Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Peggy Knobloch

98.338 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 10:57
@Kannitverstan

Also erst wird Gutachtern Glaskugelleserei vorgeworfen und später dann, dass er vor Jahren keine Glaskugel hatte, als er seine Begutachtung durchführten. Versteh da einer die Welt.


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:01
@traces
Ich habe dem Gutachten kein Kugellesen vorgeworfen, seine Aussgen bzgl. der Fähigkeiten Kulacs fallen in sein Fachgebiet und kann man sicherlich nicht anzweifeln. Aber hier geht es eben auch um weiteres, das aus meiner Sicht eher die Aufgabe des Gerichts ist und würde ich gern die Ansicht eines rechtlich bewanderten hören.

Warum sieht man hier das eigentlich alles so einseitig? Ein Gutachten kann in Teilen richtig sein, in anderen Teilen aber felerhaft, warum kann man hier eigentlich nicht vernünftig diskutieren? Warum will man hioer in Beiträge etwas reinlesen, was dort nicht steht?

Für mich sind auch Gutachten nicht in den Fels gemeißelt, ein Teil kann stimmen, ein Teil kann falsch sein, wie im realen Leben.


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:01
Zitat von KannitverstanKannitverstan schrieb:In der aktuellen Hauptverhandlung führte der Sachverständige Professor Dr. Kröber am 6. Mai 2014 in Abweichung von seiner bisherigen Auffassung aus, dass es nicht ausschließbar sei, dass der Angeklagte ein falsches Geständnis abgelegt habe. Es sei denkbar, dass der Angeklagte Parallel-Erlebnisse und Vorhalte aus den Vernehmungen im Geständnis zusammengefügt habe.
Danke, @Kannitverstan
Das widerspricht aber gänzlich einer „Erlebnisbasiertheit“, wie Kröber sie anhand der Beständigkeit und Detailtreue seiner Geschichte festgemacht hatte.
Für dieses Zurückrudern war wohl der Druck im WAV „verantwortlich“. Die psychiatrischen Einschätzungen, die nüchtern und fachlich im ersten Prozess ohne jeglichen WAV und BI Druck gemacht wurden, sind da für mich aussagekräftiger. Der Druck tut der Objektivität nicht gut.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:05
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Für dieses Zurückrudern war wohl der Druck im WAV „verantwortlich“. Die psychiatrischen Einschätzungen, die nüchtern und fachlich im ersten Prozess ohne jeglichen WAV und BI Druck gemacht wurden, sind da für mich aussagekräftiger. Der Druck tut der Objektivität nicht gut.
Für mich ist das VT. Mach diesbzgl. mal einen Thread in einer anderen Kategorie auf.

Ich habe hier gelesen, dass Kröber zu den Gutachtern zählt, die sich von so etwas nicht beeinflussen lassen. Wenn Kröber eine Ansicht hat, da bleibt er dabei, ganz egal, was dort für ein Druck ist (siehe Mollath). Das sind nunmal die Aussagen Kröbers und, die Beeinflussung durch die Ermittler wurden für mich in diesem Videoausschnit sehr deutlich.


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:06
Zitat von ChristlChristl schrieb:Das Video heißt "Mord vor 17 Jahren: Ungereimtheiten im Fall Peggy | Frankenschau aktuell" | 28.09.2018
Zitat von CariettaCarietta schrieb:Quellen sind auch immer zu verlinken (außer der Link wurde hier schon eine gefühlte Million mal gepostet). Gibt ja oben bei Infos eine Auflistung sämtlicher Links. Ein Hinweis, das heißt so und so und google mal selber ist nicht zulässig.
Sorry! Da ich das Video erst kürzlich gepostet hatte, wollte ich es nicht schon wieder verlinken, obwohl es in der Videothek zum Thread leider nicht gespeichert ist. Dieses Versäumnis möchte ich hiermit gerne wiedergutmachen:
Zitat von ChristlChristl schrieb:Mord vor 17 Jahren: Ungereimtheiten im Fall Peggy | Frankenschau aktuell | 28.09.2018

https://www.youtube.com/watch?v=hcURK6eEF_4 (Video: Mord vor 17 Jahren: Ungereimtheiten im Fall Peggy | Frankenschau aktuell)

