Trennungen von Menschen

Rainlove schrieb:Sie hat damit ihr wahres Gesicht gezeigt , einige Dinge im Leben muss man einfach begraben um befreit in die Zukunft starten zu können.

Ja, manche Leute muss man einfach nicht verstehen ... Vermutlich hat sie sich eine weitaus euphorischere Reaktion meinerseits gewünscht und nicht zu hören, dass mein Leben ein Jahrzehnt ohne sie gut verlaufen ist.

Selbst herbeigeführte Trennungen sehe ich als positiv an. Wenn es gut gelaufen wäre, dann wären sie ja nicht nötig gewesen. Ich habe mich in letzter Zeit von vielen Menschen getrennt und auch verabschiedet, weil mir der Kontakt zu diesen Leuten einfach nicht gut getan hat. Bereuen tu ich es nicht, weil ich dadurch mehr Ruhe und Zeit habe, die ich wiederum mit Menschen verbringen kann, die es gut mit mir meinen.

MissMary schrieb:So kann ich es abhaken - ohne schlechtes Gewissen und auch ohne schlechtes Gewissen weitere Treffen abhaken.

Weitere Treffen sind ein gutes Stichwort. Ich würde noch nicht mal ausschließen, daß die sich nochmal meldet, irgendwann, und dann wieder so tut, als wenn nix gewesen wäre.

@Eintagsfliegin
Sie hat vieles von meinem Leben kopieren wollen. Alles was ich hab wollte sie auch haben. Aber es musste dann immer besser, teurer etc sein

Morrigan1987 schrieb:Sie hat vieles von meinem Leben kopieren wollen. Alles was ich hab wollte sie auch haben. Aber es musste dann immer besser, teurer etc sein

Klingt richtig anstrengend. Gut, dass du sie los bist!

XAE schrieb:Was ich ganz generell am Eingangspost nicht nachvollziehen kann ist der Anspruch, sich nur mit Menschen zu umgeben, die einem Wertschätzung entgegenbringen? Wertschätzung erwarte ich von einem Partner, ansonsten reicht mir normaler respektvoller Umgang von anderen Menschen. Würde ich erwarten, dass man mich permanent wertschätzt, würde ich eventuell Leute verpassen, die spannende Persönlichkeiten haben und von denen ich was lernen will. Dafür müssen die mir aber überhaupt nichts entgegenbringen. Diese Erwartungshaltung hätte ich gar nicht.

Genauso sehe ich das auch.

Auch Sympathiepunkte nur nach Gegensympathiepunkten zu verteilen konnte ich nie nachvollziehen.
Eigentlich ist das Grundschulverhalten,
wo es eine/n beste/n eine zweitbeste/n oder drittbeste/n Freund/Freundin gibt und der/die erstbeste in eine Krise geriet, wenn der/die zweitbeste mit dem/der drittbesten ins Kino ging.

Photographer73 schrieb:Weitere Treffen sind ein gutes Stichwort. Ich würde noch nicht mal ausschließen, daß die sich nochmal meldet, irgendwann, und dann wieder so tut, als wenn nix gewesen wäre.

Ja, damit rechne ich auch. Es ist echt sehr strange ... wie manche Leute agieren.

XAE schrieb:Was ich ganz generell am Eingangspost nicht nachvollziehen kann ist der Anspruch, sich nur mit Menschen zu umgeben, die einem Wertschätzung entgegenbringen? Wertschätzung erwarte ich von einem Partner, ansonsten reicht mir normaler respektvoller Umgang von anderen Menschen. Würde ich erwarten, dass man mich permanent wertschätzt, würde ich eventuell Leute verpassen, die spannende Persönlichkeiten haben und von denen ich was lernen will. Dafür müssen die mir aber überhaupt nichts entgegenbringen. Diese Erwartungshaltung hätte ich gar nicht.

Sehr wahre Worte, welche ich mir mal mehr hinter die Ohren schreiben sollte! Ich bin zwar kein Mensch, der eine Neigung zu Forderungen hat, aber im Zwischenmenschlichen wünsche ich mir oftmals träumerische Harmonie. Aber wie du selbst auch sagst, sollte eigentlich normaler respektvoller Umgang ausreichen.

XAE schrieb:Was ich ganz generell am Eingangspost nicht nachvollziehen kann ist der Anspruch, sich nur mit Menschen zu umgeben, die einem Wertschätzung entgegenbringen? Wertschätzung erwarte ich von einem Partner, ansonsten reicht mir normaler respektvoller Umgang von anderen Menschen.

Was bist Du denn für eine Person, das Dich Dein Partner wertschätzen müsste, Deine Freunde aber nicht, versteh ich nicht.
Wenn ich z. B. nicht selbstverständliche Sachen, für wen auch immer, mache oder Opfer erbringe, erwarte ich wenigstens ein Dankeschön bzw., das das wertgeschätzt wird.

