Agnostizismus / Ignostizismus

@El_Gato

Ja, da stimme ich dir aus zu. Trotzdem muss man eigentlich entweder daran glauben, oder nicht daran glauben.

@AnGSt

Gut, dann fang ruhig an.

TheRobidog schrieb:Trotzdem muss man eigentlich entweder daran glauben, oder nicht daran glauben.

Warum sollte man sich für eines davon entscheiden müssen? Steht das irgendwo in Stein gemeißelt? Ich glaube weder an das Eine noch das Andere. Ich halte, wie schon gesagt, beides für möglich.

@El_Gato

Welches, glaubst du, ist wahrscheinlicher?

@TheRobidog

Ich denke, beides ist gleich wahrscheinlich oder eben nicht. Das erfahren wir nach unserem Tod.
Oder vielleicht auch nicht.

@TheRobidog

Das Denken ist das Teilchen, das Fühlen ist die Welle. In dem Moment wo Du fest stellst, in welchem Zustand sich das Teilchen befindet, ignorierst Du seine Wellennatur. Deine (Art der) Fragestellung ist die Beobachtung, die das Ergebnis beeinflusst. Umgekehrt, erfährst Du die Wellennatur, dann hast Du in diesem Moment kein Wort für den Zustand.

Ich bin kein Physiker und bitte verzeih mir falls ich an dem Beispiel technisch etwas nicht ganz verstanden habe. Vielleicht kommt da trotzdem rüber was ich aussagen will.

@AnGSt

Ich verstehe dein Beispiel, bin aber noch unsicher, ob sich das auf meine Fragestellung anwenden lässt. Wenn man es nicht nur auf meine Frage, sondern auf die Existenz eines Gottes ausweitete, kommt folgendes heraus:
Momentan haben wir eigentlich nur Wellen, da sich nicht feststellen lässt, ob ein Gott existiert. Wir sind also dazu verdammt Vermutungen anzustellen, weil wir das Teilchen nicht analysieren können.

@TheRobidog

Das klare Ja/Nein der Aussage ist das Teilchen wollte ich sagen. Die Welle ist nicht der Glaube, sondern die Erfahrung des Wandels zwischen den Extremen.

TheRobidog schrieb:Trotzdem muss man eigentlich entweder daran glauben, oder nicht daran glauben.

Im Agnostizismus sehe ich einen Weg, zu erkennen, dass die Wahrheit gar keine Medaille ist, sondern etwas mindestens Karottenförmiges, das auch mal eben einfach so liegen bleiben kann wie es schmeckt.

TheRobidog schrieb:Es geht ja nicht darum, was sein kann, sondern darum, was man glaubt, das ist. Ich weiß auch, dass es einen Gott geben könnte, trotzdem glaube ich nicht daran, weil Hinweise dafür brauchen würde, die es aber nicht gibt.

Wenn man atheistischer Agnostiker ist, glaubt man nicht an Gott, nimmt jedoch eine mögliche Existenz in Kauf, man akzeptiert auch diese Möglichkeit. Als theistischer Agnostiker kann durchaus ein Glaube im Spiel sein, jedoch weiß man nicht ob es Gott auch gibt. Es könnte eine leise Vorstellung von Gott mit schwingen. Als Agnostiker hat man eine Vorliebe für die Ganzheitlichkeit, jedoch knüpft man die Existenz dieser nicht zwangsweise an einen Glauben oder eine Vorstellung/Wissen von Gott.

Es ist also immer eine tendenziöse Angelegenheit, die jedoch zwischen den Polaritäten Glaube und Nichtglaube, Wissen und Nichtwissen besteht. Agnostiker können spirituelle oder wissenschaftliche Menschen mit der höchsten Toleranz sein, ohne dabei im Denken absolut und statisch zu sein.

@cRAwler23
@AnGSt
@TheRobidog
@El_Gato
@Koman
@Simowitsch

Agnostischer Atheismus
Agnostische Atheisten sind atheistisch, weil sie keinen Glauben an die Existenz einer Gottheit haben, und agnostisch, weil sie nicht behaupten zu wissen, dass keine Gottheit existiere.

Agnostischer Theismus
Agnostische Theisten behaupten, kein Wissen von der Existenz einer Gottheit zu haben, glauben aber dennoch an eine (oder mehrere) solche.

Apatheismus (auch „apathischer“ oder „pragmatischer Agnostizismus“)
Die Ansicht, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz Gottes uninteressant und bedeutungslos sei. Selbst falls eine oder mehrere Gottheiten existierten, habe ihre Existenz offenbar keine große Bedeutung für unser Leben.

Ignostizismus
Die Ansicht, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz „Gottes“ bedeutungslos ist, solange es keine kohärente Definition des Begriffs „Gott“ gibt. Ein Ignostiker sagt: „Ich weiß nicht, was du mit dem Begriff ‚Gott‘ meinst, und kann daher keine Aussage über dessen Existenz oder Nicht-Existenz machen.“ Der Begriff Ignostizismus wurde von Rabbi Sherwin Wine (1928–2007) geprägt, dem Gründer der Gesellschaft für Humanistisches Judentum. Ursprünge sind allerdings schon in der Spätantike zu finden.

Starker Agnostizismus (auch „harter“, „geschlossener“, „strenger“ oder „permanenter Agnostizismus“)
Die Ansicht, dass die Existenz oder Nichtexistenz von Göttern prinzipiell unerkennbar ist, für alle Menschen und für alle Zeiten.

Schwacher Agnostizismus (auch „weicher“, „offener“, „empirischer“ oder „temporaler Agnostizismus“)
Die Ansicht, dass die Existenz oder Nichtexistenz von Göttern für einen selbst bzw. zur gegenwärtigen Zeit unbekannt ist.

Wikipedia: Agnostizismus