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Folgen einer Inflation des Euros

12 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Europa, Inflation, Hyperinflation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Bettman Diskussionsleiter
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Folgen einer Inflation des Euros

14.04.2013 um 17:08
Einen schönen guten Tag allerseits,

es ist ja kaum eine Neuigkeit, dass seit der Einführung des Euros in Deutschland (2002) eine schnelle, gefühlte Inflation stattfindet. Die "echte (amtliche) Inflationsrate" sieht zwar weitaus weniger gravierend aus, aber wie einige Diskussionen auch hier auf Allmystery zeigen, scheint es doch jede Menge Menschen zugeben, die eine starke Inflation mit einer sehr hohen Inflationsrate nicht außer Betracht ziehen ( Das Spiel mit dem Feuer - kommt jetzt die Hyperinflation? Das Ende Deutschlands durch Inflation).

Ich denke ein jeder müsste die üblichen Folgen des Deutschen Traumas Inflation noch aus seiner Schulzeit kennen (Schwarzmarktbildung, sinkende Realeinkommen, ... )

Die Frage die sich mir jedoch stellt ist Folgende: Würden uns als Deutsche (oder auch Österreicher) die Folgen einer schweren Inflation des Euros (egal welcher Größe) wirklich so stark treffen? Oder sollten wir sie uns nicht als Kollektiv sogar wünschen?

Laut statistischem Bundesamt lasten auf jedem Deutschen ca. 25.000€ öffentliche Schulden, jeder zweite Haushalt ist verschuldet und jeder zehnte Deutsche überschuldet.
Eine starke, schwere Inflation hätte die Folge, dass die realen Schulden genauso stark sinken würden.
Letzten Endes hätte jeder unterm Strich das Vermögen, was er jetzt an Naturalien (Gold, Silber...), Grundbesitz oder anderen "inflationssicheren" Anlagen besitzt. Die Schere zwischen Arm und Reich wäre damit enorm kleiner geworden. Aber auch europaweit würden wir meines Erachtens besser dastehen, wo wir laut einer aktuellen Studie der europäischen Zentralbank über das Durchschnittsvermögen des Bürgers das Schlusslicht in Europa sind.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vermoegen-reiche-zyprer-arme-deutsche-12144211.html
Im Gegensatz zu vielen anderen Eurostaaten, hätten wir das Know-How und die Industrie um uns schnell (innerhalb eines halben Jahrzehnts) und stark wieder auf dem Weltmarkt aufzustellen.

Wäre eine Inflation also wirklich für uns so schlecht wie sie propagiert wird? Ich denke es gibt da noch viele weitere Aspekte, die mir nicht eingefallen sind. Sollte jemandem einer einfallen, dann möchte er sie bitte einfach nennen und die Diskussion damit bereichern.


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Folgen einer Inflation des Euros

14.04.2013 um 17:15
@Bettman

Der Anmerkungen zwei:

1. Wegen der Schuldenvernichtung durch Inflation: Obacht, bei wem diese Schulden liegen. Denn den Schuldpositionen stehen irgendwo Vermögenspositionen gegenüber. Heißt, wenn die öffentlichen Schulden weginfaltioniert werden, werden auch Vermögen vernichtet, nämlich bei den Haltern deutscher Staatsanleihen - und darunter sind auch viele deutsche Bürger.

2. Wegen der Studie: die Studie sagt leider was anderes aus, als die Journallie daraus macht. Denn es werden nicht die
Zitat von BettmanBettman schrieb:Durchschnittsvermögen des Bürgers
sondern die
Vermögen der Euro-Haushalte ermittelt.
Jetzt ist es so, dass v.a. in den stark katholisch geprägten Ländern Südeuropas, in denen auch noch ein stärker verankertes traditionelles Familienbild gelebt wird, die Haushalte wesentlich größer sind als in Deutschland. Es macht wenig Sinn, daraus eine Aussage über das Pro-Kopf-Vermögen abzuleiten, die Aussagen sind dann halt auch nur für Haushalte valide. Ein gewichtiger Unterschied!


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Folgen einer Inflation des Euros

14.04.2013 um 17:24
Zitat von BettmanBettman schrieb:Ich denke ein jeder müsste die üblichen Folgen des Deutschen Traumas Inflation noch aus seiner Schulzeit kennen (Schwarzmarktbildung, sinkende Realeinkommen, ... )
ja, aber der mutti wird das schon nicht passieren, auch wenn sie ähnliche politik macht...
Zitat von BettmanBettman schrieb:Würden uns als Deutsche (oder auch Österreicher) die Folgen einer schweren Inflation des Euros (egal welcher Größe) wirklich so stark treffen? Oder sollten wir sie uns nicht als Kollektiv sogar wünschen?
die mehrheit hat kaum ersparnisse zu verlieren. viele werden ihre dumme kebensversicherung verlieren, aber das ist ihre eigene schuld, das ganze konzept lebensversicherung ist einfach nur schwachsinn.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Eine starke, schwere Inflation hätte die Folge, dass die realen Schulden genauso stark sinken würden.
Letzten Endes hätte jeder unterm Strich das Vermögen, was er jetzt an Naturalien (Gold, Silber...), Grundbesitz oder anderen "inflationssicheren" Anlagen besitzt.
eine hyperinflation ist unwahrscheinlich. gibt eine massive warenüberproduktion weltweit und der euro ist eine der währungen die noch besser da steht.
die ezb müsste jetzt eigentlich ran und die inflationsziele auf ca 4% setzen, das heißt massiv markteingriffe in südeuropa, wo die deflation schon in den anfangsstadien ist.
Zitat von BettmanBettman schrieb:. Die Schere zwischen Arm und Reich wäre damit enorm kleiner geworden.
nää, reiche haben in der regel bessere berater, die kaufen nicht die bullshit produkte wie arme leute.
die behalten ihre besitztümer, firmenbeteiligungen sind inflationssicher...
Zitat von BettmanBettman schrieb:Im Gegensatz zu vielen anderen Eurostaaten, hätten wir das Know-How und die Industrie um uns schnell (innerhalb eines halben Jahrzehnts) und stark wieder auf dem Weltmarkt aufzustellen.
bei 4-8% inflation gibts keinen zusammenbruch.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Wäre eine Inflation also wirklich für uns so schlecht wie sie propagiert wird?
kommt auf die höhe an, eine unkontrollierbare hyperinflation ist schlecht, ne höhere inflationsrate als 2% gut.


