"Depri"/Depressionen

@Makavelii
Ja, so ist es tatsächlich: dass Du Dich in Deinem Zuhause, was ja Dein Rückzugs- und Erholungsort ist (oder sein soll), völlig wohlfühlst, ist eine wichtige Vorraussetzung!
Und wenn Dein direktes Umfeld das nötige Verständnis und die Empathie aufbringen kann, die Du brauchst, kannst Du wieder Boden unter den Füßen bekommen.

Eins der schlimmsten Dinge ist es, wenn man Sätze zu hören bekommt wie: "Nimm dich zusammen", "Sei doch zufrieden, Anderen geht es auch nicht gut" usw. usf. Solche Worte haben mich eher wütend gemacht, und sie zeugen von großem Unverständnis für eine echte Depression.

Grüße!

@Missesfee
Das glaube ich Dir: als Laie ist es meistens schwer zu erkennen, ob Jemand wirklich ein Messie ist.
Und längst nicht immer ist diese "Sammelsucht" so extrem, wie es oft im Fernsehen gezeigt wird.

@Missesfee
Ich habe den Eindruck, dass die allermeisten unter einer Depression leidenden Menschen extrem sensibel (super feinfühlig) sind.
Viele haben ein mehr oder weniger schweres Trauma durchlitten, diverse Ängste und/oder Minderwertigkeitskomplexe, was ihnen z.T. nicht bewusst ist.
Oft werden vitale Bedürfnisse unterdrückt, Manche arbeiten fast bis zur völligen Erschöpfung.
Die Psyche sendet eine Botschaft durch die Depression, um sich zu schützen.

Ich kann mit meiner Depression so weit ganz gut umgehen, da ich zum einen bereit bin, daran zu arbeiten und zum anderen mich selbst gut reflektieren kann. Ich weiß, dass ich zu hart mit mir bin, einen großen Minderwertigkeitskomplex habe und dazu noch krankhafter Perfektionismus, sogar was die banalen Dingen angeht. Und ich versuche Situationen, die triggern, aus dem Weg zu gehen. Bei mir sinds meine Eltern, klappt durch die räumliche Distanz eigentlich gut, nur wegen einer Situation im Moment geht es nicht. Die ist hoffentlich bald vorbei und dann heißts erst mal eine Weile Kontaktabbruch, weil dies immer noch schaffen, mich komplett fertig zu machen. Immer genau dann, wenn ich anfange stolz auf mich zu sein, was nicht oft vorkommt, muss ich mir von meinen eigenen Eltern anhören, ich wäre ein Sozialfall und bekloppt im Hirn. Was eigentlich komplett lächerlich ist, weil ich studiere und man nicht behaupten kann, dass ich mein Leben nicht auf die Reihe kriege. Mir fällt es nur manchmal schwerer, aber bisher habe ich noch immer alles geschafft. Ich muss halt akzeptieren, dass meine Eltern so sind und leider keine Hilfe für mich, sondern eine Last -.-

@Daenerys
Ich kann das sehr gut nachfühlen, weil ich mich in Deiner Schilderung größtenteils wiederfinde.
Ja, ich musste aus im Grunde denselben Gründen auch den Kontakt abbrechen; es ist für beide Seiten besser.
Diese Komplexe sind reinweg anerzogen, und es ist oft extrem schwer, sich davon zu befreien.

Alles Gute!

@Firehorse
Das ist schlimm und traurig, wenns so weit kommen muss. Ich fühl mich teilweise auch schlecht, wenn ich vor anderen zugebe, wenn ich längere Zeit nichts von meinen Eltern höre und selber nicht den Drang habe, anzurufen, es mir dann besser geht. Die Erkenntnis habe ich leider auch gewonnen, dass diese Komplexe anerlernt sind. Ich hatte die Züge schon als 5jährige und gerade deswegen ist es so schwer, diese Komplexe und damit verbundenen Verhaltensweisen zu ändern. Ich muss da selber Acht geben, dass ich deswegen nicht verbittere und meinen Eltern das nie verzeihe. Ich bin kein Einzelkind, sondern Erstgeborene und wurde anders behandelt als meine Geschwister, diese Ungerechtigkeit kriegt man halt auch mit und tut einem weh. Damit das alles besser wird, müssten auch meine Eltern bereit sein, an ihren Problemen zu arbeiten, aber das werden sie nie machen, deswegen bleibt da nicht groß eine Alternative. Mein Psychologe hat mir geraten mir eine Ersatzfamilie zu suchen und die finde ich zum Glück in meiner Schwester und Freunden. Das wäre noch Mal ein ganz anderer Fall, wenn ich dann komplett allein dann wäre, das wünscht man niemandem. Dagegen ist meine Situation noch ganz gut :)

@Daenerys
Du weißt sicherlich, dass es keinen Grund gibt, sich "schlecht" zu fühlen, ein schlechtes Gewissen zu haben; die Hauptverantwortung liegt bei den Eltern, meine ich. Sie haben Dich geprägt, geformt, wahrscheinlich mehr oder weniger in ein Schema gepresst. Kann das sein?
Nein, wenn ihnen die Einsicht und Bereitschaft fehlt, das Verhältnis mal aus DEINER Perspektive zu sehen, hast Du auch keine andere Wahl.
Du bist stark und wirst noch gestärkter daraus hervorgehen.

Liebe Grüße!

@Firehorse
Der größte Teil von mir weiß, das es Schwachsinn ist, sich deswegen schlecht zu fühlen. Der andere Teil steckt noch ein bisschen im Schema drin wie "Das macht/sagt man nicht" "Das gehört sich so". Na klar, ich war das erste Kind, da werden die ganzen Hoffnungen reingelegt. Die erste Enttäuschung war schon mal da, dass ich kein Junge geworden bin :D Und dann, als sie erkennen mussten, dass aus mir mal keine reiche langweilige Steuerberaterin wird, die mal im gleichen Dorf wohnt :D Ich rede gegen ne Wand, jetzt aktuell auch wieder. Es wird auf mein Gesagtes gar nicht eingegangen, entweder es wird geschwiegen oder ich werde beleidigt. Das hat keinen Sinn. Zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren auf Dauer nur, wenn die Waage ausgeglichen ist. Am besten die Energie für andere und schönere Dinge verwenden :)
Dankeschön :)

@Daenerys
Ha hast Du völlig Recht: Deine Energie für Konstruktives einsetzen!
Wer abblockt, macht ein Annähern unmöglich.
Und Liebe unter Bedingungen ist keine.

Übrigens bin ich Einzelkind.

mich hat ein drei monatiger klinik aufenthalt und trevilor gehelft

@neonbible
@Koopa

eine depression muss immer diagnostiziert werden, sonst hat man nie sicherheit.
Es gibt so viele leute die behaupten sie seien depressiv, es aber nicht sind, und viele, die nicht wissen, dass sie depressiv sind.

Eine diagnose schafft abhilfe.

Wer jahre wartet und die depression sich chronofizieren lässt, der trifft damit ohnehin eine sehr schlechte entscheidung, denn umso schwerer wird später die therapie werden.

Wer also vermutet depressiv zu sein (symptomlisten gibt es bei google), der sollte so bald es geht zum arzt gehen.