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Agnostische Spiritualität
25.09.2012 um 16:57Damit wird eine Haltung bezeichnet, die einen Transzendenzbezug mehr oder weniger abstrakt aufrechterhält, ohne ihn verbindlich inhaltlich-religiös zu füllen. Diese Haltung steht gleichermaßen in Spannung zur Auferstehungshoffnung der christlicher Religion wie zum definitiven Abschneiden von Vorstellungen eines Weiterlebens nach dem Tode durch den atheistischen Materialismus.
Die agnostische Spiritualität - so unsere These - stellt einen Versuch dar, in einem durch wissenschaftliche Rationalität und szientistischen Atheismus geprägten Kontext Vorstellungen eines Lebens nach dem Tode unter weitgehendem Verzicht auf tradierte religiöse Semantiken 'rational' zu begründen. Sie verweist damit gleichermaßen auf einen Prozess der Säkularisierung wie der Desäkularisierung.
Agnostizismus ist eine Weltanschauung, die insbesondere die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens betont. Die Möglichkeit der Existenz transzendenter Wesen oder Prinzipien wird nicht bestritten. Agnostizismus ist sowohl mit Theismus als auch mit Atheismus vereinbar, da der Glaube an Gott möglich ist, selbst wenn man die Möglichkeit der Gewissheit bezüglich seiner Existenz verneint. Die Frage „Gibt es einen Gott?“ beantworten Agnostiker dementsprechend nicht mit „Ja“ oder „Nein“, sondern mit „Ich weiß es nicht“, „Es ist nicht geklärt“, „Es ist nicht beantwortbar“ oder „Es ist mir egal“.
Ich selbst bin gern ein Agnostiker und denke recht rational und wissenschaftlich über meine Umgebung, mich selbst und das Universum nach. Doch ich kann nicht abstreiten das es im spirituellen nicht den einen oder anderen Reiz gibt der mich anspricht, auch wenn sich vieles im Kopf und der Gefühlswelt abspielt, als Produkt eines hormonellen Gemischs, so reizt es mich in die Sterne zu blicken und das mit einer (im richtigen Moment mit den passenden Gefühlen) auch als eine spirituelle Erfahrung zu betrachten, selbst bei völliger Ungewissheit ob es eine übergeordnete Macht gibt die unser Universum "erschaffen" hat oder zumindest die Grundmuster eingefügt hat. Kann es einen Kompromiss geben zwischen Atheismus und Spiritualität? Ich denke ja! Ich vergleiche es gern mit einer einmaligen Erfahrung, umgeben von Natur mit einem guten Freund auf einem LSD Trip, natürlich sind das alles veränderte Sinneswahrnehmungen die das Gehirn anders interpretiert, doch vieles wird sich in der Wahrnehmung seine Umwelt und von sich selbst verändern, einfach schon fast ein spirituelles Erlebnis welches die Art zu Denken und zu Handeln verändern kann, man nimmt alles mehr im Zusammenhang wahr, es gibt Vielfalt und doch ist irgendwie alles eins.
Es können ganz persönliche Erlebnisse sein, man muss dafür nicht gläubig oder ungläubig sein, in dem Moment zählt wirklich nur der Moment selbst und seine Wahrnehmung, als wenn sich Wissenschaft und Religion für einen Moment die Hand geben könnten und gemeinsam eine besondere Erfahrung haben können. Natürlich geht das auch ohne LSD, aber es soll auch nur ein persönliches Beispiel sein.
Wie denkt ihr über eine agnostische Spiritualität?