der Weg B - Dann spielt es letztlich keine Rolle, welchen Weg ich gehe. Ich meine, es ist ähnlich wie die Kassenschlangen im Supermarkt. Bin ich in Schlange A denke ich: Ach wäre ich doch in Schlange B, da gehts doch viel schneller... Wechsel ich dann in Schlange B denke ich: Mist, war doch nicht so ne gute Idee, jetzt telefoniert der Kassierer und zählt Geld ab, jetzt geht es in A doch viel schneller... Und plötzlich wird Kasse C aufgemacht...
:D