Agnostizismus / Ignostizismus

Naja. Ganz nüchtern betrachtet wird man im Himmel sicherlich nicht von Jungfrauen begrüßt...

Mehr braucht man dazu nicht zu sagen... Ich glaube nicht an Gott, habe es auch nie getan, und wenn es da draußen einen Gott gibt, der angeblich so barmherzig ist (Seuchen, Kriege, Morde, Vergewaltigung, Naturkatastrophen, die Liste ist endlos), dann wird er mir auch vergeben.

Amen.

@sannyasin
Genau so meinte ich es. Der perfekte sich vorstellbare Zustand ist eine endlose Erfüllung jeglichen Bedürfnisses. Logisch darüber nachdenkend ist dies natürlich kein Zustand. Woran erkenne ich, daß ich mich im absoluten Glück befinde und ist das Bewusstsein darin überhaupt möglich? Ist nicht Bewusstsein nur eine Reaktion auf den Mangel? Demnach wäre das was wir als Tod bezeichnen der ideale Zustand, so paradox dies auch klingen mag. Genau hier setzt das Problem ein: der Mensch muss es perfekt haben wollen, obwohl das Perfekte ihn degeneriert -> letzenendes tötet (profanes Beispiel: Wohlstandsgesellschaft).

Du / wir sollten aber daran nicht zu viel Zeit verschwenden. Ehrlich gesagt war mein Gefasel nur ein Verwirrspiel um darüber hinwegzutäuschen, daß ich vorher völligen Unsinn geredet hatte. Eine "Enttäuschung" im Jenseits ist natürlich irrelevant, einzig was zählt ist, daß der Mensch nicht weiß, was kommen wird, er aber weiss, daß es lohnenswert sein wird. Ich denke das ist etwas, daß man im Herzen tragen kann, besser als jeder Nihilismus, denn schließ reflektiert alles auf unser Hier und Jetzt.

@metz.ger

Öhm...ganz ehrlich - ich hätte damit nicht noch mehr Zeit verbracht. Da wär mir die Gefahr zu groß gewesen, dass ich bei jedem deiner Beiträge zweimal hätte nachfragen müssen um sicher zu gehen, dir richtig gefolgt zu sein. Dazu ist das (aktuelle diesseitige) Leben dann doch zu kurz. ;) Und was das jenseitige Leben angeht - im Endeffekt kommts eh, wie es kommt. :) Ich persönlich bin zumindest gespannt, was auf mich zu kommt.

Ich könnte mich mit der Anschauung des Agnostizismus anfreunden.

Da ich selbst ein Agnostiker bin fällt es mir leicht zu sagen das dies eine der vernünftigsten und unkompliziertesten Formen der Weltanschauungen ist wenn man nie etwas 100% glaubt oder 100% ablehnt und auch nicht sein ganzes Leben auf eine einzige Überzeugung auslegt .

Egal ist mir die Vorstellung von "Gott", Gottheiten und einer spirituellen Lebensweise nicht .
Es gibt viele Bereicherungen wenn man die Kernvorstellungen der Religionen sieht und auch das kulturelle Gut zu schätzen lernt . Man sollte jedoch immer daran denken das ein extremes Auslegen seiner Überzeugungen und seines Glaubens mehr Schaden anrichtet, als es andere und sich selbst bereichern kann .

Ein Agnostiker würde nie groß versuchen sich zu rechtfertigen da diese Lebenseinstellung auf eigene Vernunft und objektive Selbsteinschätzung aufbaut . Das heißt man würde nach außen keinen zwanghaften Hang zur Rechtfertigung seiner Meinung und Überzeugung haben, man müsste sich aber auch nicht immer selbst von der Richtigkeit und Falschheit mancher Dinge überzeugen . Man versucht einen objektiven neutralen Weg zu suchen der nichts für absolut erklärt . Das gilt bei Menschen die diese Lebensweise haben nicht nur im Bezug auf Religion sondern auch im täglichen Leben .

