Streusel schrieb:Die zweite Frage: Wie passt das zur Signalstärke der Handies, die bei den ersten Notrufversuchen darauf hindeutete, dass die beiden Frauen nicht weit hinterm Mirador waren?
Das ist sicher ein Argument dagegen. Ob es ein Ausschlusskriterium ist weiß ich nicht. Da muss ich mich erst noch näher mit beschäftigen. Regen verringert sicher die Signalstärke. Am 1.4 war es sonnig und trocken, und die Frage ist, ob man mal bei ähnlichen Bedingungen so weit nördlich des Mirador gemessen hat? Ähnliche Wetterbedingungen würde auch dieses Wolkenphänomen (nördlich Wolken, südlich keine) mit einbeziehen, weil das ein Hinweis sein könnte, dass sich da Luftmassen unterschiedlicher Temperatur übereinandergeschoben haben.
Hier habe ich da entspr. Informationen herausgelesen (englisch):
https://www.outsideonline.com/outdoor-gear/tools/how-weather-affects-your-phones-signal/.
Ich frage mich gerade ob so ein Phänomen, dass das Signal an Luftmassengrenzen reflektiert wird, nicht auch dafür verantwortlich sein könnte, dass die Signalstärke gar nicht so schlecht, das Signal aber dennoch zu gestört war um eine Verbindung zu bekommen.
Wie auch immer, diese Stelle ca. 100m nördlich der zweiten Cable-Bridge, ist deutlich zu interessant, um sie nicht noch näher anzusehen. Ich habe vor ca. vier Jahren ausgiebig nach möglichen Übereinstimmungen gesucht, damals aber nichts gefunden was ich für einen echten Kandidaten gehalten hätte. Ich weiß nicht mehr, warum ich diese Stelle nicht gesehen habe - vermutlich, weil ich nie so weit nördlich gesucht habe.
Schon damals habe ich ein 3D-Computer-Modell der Szenerie aufgrund der zu einem Panorama zusammengesetzten Nachtbilder erstellt:
Beitrag von cyclic (Seite 664)Ein Detail ist die erhöhte Position des "SOS", die ich mir damals nicht so richtig erklären konnte und die in dem Modell auch entspr. etwas komisch aussieht, die sich aber eben aus den Nachtbildern ergeben hat. Und was mir nun gleich ins Auge gesprungen ist: der linke große Felsen scheint so geformt zu sein: das oberste (flussabwärts gerichtete) Ende scheint um einiges höher zu sein. Bei
BingMaps sieht man es noch etwas besser als bei
GoogleMaps.
Ein zweiter Punkt ist, dass ich die Größe des Steins mit den roten Tüten damals noch unterschätzt hatte. Wie mMn. wohl so ziemlich alle Computermodelle die ich bisher gesehen habe. Ein guter Indikator ist der Abstand des Blitzlichtschattens von Objekten (hier den Tüten). Denn der Blitz ist nur wenige cm (ca. 5cm) vom Objektiv-Mittelpunkt (Brennpunkt) entfernt. Der Schatten den die obere rote Tüte in Bild #550 wirft, ist aber so deutlich versetzt, dass sich ein größerer Abstand zum Fels ergibt und der Fels damit (noch) größer sein müsste als ich zunächst dachte. Die ca. 10m die beide Felsen an der Stelle nördlich der 2. Cable-Bridge haben passen ganz gut.
Und ich denke schon lange, dass genau dieser Felsen, aufgrund seiner Größe, die einzige kleine Möglichkeit ist, den Ort der Nachtfotos heute noch zu identifizieren. Sofern die nicht komplett gefälscht wurden (was wie ich neulich erklärt habe, nicht schwer gewesen wäre, im Gegensatz zu den anderen Fotos).
Ich habe daraufhin mein Computer-Modell jetzt angepasst um zu schauen, ob das in Übereinstimmung zu bringen ist. Und das gelingt ganz gut:
Ich habe dort auch eine Person ("Lisanne") auf den linken Felsen platziert neben dem "SOS". Das ist nur um Anzuzeigen wo die Fotoposition gewesen sein müsste und als Größenvergleich gedacht. Irgendwo dicht daneben wird sich auch Kris befunden haben.
Von oben (schade dass ich es nicht zusammen mit den Luftbildern zeigen kann):
Perspektivischer Überblick:
Und der Tüten-Fels in meinem Modell aus der Position aus der auch Bild #550 aufgenommen worden sein müsste (man beachte insbes. auch die Schatten):
(größerer Ausschnitt / kleinere Brennweite als #550)
Das blaue zeigt übrigens nur das Flussbett, da fehlen viele kleinere Felsen. Wirklich durchgehend Wasser dürfte dort damals (Ende Trockenzeit) nur auf der rechten Seite geflossen sein (ähnlich wie auf den Luftbilder).
(3D-Software: Blender, Human-Model: MPFBv2-Blender-Plugin, rest von mir in Blender modelliert)
Zum Vergleich nochmal das stark aufgehellte Bild #550 (Allmy-Galerie 466):
Das beweist natürlich gar nichts, die Übereinstimmung ist aber doch zu groß um es wegen der Signalstärke gleich komplett fallen zu lassen. Allerdings wüsste ich jetzt momentan auch nicht, was man damit weiter anfangen könnte (abgesehen von einer Expedition, was ich nicht vor habe).
So bleibt nur zusammengefasst:
- Die Stelle wäre bis zum 1. Notruf erreichbar gewesen, wenn man die (hohe) Geschwindigkeit zugrundelegt, die die beiden zumindest bis zum Mirador angeschlagen haben.
- Es gibt wenige Felsen in den in Frage kommenden Flussläufen die von der Größe halbwegs passen
- Neben den Felsen passen auch der Fluss, die Position des "V-Baums" und die steilen Ufer zu der Szenerie der Nachtbilder
- Die Mehrzahl der Bilder geht zu dem Flussufer aus der man vom Mirador kommt (das linke Ufer) und in die Richtung aus der man kommt (allerdings in einer breiten Streuung). Wirklich schlau werde ich daraus weiterhin nicht.