Themen-Wiki: Peggy Knobloch
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Verknüpfte Diskussion: Peggy Knobloch
Der Fall Peggy Knobloch
Am 7. Mai 2001 verschwand im oberfränkischen Lichtenberg die neunjährige Peggy Knobloch spurlos. Bis zum Auffinden ihrer sterblichen Überreste im Juli 2016 sollten 15 Jahre vergehen, in denen der Fall nie ruhte und in denen viele Verdächtige überprüft wurden. Es gab sogar eine Verurteilung wegen Mordes 2004, die 2014 in einem Wiederaufnahmeverfahren aufgehoben wurde.
Informationsquellen:
- Wikipedia-Artikel
- Online-Zeitungen (hier eine kleine Auswahl)
Peggy Knobloch:
Peggy wurde am 6. April 1992 in Bayreuth geboren und verstarb vermutlich am Tag ihres Verschwindens, dem 7. Mai 2001 (Quelle). Sie war mit ihrer Mutter und deren Lebensgefährten 1998 nach Lichtenberg gezogen, wo sie am Marktplatz 8 (dem "blauen Haus") lebten. Es gab kaum Kontakt zum leiblichen Vater und die Beziehung zum "Stiefvater" war nicht gut. 1998 wurde auch ihre Halbschwester geboren.
Peggy wird als offenes und fröhliches Mädchen beschrieben, das allerdings oft auf sich alleine gestellt war. Ihre Vertrauensseligkeit und ihre Kontaktfreudigkeit fielen auf.
Der Tag des Verschwindens:
Am 7 Mai 2001 war es sehr ungemütlich. Es hatte gerade einen Kaltlufteinbruch gegeben und die Temperaturen blieben mit 6°C fast 20K unter denen der Vortage (am 1. und am 3. Mai hatte das Thermometer noch die 25°C erreicht). Leichter Nieselregen und dichter Nebel machten vermutlich, dass sich weniger Menschen draußen aufhielten als sonst; ein Umstand, der der Aufklärung des Falles eventuell entgegen stand.
Der 7. Mai 2001 war ein Montag. Peggy besuchte vormittags den Unterricht und verließ die Schule ein wenig verspätet zusammen mit einer Freundin. Der Nachhauseweg von der Schule kann lückenlos anhand mehrere Zeugenaussagen bis zum Henri-Marteau-Platz, einem zentralen, befahrbaren Kreuzungsplatz in Lichtenberg nachvollzogen werden. Obwohl es für den Nachmittag und Abend Zeugenaussagen gibt, die das Mädchen gesehen haben wollen, sind diese so widersprüchlich, dass die Polizei den Zeitpunkt des Verschwindens und den Ort des Geschehens eng eingrenzen kann: "letzte gesicherte Sichtung von Peggy Knobloch um 13.24 Uhr am Henri-Marteau-Platz" (Quelle).
Tatverdächtige:
Im Laufe der Jahre wurden mehr als 100 Personen im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens verdächtigt und überprüft. Wenn hier nur eine kleine Auswahl vorgestellt wird, so deshalb, weil entweder ein offizieller Tatverdacht besteht oder weil es eine ausgiebige Aufarbeitung der Person in den Medien gibt.
Ulvi K.
Ulvi K. war zum Zeitpunkt des Verschwindens 24 Jahre alt und galt in Lichtenberg als Faktotum. Er lebte in einer abgetrennten Wohnung im Haus seiner Eltern und war 2001 in der von seinen Eltern gepachteten Schlossklause als Kellner angestellt. Der geistig behinderte Mann wird als fröhlich, lustig, anhänglich und hilfsbereit beschrieben. Es gab aber auch eine nicht so schöne Seite an ihm, deren Ausmaß sich erst nach dem Verschwinden von Peggy der Öffentlichkeit zeigte. Ulvi K. hatte seit 1996 immer wieder kleine Kinder sexuell belästigt. Ab 2001 waren der Polizei mehr als 20 Opfer bekannt, wobei die Ermittler von einer noch höheren Dunkelziffer ausgingen. Im September 2001 wurde Ulvi K. nach einem weiteren Vorfall deshalb in der Forensischen Klinik in Bayreuth stationär untergebracht.
