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Hilfesyndrom, oder was ?

17 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Familie, Überforderung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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DieSache Diskussionsleiter
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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:24
Liebe Allmy-Gemende !

Frau Hyde wird heute hier einen Beitrag verfassen und einstellen zu dem ich ehrliche Antworten lesen möchte. Es kann durchaus sein, dass es hier den ein, oder die andere User/in gibt, die für mein Anliegen kein, oder nur bedingt Verständnis aufbringen kann, aber auch diese möchte ich bitten hier keine gemeine Bemerkungen fallen zu lassen, oder sich bei eventuellen Streitpunkten sachlich zu bleiben !


Zu meinem Anliegen :

Seit letztem Jahr stehe ich unter Dauerstress, erst der Konflikt in der Familie, dann der Tod meiner Großmutter, für die ich in ihren letzten Tagen da war, auf die ich Nachts acht gab um zu bemerken wenn etwas mit ihr nicht in Ordnung war, es war ihr Wunsch zuhause sterben zu dürfen. Dieser Wunsch wurde auch durch die Mithilfe meines Mannes und mir entsprochen.

Es stand für meine Mutter fest, dass wir in diese Wohnung ziehen dürfen. Wobei von Anfang an klar war, dass wir ihr dann Miete zahlen, damit sie ihre Rente aufbessern kann.

Wer mich von den Usern kennt, der weiß um meine psychischen und gesundheitlichen Probleme in der alten Wohnung. Depressionen sind bei mir häufig aufgetreten und ich habe Messi-Anteile. Der Umzug war gleichfalls für mich die Möglichkeit mein nach Außen getragenes Chaos zu ordnen, zu entmüllen und entmisten. Lange Zeit hatte ich mich nicht um meinen Diabetes gekümmert und fand dann in der neuen Wonung endlich schon fast die Struktur, - die mein Leben, will ich es vernünftig führen (sprich meinen Mann unterstützen um eine "gesunde" gemeinsame Zukunft mit ihm haben zu können !), muss ich Ordnung halten können, mich neu strukturieren, doch was kam nach der Haushaltsauflösung und Renovierung ?

Ein Heizungsrohrwasserschaden !

Meine Katzen kamen bis dato bei einer Freundin unter und auch ich durfte bei ihr schlafen (hatte auch für meinen Mann gegolten). Ich lebe jetzt seit April auf einer Dauerbaustelle, meine Kräftereserven werden immer weniger und doch halte ich jetzt schon recht lange durch, aber diese Ablufttrockner und Tourbinen rauben mir bald den Rest !

Ich hatte meiner Großmutter am Sterbebett versprochen, dass wir drei Frauen füreinander da sind, aber wenn es so weitergeht, mach ich mich noch kaputt. Wir haben Schulden (offene Zahlungen), meine Mutter kam bisher nicht wirklich zum trauern, mein Mann arbeitet sich krumm und ich fühle mich ausgelaugt und leer...

Meine Frage an Euch, glaubt ihr ich hab mich selbst überfordert mit dem Versprechen, bin ich am "Hilfesyndrom" leident, wenn ich für jeden da sein will, aber merke ich überfordere mich selbst damit ?

Ideale leben ist garnicht einfach....ehrlich !


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:29
@DieSache

an dem punkt mit den schulden scheitern viele , ist ja schön das du dich so kümmerst um alles , meinst denn du birgts jedem zwanghaft deine hilfe auf ?

oder kommen alle zu dir die dir nahe stehen ohne zu wissen wie es um dich steht ?


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:30
Also wer an Depressionen leidet wie du, für den ist es "gut" anderen zu helfen....

NUR man darf es oder sollte es nicht bist zur Selbstaufgabe tun. Das du ein Versprechen deiner Grossmutter gegeben hast , finde ich sehr gut dann hast du einen Grund nicht über deine Depressionen nachzudenken. ( Kenne das aus eigener Erfahrung )

Es kommt immer auf das Gleichgewicht an.


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DieSache Diskussionsleiter
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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:35
@frieder,

wenn ich mir darüber im Klaren wäre, denke ich hätte ich nicht danach gefragt...

Vielleicht sind meine Erwartungen ja wirklich zu hoch...

Ich wills packen, ich will zeigen, dass man sich auf mich verlassen kann, will beweisen, dass ich nicht nur schlau rumlaber...in der Familie fühle ich mich irgendwie verpflichtet...

Hatte ja schon nach der Renovierung vor, eine vernünftige Einstellung zu beantragen...ich kann hier nicht einfach alles stehen lassen, nicht in dem momentanen Chaos !


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:36
Jeder wird bei diesen Ablufttrocknern kirre im Kopf!
Wie lange soll es den noch laufen?

