Yooo schrieb:Die ersten paar Folgen von Barbara Salesch waren ja tasächlich noch echte Fälle, weil die vom Schiedsgericht waren und man die in D so filmen darf. Mag dennoch natürlich viel geschnitten sein aber immerhin.
Joa, private Schiedsgerichte, also in der Regel irgendein Bagatellscheiss, der auf Dauer langweilig wurde. Darum stieg man bei Salesch, auch mit dem Aufkommen weiterer Gerichtsshows auf den Privaten, auf Scripted Reality um. Da konnte man dann richtig plakativ die absurdesten Fallkonstellationen durchackern, wie bei Hold, dem Jugendgericht und wie sie alle hießen.
Was die Vorrednerin aber vermutlich meinte, war weit davor die Ära der Daily-Talkshows, die Anfang der 90er mit Hans Meiser startete. Damals mussten Hinz und Kunz noch ins Fernsehen, um sich vor Tausenden zu entblöden. Das Format boomte, der komplette Nachmittag war quer über die Sender voll mit dem random Getalke. Und iwann damals müssen Fernsehmacher und Produzenten gemerkt haben, dass es dem Zuschauer scheissegal ist, ob man ihm Statisten oder tatsächlich den Typ von nebenan vorsetzt, Hauptsache es wirkt halbwegs echt. Eine Tradition, die heute noch von den Sendern (billiges Fernsehen, das preiswert die werbemageren Zeiten füllt) und so manchem Influencer fortgeführt wird.