Streusel schrieb:Wie kommen dann die Handyanrufsversuche und die Nachtbilder zustande?
Ja, das ist schwierig zu beantworten. Das hängt dann davon ab, wann die beiden Frauen den/die Täter (sollte es welche geben) getroffen haben. Ich versuche mal einen möglichen Hergang konstruieren.
K+L treffen auf den/die Täter am 01.04.: Die Frauen verlaufen sich hinter dem Mirador oder haben durch einen Umstand (schmerzender Fuß, geglaubt sie befinden sich auf einem Rundwanderweg, Sturz, etc.) länger gebraucht und realisieren, dass sie es nicht mehr rechtzeitig zurück nach Boquete schaffen. Sie wählen den Notruf um 16:39 Uhr und 16:51 Uhr - keine Verbindung. Sie treffen anschließend auf jemanden und erzählen ihm von dem Problem (Anbruch der Dunkelheit, keine Möglichkeit zu telefonieren). Diese Person(en) bietet seine Hilfe an. Er verspricht den Frauen sie bei Tageslicht nach Hause zu bringen. Jetzt in der Dunkelheit bleibt nur die Möglichkeit in einer der Hütten zu übernachten. (Oder er verspricht sie gleich nach Hause zu bringen und lockt sie so in den Pick-Up und bringt sie weiß Gott wohin). K+L schalten um 17:52 Uhr ihre Handys aus, da ihnen ja jetzt geholfen wird und sie ohnehin keinen Empfang haben. Die Frauen werden irgendwohin gebracht, es kommt zu einer Annäherung seitens des Täters, einer Zurückweisung, Gewaltanwendung, vielleicht schon Tod. Nun hat der Täter entweder das Problem, dass er 2 Touristinnen bei sich hat, die ihm drohen zur Polizei zu gehen oder 2 Leichen, die man verschwinden lassen muss.
Je nachdem wer der Täter ist und was genau passiert ist, wendet er sich panisch an den Hüttenbesitzer / jemanden, der mit dem Pick-Up zu tun hat / einen einflussreichen Freund - es wird die Entscheidung getroffen, dass man alles verschwinden lässt.
Geld, Handys und Kamera sind für den Täter von Interesse. Vielleicht überlegt man, ob man die Kamera und die Handys verkaufen könnte, daher zerstört man sie auch nicht.
Betreffend die weiteren Notrufe könnte es sein, dass die beiden (oder eine) noch 2 weitere Tage am Leben waren, sie wirklich ihre Handys behalten durften, da sie dem Täter ja erzählt haben, dass sie in Panama nicht telefonieren können und nicht einmal der Notruf funktioniert. Oder es könnte sein, dass ihnen noch in der ersten Nacht die Handys abgenommen wurden und vielleicht wirklich der weiter oben beschriebene iOS-Hack von dem Täter ausprobiert wurde.
Der Mitwisser (den der Täter kontaktiert hat) möchte natürlich nur, dass er nicht in diese Sache mit hinein gezogen wird. Er beobachtet die Ermittlungen (oder sitzt sogar selbst an der Quelle), sieht dass von Beginn an von einer Entführung ausgegangen wird. Anstatt dass langsam Ruhe einkehrt, wird immer mehr Staub aufgewirbelt. Der ganze Fall hat internationale Aufmerksamkeit, was vielleicht sogar für Täter und Mitwisser nicht abzusehen war, da tagtäglich Frauen / Menschen irgendwo verschwinden und sich niemand dafür interessiert.
Es muss etwas unternommen werden - nach einer Absprache oder durch Einblick in die Ermittlungen steht fest "Liefere irgendwas, dass die Sache als Unfall verbucht werden kann!".
Man untersucht die Handys und die Kamera, die man ja eigentlich zu Geld machen wollte. Auf der Kamera werden Fotos entdeckt, die den genauen Weg hinter dem Mirador dokumentieren. Vielleicht hat man Angst, dass so die Verbindung zur Hütte / zum Pick-Up / zu einzelnen Personen hergestellt werden kann.
Natürlich denkt sich keiner:
Streusel schrieb:Es denkt sich ja keiner: Ich lasse jetzt mysteriöse Nachtfotos auftauchen und dann erlischt das Interesse an dem Fall.
Aber vielleicht wollte man einfach die gelöschten Fotos hinter dem Mirador mit neuen Daten überschreiben (so wie weiter oben bereits vermutet wurde) und so sind 100 belanglose Fotos in der Nacht irgendwo im Nirgendwo geschossen worden.
Man packt den Rucksack und spielt ihn und ein paar Knochen den richtigen Personen zu. Der Plan, dass der Fall nun zum Unfall erklärt wird, ist aufgegangen.
Fazit: Meiner Meinung nach ist eine Verbrechen nur mit einflussreichen Freunden möglich, die Einfluss auf die Ermittlungen nehmen können. Nur das Auftauchen den Rucksacks + ein paar Knochen wären eigentlich kein Grund, dass die Akte mit dem Stempel "Unfall" geschlossen wird.