Und wo fühlst Du Dich nun Hilfemäßig überfordert, wo Deine Großmutter tot ist?

Oder ist es so das Du auch noch nicht trauern konntest?


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DieSache Diskussionsleiter
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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:45
Ich hab den Tod verarbeitet, aber ich glaube meine Mutter braucht derzeit Hilfe, moralische...ich merk wie schlecht es ihr geht !

Die Trockner laufen schon fast 4 wochen...und die trocken heiße Luft erschwert es mir Ordnung zu machen, wenn die Teile aber wieder draußen sind, brauchen die Handwerker wieder Platz...mein Mann arbeitet Nachts, wenigstens steht im Schlafzimmer keines der Teile mehr !


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:53
@DieSache
Du kannst nicht anderen Menschen helfen, wenn Du selber sehr schwierige Probleme hast. Dass Du mitfühlend und hilfsbereit bist finde ich anerkennenswert, davon gibt es leider nicht allzu viele Menschen.

Es gibt ein altes Sprichwort : „Aus einem leeren Brunnen kann man kein Wasser schöpfen.“

Deine Krankheit ( Diabetes ) fordert viel Aufmerksamkeit von Dir, da es schwere Folgen haben kann, wenn Du nicht sorgfältig damit umgehst. Gerade diese Krankheit fordert ein sehr strukturiertes Leben.

Ich denke Du brauchst alle Kraft und Hilfe für Dich. Schenke Dir unbedingt mehr Aufmerksamkeit.

Ich wünsche Dir dabei Dein Leben zu strukturieren viel Erfolg.


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 12:57
@DieSache

Wenn Du einfach mit deiner Mam spazieren gerhst usw. kostet Dich das selber doch keine Energie?

Die Baustelle muss weg, das ist das wesentliche. Gut das die Sache absehbar ist, so schneller so besser.....


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 13:11
@DieSache
Vielleicht findest Du ja einen Weg wie Du Deiner Mutter helfen kannst, und dabei noch Energie gewinnst. Ich denke das Ablenkung sehr gut für Deine Mutter ist. Vielleicht könnt ihr Euch gegenseitig etwas Gutes tun. Deiner Mutter geht es sicherlich besser, wenn es Dir gut geht, genauso ist es umgekehrt.

Bei allem was Du tust, darfst Du Dich aber nicht überfordern. Es findet sich immer eine Lösung.


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DieSache Diskussionsleiter
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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 15:26
Danke für den ganzen Zuspruch, ich habe eben nur Zweifel ob es nicht egoistisch wäre, wenn ich mir wirklich ne "Notauszeit" nehmen würde und meinen Mann, meine Mutter und ein paar andere Menschen und Wesen (die beiden Katzen) im Stich zu lassen um mich neu einstellen zu lassen.

Ich weiß, ich hab nur Kraft für alle(s), wenn ich körperlich fit bin, hab aber Angst dass mein Mann und meine Mutter dann wirklich im Schlamassel hocken !


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 15:27
@DieSache

Dann lass es doch einfach alles etwas "sanfter" angehen? Brauchst ja nicht hü oder hott, kann ja auch eine Art hühott sein ;)


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 16:28
@DieSache

Hier sagt man: "Das Hemd ist einem näher wie die Hose"

Du solltest ne Pause nehmen....


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 19:04
„ich habe eben nur Zweifel ob es nicht egoistisch wäre, wenn ich mir wirklich ne "Notauszeit" nehmen würde und meinen Mann, meine Mutter und ein paar andere Menschen und Wesen (die beiden Katzen) im Stich zu lassen“

Es ist nicht egoistisch, sondern dringend notwendig, dass Du Dir eine Auszeit nimmst. Wenn Du ernsthaft krank wirst, dann werden Dein Mann und Deine Mutter noch viel mehr leiden. Wenn es Dir dann wirklich gut geht und Du stabil bist, was schon schwer genug ist bei Deinen Umständen, dann kannst Du immer noch helfen. Wobei ich glaube dass es schon für die beiden eine Hilfe ist, wenn es Dir gut geht.

Jeder Mensch hat Grenzen, und wenn man die kennt und akzeptiert kann man viel besser Leben. Ich bin z.B. ein ernsthafter gründlicher und nachdenklicher Mensch. Ich werde nie ausgelassene Partys feiern können, oder große Freundeskreise haben. Aber ich bin sehr glücklich weil ich meinen Weg mit meinen „Einschränkungen“ gehen kann, und nicht versuche anders zu sein.

