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Westliche Politiker, alles nur ein schlechter Witz?

70 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Medien, Politiker ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Westliche Politiker, alles nur ein schlechter Witz?

15.08.2011 um 01:10
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Nur gibt es im Modell der freien Marktwirtschaft keine Monopole
Na ich würde sagen, bei Microsoft handelt es sich um ein Monopol. Es gibt keine ernst zunehmende Konkurrenz auf dem OS Markt. Monopole gibt es zwar nicht viele, aber Oligopole sind genauso gefährlich.


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Westliche Politiker, alles nur ein schlechter Witz?

15.08.2011 um 02:47
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Im Modell der freien Marktwirtschaft gibt es keine Monopole, hier wird auf die Konkurrenz zwischen den Unternehmen gesetzt. Die eigentlich Aufgabe des Staats im Modell der freien Marktwirtschaft ist die Kontrolle des Marktrechts, innere und äußere Sicherheit sowie die Justiz. (Nachtwächterstaat).
In der Praxis ist leider zunehmends der Sozialismus implementiert; Die Gewinne kassieren die Banken und die Risiken trägt der Steuerzahler. Das ist nicht im ursprünglichen Sinne des Kapitalismus, wenn dieses Modell auf die Bankenkrise angewendet worden wäre, hätte man die Banken crashen lassen müssen.
Monopole habe ich nur als ein Beispiel aufgeführt. Im Prinzip läuft es aber darauf hinaus, dass sich der Stärkere durchsetzt und sich so letztendlich einige wenige "Große" den Markt aufteilen. Das geht zu Lasten der Kleinen und am Ende auch zu Lasten der Konsumenten. Beispiel: Geschäfte für Unterhaltungselektronik: Früher gab es in vielen Innenstädten mindestens einen solcher Läden, heute kaum noch. Stattdessen hat man die Wahl zwischen MediaMarkt/Saturn oder ProMarkt, die meist außerhalb liegen, daher schlechter erreichbar sind und ein stark dezimiertes Angebot haben. Die Auswahl wurde kleiner, aber die Preise nicht. Eine wirkliche Fachberatung ist nicht mehr gewährleistet. Unterm Strich nur Nachteile: Der Einzelhandel verliert die Existenzgrundlage und auch der Kunde schaut in die Röhre. Die einzigen Gewinner sind die großen Ketten, von denen der Verbraucher zunehmend abhängig wird.

Ein Nachtwächterstaat reicht nicht aus. Die grundlegende Versorgung gehört nicht in private Hände. Schau Dir das Desaster bei der Wasserversorgung in Berlin an. Schau Dir den Strommarkt an, wo einige wenige Konzerne Deutschland unter sich aufgeteilt haben und die Preise diktieren. Oder die Gasversorgung. Was ist mit der Ölpreiskopplung? Wenn der Ölpreis steigt, steigt direkt der Gaspreis. Wenn der Ölpreis sinkt, sinkt der Gaspreis nicht oder stark verzögert. Auch hier werden wieder die Rosinen rausgepickt.

Und die Rettung der Banken auf Kosten der Steuerzahler hat nichts mit Sozialismus zu tun, das liegt einzig und alleine an der Tatsache, dass der Staat völlig abhängig von den Banken ist. Schäuble hat doch erst kürzlich die Forderungen der Deutschen Bank als die eigenen dargestellt. "Sozialistisch" werden die Kapitalisten dann, wenn es darum geht, Kosten abzuwälzen oder Subventionen einzustreichen.

https://www.youtube.com/watch?v=SU7TVvNW_jU
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Ja natürlich handelt der Mensch präferenzweise für den eigenen Vorteil. Unternehmen handeln auch für ihren eigenen Vorteil. Nur gibt es im Modell der freien Marktwirtschaft keine Monopole, sondern stets mindestens 2 Anbieter (Oligopol). Kartelle sind nach dem Kartellrecht verboten, eine Ausnahme ist lediglich die ARGE (Arbeitsgemeinschaft). Ist sichergestellt, dass diese beiden Anbieter kein Kartell bilden, funktioniert die freie Marktwirtschaft eben auch, beide Unternehmen konkurrieren um die Kunden.
Es gibt quasi-Monopole und Preisabsprachen. Klar sind Kartelle und Preisabsprachen verboten, aber was hinter geschlossenen Türen passiert ist selten nachweisbar. Hin und wieder fliegt das mal auf, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Dahin führt doch letztendlich der Kapitalismus: Die Stärksten setzen sich durch und diktieren die Preise. Am Ende sammelt sich immer mehr Geld bei immer weniger Menschen, wie Du hier gut sehen kannst:

