Die EZB als neues Machtzentrum in Europa?
12.01.2012 um 20:43Heute konnten sich Italien und Spanien zu deutlich günstigeren Zinsen Geld an den Finanzmärkten leihen. Schon lassen manche anklingen, dass der ganz große Knall vielleicht doch ausbleiben wird.
Ich will jetzt nicht darüber urteilen, sondern mal sagen, dass das kein Wunder ist. Die EZB hat letzten Monat den Markt mit 500 Milliarden Euro geflutet. Die Banken konnten sich so viel Geld leihen, zu einem Zinssatz von 1 Prozent, wie sie wollten.
Tja, dieses 1 Prozent Geld nehmen sie jetzt und kaufen dafür Staatsanleihen für 2 bzw. 3 Prozent, je nach dem, welche Anleihe es ist, auch mehr. Die Zinsdifferenz ist dann ihr Gewinn.
Aber darum geht es hier nicht.
Nein, es geht um die Maßnahmen, die die EZB ergriffen hat und die politischen Implikationen.
Nur durch dieses Fluten von Geld, waren Italien und Spanien in der Lage, sich zu einem halbwegs akzeptablen Zinssatz zu verschulden. Das heißt, die EZB hat mit ihrer Entscheidung den Dampf aus dem Kessel genommen.
Ein interessantes Detail ist, dass das in den Wochen vor dem Rücktritt von Silvio Berlusconi nicht der Fall war. Da hat die EZB nicht interveniert. Die Folge war, dass die Zinsen der Anleihen durch die Decke gegangen sind, Berlusconi deshalb immer mehr innenpolitischen Druck zu spüren bekommen hat und letztendlich zurückgetreten ist.
Was die italienische Opposition jahrelang nicht geschafft hat, hat die EZB innerhalb von wenigen Wochen durch einfache Untätigkeit geschafft.
Und bei Ungarn ist es genauso.
Politischer Druck hat bisher nichts gebracht. Aber jetzt macht die EZB Druck und Ungarn bewegt sich. Ich hab eben ein Interview mit einem ungarischen Minister gesehen und der saß dort, war bei CNN, wie ein kleiner Junge und hat gelobt, alles umzusetzen, was die EZB verlangt.
Die EZB ist zu einem politischen Spieler geworden, zu einer Macht.
In den USA ist die FED auch eine Macht und vor ihrem Wort zittern die Politiker und von ihren Handlungen hängt das Wohl und Weh der amerikanischen Wirtschaft ab.
Ben Bernanke, Präsident der FED, hat mindestens so viel Macht wie der Präsident. Wenn nicht mehr. Und Mario Draghi, Präsident der EZB, hat mindestens so viel Macht wie Merkel, Sarkozy usw. Wenn nicht mehr.
Ich bin gespannt, wie sich das zukünftig entwickeln wird......
Ich will jetzt nicht darüber urteilen, sondern mal sagen, dass das kein Wunder ist. Die EZB hat letzten Monat den Markt mit 500 Milliarden Euro geflutet. Die Banken konnten sich so viel Geld leihen, zu einem Zinssatz von 1 Prozent, wie sie wollten.
Tja, dieses 1 Prozent Geld nehmen sie jetzt und kaufen dafür Staatsanleihen für 2 bzw. 3 Prozent, je nach dem, welche Anleihe es ist, auch mehr. Die Zinsdifferenz ist dann ihr Gewinn.
Aber darum geht es hier nicht.
Nein, es geht um die Maßnahmen, die die EZB ergriffen hat und die politischen Implikationen.
Nur durch dieses Fluten von Geld, waren Italien und Spanien in der Lage, sich zu einem halbwegs akzeptablen Zinssatz zu verschulden. Das heißt, die EZB hat mit ihrer Entscheidung den Dampf aus dem Kessel genommen.
Ein interessantes Detail ist, dass das in den Wochen vor dem Rücktritt von Silvio Berlusconi nicht der Fall war. Da hat die EZB nicht interveniert. Die Folge war, dass die Zinsen der Anleihen durch die Decke gegangen sind, Berlusconi deshalb immer mehr innenpolitischen Druck zu spüren bekommen hat und letztendlich zurückgetreten ist.
Was die italienische Opposition jahrelang nicht geschafft hat, hat die EZB innerhalb von wenigen Wochen durch einfache Untätigkeit geschafft.
Und bei Ungarn ist es genauso.
Politischer Druck hat bisher nichts gebracht. Aber jetzt macht die EZB Druck und Ungarn bewegt sich. Ich hab eben ein Interview mit einem ungarischen Minister gesehen und der saß dort, war bei CNN, wie ein kleiner Junge und hat gelobt, alles umzusetzen, was die EZB verlangt.
Die EZB ist zu einem politischen Spieler geworden, zu einer Macht.
In den USA ist die FED auch eine Macht und vor ihrem Wort zittern die Politiker und von ihren Handlungen hängt das Wohl und Weh der amerikanischen Wirtschaft ab.
Ben Bernanke, Präsident der FED, hat mindestens so viel Macht wie der Präsident. Wenn nicht mehr. Und Mario Draghi, Präsident der EZB, hat mindestens so viel Macht wie Merkel, Sarkozy usw. Wenn nicht mehr.
Ich bin gespannt, wie sich das zukünftig entwickeln wird......