Tussinelda schrieb:nach Belieben? Na das zeig doch bitte mal auf.....ich denke, ich bin da sehr stringent in meiner Argumentation, sowie meiner Haltung
Du erweiterst den Begriff "stereotyp" um "unterdrückt". So sind die Bayern zum Beispiel für Dich im Sinne dieses Threads nicht erwähnenswert, da sie ja nicht unterdrückt worden sind. Das findet sich mehrfach in Deiner Argumentation. Zum Schluß weist Du darauf hin, das Du Dir das selbst so definiert hast. Im Eröffnungspost steht davon nämlich nichts, denn da wird lediglich ein Artikel dargestellt und sogar noch ganz klar geschrieben, worauf es sich bezieht:
Die Hauptaussage: Diverse Kostüme bedienen Klischees, fördern Stereotypen und diskriminieren somit bestimmte Menschengruppen.Also drei simple Schlagworte:
1)
Bedienen von Klischees
2)
Fördern von Stereotypen
3)
Diskriminieren von bestimmten Menschengruppen
Deshalb habe ich Dich ja gefragt und zwar wie folgt:
Tussinelda schrieb:Chefheizer schrieb:
Seit wann muss es eine unterdrückte Minderheit sein?
ich habe definiert, auf was und wen ich es beziehe
Also da wird man ja stutzig. Du definierst also -
nach belieben - auf was Du es beziehst.
Im Eingangspost sieht es viel simpler aus, da geht es nämlich auch nicht um unterdrückte Minderheiten sondern um
bestimmte Menschengruppen. Ob es sich dabei um unterdrückte Minderheiten handelt oder um Bayern mit Lederhose ist also erstmal ziemlich Latte.
Ist Dir eigentlich aufgefallen, das im EP auch eine zweifelsfrei als aus dem arabischen Kulturraum zu erkennende junge Frau auftaucht? Und gehören Araber nun zu unterdrückten Minderheiten? Ich meine, bei einer Bevölkerung von über 300 Millionen Menschen im arabischen Raum kann man sich das ja schon mal fragen ob sie denn wirklich eine Minderheit sind oder ob die Geschichten aus 1001 Nacht nicht vielleicht sogar ein führender Leitgedanke sind der zu uns rüber geschwappt ist. Davon wird aber nichts geschrieben, schon gar nicht wo hier durch ein Karnevalskostüm diskriminiert wird. Über die Unterdrückung der Frau in zahlreichen arabischen Staaten könnte man sicherlich reden, aber das ist in Bezug auf Karneval schon dermaßen weit hergeholt das es irgendwie unerheblich ist. Mit nem mittleren Bildungsabschluß schafft diesen Spagat nämlich kaum einer. Wäre es erheblich, würde ich dafür plädieren dieses Kostüm nicht zu tragen
weil die Rolle der Frau in vielen arabischen Staaten nicht manierlich ist. Ganz abgesehen von den Menschenrechtsverletzungen die in jenem Teil der Erde bis heute begangen werden und für mich ebenfalls ein Grund wären, derartige Kostüme abzulehnen.
Und dann aber wieder hier: ausdrücklich unterdrückte Minderheiten.
Tussinelda schrieb:ja es gibt Karnevalkostüme, die nicht stereotyp sind. Zum Beispiel reine Fantasiekostüme oder wenn man als Bibo gehen würde. Oder als sonst eine Figur, die sich nicht auf reale Bevölkerungsgruppen, schon gar nicht unterdrückte Minderheiten bezieht.
Natürlich sollte man sich nicht über unterdrückte Minderheiten lustig machen, aber der EP ist viel allgemeiner gehalten als die super-speziellen Punkte die Du Dir da herauspickst und zu einem Thema aufblähst das mit dem eigentlichen Diskussionskern nichts mehr gemein hat.
Da kommen dann z.B. so Aussagen wie diese hier:
Tussinelda schrieb am 31.01.2018:nehmen wir mal das Wort "Neger" zum Beispiel. Es ist eine rassistische Bezeichnung, trotzdem verwenden sie viele, meinen es aber weder rassistisch noch sonst wie böse, sind eben einfach "ignorant", sozusagen. Macht es die Bezeichnung weniger oder gar gar nicht rassistisch, nur weil man sie nicht rassistisch meint? (Und nein, ich will jetzt NICHT darüber diskutieren, OB das Wort überhaupt rassistisch ist, das habe ich schon 1000 mal und es IST rassistisch, schon immer.)
Natürlich ist es eine rassistische Bezeichung, das weiß
jeder. Auch hier.
Was ist nun der Bezug zum EP? Wo wird hier jemand durch ein Kostüm diskriminiert? Ich weiss es nicht - erkläre es doch mal.
Und dann schießt Du wahrlich den Vogel ab: Karneval und Karnevalkostüme müssen also gar nichts miteinander zu tun haben. Wie bitte? Karnevalskostüme trägt man jetzt auch einfach so, am Strand zum Beispiel? Ist natürlich völliger Quatsch, Karnevalskostüme trägt man an Karneval - deswegen der Name.