Das was Du Egoismus nennst ist keiner. Der Mensch muss erstmal für sich selbst sorgen, nur dann kann er anderen helfen. Ein ausgeglichener zufriedener Mensch, ist eine Wohltat für die Menschheit. Ein überforderter, kranker und dadurch nervöser Mensch ist eine Belastung. Also, sehe zu das Du zu Kräften kommst.

Du kannst gar nicht egoistisch sein, dafür machst Du Dir zuviel Gedanken. Das Beste was Du für Deiner Mutter und Deinen Mann machen kannst, ist dafür zu sorgen dass es Dir gut geht.
@DieSache


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 19:46
@@DieSache


Lass es fließen ! Das ist einfach ein Entwicklungsprozess und ein Teil deines Lebensweges.

Mit Liebe geht alles !


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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 20:46
Wenn du schon selbst merkst, dass dir eine Auszeit gut tun würde, dann nimm sie dir unbedingt. Dass du deine Großmutter in ihren letzten Tagen beleitet hast, ist bewundernswert. Aber ich weiß auch aus eigener Erfahrung, wie kraftraubend das ist. Dann noch die anderen Dinge, die du aufgezählt hast...
Klink dich mal aus. Die Welt geht nicht unter, wenn du mal nicht für alle da bist, auch wenn sich das so anfühlt.
Wenn du nicht die Bremse ziehst und so wahrscheinlich auf einen Nervenzusammenbruch oder Ähnliches zusteuerst, ist keinem geholfen. Dann kannst du andere nicht mehr unterstützen und vor allem dich selbst nicht mehr. Die Symptome, die dir sagen, dass du Ruhe brauchst, hat die Natur schließlich nicht zum Spaß erfunden ;).

Ich wünsche dir alles Gute :)


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Chiby ehemaliges Mitglied

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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 21:35
@DieSache

Ich bin ja nun schon lange im Forum und ich erinnere mich an Gespräche mit der, als du damals noch in der alten Wohnung gewohnt hast. Von daher weiß ich noch so ungefähr, wie schlimm es damals war (auch wenns schon sehr lange her ist).

Hilfesyndrom habe ich zumindest noch nie wirklich gehört, nur Helfersyndrom. Allerdings denke ich, dass es normal ist dass sowas alles an den Kräften zerrt. Selbst wenn da ein gesunder Mensch daran zu kauen hat, wird er halb Wahnsinnig und irgendwann sehr erschöpft. Gerade bei psychisch angeschlagenen ist es dann noch viel schlimmer.

Ich würde dir eigentlich auch raten, dass du dich zuerst um dich selbst kümmerst, aber ich weiß das es nicht der idealste Ratschlag ist denn: Leicht gesagt, verdammt schwer gemacht. Ich kenns ja selbst von mir.

Alles in einem sehe ich aber, dass du dich sehr um deine Sachen kümmerst. Dieses Engagement ist nicht immer vorhanden, und das zeigt auch dass du immer versuchst alles selbst hinzubekommen und dich eher gegen Hilfe von außen wehrst (Zumindest vor ein paar Jahren meintest du, du würdest dich niemals trauen jemand anderen bzgl. deiner Wohnung um Hilfe zu bitten.). Das spricht meiner Meinung nach dagegen, dass du umbedingt an einem Hilfesyndrom leidest (also soweit ich das jetzt verstanden habe, meinst du mit Hilfesyndrom dass du permanent Hilfe von außen benötigst bzw. Situationen herführst damit man dir hilft .. bla .. schwer ausgedrückt)

Falls du ein Helfersyndrom meinst: Ja, das sehe ich schon eher!
Das kann aber jeden mehr oder weniger erwischen. Ich bin auch einer der Menschen, die sofort zu Ort sind wenn jemand hilfe braucht und MAN ist das anstrengend. Manchmal wünschte ich mir, dass alle einfach ruhe geben. Besonders frustrierend ist es dann, wenn man selbst Hilfe sucht und keine bekommt.
Andererseits ehrt es einen auch wieder, dass man gerade die Person ist die von anderen Gefragt ist. Es gibt einen ein bisschen (verlorenen) Stolz (wieder) und man freut sich, etwas für die Welt gemacht zu haben. Ein bisschen ein falscher Egoismus, aber ja, ich hab noch keinen richtigen ausweg aus dieser Teufelsspirale gefunden.

Ich wünsche dir, dass alles bald wieder ein bisschen besser läuft!
Lg
Chiby


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DieSache Diskussionsleiter
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Hilfesyndrom, oder was ?

06.08.2009 um 21:43
Ups @Chiby, ja ich meinte ein Helfersyndrom, Hirn ist scheinbar doch schon zu Dörrobst mutiert, kein Wunder bei der rockenen Hitze in der Bude !

Danke für all die Wünsche, dass Alles wieder wird, werd´s beherzigen !


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