Hallo ihr Lieben.
Ich muss mich doch sehr wundern über Eure Kommentare zu dem Thema, also viele davon.
Jedem Menschen wurde etwas gegeben, das sehr besonders und außergewöhnlich wertvoll ist. Es kommt aber bei jedem Menschen anders heraus. Damit gemeint ist das "Göttliche" in uns.
Was soll das sein? Es ist etwas sehr kostbares, das uns die Fähigkeit schenkt, Mitgefühl zu haben und zu lieben. Manche nennen es zB das "Höhere Selbst" oder "Höchste Selbst". Nicht umsonst haben es große Spirituelle Meister so gepredigt: Mensch, erkenne Dich selbst, dann hast Du alles erkannt. Denn unser eigenes höchstes Selbst ist nicht anderes als die Essenz des höchsten, liebenden Gottes.
Wie macht sich das bemerkbar? Zum einen wird man meist von einem subtilen, unterschwelligen Gefühl begleitet, dass unser Gegenüber uns nicht fremd sonst vertraut ist, so als wäre es Teil unserer Familie. Da ist immer dieses Gefühl einer unerklärlichen Verbundenheit mit allen Lebewesen. Als ob sie alle in Wahrheit ein Teil von uns sind, ein weiteres "Organ" oder ein weiterer Aspekt unseres eigenen, höheren Selbst....
Dieses Mitgefühl und diese Liebe sind es, die uns dazu bringen, einfach freundlich zu sein, auch liebevoll zu sein, Gutes zu tun... und mehr. Auch das, was man als "Gewissen" kennt... ist im Grunde ein Ausdruck jenes Mitgefühls. Entsprechend dem Grundkonsens der Stiftung Weltethos... Behandle die anderen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest. Damit waren die 6000 Religionsvertreter inklusive Humanisten, Philosophen etc. am Ende alle einverstanden...
Bei "Weltethos" geht es nicht um Glaubensfragen sondern um einen moralischen Grundkonsens, der unsere Welt im Innersten zusammenhält. Es geht um gemeinsame Standards, denen sich alle Menschen freiwillig verpflichten können, auch Atheisten und Agnostiker.
Die Gemeinsamkeiten im Ethos der Religionen werden von der Chicago-Erklärung zunächst in zwei Prinzipien formuliert:
1) Das Prinzip der Humanität: Jeder Mensch muss menschlich behandelt werden.
2) In praktisch allen Kulturen und Religionen der Menschheit findet sich eine zweite Regel, welche dieses formale Grundkonzept entfaltet - die Goldene Regel der Gegenseitigkeit:
"Was du nicht willst, das man dir tut, das füg´auch keinem anderen zu"
Quelle: Weltreligionen, Weltfrieden, Weltethos - Stiftung Weltethos - Tübingen - 2000 - zweite Auflage 2016
Wenn Du Dein Gegenüber als ein Teil von Dir empfindest, folgst Du ganz von alleine diesen Prinzipien. Die jedoch sind jedem Menschen, uns allen, als entfaltbares, urinnerstes Potential, angeboren.
Also zur Frage: Warum haben wir Hemmungen, Menschen zu töten? Ganz einfach weil wir instinktiv wissen, dass wir alle Teile eines großen Ganzen sind, miteinander verbunden sind und dass wir, wenn wir einem anderen schaden, in Wahrheit uns selbst schaden, denn der andere ist immer unser Bruder, unsere Schwester... Der andere ist ein Teil von uns selbst. Dieses "Wissen" arbeitet in jedem von uns hintergründig oder auch vordergründig entsprechend unserem Charakter.