"Die große Masse wird Idealisten und Reformatoren niemals verstehen. Denken wir an Sokrates oder Jesus. Um Erfolg zu haben, muß der Idealist die Menschen entweder an der Nase herumführen oder sich kreuzigen lassen; das heißt es bleibt ihm nur die Wahl zwischen Paradoxie und Selbstaufopferung."
(George Bernard Shaw/Das war G.B. Shaw/Wilhelm Don Hofer (Hrsg.)
Es geht letzendlich darum in dieser Welt 'wahre Liebe zu lernen' und damit ist nicht die körperliche oder die trennende Form der Liebe gemeint, obwohl auch sie ein Wegweiser ist und über sie die bedingungslose Liebe gelernt werden kann. Denn ausgehend von dem einen Gedanken, dass Gott immer mit uns ist und alles weiß, weiß er auch, wie, wo und warum man überhaupt etwas finden will. Bedingungslose Liebe zu lernen ist der einzige Schlüssel und das hat Jesus zu lehren versucht. Er hat sich selbst niemals erhöht, um sich über die Dinge zu stellen sondern er sagte 'Ich und mein Vater sind eins.' Und da wir alle miteinander verbunden sind, weil Gott unser Vater ist, der über allem steht, gilt es in dieser Welt den Weg zueinander als Einheit zu finden. Wer bemüht sich denn in aller Tiefe ohne auf seinen eigenen Vorteil bedacht zu sein (Belohnung, Erwartung, Bedingung) darum, der bedingungslosen Liebe die Tür zu öffnen? Ob man das in diesem Leben schafft ist eine andere Frage, aber es mit allem Wollen zu versuchen ist Sinn und Zweck des Lebens.
Aber Jesus ist nicht der einzige Mensch gewesen, in dem sich der göttliche Funken entfaltet hat und dadurch den Menschen die Botschaft des Friedens, der Einheit und der Freude überbrachte.
Jeder Mensch, der sich über seine eigene Kleingeistigkeit erhebt, kann Berge versetzen und je mehr Menschen sich diesem Ziel anschließen, umso mehr Berge können versetzt werden, die den Menschen jetzt noch die Sicht versperren.
Geht mal auf die Strasse und versucht jeden Menschen, jedes Lebewesen, alle Dinge als Gottes Anwesenheit in Allem zu verstehen, dann wird bedingungslose Liebe erst gelebt. Es gibt kein Leben ohne Gott, weil Leben Gott ist. Trennung ist, alles als verschieden anzusehen. Einheit ist, alles als Gottes Wohnstatt zu erkennen und in dieser Sicht, vereint man sich und alles zu dem ursprünglichen Ganzen. Das ist der Akt der Erlösung und Vergebung.
Wenn alles Bewusstsein ist und nichts wirklich verschwindet, dann ist auch das Bewusstsein Jesu nicht verschwunden sondern immer da, um sich mit allen verbinden zu können. Des Geistes Gedanken sind die Brücke zur Wahrheit. Solange der Geist sich aber in den Irrungen und Wirrungen dieser Welt verfängt, ist er nicht wirklich still. In der Stille des Geistes wird aber erst die Stimme der Wahrheit erkannt werden können. Das Ego ist dies Stimme des Menschen, die niemals schweigt, weil sie immer etwas haben will. Der eigentliche göttliche Teil des Geistes ist still, weil er nichts braucht und in sich friedlich und bar jeden Schuldgedankens ist. So ist es die Stimme des Egos, die die Hölle schafft und die Stimme Gottes im Geist, die vom Himmel spricht.
Gott ist ein Begriff, ein Synonym, ein Klang, ein Symbol und kann demnach immer nur vom Individuum selbst erkannt werden, was es in diesem Symbol sehen will. Das entbindet das Individuum aber nicht von der Verpflichtung dieses Recht allen Lebewesen gleichermaßen zuzugestehen. Das ist der einzige Weg, der über die bedingungslose Liebe zu einem allumfassenden Frieden in der Freude führen wird.
Mit anderen Worten, sich einem starren Glaubenssystem anzuschließen, mit dem man sich unwohl fühlt, schafft das Leiden, das man loswerden möchte. Es kann also nur der Schritt zur eigenen unabhängigen Weltsicht sein, der Frieden schafft. Niemand hat das Recht andere zu manipulieren, aber zur Manipulation gehören immer zwei. Wer also die Manipulation verteufelt, sollte sie weder ausüben noch sie für sich zulassen. Das ist die geistige Freiheit, die jeder erreichen muss. Die Wege dorthin sind so vielfältig wie die Menschen selbst, doch ist es immer die Liebe zu Allem-Was-Ist, die den Weg dorthin weist.