nocheinPoet schrieb:Spielt nur eine Rolle, wenn diese Zustande der Unbestimmtheit für das individuelle Bewusstsein ausschlaggebend wären. Wie weit Quanteneffekte eine Rolle für das individuelle Bewusstsein spielen ist noch offen, recht klar ist aber, dass die materielle Anordnung und Struktur des Hirns hier ganz elementar eine Rolle spielt.
stefan33 schrieb:Sicher, genaues wissen wir nicht. Allerdings, wenn man nicht alles genau 1:1 kopiert, kann man nie sicher sein, dass es wirklich genau das gleiche ist, was dann rauskommt. Das kann man nämlich nicht testen.
Ich habe Dir das schon erklärt, es braucht keine identische Kopie. Du bleibst Dir doch auch selber Deiner bewusst, über die Zeit, von morgens früh bis zum Abend, und das über viele Jahre, die Atome Deine Körpers tauschen sich dabei reichlich aus, da verändert sich ganz viel.
Also bestimmt eben nicht eine ganz genaue auf das Atom gegebene Struktur Deine Identität, offensichtlich gibt es da ganz viele mögliche Formen und Anordnungen von Atomen, und jede dieser bist dennoch Du und Dir Deiner dann bewusst. Natürlich hast Du über die Zeit dann andere Erinnerungen, aber Du bist doch recht sicher, Du zu sein.
Und man muss ein Gedankenexperiment nicht test.
stefan33 schrieb:Das ist übrigens grundsätzlich ein Problem: Wie willst du sicherstellen, dass es wirklich zwei identische Menschen sind?
Ich habe echt schwer den Eindruck, Du verstehst nicht was ein Gedankenexperiment ist und die eigentliche Frage dahinter dann natürlich auch nicht.
nocheinPoet schrieb:Das ist doch Unfug, es ist ein Gedankenexperiment, man macht es, weil man es eben nicht real durchführen kann, oder nur ganz schwer, solche Gedankenexperimente sind in der Physik ganz normal.
stefan33 schrieb:Ja, aber man muss sich schon an die Gesetze der Physik halten. Und die sagen eben, dass man einen makroskopischen Körper nicht 1:1 komplett exakt kopieren kann aufgrund der Unschärfe.
Die Unbestimmtheitsrelation und die Quantentheorie würde nur dann eine Rolle spielen, wenn Bewusstsein ein Quantenphänomen wäre, also durch verschränkte Quanten gegeben. Darüber wird spekuliert, schaut aber wenig danach aus. Und auch hier wieder, Du implizierst, dass das kippen von nur auch einem Spin eines Atoms in Deinem Körper, Deine individuelle Identität sich ändern könnte, Du Dir nicht mehr als Du bewusst wärst.
Das ist sehr unwahrscheinlich, das eigene Bewusstsein scheint ein wirklich sehr stabiler Zustand zu sein, da können Billionen von Atomen getauscht werden, ihre Anordnung ändern, Du bleibst Dir konstant über Jahrzehnte Deiner selbst doch bewusst.
Nehmen wir mal zwei Menschen, unterschiedliche Bewusstseine, und nun ist die Frage, was müssen wir machen, damit aus Alice nun Bob wird und aus Bob eben Alice.
Es gibt einen klaren Weg, sie wechseln eben ihre Position im Raum, dann ist da wo Bob war sich nun Alice bewusst und umgekehrt.
Aber was konkret macht dieses individuelle Bewusstsein aus, wir können Bob die Hand abschneiden und Alice geben und die von ihr eben Bob.
Interessant wird es doch dann, wenn wir die Hirne tauschen, da würden doch nun viele sagen, ja jetzt ist Bob sich im Körper von Alice bewusst und sie sich in dem vom Bob. Also positionieren wir doch geistig das Bewusstsein im Hirn, das "Ich" ist da drin. Wenn der Arzt sagt, ja Dein Hirn, macht es nicht mehr lange, bekommst ein Transplantat, wird man wohl nicht so begeistert sein. Herz ist ja okay, Bein, Arm, Gesicht, Lunge, Niere, da geht echt viel, aber Hirn?
Und so dann ist dann eben die Frage, was genau bedingt ein individuelles Bewusstsein im Hirn?
Was muss sich da ändern, damit man nicht mehr man selber ist?
Wann wird man "bewusstlos" als Bob und Alice sich ihrer bewusst?
Eventuell verstehst Du so mehr um was es mir geht.