Hallo Annette, hallo Christian,
Ich habe mittlerweile euer Buch gekauft und gelesen und möchte erstmal ein großes Lob für euer Werk aussprechen. Es lässt sich sehr gut lesen und nirgendwo findet man auch nur annähernd so viele belegte Hintergrundinformationen zu dem Fall.
Wenn man einen der Kurzberichte, die man so im Internet zu den Geschehnissen findet, liest, dann denkt man nach dem Lesen eures Buchs gefühlt in jedem zweiten Satz "Das stimmt so gar nicht". Es ist wirklich beachtlich, wie viele Details in den gängigen Nacherzählungen von den gesicherten Realitäten abweichen, auch wenn es manchmal eher unwichtiger erscheinende Dinge wie z.B. die genaue Summe des Geldes im Rucksack sind.
Von den unglaublich vielen Ermittlungsfehlern und ähnlichem möchte ich gar nicht erst anfangen, das ist stellenweise einfach nicht zu fassen.
Bei Schlußfolgerungen, Interpretationen und ähnlichem muss man nicht immer einer Meinung sein, aber das ändert nichts an einem sehr starken und detailreichen Buch, also vielen Dank für euer Werk!
Grundsätzlich würde ich mich eher als Anhänger der Lost-Theorie bezeichnen, und das hat sich auch nach dem lesen nicht geändert. Wobei ich mittlerweile auch eine Kombination aus Lost und Foulplay in Erwägung ziehen würde, die ihr ja am Ende des Buches auch ins Spiel bringt.
Was mich am meisten an der Foulplay-Theorie stört, ist die Frage nach dem "Warum ist der Rucksack wieder aufgetaucht?"
Der ganze Fall steht und fällt damit, dass der Rucksack inklusive Handys und der Kamera gefunden wurde. Ohne diesen Fund wäre der Fall an sich bei weitem nicht so, wie er jetzt ist. Es wären einfach nur zwei junge Frauen bei einer Wanderung im Dschungel verschwunden, später werden dann Teile der Skelette gefunden und das Thema ist erledigt.
Nur der Rucksackfund macht das zu einem spektakulären und unvergleichlichen Fall. Welches Interesse sollte ein Täter daran haben, dass genau dies passiert? Gerade dort gäbe es doch unzählige Möglichkeiten, den Rucksack auf nimmer Wiedersehen verschwinden zu lassen. Die ganzen Handy-Aktivitäten, die Nachtfotos etc. hätte ein Täter nicht inszenieren müssen, wenn der Rucksack einfach nicht wieder auftaucht. Es sitzt doch kein Technik-Freak irgendwo in Panama zwischen Kleinstadt und Dschungel, um sowas alles künstlich zu erzeugen nach dem Motto "Ich hinterlass der Menschheit mal ein Rätsel, über das sich zehn Jahre später immer noch der Kopf zerbrochen wird."
Dem größten Teil des Beitrags von
@e-lana zu diesem Thema gebe ich also absolut Recht, das war dort sehr gut formuliert.
Die zweite Frage, die ich mir stelle: Ist etwas darüber bekannt, ob das "Handyverhalten" der beiden bis zum Start des Trails für sie normal war? Ich finde es einfach ungewöhnlich, dass zwei junge Frauen teilweise seit dem Vorabend bei WhatsApp nicht mehr online waren, das Handy über Nacht ausgeschaltet ist und dann am Vormittag erst wieder eingeschaltet wird, es über Nacht nicht geladen wird etc.
Kann man sagen, dass das normal für die beiden war, oder weiß man das nicht?
Vielen Dank im voraus für die Antworten und schöne Grüße,
Dominik