Man müsste denken das Agnostiker, Menschen sind denen Religion schlichtweg egal ist (wie hier auch erwähnt der "Ignostiker") doch das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich . Es gibt welche die das kulturelle Gut einer Religion leben aber eben die strenge Disziplin und absolute Einhaltung der von der jeweiligen Religion gegeben Reglements ablehnen .

Man sollte aus Einsicht und eigener Vernunft versuchen ein Leben zu führen, das einen nicht zu sehr einengt und zu gleich sollte man für einige Vorstellungen anderer offen sein . Keine Religion ist absolut unglaubwürdig, es gibt immer einen Funken Wahrheit und Logik neben den unglaubwürdigen Dogmen ...
Keiner sollte die absolute "Wahrheit" beanspruchen, weder der gläubige noch der ungläubige . Das heißt auch nicht das absolute Neutralität und Agnostizismus diesen Anspruch erheben kann doch ich kann für mich sagen das es der für mich vernünftigste Lebensweg ist ...


Was ich noch hinzufügen muss, es gab und gibt einfach zu viele Menschen die ihre Religion und ihre "Glaubensstruktur" mehr wie eine Ideologie auslegen . Aber auch extreme Atheisten die anderen versuchen ihren Glauben auszureden und damit vielleicht unbewusst anderen Menschen etwas kostbares zerstören halte ich ebenso unvernünftig .

Eine Welt bestehend aus völliger Koexistenz ist sicherlich unmöglich aber ich denke das einige Agnostiker und schlichtweg vernunftbegabte Menschen eine wichtige Brücke in ihrem Herzen tragen .

kann mir mal jemand sagen, was er gegen den agno ernsthaft einwenden kann, ausser dass er eben lieber etwas - auch letztlich ungeprüft - glauben möchte?
(habe nichts gegen glaube, finde es jedoch immer wieder ärgerlich, wenn gläubige als wissende auftreten.)
gute nacht!
.

wurde bei meinem Disskussionsstart hierauf verwiesen... meine Frage: ist das Leben für einen "richtigen"(entschuldigung, kenne den fachbegriff nicht) Agnostiker gewisser als der Tod. Existiert mein Vater? Werde ich in dem nächsten Moment von außerirdischen lila Tomaten zu einem Sandkorn erhoben, welches eine neue Welt gründet? Lasst eurer Phantasie freien Lauf... es bleibt nur eins: völlige Ungewissheit im Tod und im Leben und somit auch im Alltag. Nun die eigentliche Frage, wie sollte man als Agnostiker(wenn ihr selbst Agnostiker seid, wie geht ihr) damit um(gehen)? Wie soll man seine Ethik gestalten? Sollte man purer Egoist werden?

@JustQuestions
Da Agnostizismus erst einmal keine ethische Seite hat, kannst du dir entweder selbst eine ausdenken oder dich einer der unzähligen vorhandenen anschließen.
Sowohl der Humanismus als klassische unreligiöse Ethik (die er eigentlich nicht ist, aber das ist ein anderes Thema) als auch viele christliche Ethiken stünden dir da offen, weil selbst die christlichen bei genauerer Betrachtung eigentlich ohne Gott ganz gut auskommen...

Aber Agnostizismus auf die Ethik bezogen ist doch purer Egoismus, oder pure Gleichgültigkeit? Man kann Nichts wissen und somit tut man doch das für sich beste. Jedoch, vielleicht ist unsere eigene Empfindung nicht existent, alles ist möglich. Naja, es ist wohl das einfachste am einfachsten zu leben, ohne darüber nachzudenken, mich würden aber eure Gedanken dazu interessieren...

JustQuestions schrieb:Aber Agnostizismus auf die Ethik bezogen ist doch purer Egoismus, oder pure Gleichgültigkeit?

Wieso das? Agnostizismus heißt im eigentlich Sinne nur, dass du weder weißt, ob es Gott gibt, noch ob nach dem Tod noch irgendetwas kommt.
Das ganze kann man dann zwar ausweiten, aber eigentlich ist das nicht wirklich sinnvoll, weil die Fragen ja mehrstenteils beantwortet sind^^.

welche fragen sind denn beantwortbar?

JustQuestions schrieb:welche fragen sind denn beantwortbar?

