Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Tussinelda schrieb:es wird auf vielen Seiten von 83$ geschrieben, woher kam denn diese Info, weißt Du das? Und wie kommt es dann zu den 87$+?

Es wird auf vielen Seiten Mist geschrieben. Das liegt daran, dass die Verfasser keinen Einblick in die Originalakten haben und Falschinfos seit Jahren einfach weitergetragen werden.

Es waren exakt 87 Dollar und 55 Cent im Rucksack. Um es ganz genau aufzudrösen waren es 3 x 20 Dollar Scheine, 2 x 10 Dollar Scheine, 1 x 5 Dollar Schein, 2 x 25 Cent Stücke, 1 x 5 Cent Stück.

Streusel schrieb:Die erste Frage wäre: Warum sollten sie weiterlaufen? Da käme eigentlich nur der Glaube, dass das ein Rundweg sei, in Betracht. Denn wenn sie eine realistische Vorstellung von den Gegebenheiten hatten, dann hätten sie gewiusst, dass sie die Nacht im Dschungel verbringen müssen. Das haben sie wohl nicht beabsichtigt.

Ich möchte nahezu ausschließen, dass sie sich je im Bereich der Brücken aufgehalten haben. Jede Notsituation hätte sie dort warten lassen. Bei Verletzung wäre es unmglich über die Brücken zu kommen, selbst bei völlig gesundem Zustand würde man sich normalwerweise nicht darüber wagen. Ihnen wäre bewusst gewesen, dass sie an der Brücke warten müssen, sofern der Rückweg nicht möglich gewesen wäre. Zwischen den Brücken wohnen schon Menschen und ab der zweiten Brücke ist fast schon reger Verkehr durch Bewohner von Alto Romero, Norteno und anderen Dörfern, die dort zur Wasserstelle gehen oder zu den Weiden oder nach Boquete oder zurück. Da hätten sie also nur auf dem Weg bleiben müssen und wären innerhalb von Stunden, spätestens am nächsten Tag entdeckt worden.

Wie gesagt, ich glaube nicht mal, dass sie bis zu den Weiden gekommen sind. Kurz nach Q1 ist etwas passiert, von dem wir alle nicht wissen, was es ist. Das hat sie aber daran gehindert weiterzugehen. Dafür dass sie nach Q1 wieder umgekehrt sind, sprechen die gemessenen Signalstärken beim Notruf, die wieder in Richtung Mirador deuten, ja.

Aber hätten sie an den Brücken nicht auf jemand treffen können, der ihnen nichts Gutes wollte? Ihnen vielleicht den Weg zeigen, sie zurückbegleiten etc.

melli88 schrieb:Aber hätten sie an den Brücken nicht auf jemand treffen können, der ihnen nichts Gutes wollte?

Natürlich hätten sie das. In einem FoulPlay Szenario ist vieles denkbar. Sie hätten zurück zum Mirador gezwungen werden können, tiefer in den Dschungel getrieben und entführt werden können, in einer der Hütten am Pianista versteckt worden sein oder an Ort und Stelle am Q1 Opfer eines tödlichen Überfalls geworden sein können.

Doctective schrieb:Es wird auf vielen Seiten Mist geschrieben. Das liegt daran, dass die Verfasser keinen Einblick in die Originalakten haben und Falschinfos seit Jahren einfach weitergetragen werden.

das stand ja damals so in den Medien. Und auch immer wieder mal später. Deshalb fragte ich.

Doctective schrieb:Es waren exakt 87 Dollar und 55 Cent im Rucksack. Um es ganz genau aufzudrösen waren es 3 x 20 Dollar Scheine, 2 x 10 Dollar Scheine, 1 x 5 Dollar Schein, 2 x 25 Cent Stücke, 1 x 5 Cent Stück.

ich weiß, das hattest Du ja schon geschrieben.

Doctective schrieb:Das alles bringt mich dazu zu denken, dass Felicianos Bruder am Culebra in der Nähe Alto Romeros Land besitzt und dass er der Arbeitgeber von Luis und Irma war, der die Polizei telefonisch über den Fund informierte.
Annettte hält heute Abend eine Lesung zum Buch in Albanien ab. Sie wird das genauer erklären, wenn sie wieder online ist. Soweit ich weiß, gehört das Reisfeld nicht Felicianos Bruder. Er war nur als einer von Irmas und Luis Arbeitgebern ihr Ansprechpartner. Damals hatten beide auch noch kein Telefon. Und der Bruder war sozusagen das Sprachrohr in die Außenwelt, der so eben die Polizei verständigen konnte.

Okay, ich kann die Überlegung nachvollziehen. Aber es zeigt, wie stark vorsichtig man mit Annahmen umgehen muss!! Deine Schlussfolgerung, Hathora, klingt logisch, aber dennoch ist es nicht richtig, dass es das Reisfeld von Felicianos Bruder war. Die Menschen von Alto Romero haben ja auch noch eigene Felder, Tiere usw. Also bitte bitte Vorsicht mit solchen Aussagen.

