paxito schrieb:Um der Einbildung von Wahrheit zumindest eingebildet näher zu kommen?
Ach,
@paxito, du kennst das Problem doch - da mit Worten was wirklich "vernünftiges" zu formulieren ist nicht ganz einfach.
Zweifelst du an der grundsätzlichen Notwendigkeit für ne Portion "Dekonstruktivismus"?
Neben den philosophischen Überlegungen zu Überliefertem ist da doch noch die Tatsache, dass wir unser "Wissen" nicht über einen, sondern über mehrere Sinneskanäle beziehen, wir also nicht "die Welt" erleben sondern unsere "elektrischen Impulse".
Die dann nicht nur überhaupt übersetzt werden, sie werden miteinander kombiniert und - es erfolgt eine Selektion, damit wir mit der Datenmasse klar kommen.
Und dann geht es erst mal um Sachen wie Nahrung und Schutz und weniger um die "Wahrnehmung" an sich.
Das ist der Stand, lange bevor wir uns irgendwelche "philosophischen" Gedanken um so was wie "Wahrheit" machen.
Und diese "Gedanken über Wahrheit" sind zum großen Teil auf dem gewachsen, was wir uns zusammen gedacht haben, bevor wir Einblick in dieses "neurologische Geschehen" hatten.
Wenn ich mir so anschaue, was da konstruiert wird, um diesen Konstruktionen ein wenig mehr Gehalt abzuringen, dann schließe ich für mich daraus, dass ich mit beiden "Ebenen" unterschiedlich umgehen kann, bzw. sollte.
Was mir meine Sinne so vorspiegeln wird durch meine Fokussierung beeinflusst, da kann ich mich anders um eine gewisse Objektivität bemühen als beim Betrachten der Gedanken eines anderen. (Bei dem ähnliches passiert, aber in anderen Gewichtungen, die mir weniger zugänglich sind.)
Vor allem aber kann ich versuchen, mir immer Gegenwärtig zu halten, dass da diverse Fehlerquellen sind - und dass das schon immer so war. Es gibt weder einen allwissenden Gott, noch einen objektiven Menschen.
Aber noch habe ich die Hoffnung nicht verloren, dass es uns möglich ist, da die Spreu vom Weizen zu trennen, ohne gleich den Verstand zu verlieren.
(Und eigentlich war ich froh, "Illusion" zumindest von "Halluzination" trennen zu können, bevor
@FlamingO da mit der "Bildung von Ein" ankam...)
Es bilden sich halt automatisch Bilder - aber ich muss sie nicht alle glauben.
Das ist als Aussage weder falsch noch "eingebildet" - oder?
(
@paxito, du hast mir nie auf die Sache mit dem "können wir wissen - nicht nur glauben" geantwortet. Mir kommt das hier grad wie ne Fortsetzung vor, bei der aber nicht klar ist, ob sie irgendwohin führen soll, oder nur "beweisen" dass es sowieso fruchtlos ist.
Mein Ansatz geht jedenfalls davon aus, mir erst mal die diversen Gründe für diese "Subjektivität" anzuschauen und dann Abstufungen zu machen - die Hardware (Hirn, Prägung), das Soziale (Bedürfnisse, Qualität der Interaktionen) und das Kulturelle (Erwartungshorizont, Traditionen).
Und dass ich nen ziemlichen Respekt davor habe, den subjektiven Kram einfach loszulassen,
denn dies macht eine Psychose sehr viel wahrscheinlicher als die Erleuchtung.
Sich selber einfach nicht so ernst zu nehmen hat sich dagegen als viel fruchtbarer erwiesen.)