....
-----
Zitat von 3THINKER3THINKER schrieb am 30.09.2018:In dem Filmbeitrag vom Bayrischen Rundfunk sieht man auf dem Grundstück von M.S. eine Flagge, im beklagenswertem Zustand.
In bestimmten Kreisen ist das eine verschlüsselte Provokation, die auf den Zustand der Bundesrepublik Bezug nimmt.
Zitat von LemniskateLemniskate schrieb am 30.09.2018:Und zu den Fahnen.
Ich finde deutlicher kann man eine Gesinnung nicht sichtbar machen als mit einer solchen Fahne vor der Tür.
Und wenn wir hier nach Gemeinsamkeiten fragen, diese Gesinnung ist in meinen Augen eine ziemlich gute um richtig feste für einander einzustehen. ..
Zitat von GeorgeThorneGeorgeThorne schrieb:Egal, was man mit der bzw. den Fahnen intepretiert, sie sind illegal nach §§ 124 OWiG und 90a StGB.
In der Tat deuten diese Symbole aber darauf hin, dass der Beschuldigte nicht nur im Hinblick auf Leichenverbringung eine spezielle Meinung zu haben scheint. Dass ihn Vater und Mutter decken ("alles Lügen", "stochern im Nebel") deutet auf eine enge Familienbande hin, offenbar weniger an der Aufklärung des Verbrechens als am Schutz ihres Sprösslings interessiert.
Während die Anti-K-Lobby hier ja gerne mal gegen die einen Eltern schießt, wohlgemerkt die eines Freigesprochenen, werden die Eltern des Beschuldigten (ja, was haben die eigentlich zur Tataufklärung beigeholfen?) dezent ignoriert.
Vielen Dank für diesen Hinweis bzgl. "illegal nach §§ 124 OWiG und 90a StGB". Das wußte ich nicht. Daher habe ich Wikipedia zur Thematik konsultiert:
Rechtlicher Schutz

Die unbefugte Benutzung von Dienstflaggen des Bundes kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden (§ 124 OWiG). Dies gilt auch für solche Flaggen, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind, wie die „Bundeswappenflagge“. Dadurch soll verhindert werden, dass diese Symbole durch eine missbräuchliche Verwendung entwertet werden. Darüber hinaus soll das Ansehen des Staates geschützt werden. Die Benutzung ist allerdings nicht unbefugt, wenn die zuständige Behörde sie erlaubt hat, oder wenn sie als sozialadäquat anzusehen ist.[4] Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ausgeschlossen ist, dass durch die Benutzung der Anschein einer amtlichen Verwendung entsteht.[5][6] Das Zeigen einer Dienstflagge durch Fans bei einer Sportveranstaltung ist also keine unbefugte Verwendung nach dieser Vorschrift.[7][8]
Quelle: Wikipedia: Dienstflagge der Bundesbehörden#Rechtlicher Schutz
7. Burkiczak, Juristische Rundschau, 2005, S. 50–54 (53)
8. Laitenberger/Bassier, Wappen und Flaggen der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Länder, 5. Auflage 2000, S. 5


Nach meinem Dafürhalten fällt das Zeigen einer alten, vom Wind zerfetzten Flagge auf einem Privatgrundstück, in diesem Falle den Garten eines Bauernhofs in Marktleuthen, tiefste oberfränkische Provinz, unter "keine unbefugte Verwendung nach dieser Vorschrift". Wie siehst du das als Experte?


----


Kürzlich habe ich begonnen, diesen Thread noch einmal von Anfang an zu lesen und dabei stellte ich mit Entsetzen fest, daß Peggy nicht nur nachweislich von Ulvi K. mißbraucht wurde:

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.gestaendnis-fall-peggy-verdaechtiger-verging-sich-an-seiner-nichte.95ab0d8c-65c2-43a1-afbc-d2c8611fa868.html
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.nach-dem-teil-gestaendnis-fall-peggy-knobloch-die-wende.2969a06c-71a3-4834-b090-7edb08250c6e.html

Sie war also bewiesenermaßen Opfer von mehreren Tätern.

Furchtbare Vorstellung, was dieses bildschöne Kind bereits vor seinem viel zu frühen Tod erleiden mußte.


