Warum haben wir Hemmungen davor Menschen zu töten?
06.01.2024 um 10:48@Flitzschnitzel
@Doors
Ihr vergesst, dass es Menschen gibt, die einfach Spaß daran haben, andere leiden zu lassen. Das sind gar nicht mal so wenige, und die gibt es überall. Solche Menschen haben in Kriegen, in Terrororganisationen wie dem IS oder als KZ-Aufseher unter den Nazis beste Bedingungen und können dann, anders als in "normalen" Gesellschaften, völlig ungehemmt agieren. Und diese Leute haben vermutlich auch keine Probleme damit, andere umzubringen.
Dass man bei dem berühmten Gefängnis-Versuch, wo die eine Gruppe Gefangene und die andere deren Wärter spielte, so überrascht war, dass das Ganze so ausartete, halte ich darum für Heuchelei oder bestenfalls Naivität. Wenn jemand quasi schrankenlose Freiheit gegenüber einem Wehrlosen hat, ist damit zu rechnen, dass er diese in negativem Sinne auslebt.
Und auch beim Milgram-Experiment werden Versuchspersonen gewesen war, denen es tatsächlich nichts ausmachte, anderen Leuten Stromschläge zu verpassen, was danach aber sicher keiner zugegeben haben wird. Außerdem war ja damals in den meisten Schulen noch die Prügelstrafe verbreitet, so dass solche Experimente damals sicher sowieso noch anders (also als weniger unmoralisch) bewertet wurden als heute. Schülern Schmerzen zuzufügen war einfach noch "normal", erst recht in der eigenen Schulzeit der Probanden. Da braucht man als Außenstehender gar nicht so entsetzt zu tun.
Wenn es geduldet wird, erlaubt oder gar von oben erwünscht (wie beim Völkermord in Burundi, wo die Regierung sogar im Radio dazu aufrief), wenn in einer Kriegssituation keine Strafverfolgung zu befürchten ist - sprich: wenn keine negativen Konsequenzen zu befürchten sind und die moralische Korrektur des Umfeldes fehlt - dann machen solche Sadisten eben, woran sie vorher vor allem die gesellschaftliche Moral gehindert hat. Auch andere Leute ermorden. Natürlich nicht alle, vielleicht die wenigsten, viele würden das niemals tun. Aber diese wenigen sind eben das Problem.
Und darum nützt es überhaupt nichts, den Tätern mit allergrößtem Verständnis und Wohlwollen entgegenzukommen und Entschuldigungen zu suchen, wie es seit langer Zeit Usus ist, sei es nun beim Mobbing in der Grundschule, bei Verbrechen oder bei Massakern wie am 07.10.23 in Israel. Es gibt einfach keine Rechtfertigung für das Quälen und Töten anderer außer bei Notwehr, und das darf auch eindeutig nicht geduldet werden. So lange sich aber die Gesellschaft, auch die UNO, nicht einmal darauf einigen kann, wird es so weitergehen. Dass das typisch menschlich zu sein scheint, zeigt die Geschichte.
@Doors
Ihr vergesst, dass es Menschen gibt, die einfach Spaß daran haben, andere leiden zu lassen. Das sind gar nicht mal so wenige, und die gibt es überall. Solche Menschen haben in Kriegen, in Terrororganisationen wie dem IS oder als KZ-Aufseher unter den Nazis beste Bedingungen und können dann, anders als in "normalen" Gesellschaften, völlig ungehemmt agieren. Und diese Leute haben vermutlich auch keine Probleme damit, andere umzubringen.
Dass man bei dem berühmten Gefängnis-Versuch, wo die eine Gruppe Gefangene und die andere deren Wärter spielte, so überrascht war, dass das Ganze so ausartete, halte ich darum für Heuchelei oder bestenfalls Naivität. Wenn jemand quasi schrankenlose Freiheit gegenüber einem Wehrlosen hat, ist damit zu rechnen, dass er diese in negativem Sinne auslebt.
Und auch beim Milgram-Experiment werden Versuchspersonen gewesen war, denen es tatsächlich nichts ausmachte, anderen Leuten Stromschläge zu verpassen, was danach aber sicher keiner zugegeben haben wird. Außerdem war ja damals in den meisten Schulen noch die Prügelstrafe verbreitet, so dass solche Experimente damals sicher sowieso noch anders (also als weniger unmoralisch) bewertet wurden als heute. Schülern Schmerzen zuzufügen war einfach noch "normal", erst recht in der eigenen Schulzeit der Probanden. Da braucht man als Außenstehender gar nicht so entsetzt zu tun.
Wenn es geduldet wird, erlaubt oder gar von oben erwünscht (wie beim Völkermord in Burundi, wo die Regierung sogar im Radio dazu aufrief), wenn in einer Kriegssituation keine Strafverfolgung zu befürchten ist - sprich: wenn keine negativen Konsequenzen zu befürchten sind und die moralische Korrektur des Umfeldes fehlt - dann machen solche Sadisten eben, woran sie vorher vor allem die gesellschaftliche Moral gehindert hat. Auch andere Leute ermorden. Natürlich nicht alle, vielleicht die wenigsten, viele würden das niemals tun. Aber diese wenigen sind eben das Problem.
Und darum nützt es überhaupt nichts, den Tätern mit allergrößtem Verständnis und Wohlwollen entgegenzukommen und Entschuldigungen zu suchen, wie es seit langer Zeit Usus ist, sei es nun beim Mobbing in der Grundschule, bei Verbrechen oder bei Massakern wie am 07.10.23 in Israel. Es gibt einfach keine Rechtfertigung für das Quälen und Töten anderer außer bei Notwehr, und das darf auch eindeutig nicht geduldet werden. So lange sich aber die Gesellschaft, auch die UNO, nicht einmal darauf einigen kann, wird es so weitergehen. Dass das typisch menschlich zu sein scheint, zeigt die Geschichte.