mario100 schrieb:Wie wahrscheinlich ist es, das er irgendwo unerkannt unbehelligt lebt?
Es ist nicht auszuschließen. Mögliche Orte haben wir hier oft besprochen, wenn auch nur spekulativ, man sollte Brasilien auf jeden Fall in Erwägung ziehen, nicht nur weil dort portugiesisch gesprochen wird, sondern weil es auch ein riesengroßes Land ist in dem man sicher gut untertauchen kann, zumal es in dem Land ja auch nicht nur Großstädte gibt sondern auch Slums wo sicher nicht jeder Einwohner irgendwo gemeldet ist, wo man von Kriminalität auch gut leben kann. Paraguay gilt als beliebter Ort für flüchtige Verbrecher da manche dort sogar recht unbehelligt leben, oder allgemein Länder mit denen es keine Auslieferungsabkommen gibt.
In Portugiesisch-sprachigen Ländern in Afrika wie Guinea-Bissau, Angola, Mosambik, Sao Tome und Principe oder Kap Verde, würde er als weißer vielleicht auffallen.
Nightrider64 schrieb:Mit dem Müllfahrzeug war mir neu.
Ist das offiziell ?
Könnte er bei dieser Flucht umgekommen sein.
Vielleicht weis man längst, das er tot ist, oder vermutet es zumindest.
Scheint mir nicht so 100% sicher zu sein, vielleicht hab ich das falsch rausgehört aus dem Podcast aber könnte durchaus nur eine Vermutung der portugiesischen Behörden gewesen sein, hör es dir am besten selbst an.
Durchaus möglich dass er tot ist, die deutschen Ermittler betonen auch immer wieder dass das eine Möglichkeit ist. Gehe sogar noch mit und halte es für möglich dass es vermutet wird (warum auch immer), aber wissen tut man es ganz sicher nicht. Es gibt keinen ermittlungstaktischen Grund diese Information zurückzuhalten aus meiner Sicht und die Ermittler würden nicht ihre Zeit Opfern um Stellungnahmen abzugeben in dem Fall wenn man wissen würde dass er tot ist. Zumal man ja offenbar immer noch Spuren nachgeht wenn vereinzelt Hinweise einlangen, wie diese Curacao-Sache vor nicht all zu langer Zeit.
Ich denke schon dass es sein Plan war Frau und Kind auch bei der zweiten Flucht mitzunehmen, wie gesagt es ist kein Zufall dass ihre Sachen gepackt waren. Leider wurden von den Briefen nur Ausschnitte veröffentlicht sowie auch nur ein kurzer Ausschnitt eines Telefonats, vielleicht wäre es möglich irgendwas zu entschlüsseln, irgendwelche Codes zu erkennen oder was weiß ich. Die Behörden haben aber rasch auf seine Flucht reagiert und die Beiden sofort nach Deutschland bringen lassen.
Was das betrifft denke ich wird das wahrscheinlich die größte Herausforderung für ihn (gewesen?) sein damit zu leben. Muss schwierig sein darauf klarzukommen dass er die Frau und vor allem seinen Sohn nicht mehr sehen kann, ich meine er war sehr skrupellos und sicher intelligent genug zu wissen dass ein Kontaktversuch ein großes Risiko darstellt einzufahren. Aber so ganz will ich nicht glauben dass er sich damit einfach so abgefunden hat.
Die Technik hat sich erstaunlich entwickelt seit seinem zweiten Ausbruch, ich frage mich ob er vielleicht irgendwie mal versucht hat den Sohn oder die Frau (oder eben seine Mutter sofern sie noch lebt) zu kontaktieren, über irgendeinen alternativen Weg - selbst wenn die Telefone heute noch abgehört werden (was ich irgendwie nicht mal so recht glauben mag) - über irgendeine App vielleicht, oder ob man überprüfen kann ob es IP Adressen gibt mit denen auffällig oft eventuelle Profile von Sandra und dem Sohn aufgerufen werden... Ich kann mir nicht vorstellen dass es ihn nicht interessiert was aus seinem Jungen geworden ist.
Auch finde ich dass es selbst nach vielen Jahren nicht schaden kann an bekannten Kontakten von ihm dran zu bleiben. Leute die eisern mauern packen vielleicht irgendwann doch aus, Lebensumstände verändern sich, Beziehungen auch, vielleicht ist der ein oder andere mit dem er vor 25, 30 Jahren Überfälle gemacht und mit Zigaretten gedealt hat heute ein fürsorglicher Familienvater und denkt anders über die Dinge nach. Der Kollege den er in Portugal hatte, hat nicht gerade gut auf die Kontaktversuche der Journalisten im Rahmen dieses neuen Podcasts reagiert. Das muss nix heißen, könnte aber nicht schaden wenn die Polizei da heute nochmal nachfragt. Gleich wie bei dem Justizwachebeamten den man damals verdächtigt hat bei der Flucht geholfen zu haben. Ist ja jetzt kein gravierendes Vergehen und sollte schon verjährt sein (oder ist das anders in Portugal?) - mit sovielen Jahren Abstand ist es möglich dass Leute doch noch etwas sagen, das sie damals nicht gesagt haben. Aber die werden das nicht freiwillig tun, ein bisschen Druck von Polizisten die ihnen gegenüber sitzen wird es schon brauchen.