Auch Peggy gehörte zu seinen Opfern. Vor ihr soll er sich entblößt und onaniert haben. Bereits 2 Wochen nach ihrem Verschwinden gestand Ulvi K., Peggy am Donnerstag zuvor massiv missbraucht zu haben. Er selbst sprach von einer Vergewaltigung, seine Schilderungen lassen auf eine versuchte Vergewaltigung schließen. Dieses Geschehen stellt die Grundlage dar für eine Tatversion, die Ulvi K. ab Herbst 2001 mehreren Personen gegenüber und mit abweichenden Details schilderte: Peggy hätte nach dem Übergriff geweint, er habe sich am Montag dafür entschuldigen wollen und deshalb auf sie am Henri-Marteau-Platz gewartet. Sie habe beim Aufeinandertreffen geschrien und er wollte sie durch Mundzuhalten am Schreien hindern. Dies habe das Mädchen nicht überlebt.
Im Herbst 2002 schließlich erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Ulvi K. wegen Mordes an Peggy sowie wegen Sexuellen Missbrauchs an Kindern in mehreren Fällen. Der Prozess endete im April 2004 mit einer Verurteilung wegen Mordes und einem Freispruch wegen Schuldunfähigkeit bezüglich des Sexuellen Missbrauchs.
Eine bald darauf gebildete Unterstützergruppe bewirkte mit Verweis auf ungeklärte Details, Sichtungen, die gegen den Tod des Mädchens sprachen und wegen vermeintlicher Versäumnisse der Ermittler, dass sich in den folgenden Jahren Zeitungsreportagen, Anfragen an den Bayerischen Landtag, Fernsehdokumentationen etc. mit dem Fall beschäftigten. Nachdem ein Belastungszeuge schließlich seine Aussage vor einem Richter zurückgezogen hatte, wurde 2013 ein Wiederaufnahmeantrag eingereicht. Das Wiederaufnahmeverfahren wurde genehmigt mit 2 Begründungen: a) die zurückgezogene Aussage und b) der Tatsache, dass dem psychologischen Gutachter Dr. Kröber bei seiner Beurteilung der Geständnisse eine wichtige Information gefehlt hatte: es hatte nämlich doch eine Tathergangshypothese gegeben, die Ähnlichkeiten mit den Mordgeständnissen von Ulvi K. aufwies.
2014 schließlich wurde Ulvi K. in dem Wiederaufnahmeverfahren was den Mord betraf freigesprochen. Die Verurteilung wegen Sexuellem Missbrauch an Kindern blieb unangetastet. 2015 konnte er dann die Forensik unter Auflagen verlassen; er lebt seither betreut in einer Wohngruppe.
Manuel S.
Der zum Zeitpunkt des Verschwindens 24jährige Manuel S. lebte mit 3 Brüdern und seinen Eltern zusammen in Lichtenberg, keine 100m vom Wohnhaus Peggys entfernt. Direkt am Henri-Marteau-Platz gehörte ihm ein altes Haus, das er damals eigenhändig renovierte. Manuel S. wird als zurückhaltend beschrieben. Er hatte keinen großen Freundeskreis und bis zum damaligen Zeitpunkt noch keine Freundin gehabt. Mit Ulvi K. verband ihn seit mehreren Jahren ein sexuelles Verhältnis, das geheim bleiben sollte. Erst nach dem Verschwinden von Peggy gab es offenbar eine Anzeige seitens Manuel S. gegen Ulvi K. wegen Sexuellem Missbrauch.
