Schwerer sexueller Missbrauch an Kindern in D
24.04.2024 um 20:59AliceT schrieb:Ja, wenn es einem zu nahe geht, muss man versuchen, sich abzugrenzen. Einfach aus Selbstschutz.Danke für deinen Zuspruch. Mir persönlich fällt es nicht “schwer”, darüber zu sprechen. Schwer machen es nur diejenigen, die darüber scherzen, einem Lügen unterstellen oder die Vergewaltigungen generell relativieren oder sogar legitimieren (das passiert aber eher im Erwachsenenbereich - da könnte ich vieles aus meiner Zeit als Krankenschwester erzählen).
Aber deine Worte, deine Stimme dazu ist auch so wichtig!
So oft wird dieses Thema totgeschwiegen.
Ich finde es total mutig von dir, deine Erlebnisse zu schildern.
So werden eben auch Menschen sensibilisiert, genau hinzuschauen. Vielleicht kann so auch Betroffenen geholfen, Missbrauch verhindert werden.
Selbst wurde einem nicht geholfen, aber, vielleicht kann man so Anderen helfen.
Sobald man sich aus der Opferrolle befreit, Stärke zeigt, offen darüber spricht, sich also vom Opfer zum Betroffenen verändert (was harte Arbeit ist)…dann wird man angefeindet, weil die Gesellschaft ein ganz anderes Bild von einem Opfer hat. Das hat man bei sämtlichen Prozessen gesehen, in denen Prominente involviert waren. Wie oft wurden da die Betroffenen angefeindet.
Oder als in unseren Breitengraden bekanntestes Beispiel: Natascha Kampusch.
Das tut mir unendlich leid. Dieses Trauma und dann kippt die Gesellschaft nochmal Schmutz über einem aus, weil sie ein “Opfer” sehen will und nicht eine starke Person.
Gerade so die überkonservative, sich mehr und mehr radikalisierende Incelgruppierung wird hier nochmal richtig gefährlich, auch für Kinder, in dem Fall für Mädchen.
Ich habe es für mich weitestgehend aufgearbeitet, sehe mich mehr als Betroffene, denn als Opfer, aber trotzdem bleibt es ein Leben lang im Kopf. Mal geht es besser, mal weniger. Das meiste meiner psychischen Erkrankungen hat auch nicht mit der Vergewaltigung zu tun. Aber das wird jetzt Offtopic.
Was ich halt so schade finde, dass diese Gesetze erscheinen, als wären sie undurchdachte Schnellschüsse. Man versteht, dass der Staat Leute bestrafen will, die KP Produzieren,verbreiten und/oder besitzen. Vollkommen nachvollziehbar. Man erinnert sich ja an diverse Prozesse, in denen die Strafen für den Verurteilten ein glatter Witz waren.
Aber was kann eine Mutter dafür, dass ihre minderjährige Tochter sowas auf das Handy geschickt bekommt? Was soll sie tun?
Laut Gesetz muss sie es sofort löschen…und dann…?
Was, wenn sie jetzt die einzige war, die das Video oder das Foto bekommen hat?
Dass die Lehrerin einen Schüler beauftragt hat, das Video ihr zu besorgen, das geht zu weit. Zweifellos, auch wenn sie Gutes damit bewirken wollte, aber einen anscheinend bis dahin unbeteiligten Minderjährigen reinzuziehen geht gar nicht.
Man muss sich nur überlegen, dass hier im Thread wir alle strafrechtlich zu verfolgen wären, wenn diese Bilder, die Stimme, die Skizze usw. nicht von der Polizei selbst veröffentlicht worden wären. Wobei ich mir hier überlege, was sagt das Gesetz dazu? Darf man von Ermittlungsbehörden veröffentlichte Bilder, die mit sexualisierter Gewalt an Kindern zusammenhängen, einfach weitertragen, also z.B. hier in solchen Threads nutzen?
Das interessiert mich mal rein rechtlich gesehen.
Ich hoffe so sehr, dass dieser Typ, schnellstmöglich gefasst wird. Auch wenn es noch soviele andere gibt und leider immer Neue dazukommen…aber wenigstens einer wäre dann schon weg (und bekommt hoffentlich eine g.e.r.e.c.h.t.e Strafe…er hat ja ein Leben zerstört).