Sergej Enns (34) verschwand 2016 spurlos im Urlaub auf Rhodos
04.07.2023 um 13:05Die Situation mit dem Rausschwimmen passt für mich sowieso nicht, da er dann längst wieder angeschwemmt worden wäre...
hpoirot schrieb:Die Situation mit dem Rausschwimmen passt für mich sowieso nicht, da er dann längst wieder angeschwemmt worden wäre...Das ist so nicht richtig es gibt bei Rhodos durchaus Strömungen die ziemlich weit ins Meer rausgehen. Gerät man da rein wird die Leiche vermutlich niemals angespült und wenn dann nur noch Stückenweise ganz woanders.
hpoirot schrieb:dann längst wieder angeschwemmt worden wäre..."Längst" kann aber nur heißen: "In der ersten Zeit". Sobald die Leiche sich zersetzt wird sie nirgendwo mehr angeschwemmt. Wenn er also, aus welchen Gründen auch immer, nicht innerhalb einer bestimmten Zeit angeschwemmt wurde, ist es vorbei....
birotor schrieb am 04.07.2023:Und diese Suizidtheorie wurde entwickelt, weil er eine uns unbekannte Krankheit hatte, für die er auf Medikamente angewiesen war?Und auch da glaube ich nicht daran, dass er gerade am Abreisetag mit einer unvorhergesehenen Möglichkeit (Muscheln und/oder Steine) sich das Leben nehmen würde.
MYTHOS27 schrieb:Er hatte doch ein intaktes Leben..Arbeit und Familie.Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. Eine intakte Familie und Unterstützung schützt im Zweifel nicht vor Suizidalität.
Diese hat ihn doch sicher unterstützt bei seiner Krankheit.
Ich sehe kein Motiv für Selbstmord.
Edna schrieb:Diese Aussage rückt auch Angehörige von Menschen, die sich suizidiert haben, in ein seltsames Licht. Denn ist doch der Umkehrschluss, wenn sich niemand umbringen braucht, der eine heile Familie hat, dass die Familie bei Menschen, die sich umgebracht haben, nicht genug geliebt hat und nicht genug unterstützt hat.Wozu man noch ergänzen könnte, dass das Umfeld in einem ungeklärten Fall womöglich auch aus diesem Grund einen möglichen Suizid vehement abstreitet, weil man nicht darüber nachdenken möchte, dass man möglicherweise Anzeichen dafür nicht erkannt hat oder sich nicht richtig um die betreffende Person gekümmert hat.
Edna schrieb:Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. Eine intakte Familie und Unterstützung schützt im Zweifel nicht vor Suizidalität.Absolut nicht.
MYTHOS27 schrieb:Er hatte doch ein intaktes Leben..Arbeit und Familie.Da bin ich ganz hier:
Diese hat ihn doch sicher unterstützt bei seiner Krankheit.
Edna schrieb:Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. Eine intakte Familie und Unterstützung schützt im Zweifel nicht vor Suizidalität.Und auch hier:
Motive für Selbstmord sind extrem schwer zu greifen für Personen, die nicht betroffen sind. Motive für Suizid sind manchmal nach außen komplett irrational.
brigittsche schrieb:(...) dass man möglicherweise Anzeichen dafür nicht erkannt hat oder sich nicht richtig um die betreffende Person gekümmert hat.Hier bei uns hat sich vor kurzem ein junger Mann suizidiert, er hatte von außen gesehen ein perfektes Leben.
Serecato schrieb:Ein fast perfektes Leben, wo andere Menschen (Nicht-Depressive) unendlich glücklich und dankbar wären, zeigt dem Depressiven erst recht richtig auf, wie krank er ist.Das kann man so aber auch nicht sagen.
birotor schrieb am 04.07.2023:Und diese Suizidtheorie wurde entwickelt, weil er eine uns unbekannte Krankheit hatte, für die er auf Medikamente angewiesen war?Glaube eben nicht an Selbstmord wegen seiner Krankheit. So etwas ist sicher in einer Familie, die für einen da ist, leichter zu bewältigen.
MYTHOS27 schrieb:Nur um das klarzustellen...ich hatte in keinster Weise die Absicht die Familie bloß zustellen und das war auch überhaupt nicht so gemeint.Schon klar, ich denke das hat auch niemand so aufgefasst.
Ich meinte lediglich, daß ich mir einen Selbstmord absolut nicht vorstellen kann.
MYTHOS27 schrieb:Hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.Ich verstehe durchaus, was du meinst. Ich habe auch nie gedacht, dass du es anders meintest. Und genau deswegen schreibe ich es. Um mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Menschen, mit einer perfekten Familie nicht suizidgefährdet sein können. Wenn jemand suizidal ist, ist es nahezu egal, ob da Menschen sind, die ihn auffangen können, die sich um ihn kümmern, und ihm helfen, zu verarbeiten.