Der 7. Mai 2001 war sein Geburtstag, er hatte sich frei genommen und nutzte den Tag für Erledigungen, um seiner Mutter beim Umpflanzen zu helfen und um seinem Geburtstag zu feiern.
Manuel S. geriet schon 2001 in Verdacht, weil er bei einem Vatertagsausflug in betrunkenem Zustand damit geprahlt hatte, die Leiche des Mädchens in einen Fluss geworfen zu haben. Bei diesem Ausflug war wohl reichlich Alkohol geflossen und Manuel S. war nicht der einzige, der über den Verbleib des Mädchens "witzelte". Aber es gab noch aus einer anderen Richtung einen direkten Hinweis auf Manuel S.: Ulvi K. teilte im Herbst 2001 im Krankenhaus einem Mitpatienten (ebenjenem, der seine belastende Aussage 2009 zurückzog), er habe das Mädchen ermordet und Manuel S. habe ihm geholfen, die Leiche wegzuschaffen. Damals wurden sein Renovierungshaus und sein Auto untersucht. Es konnten keine Beweise gefunden werden, Manuel S. hatte aus Ermittlersicht ein Alibi und Geschichten unter Alkoholeinfluß sowie die Erzählungen eines geistig Behinderten, der immer viel erzählte, boten keine Grundlage für weitere Ermittlungen. Im Mai 2002 wurde das Ermittlungsverfahren gegen Manuel S. eingestellt.
Als im Juli 2016 die sterblichen Überreste von Peggy gefunden wurden, folgten akribische Untersuchungen des Fundortes. Dort stellten die Ermittler Reste von Renovierungsmüll fest und zudem kleinste Spuren von Pollen, wie sie in Blumenerde auftreten. Beides musste vom Täter bzw. Verbringer an den Fundort gebracht worden sein. Und beide Spuren konnten mit Manuel S. in Verbindung gebracht werden: der Renovierungsmüll korrespondierte mit seinen Renovierungsarbeiten am alten Haus am Henri-Marteau-Platz und die Pollen mit den am Tag von Peggys Verschwinden durchgeführten Umtopfarbeiten, die Manuel S. zusammen mit seiner Mutter durchgeführt hatte.
Aufgrund dieser Hinweise wurden im Herbst 2018 mehrere Gebäude durchsucht, zu denen Manuel S. Bezug hatte. Er selbst wurde als Tatverdächtiger in einer Pressekonferenz vorgestellt und schließlich im Dezember 2018 festgenommen. An Heiligabend 2018 musste der Haftbefehl aufgrund der Intervention der Verteidigung wieder zurückgenommen werden und Manuel S. kam auf freien Fuß.
Aktuelle Situation:
Seit der Entlassung von Manuel S. aus der Untersuchungshaft gab es keine neuen Ermittlungserkenntnisse, die der Öffentlichkeit bekanntgegeben wurden.
Der Unterstützerkreis um Ulvi K. veranstaltete Anfang 2019 eine große Pressekonferenz, in der weitere rechtliche Schritte gegen Ermittler, gegen Journalisten und gegen den damaligen Gutachter Dr. Kröber vorgestellt wurden.
Parallel dazu befragten die Ermittler vor Ort in Lichtenberg weitere Zeugen, eine Maßnahme, gegen die ebenfalls seitens Ulvi K.s juristisch vorgegangen wurde.
Der Status der Rechtsstreitigkeiten ist unklar. Lediglich die Anzeigen gegen die Ermittler und Staatsanwaltschaft wurden eingestellt.
Im Oktober 2020 wurde die Ermittlungen zum Fall Peggy offiziell eingestellt. In der offiziellen Pressemitteilung dazu wird erklärt, warum gegen Manuel S. kein dringender Mordverdacht aufrecht erhalten werden kann und dass die Verbringung der Leiche mittlerweile verjährt ist. Somit ist nach fast 20 Jahren ohne weitere Ermittlungsansätze das Ende der Ermittlungen erreicht.
