Obwohl ich mir für die Familie etwas anderes wünsche, denke ich nicht, das EM noch lebt. Entgegen anderer User, halte ich hierfür einen Suizid für am wahrscheinlichsten. Der Vermissten ging es in der Zeit vor ihrem Verschwinden offenbar psychisch nicht gut.
Die Frage an ihren Mann in Rom, was man ohneeinander tun würde, habe ich z.B. auch gar nicht so aufgefasst, als hätte sie Angst ihn zu verlieren. Ich hatte eher den Eindruck, dass ihr zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon Suizid-Gedanken durch den Kopf wanderten und sie sich eher sorgte, was aus ihm werden würde.
TrueM schrieb am 26.10.2023:Noch eine Quelle falls nicht schon bekannt:
In dem von TrueM geteilten Interview, erzählt der Ehemann, dass sich EM riesig auf ein bevorstehendes Klassentreffen gefreut und sogar bei der Planung mitgewirkt hat. So zumindest seine Wahrnehmung.
Vielleicht war aber genau dieses bevorstehende Treffen ein Auslöser. Was erwartete sie dort? Schulfreunde (m/w/d), die vielleicht den ganzen Abend über ihre Kinder quatschen würden. Themen, bei denen sie nicht mitreden konnte.
Ich selbst kann es nicht nachvollziehen, aber mir zumindest vorstellen, wie sehr EM der unerfüllte Kinderwunsch belastet hat. Bei dem Treffen wäre sie sicher nicht nur einmal mit dem Thema konfrontiert worden und vielleicht hat sie sich deswegen wieder intensiv in die Sache hineingesteigert.
Dass sie ihrem Mann am Morgen ihres Verschwindens bat, sie nicht alleine zu lassen, könnte eine letzte stumme Bitte gewesen sein. Wäre er zu Hause geblieben, wäre zumindest dieser Tag vielleicht anders verlaufen.
ichhier schrieb am 31.10.2023:31.10.2023 um 21:26
Ich stutzte, als der Bruder erzählte, dass sie über die Möglichkeit eines Suizids gesprochen haben, seine Schwester dies aber strickt ablehnte.
Wieso spricht man über Suizid? Doch nur, wenn es dazu Anlass gibt, oder?
Genau das habe ich mich auch gefragt. Ich finde die Aussage mehr als merkwürdig. Ich denke hier wieder an die Möglichkeit des "nicht wahrhaben wollen".
sallomaeander schrieb am 02.11.2023:Das bedeutet im Ergebnis wohl etwas anderes. Wenn ein ausgebildeter Hund etwas anzeigt, hat er etwas gefunden. Wenn er eine Spur verliert, sagt er sich nur, schade, hier ist das Spiel vorbei.
Das die Spur am See endete, könnte natürlich ein Indiz darauf sein, dass EM in den See gegangen ist. Ich persönlich gehe allerdings davon aus, dass sie den gleichen Weg zurück gegangen ist und sich deshalb die Spur verloren hat.
Und am Parkplatz? Kommt vielleicht drauf an, wie stark frequentiert er ist und wieviele Spuren dort aufeinander liegen. Ich glaube aber nicht, dass EM dort in ein Auto gestiegen ist.
Vielleicht hatte EM eine schlimme Nacht und intensiv über einen Suizid nachgedacht, vielleicht einen Entschlussgefasst. Am Morgen dann die Bitte an ihren Mann, sie nicht alleine zu lassen.
Nach weiterer Überlegung die Krankmeldung, mit der Option, den Suizid doch nicht zu vollziehen. Unentschlossen wirkend, wird sie von der Nachbarin gesehen. Dann der Spaziergang. Vielleicht um den Kopf freizubekommen. Mittags wird sie wieder von der Nachbarin gesehen. Immer noch rastlos. Dann geht sie wieder los. Letzte Sichtung am Nachmittag. Wie weit und wohin sie danach mit ihren Gedanken gegangen ist, weiß niemand.
Hier wurde rege über die körperliche Fitness diskutiert. Ich frage mich, auf die Szene bei XY bezogen, ob es da vielleicht einen Unterschied zwischen können und wollen geben könnte. War ihr der Sumba-Kurs wirklich zu anstrengend oder hatte sie schlichtweg einfach keine Lust, weil sie psychisch etwas belastete?
Ich meine, dass sich depressive Menschen häufig nicht "aufraffen" können. Das hat dann aber nichts mit Fitness zu tun, eher mit Lustlosigkeit.
Da ich mich mit dem Thema Depressionen aber nur oberflächlich auskenne, möchte ich mit meiner Annahme auf keinen Fall jemanden zu Nahe treten oder mich zu weit aus dem Fenster lehnen.