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Interessant hier ist auch die Entwicklung. In dem Fünf-Jahres-Zeitraum haben die unteren 9 Dezile verloren oder stagnierten auf niedrigem Niveau, während das obere Dezil einen deutlichen Zuwachs erzielen konnte.
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Viele Arbeitnehmer konnten durch gewerkschaftliche Streikaktionen ihre Gehälter erhöhen. Ich weiß nicht wo du herkommst und wie das bei Euch ist, aber eine beachtenswerte Menge von Personen welche ich kenne sind recht zufrieden mit ihrem Gehalt, ein Unternehmer kann die Löhne der Angestellten auch nicht grenzenlos drücken, dies wird eher im Billig Arbeiter Sektor durchgeführt. Was sich in der Tat erhöht hat sind die Abgaben an den Staat, dafür können die Firmen jedoch herzlich wenig.
Traurig, wenn sie erst dafür streiken müssen. Dabei kommt aber oft nicht mehr heraus, als ein überfälliger Inflationsausgleich, wenn überhaupt. Und dass das Lohnniveau generell seit Jahren praktisch stagniert und somit die Kaufkraft wegen der Preissteigerung sogar sinkt, ist doch kein Geheimnis.

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Wir erleben doch gerade den nie in der Form da gewesenen Ausbau des Niedriglohnsektors. Einen Ausbau der Leiharbeit. Die Firmen lassen sich indirekt subventionieren, indem sie Menschen in Vollzeittätigkeit so wenig Geld zahlen, dass diese aufstocken müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Auf Kosten der Steuerzahler. Die Kinderarmut steigt. Und das alles, während gleichzeitig eine kleine "Oberschicht" immer reicher wird. Es ist ja nicht so, dass plötzlich insgesamt weniger da ist.

Meinst Du, dass das alles so in Ordnung ist? Ich denke nicht. Ich möchte nicht eines Tages mein Grundstück einmauern müssen, wenn die Ausgebeuteten meinen, sich ihren Teil vom Kuchen holen zu müssen. Obwohl ich sie da sogar verstehen könnte.


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omem ehemaliges Mitglied

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Westliche Politiker, alles nur ein schlechter Witz?

16.08.2011 um 17:51
Mal ein TV-Tipp zum Thema für morgen, 17. August 2011, 21:45 Uhr, das erste:

Gerd Schröder arbeitet für Gazprom, Joschka Fischer für die Konkurrenz. Große Autos bedeuten ihm viel und Fischer legt Wert auf Statussymbole, erklärt dessen alter Sponti-Kumpel Daniel Cohn-Bendit öffentlich. Lockte das auch den ehemaligen grünen Staatssekretär Matthias Berninger aus dem Verbraucherschutzministerium ausgerechnet zum Schokoriegel-Multi "Mars"? Und war das der Grund, warum die frühere SPD-Gesundheitsministerin aus NRW, Birgit Fischer, "oberste deutsche Pharmalobbyistin" wurde?
Es gibt gleich eine ganze Reihe rot-grüner Ex-Politiker, die ihre alten Berührungsängste lukrativ überwunden haben - mit teilweise bizarren Wandlungen. Christoph Lütgert und sein Team durchleuchten in "ARD-exclusiv" das rot-grüne Business-Geflecht und müssen feststellen: Die Nähe von Politik und Wirtschaft war selten größer.


http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=F47431463A56086CED5F7323155388A9

Und hier dazu ein Interview mit Christoph Lütgert, Chefreporter des NDR:

Was haben die Recherchen ergeben ?