Chronologie:
Jahr | Datum | Uhrzeit | Was |
2001 | 3. Mai | nachmittags | massiver sexueller Übergriff auf Peggy Knobloch durch Ulvi K. (Quelle) |
7. Mai | 12.45 | Schulschluß | |
Manuel S. unterhält sich am oberen Marktplatz mit einer älteren Dame. Er sieht bei dieser Gelegenheit Ulvi K. von der Schlossklause kommend und Ulvi K. sieht Manuel S. | |||
12.55 - 13.10 | Zeugin S., Mutter von Manuel S., fährt wegen einer Besorgung zweimal über den Henri-Marteau-Platz und sieht dabei beide Male Ulvi K. auf einer Bank sitzen | ||
13.14/13.24 | Schulbus aus Naila fährt am Henri-Marteau-Platz vorbei; eine ehemalige Mitschülerin erkennt Peggy im Bereich des Henri-Marteau-Platzes | ||
ab. 13.25 | Tatgeschehen (ungeklärt) | ||
ca. 14.00 | Zeuge Hilmar K. trifft Ulvi K. auf dessen Weg zu einem Bekannten in der Flurstraße, wo er um 13.00 zum Holzschlichten verabredet gewesen war | ||
15.17 | Manuel S. hebt in der örtlichen Sparkasse Geld ab und fährt anschliessend mit seinem Auto vom Parkplatz | ||
ca. 16.00 | Familie K. bricht zusammen mit Ulvi K. nach Issigau auf, um mit der Halbschwester von Ulvi K. Kaffee zu trinken | ||
16.48 und 17.06 | der 7jährige Spielkamerad von Peggy Florian L. tätigt 2 Notrufe, die er später als Scherz deklariert | ||
ca. 17.45 | Lichtenbergs Bürgermeister H. nimmt Ulvi K. in seinem Auto nach Naila mit | ||
19.30 | Dienstende von Peggys Mutter | ||
Ulvi K.s Vater bricht auf, um seinen Sohn in Naila zu suchen. Angeblich hatte dieser zu viel Geld eingesteckt. | |||
20.00 | Peggys Mutter stellt fest, dass Peggy nicht zuhause gewesen war und ruft Freunde und Bekannte an, um nach dem Mädchen zu fragen | ||
21.55 | Anruf von Peggys Mutter bei der Polizei | ||
22.15 | Rückkehr Ulvi K. nach Lichtenberg; wie er dorthin gekommen ist konnte nie geklärt werden: ebenso fehlen Informationen über seine Aktivitäten über etwa 2 Stunden an diesem Abend | ||
Nacht | Erste Durchsuchungen im Wohnhaus von Peggy. Durchsuchungen am Burgberg und in der Altstadt. | ||
8. Mai | Über 100 Beamte und Freiwillige unterstützen die Suche nach dem Mädchen; Feuerwehr und DLRG beteiligen sich an der Suche | ||
9. Mai | Sonderkommission wird eingerichtet | ||
10. Mai | Zeuge sieht an der Taubaldsmühle eine Mädchenleiche liegen, die Polizei kann auch mit Hunden nichts finden | ||
Aufwändige Suche, auch von unwägsamen Gelände | |||
11. Mai | Belohnung von 10.000 DM wird ausgelobt | ||
12./13. Mai | Ausweitung der Suche nach Tschechien und an die Grenzübergänge | ||
14./15. Mai | Aufstockung der Belohnung auf 15.000 DM | ||
Größflächige Suchmaßnahmen werden eingestellt | |||
17. Mai | Aufstockung der Soko auf 60 Mann; Einbeziehung der Operativen Fallanalyse aus München | ||
23. Mai | Geständnis des sexuellen Missbrauchs an Peggy am 3. Mai | ||
24. Mai | Vatertagsausflug in Lichtenberg, bei dem u.a. Manuel S. sich selbst bezichtigt, die Leiche des Mädchens verbracht zu haben | ||
24. Mai | Eingang einer anonymen Email bei der Kripo in Hof, wonach das Mädchen in der Türkei sei | ||
