brigittsche schrieb:Naja, da darfst Du aber auch nicht die ganzen True-Crime-Formate als Maßstab nehmen, bei denen die ganz sensationellen, tollen, super überraschenden Aufklärungen nach X Jahrzehnten dank der unfehlbaren und sensationellen neuen Technik vorgestellt werden.
Die hatte ich auch gar nicht auf dem Schirm. Bis auf XY schaue/höre ich aktuell nur einen TC-Podcast und der hält sich bei diesen Ermittlungsmethoden ziemlich zurück.
CSI & Co. schaue ich gar nicht.
brigittsche schrieb:Jedes technische Verfahren hat aber halt auch seine Grenzen. Und wenn ich eine Rekonstruktion in die Öffentlichkeit bringe, bei der zu befürchten ist, dass sie nicht zutrifft, dann kann das eben sehr nachteilig sein, weil damit dann ein falsches Bild die Runde macht, und das schließt dann wieder andere Zeugen aus:
Dass es Grenzen gibt, ist klar. Es ist kein Wunderwerkzeug. Aber gerade bei diesem Fall ist mir diese als “allgemeingültig” betonte Aussage aufgefallen, bzw. es ist bei mir so angekommen…für mich hat es die Botschaft vermittelt: ‘ist ja ganz nett, aber bringt nix.’
Und natürlich, wenn ich der Meinung bin, eine erfolgte Weichteilrekonstruktion ist, aufgrund von Zweifeln am Aussehen, nicht zu veröffentlichen - klar, dann mache ich es auch nicht. Aber sie haben bei anderen auch eine Neue anfertigen lassen, warum hier dann nicht? Der Schädel oder Bilder davon (Röngten, Fotos usw) muss es ja wohl geben.
Und wenn bei der Isotopenanalyse Osteuropa rauskommt, dann weiß man zumindest, dass sie keine Isländerin oder Amerikanerin ist.
Ich habe nach dem Beitrag auch diverse Vermisstenseiten durchgeschaut; bspw. aus Rumänien (war einfach mein Eindruck, auch durch die schlechten Zähne, dass es sich um eine Rumänin handeln könnte) Eher erfolglos, anscheinend verschwinden in Rumänien erst seit 2004 Menschen.
Trotzdem: an der Liste könnte dich Deutschland mit den Langzeitvermissten orientieren.
brigittsche schrieb:Wir hatten ja weiter oben schon mal die Diskussion, dass solche Projekte eben oft auch politisch initiiert sind. Und wen es dann plötzlich heißt "So, wir haben hier ein neues Programm, es soll um nicht identifizierte Frauen gehen, jedes Landeskriminalamt legt mit jetzt bitte morgen fünf Fälle auf den Tisch und bitte nur Frauen und nur unidentifizierte Leichen" dann kann es eben auch sein, dass man da gezwungenermaßen aus der Schublade zieht, was man hat.
Das ist klar. Und an sich kritisiere ich auch die Fallauswahl gar nicht; ganz im Gegenteil. Wenn man sieht…war’s Spanien oder Italien, dass da eine Hochschwangere ermordet wurde. Argh! Das muss geklärt werden können.
Oder eben die Unbekannte aus Prato, da hängt mit mein Herz dran und ich kann noch nicht mal erklären, warum.
Wie gesagt, die Fallauswahl finde ich schon gut; aber die Umsetzung?
Teilweise fehlt, obwohl es möglich ist, sogar die realistische Darstellung des Opfers (siehe Unbekannte in Prato) oder hier:
https://www.interpol.int/What-you-can-do/Identify-Me/Countries-in-which-the-bodies-were-found/Women-found-in-The-Netherlands/NL06-The-woman-on-the-boatMan hätte problemlos ein Foto einstellen können, natürlich soweit “angeglichen”, dass der Leser keinen Schock kriegt; aber hier:
https://www.interpol.int/What-you-can-do/Identify-Me/Countries-in-which-the-bodies-were-found/Women-found-in-Spain/ES03-The-woman-who-wasn-t-alonehttps://www.interpol.int/What-you-can-do/Identify-Me/Countries-in-which-the-bodies-were-found/Women-found-in-Spain/ES04-The-woman-on-the-roadhttps://www.interpol.int/What-you-can-do/Identify-Me/Countries-in-which-the-bodies-were-found/Women-found-in-Spain/ES05-The-woman-in-the-shedund hier
https://www.interpol.int/What-you-can-do/Identify-Me/Countries-in-which-the-bodies-were-found/Women-found-in-France/FR06-The-woman-with-the-butterfly-tattoosist es ja auch gelungen, weil man das Foto der Frau genommen hat und nur Wunden usw. are touchieret, ggf. Augen öffnete.
Dass bei Skeletten einfach ein Foto zu machen nicht möglich ist, selbstredend. Aber dafür hat man eben eine heute soweit gut entwickelte Methode der Rekonstruktion.
Ich probier’ mich auch mal daran. Habe zwei realistische Plastikschädel hier liegen und genug Modelliermasse. Aber ich bin fernab jeglicher künstlerischer Professionalität. Aber mich interessiert, was da an Arbeit und Wissen drinsteckt, gerade wenn man so wenig Infos hat, wie diejenigen, die bei null Info so eine Weichteilrekonstruktion anfertigen sollen.