Edna schrieb:Um mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Menschen, mit einer perfekten Familie nicht suizidgefährdet sein können. Wenn jemand suizidal ist, ist es nahezu egal, ob da Menschen sind, die ihn auffangen können, die sich um ihn kümmern, und ihm helfen, zu verarbeiten.
Edna schrieb:Depression ist eine beschi*** Krankheit. Die ist irrational. Manchmal findet man die Auslöser nie. Eine tiefe Hoffnungslosigkeit zeichnet oft schwere Verläufe und der Glaube, dass niemand einem helfen kann. Der Leidensdruck ist unerträglich. Die Verzweiflung bei Betroffenen ist groß.Richtig, man kann sich das wohl als nicht-Betroffene(r) nicht wirklich vorstellen.
Edna schrieb:SE war ein Mann. Gerade Männer neigen dazu, über ihren emotionalen Zustand zu sprechen. Nicht allen suizidalen Menschen merkt man die Ernsthaftigkeit ihrer Erkrankung an.Ja richtig, gerade hier bei einem Bekannten so erlebt.
birotor schrieb:Alles, was hier jetzt über suizidale Depressionen usw. gesagt wird, ist doch reine Spekulation, oder gibt es irgendwelche Hinweise, dass SE suizidal war?Ich möchte hier als Referenz auf den im letzten Jahr hier sehr intensiv diskutierten Vermisstenfall Walter Schuster aus Meiningen verweisen. Dieser Fall hat sich dann letztendlich leider als Suizid herausgestellt, aber keiner aus seiner Familie konnte sich das vorstellen. W.S. war gerade mitten in der Planung seines Urlaubes mit dem Wohnmobil und hat sogar kurz vor dem tragischen Ereignissen noch Sachen für diesen Urlaub bestellt.
Maifalter schrieb:Zudem ist es normal, dass bei einer Person, die verschwunden ist, hiet im Forum alle Möglichkeiten durchdiskutiert werden. Das dreht sich dann mal ein paar Tage darum, dass es ein Verbrechen gegeben haben könnte, dann wird wieder die Suizidtheorie diskutiert, dann das freiwillige Verschwinden usw. Das ist ein roter Faden, der sich hier durch alle Vermisstenthreads zieht.Das verstehe ich, aber für jegliche Möglichkeit (Mord, Suizid, freiwilliges Verschwinden) muss es doch zumindest gewisse Hinweise, eine gewisse Grundlage geben, auf der weiter spekuliert werden kann. Von einem Mann, dem niemand von uns je begegnet ist, von dem wir nur wissen, dass er verheiratet ist, zwei Kinder hat und in Bielefeld wohnt, anzunehmen, dass er wohl Depressionen gehabt haben muss, weil diese Depressionen nach Aussagen von Lieschen Müller hier im Forum oft zu einer Stoffwechselerkrankung gehören, an der der Vermisste leidet, geht doch zu weit, nicht?
Mr.Brain schrieb:auf sämtlichen Fotos wirkt S.E. irgendwie ziemlich melancholisch, ein Lächeln oder Lachen wie bei seiner Frau und den Kindern findet man nirgends.Würde ich jetzt persönlich nichts reininterpretieren. Ich kenne viele Russen die entweder bisschen grimmig oder traurig auf Fotos drein blicken. Das ist kulturell bedingt jetzt nichts auffälliges würde ich sagen da viele Männer auf Fotos jetzt nicht so offenherzig lachen wie es beispielsweise Frauen und Kinder tun. In der Sowjetunion war es gar so dass man als dümmlich gilt wenn man als Mann auf Fotos richtig lacht oder grinst. Wenn man nach dem gehen würde wäre 3/4 meiner Familie auffallend hehe (bin russischen Ursprungs)
birotor schrieb:(...)muss es doch zumindest gewisse Hinweise, eine gewisse Grundlage geben,(...)Nochmal: die gibt es manchmal eben NICHT. Ob man sich das jetzt vorstellen kann oder nicht, es gibt viele Leute die alles mit sich alleine ausmachen. Leider gilt oft noch der Grundsatz, man solle sich zusammen reißen und irgendwann knallts dann.
birotor schrieb:(...) nach Aussagen von Lieschen Müller hier im Forum oft zu einer Stoffwechselerkrankung gehören, an der der Vermisste leidet, geht doch zu weit, nicht?Ich gebe dir insofern recht dass gerne ferndiagnostiziert wird, nicht nur hier im Forum.
infostream schrieb:Würde ich jetzt persönlich nichts reininterpretieren. Ich kenne viele Russen die entweder bisschen grimmig oder traurig auf Fotos drein blicken.
infostream schrieb:. In der Sowjetunion war es gar so dass man als dümmlich gilt wenn man als Mann auf Fotos richtig lacht oder grinstJa richtig, so hatte es mir eine ehemalige Kommilitonin erstmals so berichtet und in der Familie meines Mannes ist das auch oft so auf Bildern.