3x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:07
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Das widerspricht aber gänzlich einer „Erlebnisbasiertheit“, wie Kröber sie anhand der Beständigkeit und Detailtreue seiner Geschichte festgemacht hatte. Für dieses Zurückrudern war wohl der Druck im WAV „verantwortlich“. Die psychiatrischen Einschätzungen, die nüchtern und fachlich im ersten Prozess ohne jeglichen WAV und BI Druck gemacht wurden, sind da für mich aussagekräftiger. Der Druck tut der Objektivität nicht gut.
Ist so nicht korrekt.
Kröber ging auch in seiner WAV-Begutachtung von einer Erlebnisbasierung des Geständnisses aus, im Unterschied allerdings zum ersten Prozess räumte er nun ein, dass diese Erlebnisbasierung auch auf Grund jener Parallelerlebnisse zustande gekommen sein könnte, d.h. UK (wahre, also so stattgefundene) Details des einen in einen anderen Kontext übernahm.

Dieser Unterschied in der Beurteilung ist aller Voraussicht nach nicht wegen irgendeines "Drucks" zustande gekommen, sondern weil Kröber im WAV nun ein Dokument zur Verfügung gestellt wurde, das im Fallakt des ersten Prozesses fehlte:
Die Tathergangshypothese^^

Um's nochmal deutlich zu sagen:
Kröber ging weiterhin davon aus, dass im Geständnis zumindest in Teilen die Wahrheit gesprochen worden sein könnte.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:12
Danke @traces, dieses Dkument war ja auch Teil der Wiederaufnhamebegründung, und soweit ich das noch in Erinnerung habe, schien schon recht genau den Tatablauf zu schildern, den man dann in UKs Geständnis wieder fand.


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:18
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Jep, in diesem Fall ist das extrem massiv und nach den neuen Entwicklungen schlagen gefühlt jeden Tag Neuanmeldungen auf, die meinen es besser zu wissen, Uraltkamellen, die längst geklärt sind hervorzerren und vehement durchboxen wollen.
Hier will niemand etwas vehement durchboxen. Hier wird kein Urteil gefällt, das machen andere.
Und "Neue" haben eben eine andere Sicht. Es gibt dazu einige bemerkenswerte Beiträge, ohne etwas durchzuboxen. -
Ich rechne meine nicht dazu - sollte, das jemand annehmen.
Anderseits ist das Forum offen für alle auch für Neuuser. Wer ewig dabei ist und das alles hier schon x- mal durchgekaut wurde, langweilt das natürlich. Aber hier allen neuen Usern etwas zu unterstellen, ist auch nicht gerechtfertigt.
Zitat von KannitverstanKannitverstan schrieb:Mittlerweile sind ja auch noch weitere Umstände an das Tageslicht gekommen, beispielsweise der Schulranzen im Heizungskeller und die Entsorgung im Wertstofhof, auch wieder ein Phantasieprodukt Kulacs. Ich fände es interessant, wie das Kröber unter diesen neuen Gesichtspunkten - selbst wenn er für die Bewertung zuständig wäre, das nun sehen würde.
Das muss alles neu bewertet werden. Da gibt es allerhand Arbeit. Ulvi hat allerhand "gesponnen". Man hat ihm einiges abgekauft - anderes nicht, das war erfunden, so die Aussage er würde Fußball spielen in der Mannschaft von Bad Steben.
Für so "gewieft" halte ich ihn nicht, dass er möglicherweise mit Absicht falsche Aussagen gemacht haben könnte, um die Ermittler auf eine falsche Fährte zu locken.

Man muss sich auch das alles vor Augen halten, was RA Euler ausgeführt hat, damit es überhaupt zum WAV kam. Inwieweit er da die Sache eingeschätzt hat , müssen Fachleute beurteilen. Immerhin kam es zum Freispruch. Ein WAV mit Freispruch hat Seltenheitswert!

http://web.archive.org/web/20111102154558/http://www.ulvi-kulac.de/html/aktuelles.html

Darin auch zu lesen:

"Negativ fällt auch die handschriftliche Abänderung des Belastungszeugen So. in einer seiner Vernehmungen auf, in der es zunächst u.a. heißt: „Meine heutige Aussage kann ich jederzeit vor Gericht beeiden.“ Dieser maschinenschriftlich vorgegebene Text wird durch den Zeugen aber handschriftlich abgeändert in:

„meine heutige Aussage werde ich nie freiwillig vor Gericht beeiden.“ "

Handelt es sich bei So. um S.?
Wahrscheinlich. Damit rückte wohl auch gerade nach 2014 M.S. nicht ganz aus dem Tatverdacht bzw. Tatbeteiligung-


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:27
Zitat von ChristlChristl schrieb:Kürzlich habe ich begonnen, diesen Thread noch einmal von Anfang an zu lesen und dabei stellte ich mit Entsetzen fest, daß Peggy nicht nur nachweislich von Ulvi K. mißbraucht wurde:

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.gestaendnis-fall-peggy-verdaechtiger-verging-sich-an-seiner-nichte.95ab0d8c-...
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.nach-dem-teil-gestaendnis-fall-peggy-knobloch-die-wende.2969a06c-71a3-4834-b...

Sie war also bewiesenermaßen Opfer von mehreren Tätern.
Nein, war sie nicht. Sie wurde nur von UK missbraucht! Diese Diskussionen gab es doch schon hundertfach im Thread. HE ist nicht Beschuldigter und es gab auch keinen nachweisbaren Missbrauch.
Zitat von tracestraces schrieb:Dieser Unterschied in der Beurteilung ist aller Voraussicht nach nicht wegen irgendeines "Drucks" zustande gekommen, sondern weil Kröber im WAV nun ein Dokument zur Verfügung gestellt wurde, das im Fallakt des ersten Prozesses fehlte:
Die Tathergangshypothese^^

Um's nochmal deutlich zu sagen:
Kröber ging weiterhin davon aus, dass im Geständnis zumindest in Teilen die Wahrheit gesprochen worden sein könnte.
Danke für die Klarstellung.
Wie würdest denn du als Fachkundige das einschätzen? Könnte ein Mann mit diesem IQ Erzählungen so beständig und detailreich über Jahre wiederholen, wenn er sie nur über die Ermittler „erlebt“ hat? Meiner Ansicht nach nicht möglich.
Ich seh das in meinem Beruf, dass Patienten bei der Anamneseerhebung nur Details und Abläufe wiederholt schildern können, die auch tatsächlich so stattgefunden haben. Wenn die Story erfunden oder in Teilen abgeändert wurde (weil man strafrechtlich Konsequenzen fürchtet), werden ständig Details geändert oder können nicht wieder reproduziert werden.
Deine Einschätzung würde mich da interessieren.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:34
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Wie würdest denn du als Fachkundige das einschätzen? Könnte ein Mann mit diesem IQ Erzählungen so beständig und detailreich über Jahre wiederholen, wenn er sie nur über die Ermittler „erlebt“ hat? Meiner Ansicht nach nicht möglich.
Vielleicht doch mal das Urteil des WAV lesen, was ich oben verlinkt habe. Sie Aussgen waren in Wirklichkeit nicht so detaireich und beständig. da gibt es offenbar doch schon Unterschiede.

Das Ergebnis diesbzgl. des zweiten Gerichts ist bekannt und es hat sicherlich keinem äußeren Druck nachgegeben.

Und jetzt kennen wir Sachen, die definitiv nicht so vorgefallen sind, wie es UK behauptet hat, für mich jedenfalls ein Nachweis, dass eine Erzählung zumindest zum Teil auf Phantasie basiert. Damals konnte man das Urteil man sich allein nur an diese unterschiedlichen Aussagen festmachen, mittlerweile gibt es da mehr.


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:36
Zitat von MrSpocksMrSpocks schrieb: Auch für die Polizei darf kein Ausweispapier gefälscht werden, also ein anderes Datum angeben werden. Das muss eine Behörde wissen und auch für die Polizei gibt es keine Ausnahme. Das wäre eine Urkundenfälschung gewesen!
Zitat von MrSpocksMrSpocks schrieb:Da geht es um Urkundenfälschung und nicht um Lappalien. Auch die Polizei hat sich an Gesetze zu halten.
Zitat von MrSpocksMrSpocks schrieb: Zu was gibt es Gesetze?
Genau, zu was gibt es Gesetze? Und damit an dieser Front dann mal Ruhe, schauen wir in das Zeugenschutzgesetz und dort § 5, Abs.1 :