Trennungen gehören zum Leben nun mal dazu. Dadurch können sich aber neue Türen öffnen, die weitaus bessere Räume bieten und möglicherweise für ein ganzes Leben bestand haben können. Man sollte die besten Dinge mitnehmen und sogar schlechte Dinge als eine reichhaltige Erfahrung betrachten.
Doch niemals sollte man für die Zukunft nur noch Schlechtes im Voraus vermuten, man könnte etwas verpassen.

Deshalb kann ich jeden nur raten. Lasst euch ruhig auf neue Freundschaften oder gar Liebschaften ein. Das Leben ist kurz und wartet nicht auf uns.

@borabora

Um die konkrete Frage zu beantworten: Nein, ich erwarte kein Dankeschön. Mein Gegenüber ist ein eigenständiger Mensch. Wenn ich ihm helfen möchte, dann weil ich es selber will. Für die Entscheidung bin ich allein verantwortlich, ebenso für alle möglichen Konsequenzen.

Natürlich passiert es im richtigen Leben andauernd, dass Menschen sich bedanken oder Wertschätzung zeigen (ich hoffe weil sie es wollen und nicht weil sie meinen sie müssten so tun - aber kann ich das wissen? Daher ist es mir im Zweifel unangenehm) und in der Partnerschaft ist man so an demonstrative Wertschätzung gewöhnt, dass es stören würde wenn das wegfiele.

Aber meine Grundhaltung ist tatsächlich rein auf meine Eigenverantwortung bezogen. Niemand muss mir etwas gegenleisten, davon will ich unabhängig sein.

Wenn Menschen sich beklagen, dass sie "ausgenutzt" werden, glaube ich es liegt vielleicht daran, dass sie mit sich selbst die Regeln nicht abgestimmt haben, oder aus irgendwelchen Gründen keine bewussten Entscheidungen getroffen haben. Ich überlege vorher, was ich tue und wie ich anderen gegenüber handle. Und wenn ich zehn Einheiten von irgendwas investiere (Emotionen/Zeit/Leistungen/Geld) und 0 zurückbekomme, ist das für mich absolut ok. Es war meine Entscheidung, von Anfang an, und ich habe von Anfang an nichts zurückerwartet. Heißt, ich hatte andere Gründe so zu handeln, und so bin ich am Ende glücklich mit der Entscheidung, auch wenn andere es vielleicht nicht wären.

Zu was für einer Person mich das macht, weiß ich nicht ;)

Wenn ich für jemanden, den ich sehr mag, ein Gefallen tun kann, dann mach ich das aus vollem Herzen heraus und in der leisen Erwartung, dass es anerkannt und wertgeschätzt wird. Ich gehe selber auch damit in Vorleistung v.a. was das heikle Thema "Vertrauen" angeht. Ich wünsche mir zwar nicht dasselbe zurück, aber ich wünsche mir, dass ich nicht gleichgültig behandelt werde oder dieser Mensch mich einfach nur als Mittel zum Zweck ausnutzt. Dieser Mensch soll im Mindesten den Schneid besitzen, an meiner Person interessiert zu sein. Und das müsste ich vorher erkennen lernen, dass es immer mal wieder faule Eier gibt, die in Wahrheit opportun sind und eben nicht an einem interessiert. Insgesamt gehe ich aber mit solchen Situationen gleichmütig um, weil ich Maßnahmen ergreifen kann, damit mir solche Menschen immer mehr erspart bleiben.

XAE schrieb am 30.05.2021:Was ich ganz generell am Eingangspost nicht nachvollziehen kann ist der Anspruch, sich nur mit Menschen zu umgeben, die einem Wertschätzung entgegenbringen? Wertschätzung erwarte ich von einem Partner, ansonsten reicht mir normaler respektvoller Umgang von anderen Menschen. Würde ich erwarten, dass man mich permanent wertschätzt, würde ich eventuell Leute verpassen, die spannende Persönlichkeiten haben und von denen ich was lernen will. Dafür müssen die mir aber überhaupt nichts entgegenbringen. Diese Erwartungshaltung hätte ich gar nicht.

Diesen Beitrag find ich trotzdem ganz gut gelungen, weils tatsächlich zum Nachdenken anregt. Danke dafür. :)

XAE schrieb:Und wenn ich zehn Einheiten von irgendwas investiere (Emotionen/Zeit/Leistungen/Geld) und 0 zurückbekomme, ist das für mich absolut ok. Es war meine Entscheidung, von Anfang an, und ich habe von Anfang an nichts zurückerwartet. Heißt, ich hatte andere Gründe so zu handeln, und so bin ich am Ende glücklich mit der Entscheidung, auch wenn andere es vielleicht nicht wären.

So kann man sich von vornherein natürlich vor Enttäuschungen schützen^^

Es heisst ja, eine Hand wäscht die Andere.
Auf der anderen Seite erwarte ich für meine geleisteten Hilfen ebenfalls keine Gegenleistung.