29. Mai | Aufstockung der Soko auf 75 Mann | ||
31. Jul | Vorübergehende Festnahme des Stiefvaters von Peggy; der Verdacht erhärtet sich nicht, er wird noch am selben Nachmittag freigelassen | ||
6. Aug | Reduzierung der Soko auf 30/15 Mann | ||
21. Aug | Ermittlungen wegen der Türkei-Spur | ||
29. Aug | Beschuldigtenvernehmung Ulvi K.s; Auflage der stationären Behandlung | ||
5. Sep | Unterbringungsbefehl des AG Hof gegen Ulvi K. | ||
6. Sep | Sexueller Übergriff Ulvi K.s gegen einen Jungen; Festnahme und Unterbringung in der Psychiatrie | ||
24. Sep | Mitpatient Peter H. gibt an, Ulvi K. habe ihm gegenüber den Mord gestanden; Manuel S. habe die Leiche entsorgt | ||
2002 | Neue Soko unter der Leitung von Hr. Geyer | ||
12. Mär | Hausdurchsuchung bei Ulvi K.; Sicherstellung der Arbeitsklamotten | ||
2. Mai | Tathergangshypothese und Befragungs-Plan wird erstellt | ||
22. Mai | Verfahren gegen Manuel S. wird eingestellt | ||
2. Jul | Erstes offizielles Mordgeständnis durch Ulvi K., anschliessend Videorekonstruktion vor Ort | ||
8./9. Jul | Große Suchmaßnahmen am Burgberg in Lichtenberg, ohne Ergebnis | ||
23. Jul | Erneutes Geständnis Ulvi K.s; vorübergehende Festnahme seines Vaters | ||
24. Jul | Geständnis Ulvi K.s während einer Vernehmung und während eines abgehörten Vieraugengesprächs mit seinem Vater; Freilassung des Vaters | ||
30. Jul | Geständnis und Tatrekonstruktion; Rücknahme der Beschuldigung Manuel S., die Leiche weggebracht zu haben | ||
10. Sep | Widerruf des Mordgeständnisses während einer Termins mit Dr. Kröber | ||
10. Okt | Pressekonferenz, auf der Ulvi K. als dringend tatverdächtig wegen des Mordes an Peggy Knobloch vorgestellt wird; die Ermittlungen werden eingestellt | ||
30. Okt | Polizei bestätigt, dass es zahlreiche weitere Vorwürfe gegen Ulvi K. wegen sexuellem Missbrauchs gibt | ||
2003 | 28. Feb | Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft gegen Ulvi K. | |
7. Okt | 1. Verhandlungstag | ||
11. Nov | Prozess beginnt erneut wegen einer falschen Zuordnung der Schöffen | ||
2004 | 30. Apr | Verurteilung Ulvi K.s wegen Mordes an Peggy Knobloch und Sexuellem Missbrauch an mehreren Kindern inkl. Peggy Knobloch | |
23. Aug | Antrag auf Revision durch die Verteidigung | ||
30. Sep | Gründung der Bürgerinitiative "Pro Ulvi" | ||
2005 | 20. Feb | Verwerfung der Revision durch den BGH | |
2010 | 29. Okt | Richterliche Einvernahme vom Zeugen H., der seine Aussage zurücknimmt, Ulvi K. habe ihm gegenüber den Mord gestanden | |
2013 | 4. Apr | RA Euler reicht den Wiederaufnahmeantrag ein | |
22. Apr | Nach einem anonymen Hinweis starten Grabungsarbeiten bei Robert E., einem verurteilten Sexualstraftäter in Lichtenberg; gefundene Knochensplitter stammen von einem früheren Friedhof und nicht von Peggy; Robert E. ist in diesem Fall entlastet | ||
3. Sep | Ein neuer Tatverdächtiger wird bekanntgegeben: Holger E., der Bruder eines Nachbarn von Peggy, der im späteren Verlauf zugeben wird, mit Peggy "Zärtlichkeiten ausgetauscht" zu haben | ||