Öffentliche Stellen dürfen ... Urkunden oder sonstige Dokumente ... mit den von der Zeugenschutzdienststelle mitgeteilten Daten herstellen ... Die Beurteilung der Erforderlichkeit der Maßnahme durch die Zeugenschutzdienststelle ist für die ersuchte Stelle bindend.

http://www.gesetze-im-internet.de/zshg/__1.html

Und ja, in der damals von der Polizei befürchteten Situation, kann man auf Peggy durchaus auch ds Zeugenschutzgesetz anwenden.
Zitat von tracestraces schrieb:Überprüfung anhand von Realkennzeichen, ob sich mehr Hinweise darauf ergeben, dass diese Aussage glaubhaft ist oder ob sich mehr Hinweise darauf ergeben, dass sie konstruiert ist.
Zur Frage der Aussagepsychologie und wie man hierbei ganz grundsätzlich vorgeht, habe ich ein sehr informatives Video aus einem Vortrag an die Uni Mainz gefunden. Der Vortrag ist lang aber wirklch sehenswert, wenn man sich dafür interessiert:

https://www.youtube.com/watch?v=PmdzW9zgT_c (Video: Vor Gericht: Wie Experten die Glaubwürdigkeit von Aussagen beurteilen)


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:44
@MaryPoppins
Dinge, die konstruiert werden, jedoch nicht tatsächlich erlebt wurden, sind i.d.R. nicht konsistent über Dauer hinweg reproduzierbar. Je nach intellektueller und mnestischer Fähigkeit ist mitunter bereits bei einem ersten Reproduktionsversuch (also einer Wiederholung der Konstruktion) damit zu rechnen, dass eine völlig andere Geschichte, ein anderer Ablauf geschildert wird, in dem die Kernelemente nicht mehr mit dem übereinstimmen, was beim ersten Mal angegeben wurde. Konstruktionen können recht phantasiereich und anschaulich sein, sind aber oft auch an Schlüssigkeit zu erkennen. In Konstruktionen fehlen meist die kleinen unlogischen Details.

Ein Beispiel für ein solches kleines unlogisches Detail ist Folgendes von UK - ich betone: OHNE (!) dass ich damit in irgendeiner Weise seine gesamten Aussagen als wahr oder unwahr beurteile (!) - es dient nur der Veranschaulichung:

Er sitzt mit toter Peggy im Bushäuschen und raucht eine Zigarette.

Das Zigarette-Rauchen wäre ein solches unlogisches Detail, das hinsichtlich einer Erlebnisbasierung aufhorchen lassen könnte. Denn offenkundig erscheint es unlogisch, dass ein Mensch, der gerade einen anderen unabsichtlich getötet hat und nun mit einer Leiche am hellerlichten Tag an einer Haltestelle sitzt, eine raucht.

Konstruiert jemand eine Legende, würde er darauf verzichten, dieses Detail zu erwähnen, weil es ihm ersten wahrscheinlich gar nicht einfallen würde, so etwas einzubauen, wenn er es nicht erlebt hat, weil es zweitens inhaltlich keinen Mehrwert an Information bringt, sondern drittens eher noch Argwohn beim Hörer hervorrufen könnte, weil der sich fragt, wie unabsichtlich das alles gewesen sein kann, wenn danach jemand seelenruhig zur Kippe greift.

Wie gesagt: eine Einzelaussage macht noch keine Erlebnisbasierung. Dafür muss jedes Detail einer Aussage für sich sowie die Aussageentstehung insgesamt betrachtet werden.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:49
@traces
Ich möchte die Fragen von @Kannitverstan um einen Punkt ergänzen.
Angenommen, U.K. hätte Teile seines Geständnisses während einer , für ihn besonderen, Begebenheit durch jemand eindrücklich geschildert bekommen , bestünde da die Möglichkeit , dass er es im Nachhinein so erzählt, dass man es als erlebnisorientiert einstuft ?
Mir geht nicht aus dem Kopf , wie die Umstände bei dem Vatertagsausflug waren.
Da nehmen ein paar junge Männer U.K. mit ,obwohl er bei zumindest einem dieser Männer so unbeliebt gewesen sein soll . Und dann erzählen sie etwas , das Ulvi wiedergibt , aber so nicht stimmte ( wie wir heute definitiv wissen ) . Dieser Erzählung muss ja etwas Vorausgegangen sein , die streut man ja nicht mal so ohne Anlass zwischen 2 Strophen Saufliedern ein .


