shionoro schrieb:Schon seit Jahren wird das bemängelt, dass einige Fälle, die doch moralisch klar vergewaltigungen sind, nicht als solche gezählt werden.
Welche Beispiele gibt es da konkret? Meist ist es doch eben das Problem, den Vorsatz des Täters zweifelsfrei bestimmen zu können. Und wer hat was wann gesagt oder gemacht hat.
Da kommst es eben auch zum Tragen, dass Zeugenaussagen ein eher problematisches Beweismittel sind. Erinnerungen sind nicht wie Daten auf einer Festplatte, sondern das Gehirn verändert Erinnerungen auch gerne mal. Besonders in dramatischen Situationen.
Was dazu führt, dass die Opfer solcher Taten oft eben auch keine gute Zeugenaussage machen können, sich widersprechen oder sich an Dinge vermeintlich erinnern, die so nicht gewesen sein können.
Wenn Dir einer Gewalt zufügt, wirst Du im Anschluss oft nicht mehr sagen können, wann Du was zu der Person gesagt hast oder wie Du genau reagiert hast.
Das macht es auch für die Opfer solcher Taten so schwierig, weil sie sich eben der Situation ausgesetzt sehen, dass ihnen nicht einfach geglaubt wird. Und oft genug Täter deswegen nicht bestraft werden (können).
Aber auch für vermeintliche Täter kann es problematisch sein, wenn man sich einem Vergewaltigungsvorwurf ausgesetzt sieht, der objektiv falsch ist. Wo aber entweder das vermeintliche Opfer die Situation anders wahrgenommen hat oder die Situation bewusst falsch wider gibt.