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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

102 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Ich, Körper ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Kephalopyr Diskussionsleiter
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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

16.08.2022 um 00:46
Hallo! :)


Sorry, falls der Titel etwas verwirrend klingt, denn es geht im Kern darum, ob ich ICH im Sinne all meiner Zellen bin,
oder ob ich unabhängig davon ICH bin, also eigenständig.

Unser Körper besteht ja aus unzähligen Zellen und jede Einzelne von ihnen stellt ein selbsterhaltendes, lebendiges System dar.
Sind wir also ein größerer Organismus, der zusammengesetzt aus vielen kleinen ist?

Wenn ich jetzt sage: "Ich bin ich!" , meine ich damit dann mich im Sinne jeder einzelnen Zelle? Und wenn nicht, was bin ich dann ohne sie, wenn sie ICH sind? Versteht das jemand? Ich irgendwie nicht, oder wir alle? Also alle meine Zellen eben...

Also wenn es um Bedürfnisse wie den Hunger zu stillen geht, dann tue "ich" das ja eigentlich auch, weil meine Zellen das anfordern und benötigen, damit ich als Ganzes erhalten bleibe/überlebe, weil sie zu überleben versuchen. Ist es jetzt also so, dass ich esse, damit nicht ich in dem Sinne überlebe, sondern meine Zellen, aus denen ich lediglich bestehe als größeres System?

Wie ist das dann mit den Gedanken?
Hinterfragen gerade also meine Zellen sich selbst, oder ich? Aber was heißt denn ICH in dem Fall, wenn ich ein System aus unzähligen kleinen Systemen darstelle? Das ist doch eigentlich wie eine Art Bienenschwarm, der nur zusammen als Ganzes funktioniert, weil jede einzelne Biene eine bestimmte Aufgabe hat und doch ist jede Biene für sich lebendig, aber zusammen stellen sie etwas neues und eigenes dar, wie eine Art lebendes System.

In dem Fall bin ich also nicht ich sondern ein "wir", oder nicht?

Tut man im Grunde genommen nicht alles, weil Zellen das streng genommen vorgeben?
Wo ist man dann wirklich seiner selbst, wenn das Selbst aber aus Zellen besteht, die für sich jeweils lebendige, eigenständige Systeme darstellen?
Was ist das für eine verwirrende Angelegenheit?


Sorry, für so viele Fragen.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

16.08.2022 um 06:59
@Kephalopyr

Prima. Damit hast Du den Einstieg gefunden für eine systemtheoretische Weltsicht, die über die mechanistische Weltsicht hinausreicht. Das Schlüsselwort ist hier Emergenz. Das Ich ist auf der Ebene des Psychischen heraus zu begreifen und lässt sich nicht auf die physische Ebene reduzieren. Folglich bist Du nicht die schiere Ansammlung der Zellen, aus denen Dein Körper besteht, sondern das, was über das System hervorgeht, was Dein Körper darstellt.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

16.08.2022 um 08:48
Da Zellen einen Speicherkern haben (sich also merken was du gegessen hast, ob du geraucht hast etc) gehören sie zu dir, ja. Sie sind du und könnten nicht einfach erneut "ausschwärmen" und sich woanders einnisten. Würdest du Ableben, könnte man deine Zellen dir zuordnen da sie auch mit deiner DNA bestückt sind.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wie ist das dann mit den Gedanken?
Hinterfragen gerade also meine Zellen sich selbst, oder ich? Aber was heißt denn ICH in dem Fall, wenn ich ein System aus unzähligen kleinen Systemen darstelle? Das ist doch eigentlich wie eine Art Bienenschwarm, der nur zusammen als Ganzes funktioniert, weil jede einzelne Biene eine bestimmte Aufgabe hat und doch ist jede Biene für sich lebendig, aber zusammen stellen sie etwas neues und eigenes dar, wie eine Art lebendes System.
In diesem Sinnbild bist du dann die Bienenkönigin und auch die Drohne zugleich, die deine eigenen Zellen mit Futter versorgt, während du als Königin alles zusammenhälst und in der Lage bist neue Zellen zu schaffen... oder sie absterben zu lassen. Den Einfluss hast da du, nebst den äußeren Einflüssen.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

16.08.2022 um 12:53
du bist für die mikroben und mikroorganismen die in und auf deinem körper leben (dein körper stellt also deren kosmos dar), sogar "gott", denn du bist für das überleben und wohlbefinden dieser verantwortlich. :P

in hinblick auf planeten sind wir auch nur mikroorganismen. die nächste größenordnung wären dann sonnensysteme, anschließend kommen galxien und danach dann der ganze kosmos ansich und darüber hinaus können wir zz. nicht blicken...


