@Onlyonecansave Onlyonecansave schrieb am 15.07.2015:@FrankD
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Onlyonecansave schrieb:Zu dieser Zeit war Muhammad noch friedlich.
Du, Ich hab Dir schon weiter oben versucht zu erklären, dass Mohammed nun mal durch seine Predigten einen provokativen Weg eingeschlagen ist, indem er die Polytheisten (Quraisch) versuchte für seinen Glauben zu bekehren.
Selbstverständlich musste er mit den bedrohenden Offenbarungen, die er erhalten hat (sonst nimmt Allah euch das Land ab, ihr werdet brennen, usw.) auf taube Ohren stoßen.
Dass er relativ friedlich gewesen ist, möchte Ich auch nicht abstreiten. Er war nun mal in Mekka absolut in der Unterzahl und die Gläubiger, die hinter ihm standen, waren überschaubar gewesen.
Er hatte halt zu Anfang seines Wirkens noch nicht den Erfolg zur Bekehrung, wie er es ab den Aus und den Hazrags erst erfuhr.
Onlyonecansave schrieb:Er war so ziemlich der letzte Muslim der Mekka verließ, seine Anhänger waren fast alle schon vorher, vor den Verfolgungen geflüchtet.
Nein! Das stimmt leider nicht ganz. Nicht nur während seiner Zeit in Medina wechselt schon etliche seiner Getreuen den Glauben, sondern auch bei seinem Auszug gab es welche, die ihm nicht folgen wollten, da sie u.a. dann auch ihr ganzes Hab und Gut hätten in Mekka lassen müssen. Viele von diesen Konvertiten gelang es bei dem Überfall in Badr gefangen zu nehmen und sie anschließend für die Abkehr vom Islam mit dem Tode zu bestrafen.
Onlyonecansave schrieb:es wurden auch die negativen Geschehnisse, wie der Vorfall mit Banu Quraiza.
Ja, eine sicherlich sehr traurige Geschichte, wenn man seinen Hass auf die Juden mit Belagerungen auf dessen "Burgen" folgen lässt, um dann nach erfolgreicher Kapitulation diesem Stamm am nachfolgenden Tag die Köpfe abschlägt und dessen Frauen und Kinder versklavt, obwohl man ganz klar wusste, dass der Initiator für die Grabenschlacht nicht die Banu Quraiza, sondern die von Mohammed vertriebenen Banu Nadir, die sich dann mit den Quraisch verbündeten, waren.
Onlyonecansave schrieb:Was danach passiert is weiss ich gerade nicht so genau
Ist ja nicht schlimm. Die Unterhaltung mit Dir breitet mir eh in dem Sinne Freude, dass Du absolut sachlich bleiben kannst, jegliche Polemik Deinerseits nicht zu erkennen ist und Du sogar selbst an dem Thema interessiert bist (jedenfalls ließt es sich so heraus).
Daher nehme Ich mir auch gerne die Zeit ;-)
Nach Mekka folgte eigentlich erst Mohammeds wahre Wirken an. Ab da begannen erst seine kriegerischen Handlungen bzw. Überfälle.
Nachdem Mohammed Mekka verlassen hatte, da er bei den Stämmen Aus und Hazrags in Medina welche für seinen Glauben bekehren konnte, traf er in Medina ebenfalls auf jüdische Stämme, wie die Banu Qaynuqa, die Banu Nadir und die Banu Quraiza eben.
In der Hoffnung diese ebenfalls mit seinem monotheistischen Glauben für sich zu bekehren, kam er ihnen in vieler Hinsicht entgegen, indem er ihre Bräuche übernahm, z.B. das Fasten am Versöhnungsfest und die Richtung des Gesichtes beim Gebet (Qibla) nach Jerusalem, während er in Mekka beim Gebet nach der Kaaba hingeblickt hatte.
Dafür wurden sogar zahlreiche Verse offenbart, die durchaus positiv wirken (bspw. 2:62). Allerdings wurden diese später durch negativere abrogiert (2:159), nachdem Mohammed feststellen musste, dass er die Juden doch nicht für sich gewinnen konnte.