Welche sind es denn deiner Meinung nach nicht?

Alle. (s.o. erster Beitrag) Ok, ein einfaches Beispiel: Ist die Banane gelb?

Es geht nicht um die Frage, ob es Gott gibt oder nicht.
Mehr solltet ihr euch die Frage stellen, ob es möglich ist, ihn zu beweisen.
Das dies nicht möglich ist, liegt die intelligenteste Schlussfolgerung doch im Agnostizismus. :)

@JustQuestions

JustQuestions schrieb:Aber Agnostizismus auf die Ethik bezogen ist doch purer Egoismus, oder pure Gleichgültigkeit? Man kann Nichts wissen und somit tut man doch das für sich beste. Jedoch, vielleicht ist unsere eigene Empfindung nicht existent, alles ist möglich. Naja, es ist wohl das einfachste am einfachsten zu leben, ohne darüber nachzudenken, mich würden aber eure Gedanken dazu interessieren...

Wenn du den wissenschaftlich intelligentesten Weg als Egoismus bezeichnest,
so wäre ich ein Narzist. ;)

JustQuestions schrieb:Ist die Banane gelb?

Hab das gestern wohl nicht mehr gesehn. Das direkte Ansprechen würde helfen ;).

Ich verstehe gerade den Sinn dieser Frage nicht. Wenn wir beide das gleiche unter geld verstehen, ist die Banane wohl gelb...

Naja ich glaube zwar mehr oder weniger darann, das vielleicht sowas wie ein Gott existiert, wenn denke ich aber ist er (villt auch sie, oder einfach 'ES' xD) ist nicht so wie's in der Bibel (und Koran und all das zeug) steht.

Dann habe ich aber noch eine andere Theorie zur ganzen religionssache:

Vielleicht ist Gott und Religion im allgemeinen einfach nur eine Erfindung der Menscheit um ihre Hoffnungen auf etwas zu Konzentrieren zu können, besser mit Problemen und alle dem zurecht zu kommen? Die Menschliche Willens- und Vorstellungskraft kann unglaubliches bewirken, somit auch einige dieser 'Wunder' dei Gott angeblich vollbracht hat. Die Tatsache, dass da 'oben' etwas ist, oder wie viele auch glauben, dass alles einem höheren Zweck dient kann in schwierigen Zeiten schon kraft geben.

Ich bin bei der sache unentschlossen, neige aber eher zum oberen, dass da vielleicht etwas ist, könnte aber vielleicht genauso gut Wunschdenken auf die zweite Theorie von mir, bezogen sein? ;D

Tja wer weiss xD

Ich gehe in richtung Agnostizismus weil mit reinem Atheismus hat man es in der arbeitswelt nämlich nicht so einfach

Ich bin Agnostiker weil ich mich nur ungern in die Angelegenheiten von Extremisten oder gar eines Gottes ein mische. Weil ich es eben nicht weiß. Mit ein bisschen Unsicherheit und Zweifeln gegenüber objektiv betrachtet fraglichen Sachverhalten fährt man nüchtern und gut. Das ist für mich sehr beruhigend. Ich gehe den Streitereien und Aufmischungen diesbezüglich konsequent und erfolgreich aus dem Weg. Keiner braucht mir zu sagen wie ich mein Leben zu leben habe. Ich habe meine persönlichen Offenbarungen die mir eh niemand glaubt und meine es damit echt besser zu wissen als Leute die ihre ungefragt nicht für sich behalten können.

@TheRobidog

Dieser Beitrag oben ging an Dich. :)

@AnGSt

Man kann, mMn durchaus sowohl Atheist oder Theist, wie auch Agnostiker sein. Man muss eigentlich sogar eines von beiden sein (Vorausgesetzt, man ist je mit der Frage, ob ein Gott existiert, konfrontiert worden), weil man entweder glaubt, dass ein Gott existiert, oder es nicht tut. Bei einer Ja-Nein-Frage kann man keine andere Antwort geben.
Nur, weil du dich öffentlich nicht als Theist oder Atheist zu erkennen gibst, heißt das nicht, dass du nicht doch eines davon bist.