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:50
Zitat von summerdreemsummerdreem schrieb:Eine Frage in die Runde:

das Mysterium der Antragsstellung des Kinderausweises/Kinderpasses hat sich nocht nicht offiziell aufgeklärt? Wer hat den Antrag gestellt z.B.? Sollte durch eine Unterschrift des Eziehungsberechtigten nachweisbar sein. Es wurden ja Akten aus dem Rathaus beschlagnahmt, was dabei rauskam, dazu habe ich nichts gefunden.
Im Prozess gegen Ulvi K., der 2004 unter fragwürdigen Umständen zu lebenslanger Haft verurteilt und heuer in einem Wiederaufnahmeverfahren vom Mordvorwurf freigesprochen wurde, kamen die Ausweispapiere des Mädchens schon einmal zur Sprache. Ein Kripobeamter erklärte als Zeuge, dass sich die Polizei damals vorsorglich einen Kinderausweis ausstellen ließ, weil man Hinweisen nachgegangen sei, dass Peggy in die Türkei verschleppt worden sein könnte. Hätte man Peggy tatsächlich gefunden, hätte es ohne Ausweis Schwierigkeiten bei der Ausreise gegeben. Eine Antwort darauf, weshalb das Ausstellungsdatum nicht zu dieser Geschichte passt, hatte er nicht. Herbert Potzel, Chef der Bayreuther Staatsanwaltschaft, erklärte auf Anfrage: „Dieser Vorgang ist für mich nicht nachvollziehbar.“

Die Münchner Autorin Ina Jung, die ein Buch über den Fall geschrieben hat, sagt: „Da stimmt was nicht.“ Die Spur verfolgt sie schon länger, 2007 fragte sie im Lichtenberger Rathaus wegen des Ausweises nach. Eine Mitarbeiterin sagte ihr damals: „Der war für Tschechien.“ Tschechien? Und warum gingen die Ermittler der Frage nach dem Ausstellungsdatum bislang nicht nach?

Stichhaltige Belege dafür fanden sich allerdings nicht. Deshalb halten andere Beobachter, Ina Jungs Co-Autor Christoph Lemmer zum Beispiel, die Spur nach Tschechien für Unsinn.

Interessant dürfte jetzt werden, wer Peggy Ausweis beantragt hat. Lichtenbergs Bürgermeister Holger Knüppel geht bei dieser Frage bislang auf Tauchstation. Erst ist er nicht erreichbar, dann will er die Anfrage schriftlich, nach mehrmaligen Nachfragen beruft er sich auf „datenschutzrechtliche Gründe“ und schweigt. Auch die Staatsanwaltschaft will sich derzeit nicht zum Ergebnis ihrer Nachforschungen im Rathaus äußern.

Quelle:https://www.merkur.de/bayern/raetselhafte-kinderausweis-peggy-knobloch-3734975.html



Zwei Kripobeamte reisten in die Türkei um Gerüchten nachzugehen man habe Peggy in der Türkei gesehen...
Ich wusste nicht das man einen Kinderausweis für ein spezielles Land ausstellen kann. Dachte immer der ist allgemein gültig?
Aber das mit der Tschechei ist auch kein Rätsel. Sollte Peggy doch laut Gerüchten dorthin verschleppt sein...



1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 11:56
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Angenommen, U.K. hätte Teile seines Geständnisses während einer , für ihn besonderen, Begebenheit durch jemand eindrücklich geschildert bekommen , bestünde da die Möglichkeit , dass er es im Nachhinein so erzählt, dass man es als erlebnisorientiert einstuft ?
Nein, das ist unwahrscheinlich, weil es dafür mit zeitlichem Abstand einerseits mehrmals wiederholt worden sein müsste und zudem das Wissen UKs, dass er es ja in Wahrheit nicht war, der die Tat ausübte, sondern der Erzähler, überwunden worden sein müsste.