Der Befund hat uns selbst erstaunt. Von Union, vor allem aber von der FDP sind wir es seit Jahren oder Jahrzehnten gewohnt: Da wechseln Spitzenpolitiker bedenkenlos und ohne Schamfrist direkt aus dem Regierungsamt oder dem Mandat auf hoch dotierte Posten in Wirtschaft, Industrie oder Lobbyismus. Die rot-grünen Protagonisten Gerhard Schröder, Joschka Fischer und andere haben nicht nur gleichgezogen, sondern diesen Seitenwechsel sogar perfektioniert. Dabei werfen sie vielfach Grundsätze und Überzeugungen über Bord, die sie als Politiker mit dem Brustton der Überzeugung vertreten hatten. Die Devise scheint zu gelten: Was schert mich mein Geschwätz von gestern, wenn der Gesinnungswandel nur gut genug bezahlt wird.

Wie schwer war es, die Hauptprotagonisten vor die Kamera zu bekommen ?

Wir haben so gut wie keinen vor die Kamera bekommen, als gäbe es da vielleicht so etwas wie Rest-Scham. Gerhard Schröder zum Beispiel ist unter anderem „indipendent director“ beim russisch-britischen Öl-Giganten TNK-BP, der in West-Sibirien Öl aus einem Gebiet fördert, in dem wir ein furchtbares Umwelt-Desaster ausgemacht haben. Schriftlich behauptete er, er kenne dieses Gebiet überhaupt nicht. Darauf wollten wir ihn ansprechen. Wir spürten ihn auf Borkum bei einem öffentlichen Termin auf. Da wurde er, wie es öfter seine Art ist, nur noch ausfallend. Joschka Fischer hat uns abgesagt. Wir wollten ihn fragen, warum er als Grüner ausgerechnet die Auto-Industrie, Siemens und RWE als Berater adelt und ihnen ein umweltfreundliches Image gibt. Marianne Tritz, Grüne der ersten Stunde, in der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg gegen die Atomindustrie aktiv, ist heute Chef-Lobbyistin der Zigaretten-Industrie. Sie hatte mir versprochen, mit mir zu reden. Sie hat dieses Versprechen gebrochen. Matthias Berninger, – als grüner Staatssekretär im damals grünen Verbraucherschutzministerium hatte er sich für gesunde Ernährung und gegen die Verfettung unserer Kinder stark gemacht. Heute hat er einen hoch dotierten Job ausgerechnet bei einem amerikanischen Konzern, der die süßen Dickmacher Mars, Milky Way, M&M und anderes produziert. Die Fülle seiner Ausreden, warum er nicht mit uns sprechen wollte, war atemberaubend oder gar lachhaft. Der einzige, der sich stellte, war Otto Schily. Der Vater des biometrischen Passes, der sich nach seiner Zeit als Innenminister ausgerechnet bei einem Unternehmen für biometrische Pässe engagierte, zeigte keinerlei Verständnis für Zweifel oder gar Kritik. „Ich bin mit mir völlig im Reinen.“

Wie bewerten Sie das Verhalten der Seitenwechsler ?

Der renommierte Göttinger Parteienforscher Prof. Franz Walter hat es in seinem Interview für unsere Reportage auf den Punkt gebracht: “Das ist für viele einfache Menschen eine bittere Enttäuschung. Man fühlt sich alleingelassen, verraten und das Vertrauen missbraucht.” Walter warf die Frage auf, ob man sich einen derart rabiaten Merkantilismus vorstellen könne bei sozialdemokratischen Vorbildern wie Kurt Schumacher, Herbert Wehner oder Willy Brandt. Und auch die Grünen seien doch mal mit ganz anderen Ansprüchen angetreten.

Wie fragwürdig ist das Verhalten aus der juristischen Perspektive ?

Juristisch ist da nichts zu beanstanden. Dazu sind alle viel zu clever, als dass sie das nicht vorher abgeklärt hätten. Für Anstand und Moral gibt keine Paragraphen.

Gibt es vielleicht den einen oder anderen, der ein schlechtes Gewissen hat ?

Keiner von denen, über die wir berichten, hat auch nur die Spur eines schlechten Gewissens gezeigt. Im Gegenteil: Viele, die sich nicht in eine Konfrontation vor der Kamera trauten, haben uns schriftliche Erklärungen geschickt. Und was auffällt: Gleich mehrere schwurbelten was davon, wie wertvoll ihr Seitenwechsel für die Gesellschaft sei. Sie stilisierten sich allen Ernstes als „Brückenbauer“.


Quelle:


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def ehemaliges Mitglied

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16.08.2011 um 18:17
@omem
Klasse Beiträge! Weiter so!