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

16.08.2022 um 15:01
Interessant wär es doch, Deine Frage aus der Perspektive einer Krebszelle zu eruieren. Was denkst Du, bist Du der Krebs oder isses im Endeffekt ein Fremdkörper?


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

17.08.2022 um 16:58
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Tut man im Grunde genommen nicht alles, weil Zellen das streng genommen vorgeben?
Wo ist man dann wirklich seiner selbst, wenn das Selbst aber aus Zellen besteht, die für sich jeweils lebendige, eigenständige Systeme darstellen?
Was ist das für eine verwirrende Angelegenheit?
Wir tun jeden Tag zellschädigende Dinge wie rauchen, Alkohol trinken und uns erhöhter UV-Strahlung auszusetzen, nur um etwas brauner zu werden. Ich denke nicht, dass die Bedürfnisse einzelner Zellen unser Bewusstsein erreichen.

Die Frage finde ich ziemlich gut und ich habe auch mal über das Verhältnis zu unseren Zellen nachgedacht, als es einen Krebsfall in meinem Umfeld gab. Ich verstehe mein Bewusstsein entkoppelt von der physischen Ebene meines Körpers. Mein Bewusstsein, das ICH, hat dabei eine Art Fürsorgepflicht. Nachdem mir vor vielen Jahren klar wurde, wieviele Kämpfe unsere Zellen täglich im Geheimen für uns austragen, finde ich die Vorstellung, dass unsere Zellen unsere kleine Armee ohne die wir nicht existieren können sehr schön. Ähnlich wie der Bienenschwarm, das ICH ist dann wie bereits erwähnt die Königin.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

17.08.2022 um 21:43
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:es geht im Kern darum, ob ich ICH im Sinne all meiner Zellen bin,
oder ob ich unabhängig davon ICH bin, also eigenständig.
Weder bist du alle deine Zellen, noch unabhängig von diesen. Deine Zellen und dein Ich sind alle Teile des Systems Mensch als Gesamtheit.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Sind wir also ein größerer Organismus, der zusammengesetzt aus vielen kleinen ist?
Offensichtlich Ja.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Also wenn es um Bedürfnisse wie den Hunger zu stillen geht, dann tue "ich" das ja eigentlich auch, weil meine Zellen das anfordern und benötigen, damit ich als Ganzes erhalten bleibe/überlebe, weil sie zu überleben versuchen.
Du isst, atmest, suchst dir nen Job oder gehst mit Zahnschmerzen zum Arzt, weil das dem Erhalt des Gesamtsystems dient. Aus den gleichen Gründen tun auch deine Zellen ihren Job.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:In diesem Sinnbild bist du dann die Bienenkönigin und auch die Drohne zugleich, die deine eigenen Zellen mit Futter versorgt, während du als Königin alles zusammenhälst und in der Lage bist neue Zellen zu schaffen...
Naja, so ne Bienenkönigin is ja weniger der Herrscher über das Bienenvolk, sondern eher deren Diener und zwar im Dienst als Eierlegemaschine.

mfg
kuno


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

17.08.2022 um 21:57
Ja klar bist du all deine Zellen @Kephalopyr Aber bedenke bitte, dass sich die Zellen deines Körpers ständig erneuern. Tatsächlich entkoppeltes Bewußtsein, würde ich nicht meinen @anonymus88 weil ja der Geist im Gehirn, also körperlich, gebildet wird, während sich das Bewußtsein aufgrund der körperlichen Wahrnehmung mit seiner Merk- und Aktionsfähigkeit entwickelt.