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Folgen einer Inflation des Euros

14.04.2013 um 17:24
@Rho-ny-theta
Danke erst einmal. Die größeren Haushalte habe ich bis dato wirklich noch nicht bedacht.

Aber ist denn der Deutsche "Normalverbraucher" wirklich der, der die Staatsanleihen gekauft hat? Oder sind es eher Superreiche Investoren die mit ihrem Geld "spielen" um es zu vermehren?


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14.04.2013 um 17:24
@Bettman
Warum sollte das die Schere zwischen Arm und Reich verkleinern? Die Reichen besitzen ja genauso die Mehrheit an den inflationsbeständigen Gütern wie Immobilien oder Gold.


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Folgen einer Inflation des Euros

14.04.2013 um 17:26
@Bettman
Zitat von BettmanBettman schrieb:Aber ist denn der Deutsche "Normalverbraucher" wirklich der, der die Staatsanleihen gekauft hat? Oder sind es eher Superreiche Investoren die mit ihrem Geld "spielen" um es zu vermehren?
Wenn der Durchschnittseuropäer so wenig Geld hat, dann frage ich mich aber schon irgendwie was denn z.B. die ganzen Proteste in Zypern für einen Sinn hatten.


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14.04.2013 um 17:26
@Bettman

Es sind nicht nur die Superreichen; viele Lebensversicherungen oder Altersvorsorgen haben einen hohen Anteil an Staatsanleihen im Portfolio.

P.S. unter diesem Link kann man sich die Haushaltgrößen ansehen:

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/refreshTableAction.do;jsessionid=9ea7d07d30e8e62042e4a3f4465ea708835800d08ce7.e34OaN8PchaTby0Lc3aNchuMc30Se0?tab=table&plugin=1&pcode=tesov190&language=de


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Folgen einer Inflation des Euros

14.04.2013 um 17:28
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Es sind nicht nur die Superreichen; viele Lebensversicherungen oder Altersvorsorgen haben einen hohen Anteil an Staatsanleihen im Portfolio.
wer sowas als hauptaltersvorsorge hat ist auf betrüger reingefallen, das geld ist weg, egal was gemacht wird.


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14.04.2013 um 17:31
@25h.nox

Das ist hier glaube ich jetzt ein anderes Thema.

@Bettman

Unter dem Link von mir sieht man sehr gut, was ich meinte: in D sind z.b. nur noch 4.4 % der Haushalte aus mehr als drei Erwachsenen mit mindestens einem Kind zusammengesetzt (klassisches Beispiel: Vater, Mutter, Kind, Großelternteil), während das in Italien, Spanien und Portugal auf 11, 12 und 13 % der Haushalte zutrifft. Und es macht schon einen Unterschied, ob man einen oder drei Einkommensbezieher im Haushalt hat.


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14.04.2013 um 17:32
@Rho-ny-theta wenn ja, wieso sollte man dann auf lebensversicherungen rücksict nehmen?


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14.04.2013 um 17:44
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Warum sollte das die Schere zwischen Arm und Reich verkleinern? Die Reichen besitzen ja genauso die Mehrheit an den inflationsbeständigen Gütern wie Immobilien oder Gold.
Das stimmt. Ich habe auch nicht gesagt, dass sie zuklappt. Ein Unternehmen, was wirkliche Werte schafft wird davon auch nicht so stark betroffen sein wie eine Gruppe von Bänkern welche nur ihr Geld umlagert. Eine starke Inflation würde daher genau das Klientel der Reichen am stärksten treffen, was durch seine Profitgier am meisten an der Inflation schuldig ist.
Wer vorher wohlhabend war, wird es in den meisten Fällen danach auch noch sein und wer reich war wird reich bleiben. Das steht meines Erachtens außer Frage.
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb: viele Lebensversicherungen oder Altersvorsorgen haben einen hohen Anteil an Staatsanleihen im Portfolio
an dieser Stelle teile ich die Meinung von @25h.nox wenn sie/er sagt "wer sowas als hauptaltersvorsorge hat ist auf betrüger reingefallen, das geld ist weg". So eine private Altersvorsorge ist zwar ein schönes Ding fürs Alter, aber eben auch ein Wert, der schnell verschwinden kann und es real zumindest schleichend tut.


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Folgen einer Inflation des Euros

26.04.2013 um 01:22
Es ist ein bisschen arg selbstgerecht, mit Betrügern nur dann milde umzugehen, wenn man selbst nicht Leidtragender ist. Das ist der Grund, warum es sinnvoll ist, auch darüber nachzudenken, ob nicht auch Lebensversicherungen so etwas wie einen Bestandsschutz verdient haben. Insbesondere wäre es nochmal eine andere Sache, wenn der Staat zum Betrüger an seinen eigenen Bürgern wird.


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