Beispiel:

UK und MS sind in Feierlaune. UK ist abgefüllt mit Fusel, so dass er einen Filmriss erleidet. Als er langsam wieder klar wird, fehlt ihm ein Stück Film, den MS nun füllen könnte, indem er UK "einredet", UK habe ihm im Suff erzählt, wie er Peggy umgebracht habe. UK, dem ja ein Stück Film fehlt, wäre geneigt, ihm Glauben zu schenken, denn ein anderer erzählt ihm nun, was er erzählt habe.
Unwahrscheinlich, dass es im vorliegenden Fall so gewesen sein könnte, da ein Filmriss alles vermag, aber nicht auszulöschen, was vor dem Suff passierte oder eben nicht passierte.

P.S.:

Allerdings ist möglich, dass derlei Erzähltes, das an UK herangetragen wurde, später von ihm in die Lücken eingebaut wird, die er nicht miterlebt haben kann (z.B. Erzählungen, wie Peggy verscharrt wurde). Das wirkt im Aussagekontext dann weder erlebnisbasiert noch konstruiert sondern schlichtweg widersprüchlich, es scheint dann inhaltlich nicht mit eigenerlebten Aussagen im vorherigen Satz z.B. zusammenzupassen.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 12:03
Ich empfehle einen Artikel der faz: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/peggy-prozess-was-man-nicht-erfinden-kann-1160207.html


@3THINKER
Kannst Du denn die Treppe und den Stein in eine Karte einzeichnen? Für mich wäre das seh hilfreich.

Dass der Stein eine entscheidende Rolle spielte ist hier nachzulesen: http://www.spiegel.de/panorama/peggy-mordprozess-ulvi-k-zu-lebenslanger-haft-verurteilt-a-297690.html
Dass er irgendwann mal fehlte: das stand in der Frankenpost, die mir nur elektronisch vorliegt und die nicht abrufbar ist:

Frankenpost, 14. April 2004
Angaben zum mutmaßlichen Tatgeschehen oder zum in seinem Alibi geschilderten Tagesablauf macht der Angeklagte vor Ort nicht. Kommissar Behrendt bleibt es überlassen, zu erklären, wo genau was gewesen sein soll. Die Haustür etwa, wo Ulvi K. Essen für seinen Nachbarn abgestellt haben will. Oder die Bank, auf der K. auf Peggy gewartet haen soll. Oder der Stein, an dem Peggy auf der Flucht gestolpert und sich Knie und Kopf blutig geschlagen haben soll. Doch halt: „Der Stein ist nicht mehr da“, erläutert der Kommissar verblüfft – und zeigt statt dessen die Stelle, wo er mal gewesen ist.



11x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 12:05
@BigMäc

Sorry, ist wahrscheinlich ziemlich verwirrend, was ich geschrieben habe. Bitte einfach nachfragen, wenn was unklar ist.


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 12:07
Zitat von HathoraHathora schrieb am 29.09.2018:Kurze Frage: Wo wohnte damals die Mutter von M.S.? Und wie weit war ihre Wohnanschrift vom H.-M.-Platz entfernt?
Wurde hier schon öfter gefragt. Anscheinend weiß es niemand. Mich hätte das auch interessiert.
Das Detail steht im Kleingedruckten. M.S Eltern wohnen 200m vom Haus Marktplatz Nr. 2 entfernt...

Razzia im Haus der Eltern von Manuel S.
Die neuen Entwicklungen in dem Fall haben auch die Menschen in Peggys Wohnort Lichtenberg live mitbekommen. Denn zeitgleich zu der Razzia bei Manuel S. schlugen die Ermittler auch hier zu. Ihr Zielobjekt: Das Haus der Eltern von Manuel S. Das zweistöckige langgestreckte Gebäude macht einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Es ist nur rund 200 Meter entfernt von dem Haus, in dem Manuel S. vor seinem Umzug nach Marktleuthen vor rund sechs Jahren wohnte.
Drei Häuser daneben wohnten zur Tatzeit die Knoblochs. Der Vater von Manuel S. schaut kurz aus dem Fenster. „Die Polizei weiß nix“, meint er. „Die stochern im Nebel.“ Mehr will er nicht sagen.


https://www.focus.de/panorama/welt/focus-online-vor-ort-nachbarn-des-tatverdaechtigen-offenbaren-was-die-peggy-ermittler-bei-manuel-s-suchten_id_9585729.html

