Kältezeit schrieb am 26.11.2018:Was haltet ihr von dieser neuen Form der Vermarktung, der Schleichwerbung und was denkt ihr über die Neutralität der Bewertung von Produkten, wenn diese den Influencern doch kostenlos zugeschickt werden?
Ehrlich gesagt, verstehe ich dein Problem nicht und weshalb du es mit Prostitution gleichsetzen tust.
Es spricht nichts dagegen, sich selbst zu vermarkten.
Fußballspieler geben sich auch für Werbung her und es passt oftmals auch nicht. Oder passt Chipsfrish mit Sport und gesunder Ernährung?
Werden deswegen jetzt auch Kinder manipuliert, weil die denken, es wäre sehr gesund?
Schleichwerbung finde ich auch nicht so drastisch, da sie praktisch überall vorkommt, wenn man es denn unbedingt so sehen möchte. Beweise mal, dass etwas Schleichwerbung ist.
Wenn auf meinem Selfie zufällig eine Krombacher Bierdose im Hintergrund zu sehen ist, ist es Schleichwerbung oder einfach das Leben, weil in meiner Wohnung durchaus vorkommen kann, dass ich Bier trinke?!
Was die Neutralität der Bewerbung der Produkte betrifft, von denen man supportet wird, muss man sich selbst mal eine Frage stellen:
1. Würdest du etwas supporten, was dir absolut nicht gefällt, nur weil du Geld dafür kriegst?
2. Oder nimmst du lieber Supportangebote, die zu dir passen und kriegst dafür Geld?
Es mag durchaus vorkommen, dass bei manchen Youtubern (Instagram und Facebook jetzt mal Dank fehlender Bewanderung ausgenommen) mal Placements völlig unpassend gesetzt werden, es aber ohnehin Leute sind, die nicht gerade einen beliebten Kanal haben und vergleichsweise mit anderen Kanälen weit abfallen und wenig geklickt werden. 500.000 Abos sind viel oder wenig, je nach Betrachtungsweise. Ich kenne Kanäle, die werden zwar geklickt, aber mehr gehatet oder kritisiert, zudem weil sie auch neben mangelnden Inhalt unpassende Placements haben. Die Kommentare sind da eindeutig und fast einschlägig.
Das also Kinder da beeinflusst und manipuliert werden, stimmt so gar nicht, da die es gerade am besten durchschauen. So wirklich blöd sind sie nicht. Vielleicht fallen einige drauf rein, aber das kann man auch nicht verhindern, Collateral halt.
Influencer haben ihren Lebensstil und auch sie brauchen Geld, wenn sie gesponsert werden, haben sie definitiv alles richtig gemacht und verwerflich finde ich daran überhaupt nichts. Es ist ihr Beruf.
Früher und Heute Vergleiche finde ich genauso schwachsinnig wie Euro immernoch in DM umzurechnen, da die DM absolut nicht mehr relevant ist und die Wirtschaft nicht mehr stützt.
Früher ist keiner dran gestorben, dass es Influencer gab, das heißt aber nicht, dass sie absolut keine Daseinsberechtigung hat.
Die Gesellschaft ist eine andere, wir leben in einer digitalisierten Welt, Berufe ändern sich und nur weil es nicht die sind, die die älteren Herrschaften von damals kannten, sind sie nicht automatisch schlecht. Die alte Generation ist ebenso Geschichte, die haben ihr Ding gemacht und die Zügel an die nächste Generation weitergegeben.
Und die macht ihr Ding und es läuft.
In meinen Augen ist das hier viel Wind um nichts.