21. Okt | Festnahme von Jens B., dem Nachbarn Peggys und Bruder von Holger E. | ||
9. Dez | Das LG Bayreuth ordnet die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Ulvi K. an | ||
2014 | 8. Jan | Nach einem Hinweis wird auf dem Lichtenberger Friedhof ein Grab geöffnet; ohne Ergebnis | |
10. Apr | Start des neuen Hauptverhandlung | ||
14. Mai | Freispruch für Ulvi K. bzgl. des Mordes an Peggy; "ihm konnte die Tat nicht nachgewiesen werden" | ||
2015 | 28. Apr | An der Talsperre Pirk wird nach der Schultasche von Peggy getaucht | |
31. Jul | Ulvi K. wird aus dem BKH entlassen. | ||
9. Nov | RA Saschenbrecker beantragt beim Landgericht Hof ein 2. Wiederaufnahmeverfahren, um den Missbrauch von Ulvi K. an Peggy Knobloch aus der Welt zu räumen | ||
2016 | 3. Jul | In einem Waldstück bei Rodacherbrunn werden die sterblichen Überreste eines Kindes gefunden. | |
5. Jul | Offizielle Bestätigung, dass es sich um die Überreste von Peggy Knobloch handelt | ||
5.ff | Umfassende Suchmaßnahmen rund um den Fundort | ||
13. Okt | Eine am Fundort sichergestellte DNA-Spur kann dem NSU-Mitglied Uwe Bönhardt zugeordnet werden | ||
2017 | 8. Mär | Polizei und Staatsanwaltschaft geben in einer Pressekonferenz bekannt, dass die gefundene DNA-Spur eine Verunreinigung darstellt und keine tatrelevante Spur | |
20. Apr | Untenschriftenaktion von Lichtenberger Stadträten, Bürgern und dem Bürgermeister, die sich gegen die Ermittler und gegen Peggys Mutter richtet. | ||
2018 | 12. Sep | In einer überraschenden Aktion durchsucht die Polizei mehrere Anwesen in Lichtenberg und Marktleuthen. Manuel S. wird insgesamt ca. 10h lang vernommen und gesteht die Verbringung von Peggys Leiche. | |
2018 | 13. Sep | Nach weiteren 2h Vernehmung darf der erneut verdächtige Manuel S. wieder nach Hause Pressemitteilung der Polizei über die aktuellen Suchmaßnahmen. Manuel S. war durch die Auswertung der Spuren am Leichenfundort erneut in den Fokus der Ermittlungen geraten | |
21. Sep | Die Polizei gibt in einer Pressekonferenz und in einer -meldung Details zum Ermittlungsstand bekannt. Manuel S. wurde aufgrund von Torf- und Farbspuren am Tatort nochmals genauer befragt. Er hat die Verbringung der Leiche gestanden. Gleichzeitig beschuldigte er einen der Polizei namentlich bekannten Mann, ihm das tote Mädchen an einem Bushäuschen in der Lichtenberger Poststraße übergeben zu haben. | ||
10. Dez | Festnahme von Manuel S. wegen des Dringenden Tatverdachts, als Täter oder Mittäter an dem Mord an Peggy Knobloch beteiligt zu sein | ||
11. Dez | Manuel S. zieht sein Teilgeständnis der Verbringung von Peggys Leiche zurück | ||
20. Dez | Anwalt Meringer legt Haftbeschwerde ein | ||
24. Dez | Aufhebung des Haftbefehls durch das Amtsgericht Bayreuth | ||
2019 | 7. Jan | Schadensersatzklage gegen Prof. Dr. Kröber wird eingereicht wegen eines vorsätzlich falschen Gutachtens, das Basis der Verurteilung Ulvi K.s 2004 gewesen sein soll | |
11. Jan | Die Tonbandaufnahme eines Gesprächs zwischen Ulvi K. und seinem Vater am 24. Juli 2002 wird mehreren Lichtenbergern vorgespielt | ||