LG


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omem ehemaliges Mitglied

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16.08.2011 um 18:45
@def

Danke für die Blumen ;)


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17.08.2011 um 04:23
@omem

Ich hab momentan leider recht wenig Zeit, deshalb kann es durchaus noch 2-3 Tage andauern ehe ich auf deinen Beitrag eingehe.


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omem ehemaliges Mitglied

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17.08.2011 um 12:51
@syst-analytics

Kein Problem.


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omem ehemaliges Mitglied

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Westliche Politiker, alles nur ein schlechter Witz?

18.08.2011 um 02:06
Die oben angekündigte Sendung ist jetzt online verfügbar:

http://mediathek.daserste.de/sendung-verpasst/7943454_reportage---dokumentation/7943466_ard-exclusiv--rot-gr-n-macht-kasse?type=null&datum=20110817


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Westliche Politiker, alles nur ein schlechter Witz?

20.08.2011 um 02:01
@omem
Zitat von omemomem schrieb am 15.08.2011:Monopole habe ich nur als ein Beispiel aufgeführt. Im Prinzip läuft es aber darauf hinaus, dass sich der Stärkere durchsetzt und sich so letztendlich einige wenige "Große" den Markt aufteilen. Das geht zu Lasten der Kleinen und am Ende auch zu Lasten der Konsumenten. Beispiel: Geschäfte für Unterhaltungselektronik: Früher gab es in vielen Innenstädten mindestens einen solcher Läden, heute kaum noch. Stattdessen hat man die Wahl zwischen MediaMarkt/Saturn oder ProMarkt, die meist außerhalb liegen, daher schlechter erreichbar sind und ein stark dezimiertes Angebot haben. Die Auswahl wurde kleiner, aber die Preise nicht. Eine wirkliche Fachberatung ist nicht mehr gewährleistet. Unterm Strich nur Nachteile: Der Einzelhandel verliert die Existenzgrundlage und auch der Kunde schaut in die Röhre. Die einzigen Gewinner sind die großen Ketten, von denen der Verbraucher zunehmend abhängig wird.
Es gibt jedoch durchaus einen realen Preiskampf, insbesondere auch zwischen den Lebensmittel Anbietern. Die Preise halte ich für recht akzeptabel, auch im Bereich der Unterhaltungselektronik. Man möchte meinen, dass eine Fachberatung einfach zum Prozess des Einkaufs dazugehört; meiner subjektiven Ansicht nach, gibt es heute zu Genüge Möglichkeiten sich im Internet über ein Produkt zu informieren, auch um die Preise sowie die Qualität zu vergleichen. Schlechte Ware schadet der Reputation des Unternehmens, auf Dauer wird dies eben implizieren, dass der Konzern Kunden verliert. Die Konkurrenz schläft nicht.
Zitat von omemomem schrieb am 15.08.2011:Ein Nachtwächterstaat reicht nicht aus. Die grundlegende Versorgung gehört nicht in private Hände. Schau Dir das Desaster bei der Wasserversorgung in Berlin an. Schau Dir den Strommarkt an, wo einige wenige Konzerne Deutschland unter sich aufgeteilt haben und die Preise diktieren. Oder die Gasversorgung. Was ist mit der Ölpreiskopplung? Wenn der Ölpreis steigt, steigt direkt der Gaspreis. Wenn der Ölpreis sinkt, sinkt der Gaspreis nicht oder stark verzögert. Auch hier werden wieder die Rosinen rausgepickt.
Ob der Staat als Monopolist oder Konzerne als Oligopolisten elektrischen Strom anbieten, halte ich für durchaus relevant. Ich hätte ein ungutes Gefühl, dem Staat die Kontrolle über die Energieversorgung zu überlassen. Außerdem steht dieser nicht unter dem Leistungsdruck eines Konzerns, wird der Fusionsvorgang in der Experimentellen Reaktoren erfolgreich implementiert, werden die Konzerne diese Technologie zukünftig subventionieren, da sie ihre Monopolstellung dadurch erhalten könnten. Der Staat wird zukünftig nicht mehr die finanziellen Mittel haben, derartige Forschung voranzutreiben. Ein Konzern der unter dem Druck der Gewinnmaximierung steht hingegen schon.