Ja, auch das jüdische Fasten wurde in den Monat Ramadan verlegt und die Gebetsrichtung wieder Richtung Mekka gewendet. Solche Neuerungen waren für Mohammed sehr wichtig und identitätsfördert, da u.a. dann die Kaaba als Heiligtum erklärt wurde.
Es verging nicht lange und Mohammed traf u.a. auf Beduinen, die auch als "Steppenaraber" im Koran genannt werden. Leider waren es unzuverlässige Kampfgefährten und verbündeten sich mit Mohammed nur deshalb, weil Kriegsbeute zu erwarten war.
Anders hingegen war es bei Mohammeds treuen Begleitern, die nach den ersten Offenbarungen (4:74-89) sie sollen kämpfen, sehr unversichert gewesen ist. Natürlich gab es darauf auch wiederum Verse, wie 2:216, die den Begleitern diese Furcht nehmen sollten.
Jedenfalls folgten die ersten Kriegszüge alsbald (ca. einen Jahr nach seinem Auszug aus Mekka).
Wenn es Dich weiter interessieren sollte, wie der weitere Verlauf war und was es für kriegerische Handlungen waren, kann Ich gerne ab hier wieder ansetzen!?
Onlyonecansave schrieb:aber Muhammad hatte ja schon genug gute Gründe, aggressiv zu werden.
Nein, absolut nicht! Er hatte in Medina nach seinem Auszug Gehör gefunden gehabt, Er hätte dort friedlich seine predigten halten können. Gegen die Aus und den Hazrags hätten die anderen jüdische Stämme nie etwas getan, wenn Mohammed dort seine Predigten abgehalten hätte. Ganz im Gegenteil schenkten sie zwar ihm ihr Gehör, aber nur nicht den Glauben.
Leider hatte sich Mohammed dazu entschieden gehabt kein Geschäftsmann mehr zu sein, sondern lieber die mekkanischen Karawanen zu überfallen, was ihm natürlich keine weiteren Sympathiepunkte einbrachte.
Ein für mich z.B. absolut unerklärlicher Grund für seine Aggression (wenn Wir schon in Mekka sind), ist bspw. die Ermordung von Al-Nadr bin Alharith. Dies war halt ein Mekkaner gewesen, der aufgrund seiner Reisen viele Geschichten zu erzählen hatte. Da er natürlich mehr Reiseerfahrung hatte als Mohammed, konnte er den damaligen Zuhörern mehr hervorbringen. Dies verletzte natürlich Mohammeds Ego, vor allem weil Al-Nadr Mohammeds Geschichten nicht ernst nahm und als es ihm (Mohammed) gelangt Al-Nadr bei Badr gefangen zu nehmen, musste dieser dafür bezahlen.
Onlyonecansave schrieb:Ich denke kaum dass die Quraish plötzlich frieden mit den Muslimen wollten.
Sie wollten sogar noch mehr. Sie hatten noch während seiner Lebensperiode in Mekka ihm den Vorschlag unterbreitet, dass sie gerne bereit sind den Islam anzunehmen, aber nur unter gewissen (relativ banalen) Bedingungen.
Diese Bedingungen haben sie sich nicht selbst aus den Fingern gesogen, sondern fragten die gelehrten Juden, die sich nun mal mit den Schriften auskennen.
Eines davon war z.B., dass wenn Mohammed tatsächlich von Gott geschickt wurde und ein Prophet sei, dann möge er zumindest auch nur ein einziges Wunder für seine Wahrhaftigkeit erbringen (so wie es Propheten ala Jesus vor ihm taten) Mohammed konnte hingegen keine einzige Bedingung erfüllen. Noch nicht einmal eine einzige Tat.
Onlyonecansave schrieb:Oder gibt es Beweise, dass die Quraisch nach der Hijra friedlich waren?
Wie sollen diese Beweise denn aussehen? Mir ist halt bekannt, dass Mohammed es war, der seine "Schläger" nach Nahla zuerst schickte, damit diese anfingen die mekkanischen Karawanen zu überfallen.
Der Schuss musste ja nach Hinten losgehen, vor allem wenn man dann noch einen Schützling ala Amr ibn Alhadrami eines angesehenen mekkanischen Clans (Otba) umbringt.