14. Jan | Die Staatsanwaltschaft Bayreuth legt Beschwerde gegen die Aufhebung des Haftbefehls gegen Manuel S. ein | ||
16. Jan | Das Amtsgericht Bayreuth lehnt die Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Aufhebung des Haftbefehls gegen Manuel S. ab | ||
18. Jan | Pressekonferenz der Unterstützer in Lichtenberg; Gleichzeitig Brief an Justizministerin Barley | ||
13. Feb | Das Landgericht Bayreuth weist die Beschwerde gegen die Aufhebung des Haftbefehls gegen Manuel S. zurück | ||
15. Feb | Ein Artikel des Nordbayerischen Kuriers listet 9 Indizien auf, die den derzeitigen Ermittlungsstand darstellen sollen. Demnach wurde Peggy von Ulvi K. getötet nachdem zwischen ihr, Manuel S. und Ulvi K. ein Streit ausgebrochen sei. Auch ein (versuchter?) sexueller Übergriff am Tattag könnte Motiv sein. Der Artikel veröffentlicht erstmals, dass in Lichtenberg mehreren Zeugen eine Tonbandaufnahme vorgespielt wurde | ||
16. Feb | RA Hanna Henning stellt Strafanzeige gegen die ganze Soko Peggy wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses | ||
18. Feb | RA Hanna Henning eine Strafanzeige gegen die ganze Soko Peggy wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte von Ulvi K. und seinem Vater | ||
21. Feb | RA Hanna Henning stellt Strafantrag gegen den Staatsanwalt als Gruppenleiter der StA Bayreuth Daniel Götz und ebenso den Leiter der SOKO Peggy Herrn Kriminaldirektor Uwe Ebner, sowie die an der Zeugenbefragung durch Abspielen der Gesprächsaufzeichnung vom 24.07. 2002 Polizeibeamten RA Hanna Henning erhebt Dienstaufsichtsbeschwerde und fordert die Ablösung des Staatsanwaltes als Gruppenleiter Herrn Daniel Götz und den Leiter der SOKO Peggy Herrn Kriminaldirektor Uwe Ebner von den Ermittlungen im Mordfall Peggy | ||
21. Mär | RA Meringer stellt Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechtes seines Mandanten Manuel S. | ||
8. Apr | RA Meringer stellt Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechtes seines Mandanten Manuel S | ||
6. Apr | RA Meringer, beantragt bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth, dass erneute Ermittlungen gegen Holger E. aufgenommen werden | ||
29. Jun | Die Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen gegen die Soko ein, das berichtet die Presse am 29. Juni 2019 | ||
Aug | Das Handy von Ulvi K. wird von der Polizei konfisziert. | ||
2020 | 16. Okt. | Die Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen im Fall Peggy ein. Offiziell gibt es keine Tatverdächtigen mehr. | |
2021 | 11. Feb | Ulvi K. wird vom Amtsgericht Kulmbach zu einer Geldstrafe von 800€ (80 Tagessätzen) verurteilt. | |
2022 | 23. Feb/ 04. Mär | Berufungsverfahren am Amtsgericht Kulmbach; die Strafe wurde reduziert. | |
06. Mai | Beerdigung der Sterblichen Überreste von Peggy Knobloch. | ||
2023 | 29. Jan | Es wird bekannt, dass Susanne Knobloch bereits 2022 eine Schmerzensgeldklage gegen Manuel Schmidt eingereicht hat. Wann darüber entschieden wird ist nicht bekannt | |