@Annju
Okay, das ist mir jetzt klar. Danke für die Richtigstellung.
Mir ist wichtig, dass auch das Drumherum, manchmal nur (scheinbar) unwichtige Kleinigkeiten, durchleuchtet wird und sich mir wahrheitsgemäß darstellt. Denn mit den Jahren hat man sich oft festgefahren mit an und für sich logischen Schlussfolgerungen, die aber falsch sind.

Doctective schrieb:Immerhin scheinen mir die 87 Dollar, die lose im Rucksack waren, ohne Portemonaies oder Kreditkarten, auch nicht so Recht zur Pianista Wanderung zu passen. Wozu braucht man das so viel Geld, wenn man nichts kaufen kann?

Meine Vermutung war, dass sie das Geld vorher lose in den Hosentaschen hatten um Taschendieben keine Chance zu geben, und es aus Bequemlichkeitsgründen dann in den Rucksack gepackt haben, als sie auf dem Stein lagen.

Doctective schrieb:Immerhin scheinen mir die 87 Dollar, die lose im Rucksack waren, ohne Portemonaies oder Kreditkarten, auch nicht so Recht zur Pianista Wanderung zu passen. Wozu braucht man das so viel Geld, wenn man nichts kaufen kann?

Meine Vermutung wäre, sie waren mit jemandem verabredet, der ihnen eine Tour versprochen hat. Ein Teil des Geldes für den ausgemachten " Guide " und ein Taxi rückwärts .
Jetzt habe ich aber keine Ahnung in welchem finanziellen Bereich sich eine geführte Tour ab dem Mirador befindet.
Würde für mich erklären, warum sie es so eilig hatten und vielleicht auch die Mitfahrgelegenheit unterwegs genutzt haben.

Ansonsten finde ich es gerade für diese Gegend viel zu viel Geld für eine normale Tour.
Die wichtigsten Sachen wie Kreditkarte, der zweite Pass usw sind ja im Zimmer geblieben. Also gab's ein sicheres Gefühl für ihre Wertsachen in der Unterkunft. Warum dann unnötiger Weise so einen hohen Betrag mitnehmen.

lucyvanpelt schrieb:Ansonsten finde ich es gerade für diese Gegend viel zu viel Geld für eine normale Tour.

Frage mich, ob man sich im Urlaub sofort „umstellt“ oder aber in der europäischen Denke bleibt, wo 100€/$ ja ein ganz normaler Standardbetrag zum abheben ist. Wenn sie vorher bei der Bank waren und diese Summe abgehoben haben, ein paar Snacks oä gekauft haben, finde ich den Restbetrag logisch. Wegen 100$ fährt man ja nicht extra nochmal nachhause, um es dort zu deponieren.
Es ist wahrscheinlich nicht bekannt, ob sie in Bocas bzw. sonst ein Portemonnaie genutzt haben?
Ich nutze im Urlaub auch oft keins bzw nur einen kleinen Beutel, um eben nicht alle Karten und was ich sonst dadrin habe, immer mitzuschleppen und ggf. zu verlieren

Eher aufgefallen ist mir der eine Pass und eine Krankenversicherungskarte. Sowas würde ich doch auf jeden Fall immer in der Unterkunft lassen oder

peripeteia. schrieb:Wenn sie vorher bei der Bank waren und diese Summe abgehoben haben,

Zum Abheben braucht man doch eine Kreditkarte, die war doch so viel ich weiß auf dem Zimmer mit den anderen Papieren.
Wie sollen sie da vor der Wanderung noch Geld abgehoben haben ?

Ach ja, sorry, die Bank war am Tag davor.

Weiterhin finde ich aber das Mitführen von 87$ nicht per se ungewöhnlich oder verdächtig, weil es eben aus europäischer Perspektive kein hoher Betrag ist.
Vllt hatten sie von der Bank auch keine kleineren Scheine bekommen und mussten daher einen 100$ an dem Tag mitnehmen.

Doctective schrieb:Es waren exakt 87 Dollar und 55 Cent im Rucksack. Um es ganz genau aufzudrösen waren es 3 x 20 Dollar Scheine, 2 x 10 Dollar Scheine, 1 x 5 Dollar Schein, 2 x 25 Cent Stücke, 1 x 5 Cent Stück.

Auch das scheidet aus...

peripeteia. schrieb:Vllt hatten sie von der Bank auch keine kleineren Scheine bekommen und mussten daher einen 100$ an dem Tag mitnehmen.

lucyvanpelt schrieb:Auch das scheidet aus...

Sie hatten ja Snacks und Wasser dabei, gehe also davon aus, dass sie die vorher gekauft haben, ggfs. noch Taxi und so eben der restbetrag von 87$ entstand.

lucyvanpelt schrieb:Ein Teil des Geldes für den ausgemachten " Guide " und ein Taxi rückwärts .