Mit dem Ölpreis gebe ich Dir recht.
Zitat von omemomem schrieb am 15.08.2011:Und die Rettung der Banken auf Kosten der Steuerzahler hat nichts mit Sozialismus zu tun, das liegt einzig und alleine an der Tatsache, dass der Staat völlig abhängig von den Banken ist. Schäuble hat doch erst kürzlich die Forderungen der Deutschen Bank als die eigenen dargestellt. "Sozialistisch" werden die Kapitalisten dann, wenn es darum geht, Kosten abzuwälzen oder Subventionen einzustreichen.
Ich hatte mich wohl missverständlich ausgedrückt, das sozialistische Element hast du jedoch präzise erfasst. Es heißt in der BRD ja auch "soziale" Marktwirtschaft, würde das Modell der freien Marktwirtschaft in der Realität implementiert, müsste man die Banken crashen lassen. In planwirtschaftlichen Systemen werden Banken jedoch keinerlei globalen Erfolg aufweisen können, hier ist lediglich die Planerfüllung das primäre Ziel, die Arbeitsplätze sind sicherer, in der Regel motiviert die jedoch nicht zur Leistung, was sich dann in der Qualität des Produktes, im Falle einer Bank die Dienstleistungen, manifestieren wird. Die wirtschaftliche Situation die momentan in der EU vorherrscht ist wohl nicht so recht einzuordnen.
Zitat von omemomem schrieb am 15.08.2011:Es gibt quasi-Monopole und Preisabsprachen. Klar sind Kartelle und Preisabsprachen verboten, aber was hinter geschlossenen Türen passiert ist selten nachweisbar. Hin und wieder fliegt das mal auf, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Dahin führt doch letztendlich der Kapitalismus: Die Stärksten setzen sich durch und diktieren die Preise. Am Ende sammelt sich immer mehr Geld bei immer weniger Menschen, wie Du hier gut sehen kannst:
Ja Kartelle sind natürlich fest in das wirtschaftliche interagieren integriert,- bedauerlicherweise.

Der Rest folgt morgen.


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omem ehemaliges Mitglied

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Westliche Politiker, alles nur ein schlechter Witz?