Tussinelda schrieb:es geht ja auch nicht um den Karneval an sich, sondern um stereotype Karnevalskostüme ;) das eine muss gar nix mit dem anderen zu tun haben
Wie Du aber von dem simplen EP nun auf die folgende Argumentation kommst kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Es ist ja nun nicht so das im EP nur Kostüme der Anhänger "verbotener" Kulturen oder versklavter Menschen zu sehen wären - nein - es sind eine Frau aus dem arabischen Raum und ein Prinzessinenkostüm, eine dunkelhäutige Frau mit einem nach afrikanischem Stamm aussehenden Kostüm, eine indianischstämmige Frau mit einem nach Indianer aussehenden Kostüm, möglicherweise eine Chinesin, ein Junge mit der Abbildung eines Selbstmordattentäterkostüms, und eine Frau mit einem Queer Kostüm. Wo ist hier wer versklavt? Wo ist hier eine Kultur verboten?
Einzig die Indianer wären als solche zu identifizieren, auf die Du Dich dann ja auch im weiteren Verlauf regelrecht stürzt - und zwar bis hin zu Karl May.
Tussinelda schrieb am 30.01.2018:Es sind Minderheiten die keine Lobby haben, wenn sie jemand unterstützt, dann stelst Du es dar, als seien gar nicht die Betroffenen betroffen, sondern jemand spricht einfach für sie, dann fragst Du, wie groß die Initiative ist? Spielt das eine Rolle? Zählt es nur, wenn ALLE sich äussern? Es interessiert Dich doch sowieso nicht, wie Betroffene es sehen, würde es was ändern, wenn es eine große Initiative wäre?
Was ist denn Deine Kultur und Hautfarbe? Wurde Deine Kultur verboten, wurdest Du wegen ihr oder Deiner Hautfarbe ermordet, versklavt?
Aber welche Indianer denn eigentlich? Jedenfalls nicht nur die Nordamerikanischen Indianer:
Tussinelda schrieb:es ist niemand perfekt, aber "Waldmensch" mit indigenen Völkern und deren Kultur gleichzusetzen zeugt eben davon, dass man nicht einmal versucht, zu verstehen und eine andere Sicht, nämlich die der unterdrückten, ausgebeuteten, ermordeten, versklavten indigenen Völker einzunehmen. Das ist alles.
Die indigenen Völker wurden nicht nur in Nordamerika ausgebeutet sondern vor allem auch in Mittel- und Südamerika. Die mesoamerikanische indigene Bevölkerung wurde sogar beinahe ausgerottet - zu einem großen Teil durch eingeschleppte Krankheiten, diese Feinheit sei erlaubt. Aber wie dem auch sei: furchtbar das es geschehen ist und nicht wieder gut zu machen. Die Idee zu den Karnevalskostümen stammt im Ursprung aus der goldenen Phase des Westernfilms, also eindeutig der Popkultur des 20. Jahrhunderts. Hier jetzt den Trägern ein schlechtes Gewissen zu machen bringt insofern wenig, als das fast jedes Wochenende die alten Schinken eh wieder im Fernsehen auftauchen. Und manche sind wirklich gut! Zumindest mit den Greueltaten der Conquistadores hat das Kostüm des Indianers nichts zu tun.
Wie man es auch sieht, Du zimmerst Dir hier nach Belieben was ganz eigenes zusammen, wirfst es in einen Topf und verknüpfst es irgendwie miteinander so dass eine Quase entsteht in der man nichts mehr differenzieren kann. In der aber auch nichts logisch oder annähernd am realen Leben orientiert begründet wird. Belege gibt es überwiegend nicht und Beweise dafür, dass stereotype Kostüme tatsächlich für eine Betroffenheit gesorgt haben gibt es von Dir auch nicht. Liefer doch mal was konkretes! Das wäre doch etwas über das sich hier viele freuen würden.
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Das Leitthema lautet bei Dir Rassismus und ist auch die Botschaft die Du rüberbringen möchtest. Das ist ja auch ein hehres Ziel. Aber so wie Du es hier darstellst und vieles ausblendest um es dem Leitthema unterzuordnen, kommt leider nichts davon wirklich rüber. Auch wenn Du - und das gebe ich natürlich zu - in Teilaspekten sicherlich nicht falsch liegst.
Aber es ist eben nicht alles Rassismus und letztlich sind auch die im EP gezeigten Kostüme allenfalls grenzwertig, aber nicht wirklich verletztend oder verhohnepipelnd. Es gelingt Dir nicht, das korrekte Licht darauf zu werfen. Deswegen versinkt bei Dir alles im Rassismus und der Unterdrückung von Minderheiten. Aber der eigentlich wichtige Bezug zum Karneval und somit die möglicherweise vorhandenen wirklichen Diskriminierungen die daraus aktuell hervorgehen, versinkt ebenfalls darin. Und das finde ich Schade.