Das ist eine Schlussfolgerung, der ich auch folgen kann. Vom Betrag her würde es hinkommen, dass sie eine Tour gebucht hätten, dazu Taxi und Verpflegung. Eine andere sinnvolle Erklärung, warum sie sonst für eine Wanderung zu zweit diesen Betrag mit auf den Berg schleppen würden, habe ich nicht. Bei ihrer Gastmutter wäre das Geld sicher aufgehoben gewesen.

Es ist zwar auch unrealistisch, dennoch machen mich Pittis Worte, die beiden hätten nach Bocas del Toro wandern wollen, skeptisch. Da Lisanne auch zu Kita Leiterin Maria gesagt hat, sie werde zurük nach Bocas gehen. Man müssste dann allerdings annehmen, dass den Beiden überhaupt nicht bewusst gewesen ist, wie weit Bocas wirklich weg ist vom Mirador und dass sie es es für einen Tagesausflug gehalten hätten. Da sie die Strecke auch mit dem Bus gefahren sind, ist das nur schwer vorstellbar. Daher ist wahrscheinlicher, dass, sollten sie eine Führung gebaucht haben, diese ihnen irgendetwas Besonderes hinterd em Mirador versprochen hat. Da sie laufend von wasserfällen sprachen und danach gegoogelt haben und auch Pedro davon erzählt haben, könnte es sich um ein Versprechen auf die geheimen Wasserfälle gehandelt haben. Vielleicht verkauft als ganz exklusive Tour, am besten niemandem von diesem Gheeimnis erzählen. NUr wem hätten sie so vertraut?

Gab es denn Personen, die sie seit ihrer Ankunft in Boquete kennen gelernt und mit denen sie gesehen wurden, bspw. Abends ausgegangen o.ä.? Oder hatten sie sich in den zwei Tagen bis auf den Massagetermin sonst nur um die Praktikumsorga gekümmert?

Ehrlich gesagt, was soll daran jetzt Mysteriös sein? Die Story ist nicht wirklich verwirrend oder erschreckend. Abgetrennte Gliedmaßen können zig Gründe haben, zb. Tiere. Der Fundort muss ja auch nicht der Ort des Geschehens gewesen sein. Vielleicht sind sie abgestürzt oder was auch immer. Definitiv kein gruseliges Rätsel. ;-)

Doctective schrieb:Vom Betrag her würde es hinkommen, dass sie eine Tour gebucht hätten, dazu Taxi und Verpflegung. Eine andere sinnvolle Erklärung, warum sie sonst für eine Wanderung zu zweit diesen Betrag mit auf den Berg schleppen würden, habe ich nicht. Bei ihrer Gastmutter wäre das Geld sicher aufgehoben gewesen.

Ich glaube ja, dass die Tasche gestaged wurde, und dann ist es auch nicht mehr weit zu überlegen, dass das Geld auch gestaged wurde.

In Panama gab es 2014 einen Auftragsmord für 1000-5000 $. Geld war also in einer völlig anderen Dimension zu werten als bei uns. Insofern war das eine Riesensumme. So naiv können eigentlich Touristen, die sich vorab ein wenig informieren, gar nicht sein, diesen Betrag in bar mit sich zu führen, wenn sie sich in die Einsamkeit begeben. Insbesondere Lisanne schien sehr vorsichtig zu sein. Ich würde nicht ausschließen, dass das Geld einen bestimmten Zweck erfüllen musste, den es dann ja auch zur Vollständigkeit erfüllt hat. Die Einstellung einer Verbrechensverfolgung. Es ist für mich nicht wild spekulativ, dass das Geld platziert wurde und gar nicht Ihnen gehört hat.

Strongbow schrieb:Es ist für mich nicht wild spekulativ, dass das Geld platziert wurde und gar nicht Ihnen gehört hat.

wieso dann eine solche Summe? Da hätte doch auch weniger ausgereicht.

Doctective schrieb:Es waren exakt 87 Dollar und 55 Cent im Rucksack. Um es ganz genau aufzudrösen waren es 3 x 20 Dollar Scheine, 2 x 10 Dollar Scheine, 1 x 5 Dollar Schein, 2 x 25 Cent Stücke, 1 x 5 Cent Stück.

plus 2 1$Scheine, ist mir gerade aufgefallen

Strongbow schrieb:Es ist für mich nicht wild spekulativ, dass das Geld platziert wurde und gar nicht Ihnen gehört hat.

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Der Täter konnte gar nicht wissen, wie genau die Polizei rekonstruieren würde können, wie viel Geld die beiden Frauen dabei hatten. Wenn die Polizei beispielsweise herausgefunden hätte, dass sie 15 Dollar dabei hatten, dann hätten doch bei Auffindung des höheren Geldbetrags sämtliche Warnsirenen geheult. Damit hätte er Geld ausgegeben und das Gegenteil des Beabsichtigten erreicht.

Ich finde es nicht so wahnsinnig erklärungsbedürftig, dass sie 87 Dollar dabei hatten. Das ist kein besonders hoher Betrag für 2 Personen.