In einem anderen Bericht wird die Bäckereiverkäuferin ( Bäckerei am H.- Marteau-Platz) zum Thema Manuel S. befragt. Dann geht es weiter im Text:

Wir gehen ein Stück weiter. Das Elternhaus von Manuel S. befindet sich nur wenige Meter entfernt. Dort tut sich zunächst nichts, schließlich öffnet jemand ein Fenster im ersten Stock. "Was wollen Sie?", ruft Frau S.. Als wir die Ermittlungen gegen ihren Sohn erwähnen, bekommen wir eine klare Antwort: "Alles Lügen!", meint sie. Mehr möchte sie nicht sagen.

https://www.focus.de/panorama/welt/focus-online-vor-ort-in-lichtenberg-alles-luegen-wende-im-fall-peggy-doch-in-ihrer-heimat-glaubt-das-niemand_id_9638129.html



1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 12:07
Zitat von MenetekelMenetekel schrieb:Interessant dürfte jetzt werden, wer Peggy Ausweis beantragt hat. Lichtenbergs Bürgermeister Holger Knüppel geht bei dieser Frage bislang auf Tauchstation. Erst ist er nicht erreichbar, dann will er die Anfrage schriftlich, nach mehrmaligen Nachfragen beruft er sich auf „datenschutzrechtliche Gründe“ und schweigt. Auch die Staatsanwaltschaft will sich derzeit nicht zum Ergebnis ihrer Nachforschungen im Rathaus äußern.
Wieso sollten Behörden oder Polizei auch Journalisten irgendwelche datenschutzrelevante Infos geben? Soll mir mal jemand erklären, was daran „interessant“ für Jung und Lemmer war?!
Zitat von MenetekelMenetekel schrieb:Ich wusste nicht das man einen Kinderausweis für ein spezielles Land ausstellen kann. Dachte immer der ist allgemein gültig?
Meines Wissens wurde ein bestehender Kinderausweis nur verlängert, nachdem er nach ihrem Verschwinden abgelaufen war. Der Ausweis wurde nicht für ein spezielles Land ausgestellt.
Zitat von tracestraces schrieb:heute um 11:44
@MaryPoppins
Dinge, die konstruiert werden, jedoch nicht tatsächlich erlebt wurden, sind i.d.R. nicht konsistent über Dauer hinweg reproduzierbar. Je nach intellektueller und mnestischer Fähigkeit ist mitunter bereits bei einem ersten Reproduktionsversuch (also einer Wiederholung der Konstruktion) damit zu rechnen, dass eine völlig andere Geschichte, ein anderer Ablauf geschildert wird, in dem die Kernelemente nicht mehr mit dem übereinstimmen, was beim ersten Mal angegeben wurde. Konstruktionen können recht phantasiereich und anschaulich sein, sind aber oft auch an Schlüssigkeit zu erkennen. In Konstruktionen fehlen meist die kleinen unlogischen Details.
Zitat von tracestraces schrieb:Nein, das ist unwahrscheinlich, weil es dafür mit zeitlichem Abstand einerseits mehrmals wiederholt worden sein müsste und zudem das Wissen UKs, dass er es ja in Wahrheit nicht war, der die Tat ausübte, sondern der Erzähler, überwunden worden sein müsste.
Danke für deine Einschätzung! Eben das, denke ich auch!


melden

Peggy Knobloch

07.10.2018 um 12:08
@traces
@BigMäc
Die Gutachter bestätigten, dass Ulvi K. sich nicht gut in andere Menschen hineinversetzen kann, weshalb die detailreichen Schilderungen von Interaktionen zwischen ihm und Peggy ein Anzeichen von Erlebnisbasiertheit darstellten.
Dass er in der Lage ist, im Detail logische Geschichten zu erzählen, die andere ihm vorgaben, wäre nur unter zeitintensiver Suggestion/Vorgabe möglich, denke ich. Selbst wenn man das unterstellt, dann bleibt für mich die viel gestellte Frage offen: wie kam es dann zum Widerruf? So eine Suggestion müsste ja dann ebenso aufwändig wieder mit neuen Geschichten überlagert werden.

@Menetekel
Kannst Du bitte auf den farbigen Text verzichten? Das macht Deine Beiträge unleserlich.


melden