@Marty270472 Hallo, schön Dich als Zeitzeugen im Thread zu haben. Bisher war die Diskussion stark durch Michael Herrmann, den Bruder von Ursula geprägt, der hier als
@2r2n mitgeschrieben hatte, jetzt aber kein Mitglied mehr ist.
Im Wesentlichen vertrat er die Auffassung, dass Herr Mazurek unschuldig ist (Michael herrmann hatte viele Argumente und Fakten dahingehend gesammelt) und die Täter seiner Meinung nach damals im LEH zu verorten waren.
2r2n schrieb am 11.10.2019:Mein Engagement bezieht sich nicht auf den Inhaftierten, sondern auf den Sachverhalt einer Verurteilung im Fall Herrmann (das betrifft meine Familie also unmittelbar), der sich auf ein aus meiner Sicht unzulässiges Gutachten stützt. Natürlich könnte es dem Inhaftierten helfen. Und weil es so viele Indizien gibt, die in eine andere Richtung weisen, habe ich dabei auch keine Bauchschmerzen. Er kann es zudem nicht alleine gewesen sein. Das ist ausgeschlossen.
Aber ich werde ihn bei einem Wiederaufnahmeantrag nicht aktiv unterstützen. Das müssen Juristen tun.
Das gesammelte Material hatte er am Ende der Staatsanwaltschaft Augsburg übergeben, die dieses aber als nicht ausreichend für neue Ermittlungen erachtete.
2r2n schrieb am 02.09.2019:Wir diskutieren hier aber schon sehr lange, dass es Indizien gibt, die sich sehr gut mit Schülern in Einklang bringen lassen. Diese Indizien habe ich im Oktober 2018 der StA übergeben und im November 2018 hat mein Anwalt die Indizien konkretisiert. Wir haben nur deswegen niemanden angezeigt, weil wir davon ausgingen, dass die Deutlichkeit die StA zum agieren bringt.
Es hat aber dazu geführt, dass die StA bis März 2019 gar nichts dazu gesagt hat und erst auf massives Nachfragen aus den Medien mehrfach wiederholt, dass sie den Sachverhalt prüfen. Dann haben sie letztens gesagt, dass sie nicht ermitteln können, weil das Verbrechen verjährt ist.
2r2n schrieb am 02.09.2019:Die Ermittlungsbehörden haben nicht ermittelt. Das heißt, sie haben auch keine Alibiüberprüfung gemacht. Wie wollen sie das auch nach 38 Jahren?
Sie haben nur abgewogen, ob die vorliegenden Indizien gegen konkrete Personen ausreichen, um sie als staatliches Organ zum Ermitteln zu bringen. Die Kriterien waren dabei nicht die Indizien selbst, sondern die juristischen Rahmenbedingungen. Es gab zwei, die für die StA von Interesse waren:
1. Ist das Verbrechen verjährt oder nicht?
2. Reichen die Indizien aus, um ein einen erfolgreichen WAA zu stellen?
Nach einer Prüfung, die fast ein Jahr gedauert hat, kamen sie zu dem Schluss:
1. Das Verbrechen ist verjährt, weil ein Mordmerkmal aus ihrer Sicht nicht eindeutig herzuleiten ist.
2. Zu einem Wiederaufnahmeverfahren wird es aller Voraussicht nach nicht kommen, weil die Hürden in Deutschland dafür sehr hoch sind.
Das war der Grund, warum sie sich dagegen entscheiden haben, zu ermitteln.
Im Wesentlichen sagte Michael Herrman dass:
- der Fundort der Kiste so nah am Tatort auf Täter schließen läßt, die nicht sehr mobil waren und sich im Waldgebiet sehr gut ausgekannt haben müssen.
2r2n schrieb am 18.10.2019:Zu den lückenhaften Indizien möchte ich noch einmal sagen, dass nur folgende Menschen für die Tatplanung und -durchführung in frage kommen:
- Menschen, die sich bestens im Weingarten auskennen
- Leute, die ohne aufzufallen, dort gesehen werden können
- Ein Verbund von Konspiranten, also keine Einzelperson
- Personen mit einer Abenteuer-Motivation und Zeit
- Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität
- ein ehemaliger LEH Schüler schon vor vielen Jahren ähnlich geäußert hatte.
2r2n schrieb am 22.03.2019:Als ein ehemaliger LEH Schüler 2003 seine Verdachtsmomente, die Schule betreffend dem LKA mitteilte (das wurde 2005 in einem Artikel der AZ thematisiert), führte das nicht zu Ermittlungen. Allerdings war zur Zeit der DNA Untersuchungen, die auch um 2005 stattfanden, Werner M. auch noch nicht im Fadenkreuz der Ermittler. Er rückte erst 2007 wieder in den Blickpunkt, nachdem es keine substantiellen DNA-technischen Ergebnisse gab.
- Durchdruckspuren auf einem der Erpresserbriefe wie ein mathematischer Entscheidungsbaum aussehen sollen.
2r2n schrieb am 08.09.2018:2009 waren die Durchdruckspuren nicht analysiert. Keiner konnte was damit anfangen. Das ist erst 2018 geschehen. Im Laufe der letzten Monate hab ich mir Hilfe geholt und im Zuge dieser Nachforschungen viele tausend Seiten der Akten neu bewertet. So kam es zur Erkenntnis des Stochastik Bezugs.
- Die Kiste, in der seine Schwester vergraben wurde, einen mit einer prototypischen Bitumenschicht angestrichen wurde und der Vater eines Schülers ganz in der Nähe eine Bitumen- und Straßenbelagfabrik besaß, in der, im Gegensatz zu vielen anderen solcher Firmen in D, nie wg. des Bitumens nachgefragt wurde.
Das war auch einer der Schüler, der den Klingeldraht gefunden hatte. Dieser hatte aussgesagt, dass er damals mit einer englischen Austauschschülerin zusammen den Draht auf dem Sportplatz vermessen hatte. Bei einer Nachfrage durch Michael Herrmann heute, hatte diese Frau eidesstadtlich versichert, sich nicht an diesen Vorfall zu erinnern.
https://www.br.de/mediathek/video/die-story-der-mordfall-ursula-herrmann-av:5d13f384b0c881001ae0ab2a2r2n schrieb am 17.10.2019:... es wurde schon suggeriert, allerdings von der Münchner Abendzeitung. Bzw. liegt es nicht besonders fern, so etwas zu denken. Wenn man sich das Bayern der 80er und 90er Jahre und das Amigosystem der CSU vor Augen führt, kommt man schnell zu dem Schluss.
Ich bin allerdings der Meinung, dass man keine Wertung vornehmen muss, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass hier etwas schief gelaufen ist. Aus der Expertise von Herrn Dr. Göser aus 1983 lässt sich explizit und ohne Konjunktiv herauslesen, dass man bei Straßenmarkierungsfirmen recherchieren müsste (diesen kleinen Ausschnitt aus den Akten traue ich mich dann doch hochzuladen).
Bildschirmfoto 2019-10-17 um 13.05.01
Dass dies nicht passiert ist, noch dazu, wo es keine weitere Straßenmarkierungsfirma im Landkreis gab, wirft Fragen auf. Und natürlich drängt sich die Frage noch stärker auf, wenn einer der Klingeldrahtfinder der Sohn des Firmeninhabers ist.
Ich wüsste nicht, was dagegen gesprochen hätte, hier hätte tätig zu werden.