Momjul
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Anti-Terror-Thread
02.12.2014 um 00:46In der ARD kam gerade ein Beitrag mit neuen Erkenntnissen über den Anschlag vom 30.11.1989 auf Alfred Herrhausen. Die Urheber waren mutmasslich RAF-Terroristen.
Ich interessiere mich schon lange für den Links- und Rechtsterrorismus und habe entsprechend viele Bücher darüber gelesen. Gerade die letzten Anschläge der RAF sind äußerst schwer aufklärbar und waren schon fast aus dem Aufmerksamkeitsfokus der Öffentlichkeit verschwunden.
Der Beitrag geht davon aus, dass die Bomben-"Idee" von der PFLP stammt und diese im Libanon konzipiert wurde - möglicherweise mit Vorarbeit des Iran und der verbündeten Hisbollah als Scharnier.
Im Beitrag wurde auch noch einmal die Vernetzung der damaligen Terrorszene in Europa und Nahost aufgezeigt.
Das ist ein Punkt, der mich auch interessiert: Vielen Menschen ist nämlich gar nicht mehr bewusst, dass es bis zum Fall der Mauer eine große Sympathisantenszene in ganz Europa und im Nahen Osten für das gab, was man den "antiimperialistischen Kampf" nannte. (Interessanterweise wurde v. a. westlicher Imperialismus bekämpft, seltener östlicher.) Es war auch eine Zeit kruder politischer Ideen, allerdings auch eines tieferen politischen Bewusstseins und noch ohne Smartphone-Geklicke und Amazon-Sparfuchserei.
Auch japanische Linksextremisten der JRA und der URA wirkten mit und bildeten später die AIIB (Anti-Imperialist International Brigades). Häufig wurden solche radikalen Idealisten aber auch instrumentalisiert von Staatsführern aus Libyen, Syren, dem Iran und anderswo.
Entsprechend der Verbreitung der Sympathisantenszene gab es in ganz Europa große Waffen- und Sprengstofflager.
Heute, wo der Linksextremismus und der Antiimperialismus nicht mehr so "hip" und "cool" sind, übersieht man, dass in einer Zeit, in der die Welt ideologisch zweigeteilt war, sehr viele v. a. junge Menschen mit dem anderen System sympathisierten. Viele nutzten die Existenz einer zweiten politischen Welt auch, um sich an der Generation der Älteren zu rächen. Das zeigen die Biographien einiger Aktivisten ganz klar. Es überlagerten sich aber Autoritäts- und Klassenkonflikte mit ethnischen Konflikten, wie bei Basken, Iren und Palästinensern.
Ich interessiere mich schon lange für den Links- und Rechtsterrorismus und habe entsprechend viele Bücher darüber gelesen. Gerade die letzten Anschläge der RAF sind äußerst schwer aufklärbar und waren schon fast aus dem Aufmerksamkeitsfokus der Öffentlichkeit verschwunden.
Der Beitrag geht davon aus, dass die Bomben-"Idee" von der PFLP stammt und diese im Libanon konzipiert wurde - möglicherweise mit Vorarbeit des Iran und der verbündeten Hisbollah als Scharnier.
Im Beitrag wurde auch noch einmal die Vernetzung der damaligen Terrorszene in Europa und Nahost aufgezeigt.
Das ist ein Punkt, der mich auch interessiert: Vielen Menschen ist nämlich gar nicht mehr bewusst, dass es bis zum Fall der Mauer eine große Sympathisantenszene in ganz Europa und im Nahen Osten für das gab, was man den "antiimperialistischen Kampf" nannte. (Interessanterweise wurde v. a. westlicher Imperialismus bekämpft, seltener östlicher.) Es war auch eine Zeit kruder politischer Ideen, allerdings auch eines tieferen politischen Bewusstseins und noch ohne Smartphone-Geklicke und Amazon-Sparfuchserei.
Auch japanische Linksextremisten der JRA und der URA wirkten mit und bildeten später die AIIB (Anti-Imperialist International Brigades). Häufig wurden solche radikalen Idealisten aber auch instrumentalisiert von Staatsführern aus Libyen, Syren, dem Iran und anderswo.
Entsprechend der Verbreitung der Sympathisantenszene gab es in ganz Europa große Waffen- und Sprengstofflager.
Heute, wo der Linksextremismus und der Antiimperialismus nicht mehr so "hip" und "cool" sind, übersieht man, dass in einer Zeit, in der die Welt ideologisch zweigeteilt war, sehr viele v. a. junge Menschen mit dem anderen System sympathisierten. Viele nutzten die Existenz einer zweiten politischen Welt auch, um sich an der Generation der Älteren zu rächen. Das zeigen die Biographien einiger Aktivisten ganz klar. Es überlagerten sich aber Autoritäts- und Klassenkonflikte mit ethnischen Konflikten, wie bei Basken, Iren und Palästinensern.