20.08.2011 um 03:43
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Es gibt jedoch durchaus einen realen Preiskampf, insbesondere auch zwischen den Lebensmittel Anbietern. Die Preise halte ich für recht akzeptabel, auch im Bereich der Unterhaltungselektronik. Man möchte meinen, dass eine Fachberatung einfach zum Prozess des Einkaufs dazugehört; meiner subjektiven Ansicht nach, gibt es heute zu Genüge Möglichkeiten sich im Internet über ein Produkt zu informieren, auch um die Preise sowie die Qualität zu vergleichen. Schlechte Ware schadet der Reputation des Unternehmens, auf Dauer wird dies eben implizieren, dass der Konzern Kunden verliert. Die Konkurrenz schläft nicht.
Richtig, es gibt auf vielen Gebieten auch einen Preiskampf. Anderswo wird er nur vorgetäuscht, wie z.B. zwischen MediaMarkt und Saturn. Es weiß doch kaum einer, dass die beiden zur Metro gehören und als Media-Saturn-Holding die Leute verarschen. MediaMarkt wird auf der grünen Wiese, Saturn mehr im Innenstadtbereich eingesetzt. Das ist ein Laden, der nur an seine einzelnen Geschäfte nach Bedarf andere Schilder schraubt und sich einen Scheinkampf liefert. Die Preise sanken dadurch - abgesehen von einigen wenigen Lockangeboten - im Vergleich zu den früheren kleinen Fachgeschäften nicht. Nur die Fachberatung läßt häufig zu wünschen übrig. Und auf wessen Kosten die Lebensmittelanbieter sich einen Preiskampf liefern, dürfte bekannt sein: Auf Kosten der Mitarbeiter in den Geschäften. Der "freie Markt" halt.
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Ob der Staat als Monopolist oder Konzerne als Oligopolisten elektrischen Strom anbieten, halte ich für durchaus relevant. Ich hätte ein ungutes Gefühl, dem Staat die Kontrolle über die Energieversorgung zu überlassen. Außerdem steht dieser nicht unter dem Leistungsdruck eines Konzerns, wird der Fusionsvorgang in der Experimentellen Reaktoren erfolgreich implementiert, werden die Konzerne diese Technologie zukünftig subventionieren, da sie ihre Monopolstellung dadurch erhalten könnten. Der Staat wird zukünftig nicht mehr die finanziellen Mittel haben, derartige Forschung voranzutreiben. Ein Konzern der unter dem Druck der Gewinnmaximierung steht hingegen schon.
Der Staat kann ja auch in dem Bereich nicht mehr investieren, weil er die Gewinne aus eben diesem Bereich nicht mehr hat. Die haben jetzt Privatunternehmen. Du hättest ein ungutes Gefühl, wenn der Staat die Kontrolle über die Energieversorgung hätte? Und von den Gewinnen profitierte? Wer ist denn der Staat? Wer profitiert? Der Staat bist Du, der Staat bin ich, der Staat sind alle, die hier mitlesen. Und Du findest es besser, dass einige wenige Privatfirmen profitieren? Das finde ich seltsam. Soviel Kohle wie sich die in den Vorstandsetagen einstreichen, würde der Staat sich gar nicht wagen, seinen Beamten zu bezahlen, wenn sie diese Positionen übernehmen würden. Die Aktionäre wollen auch noch Cash sehen. Beim Staat würde überschüssiges Geld in die Staatskasse fliessen. In unsere "Gemeinschaftskasse". Aber ok, wenn Du es gut findest, dass der Staat, also wir alle, von Privatunternehmen, die auf Gewinnmaximierung ausgelegt sind abhängig sind, dann respektiere ich das. Ich sehe das aber völlig anders.
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Ich hatte mich wohl missverständlich ausgedrückt, das sozialistische Element hast du jedoch präzise erfasst. Es heißt in der BRD ja auch "soziale" Marktwirtschaft, würde das Modell der freien Marktwirtschaft in der Realität implementiert, müsste man die Banken crashen lassen. In planwirtschaftlichen Systemen werden Banken jedoch keinerlei globalen Erfolg aufweisen können, hier ist lediglich die Planerfüllung das primäre Ziel, die Arbeitsplätze sind sicherer, in der Regel motiviert die jedoch nicht zur Leistung, was sich dann in der Qualität des Produktes, im Falle einer Bank die Dienstleistungen, manifestieren wird. Die wirtschaftliche Situation die momentan in der EU vorherrscht ist wohl nicht so recht einzuordnen.
Gut, aber es spielt jetzt im Moment keine Rolle, ob wir eine soziale oder eine freie Marktwirtschaft haben. Bei den Banken darf man eine "freie Marktwirtschaft" unterstellen, da dort kaum Regelungen vorhanden sind. Und die, die da sind dienen nur dazu, dass auf den Rouletttischen nicht auch noch gezinkte Kugeln verwendet werden. In der jetzigen Situation, in der wir dank dieser freien Marktwirtschaft sind, muß man diesen Schritt der Rettung gehen, weil sonst alles zusammenbrechen würde. Von heute auf morgen. Somit hat sich die "freie Marktwirtschaft" selbst ad absurdum geführt. Eben weil sie bewiesen hat, dass sie nicht funktioniert und jetzt - in dem Fall mit hohem Erpressungspotential - gerettet werden muß. To big to fail.

Von der Planwirtschaft müssen wir hier auch gar nicht reden, das ist wieder ein anderes Thema.

Nur sehen wir jetzt, dass es ohne Regelungen nicht funktioniert, weil die Gier einiger weniger immer zu extremen Situationen führen wird. Sei es die Ausbeutung von Angestellten wie im Lebensmittelbereich oder die notwendig gewordene Bankenrettung. Eine freie Marktwirtschaft könnte vielleicht dann funktionieren, wenn es keinen Egoismus, keine Gier und eine generelle soziale Verantwortung bei allen Beteiligten gäbe. Da dem nicht so ist - der Beweis wird fast täglich aufs Neue erbracht - funktioniert die freie Marktwirtschaft nur in der Theorie.
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Ja Kartelle sind natürlich fest in das wirtschaftliche interagieren integriert,- bedauerlicherweise.
Der Faktor Mensch halt. Der ist noch nicht soweit.
Zitat von syst-analyticssyst-analytics schrieb:Der Rest folgt morgen.
Gute Nacht ;)


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