Ist aber trotzdem ein blödes Gefühl, wenn man (regelmässig) geholfen hat, im Stich gelassen wird, wenn man selbst dringend Hilfe benötigt.

borabora schrieb:So kann man sich von vornherein natürlich vor Enttäuschungen schützen^^

Es heisst ja, eine Hand wäscht die Andere.

Ich find die Haltung dass man von vornherein halt "abgeklärt" mit sowas umgeht, ganz gut..aber ich hab kürzlich nem "freund", alles was ich für ihn bis dato gemacht hab, unter die Nase reiben MÜSSEN. Ich fand der hat das einfach verdient. So einfach sollte man manche Sonderexemplare nicht davon kommen lassen. Nein. Manche brauchen das weil sie einen Schaden in ihrer Eigen- und Fremdwahrnehnung haben. Aber gut, hätte von Anfang an erspüren können, dass es leider nicht echt war. So what :)

@Eintagsfliegin

Ausnutzen lassen muss man sich auch nicht.
Natürlich sollte jeder eigenen Handlung die Freiwilligkeit hinterstehen aber wenn man merkt, dass nur noch genommen wird oder es gar als Selbstverständlichkeit genommen wird, dann ist bei mir auch Feierabend. Bin da sowieso sehr dünnhäutig geworden durch die letzten Jahre.

Eintagsfliegin schrieb:Ich find die Haltung dass man von vornherein halt "abgeklärt" mit sowas umgeht, ganz gut.

Ich denke, irgendwann braucht jeder mal Hilfe, selbst, wenn man "abgeklärt" ist oder selbstlos stets geholfen hat, ist es ein bitteres Gefühl mMn, wenn man dann im Regen stehen gelassen wird.
Ob man das, trotz Abgeklärtheit, abschütteln kann, möchte ich bezweifeln.

@fullmoon9
Interessantes und wichtiges Thema. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich denke, es kommt ganz darauf an, ob die Beziehungen (egal welcher Art) passen oder nicht. Manchmal funktioniert es einfach nicht (egal ob Partnerschaften oder Freundschaften). Es kann vorkommen, dass man sich auseinanderlebt oder dass man sich einfach nicht (mehr) versteht. Ich habe selbst Trennungen und Kontaktabbrüche erlebt und diese oftmals als sehr traurig und traumatisch empfunden, weil ich mir denke, dass es irgendwo doch gepasst hat, aber ich glaube fest daran, dass immer das Richtige passiert. Wir leben alle nicht auf einer einsamen Insel und müssen uns mit unseren Mitmenschen zurechtfinden.

Ich habe innerhalb des letzten jahres mehrere trennungen im freundeskreis erlebt. Es waren nach und nach 3 menschen dazugekommen, die wir sehr sympathisch fanden. Es lief einige monate harmonisch, bis sich die psychischen probleme dieser personen auf eine art bemerkbar machten, die wir nie erwartet hätten. Es begann mit kleinen respektlosigkeiten, man versuchte unser gegenseitiges vertrauen durch lügen zu zerrütten. Wir wurden verleumnet, man versuchte uns massiv zu schaden etc. Schliesslich kam es zum eklat und zum kontaktabbruch.

Alle waren geschockt, doch wir redeten viel darüber, so dass wir uns auffangen konnten. Das üble gefühl von vertrauensmissbrauch brauchte allerdings, bis es so weit verheilte, das es nicht mehr schmerzt.

Daraus habe ich eine lehre für mich gezogen, spüre ich bei neuen bekanntschaften die anfänge von respektlosigkeit im verhalten, spreche ich es sofort an. Wiederholt sich das, ziehe ich mich konsequent zurück. Schade, aber ich bin es mir wert, soetwas nicht hinzunehmen.

Respektlosigkeit ist für mich zum leuchtendroten tuch geworden.

Ich habe mich von sehr vielen Leuten in meinem Leben getrennt. Zu allererst ist da meine Familie väterlicherseits zu nennen, inklusive des Bastards selbst.

Ich werfe die Menschen praktisch weg, wenn sie mir nichts mehr geben und ich kann das nur empfehlen. Das Leben ist zu kurz, um sich mit Ungeziefer zu plagen, dass nur an dein Blut will um sich selbst davon zu nähren.

Es gibt nur einen Menschen, von den ich mich nicht trennen wollte, doch musste und irgendwann getrennt wurde.
Und dieser eine Mensch, diese eine Trennung, die bereue ich bis heute. Lasst euch nie einreden, ihr MÜSSTET einen Menschen aus irgendwelchen depperten Gründen ("Familie") in eurem Leben haben. Das entscheidet nur ihr. Aber glaubt auch niemals, man MÜSSTE auf irgendwelche Leute verzichten, wenn ihr das nicht wollt.

Der Mensch hat so wenig selbst in der Hand, wer in unseren Leben eine Rolle spielt gehört glücklicherweise dazu.