@Outback Vielen Dank, das ist sehr hilfreich und darüber hinaus wahnsinnig spannend - ganz besonders der DFU-Mode (ich mache ja ungern anderen Leuten Arbeit, aber es wäre halt schon extremst spannend, darüber noch mehr zu erfahren).
Outback schrieb:Die Nutzung einer anderen Kamera oder eines Handys sehe ich aber nicht als wahrscheinlich an, es gibt unzählige Haltemöglichkeiten, wo ein Finger wie auf dem Haarblob-Foto vor das Objektiv kommen kann. Wäre aber verwunderlich, wenn ein Täter bei so einer Aktion keine Handschuhe anzieht.
Handschuhe machen auch nur dann Sinn, wenn man die originale Kamera benutzt, was ich ja stark bezweifle.
Ich kann ganz ehrlich nur jedem raten das mal auszuprobieren. Wer keine Kompaktkamera, die halbwegs ähnlich ist besitzt, kann eine handelsübliche Packung Taschentücher nehmen. Die ist (quer gehalten) fast exakt genauso breit wie die SX270 (10.6cm), etwas dünner (SX270=3.3cm ohne Objektiv), niedriger (SX270=6.4cm) und natürlich viel leichter, aber diese Unterschiede kann man für den Versuch weitgehend ignorieren. So jetzt muss man die Packung (Kamera) halbwegs sinnvoll halten, so dass man auch den Auslöser oben (eher rechts) drücken kann und einzelne Finger ca. 4 bis 5 cm vor das Gehäuse bekommt. Wer Schwierigkeiten hat den Abstand zu halten kann sich den Pappkern einer Haushalts-/Klorolle entspr. kürzen und als Objektiversatz drankleben. Und links oben (in Fotorichtung) muss man sich den ausgefahrenen Blitz denken, oder z.B. auch den mit einem Stück Pappe nachbilden (der Blitz ist auch in echt recht labil, d.h. bei leichtem Druck von oben versenkt man ihn wieder im Gehäuse). So sähe das in etwa aus (im Vergleich zu meine S120 die in jeder Dimension 4-6mm kleiner ist als die SX270):
Bis auf Bild #541 braucht man eine Fingerspitze oben im Bild. Für Bild #541 muss man die Kamera 90° nach links ins Hochformat drehen und dann einen Finger (Zeige-, Mittel-, evtl. auch Ringfinger) seitl. entspr. mind. 4 cm vor das Kameragehäuse (mind 1cm vor das Objektiv) bringen. Also etwa so:
Das geht unter "Laborbedingungen", wenn man die Hand einfach entspr. positioniert, ohne dass die Hand sonst eine Aufgabe hätte. Aber warum sollte man das tun? Warum haben die Finger dann in allen Blob-Bildern ungefähr denselben, extrem kurzen, Abstand zum Objektiv und warum sieht man niemals mehr von den Fingern? Und wenn man die Kamera mit der Hand hält / stabilisiert, dann ist es für mich nicht möglich noch einen (oder auch mehrere) Finger so abzuspreizen, wie das hier nötig wäre. Man sieht ich komme zwar mit dem Daumen an die Kamera, aber das war's dann auch. Den Auslöser muss ich dann mit links drücken, was u.a. wegen des Blitzes auch rel. unhandlich ist.
Bei Bild #541 kommt dazu, dass wenn man die Kamera so hält wie beschrieben (nach links ins Hochformat gedreht, Blitz daher links unten - nötig um den oben größer werdenden bräunlichen Bereich zu bekommen) und dann einen Finger am rechten Bildrand hat etwa 1-2cm (oder auch etwas mehr) vor dem Objektiv, dann liegt der Finger im Schatten des Objektivs. Man müsste dann den Finger also noch deutlich weiter weg vom Objektiv bringen, damit er vom Blitz getroffen wird und dann entspr. zoomen (sonst ist der Finger zu klein im Bild). Mit größerem Abstand verschwinden aber die bräunlichen, nicht komplett überbelichteten Bereiche weitgehend (Bild #541 ist also, so wie wir es kennen, mMn mit einer Kamera wie der SX270, nicht machbar - meine Vergleichsbilder mit meiner Canon sind im Querformat gemacht, mit der Kamera um 180° gedreht - Blitz dann unten rechts, die besten Vergleichsbilder konnte ich aber mit dem Handy aufnehmen).
Hier das oben beschriebene nochmal im Überblick:
Original anzeigen (0,2 MB)Die Bilder sind nicht verändert (nicht beschnitten, nicht gedreht, nur das 180°-Bild ist um 180° zurückgedreht, keine Kontrast- oder Farbänderung). Fotografiert übrigens in eine Box die mit schwarzem(!) Stoff ausgekleidet ist (wird trotzdem so hell). Dabei habe ich jetzt nicht so viel Wert auf eine möglichst exakte Reproduktion (Fingerkrümmung, etc.) gelegt, sondern es geht im die grundsätzlichen Effekte von Abstand und Kamerarotation. Die weißen Pfeile zeigen an wie der Blitz zum Objektiv steht (ergibt sich aus der Kameradrehung). Es geht dabei nicht um die absolute Position der Kamera im Raum, sondern nur relativ zum Finger!
Bei einer Kamera ohne ausfahrendes Objektiv, könnte man die Kamera in einer natürlichen Handhaltung z.B. mit Daumen und Zeigefinger halten und dann wäre der Ringfinger schnell so im Bild wie bei #541. Ich habe das mal mit der ausgeschalteten Canon nachgestellt (also mit eingefahrenen Objektiv). Ohne ausfahrenden Blitz ist es auch kein Problem mit links den Auslöser zu drücken, ohne dabei den Blitz abzudecken.
PS: Ich habe eine (wasserdichte) Kompaktkamera aus der Zeit im Auge und schaue momentan, ob ich die irgendwo gebraucht kaufen kann (ich favorisiere mittlerweile so eine Kamera ggü. einem Handy mit Blitz). Dass damit die Fingerakrobatik entfällt ist relativ klar (kein vorstehendes Objektiv und auch kein aus-/einfahrbarer Blitz, ähnlich wie an Handys) mich interessiert aber zusätzlich, ob sich damit auch weitere Charakteristika der Originalbilder reproduzieren lassen (insbes. die Halo-Effekte, die meine Canon so nicht zeigt) und natürlich ganz speziell auch wie gut oder schlecht sich Bild #541 damit reproduzieren lässt.