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

19.08.2022 um 22:31
Zitat von LakonierLakonier schrieb am 16.08.2022:Prima. Damit hast Du den Einstieg gefunden für eine systemtheoretische Weltsicht, die über die mechanistische Weltsicht hinausreicht. Das Schlüsselwort ist hier Emergenz. Das Ich ist auf der Ebene des Psychischen heraus zu begreifen und lässt sich nicht auf die physische Ebene reduzieren. Folglich bist Du nicht die schiere Ansammlung der Zellen, aus denen Dein Körper besteht, sondern das, was über das System hervorgeht, was Dein Körper darstellt.
Ich habe von beidem keine Ahnung, aber soweit ich das richtig verstanden habe, dann geht das systemtheoretische Weltbild davon aus, dass alle Vorgänge einer vom jeweiligen System erzeugten Logik folgen, also durch das das entsprechende System erst so funktioniert wie es eben funktionieren soll:
Kognitive Prozesse des Erkennens und Problemlösens, die auf Konzepte der Systemtheorie Bezug nehmen, werden oft unter dem Begriff Systemdenken zusammengefasst.
Quelle: Wikipedia: Systemtheorie

Das mechanistische Weltbild hingegen, geht davon aus dass alle "Vorgehensweisen"(mit meinen Worten ausgedrückt) mechanischen Ursprungs sind, wie eine Art "Reflex":
Die Mechanisten vertreten die Ansicht, Leben sei letztlich nichts anderes als Mechanik, wobei Lebewesen häufig als Maschinen beschrieben, ja mit Maschinen identifiziert werden.
Quelle: Wikipedia: Mechanistisches Weltbild

Habe da jetzt auf Wikipedia keinen besseren Satz gefunden, aber folgender beschreibt es vermutlich besser:
Die Grundannahme der Theorie des mechanistischen Weltbildes ist, dass sämtliche Vorkommnisse in der Natur auf mechanische Vorgänge zurückzuführen sind. Als mechanische Ursachen werden zum Beispiel Bewegungen, die Ausübung von Druck oder auch Stöße angenommen.
Quelle: https://praxistipps.focus.de/mechanistisches-weltbild-das-versteht-man-darunter_124676#:~:text=Mechanistisches%20Weltbild%3A%20Defintion&text=Die%20Grundannahme%20der%20Theorie%20des,Druck%20oder%20auch%20St%C3%B6%C3%9Fe%20angenommen. (Der Link lässt sich einfach nicht kürzen.)
Zitat von LakonierLakonier schrieb am 16.08.2022:Das Ich ist auf der Ebene des Psychischen heraus zu begreifen und lässt sich nicht auf die physische Ebene reduzieren.
Wieso? Aufgrund der Emergenz?

Warte, weil Emergenz bedeutet, dass das Ich-Erleben/Empfinden als Eigenschaft aus dem Zusammenspiel der einzelnen Teile(die den Körper bilden) heraus resultiert? Also man kann nicht zu einer Vorstufe gehen, weil das Ich aus den einzelnen Zellen resultiert, oder wie? Dann bin ich also ich, weil meine Zellen als Ganzes dieses ICH erst bilden, sozusagen wie ein Ring aus Kristallen welche ein ein Licht zur Mitte hin reflektieren und an diesem Mittelpunkt ist das Licht am stärksten. Der Mittelpunkt ist das Ich, das aus den einzelnen Kristallen resultiert, um es mal mit meinem Verstand zu begreifen! :D

Aber wieso kann man da nicht sagen, dass Ich WIR sind, wenn die Kristalle ja erst für dieses Ich sorgen?
Das verstehe ich wiederum nicht.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb am 16.08.2022:Da Zellen einen Speicherkern haben (sich also merken was du gegessen hast, ob du geraucht hast etc) gehören sie zu dir, ja. Sie sind du und könnten nicht einfach erneut "ausschwärmen" und sich woanders einnisten. Würdest du Ableben, könnte man deine Zellen dir zuordnen da sie auch mit deiner DNA bestückt sind.
Das ist gut zu wissen, vielen Dank! :)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb am 16.08.2022:In diesem Sinnbild bist du dann die Bienenkönigin und auch die Drohne zugleich, die deine eigenen Zellen mit Futter versorgt, während du als Königin alles zusammenhälst und in der Lage bist neue Zellen zu schaffen... oder sie absterben zu lassen. Den Einfluss hast da du, nebst den äußeren Einflüssen.
Hmmm, so könnte man es wohl betrachten, denke ich. Klingt schon ziemlich interessant.
Jetzt bin ich zumindest auch noch fröhlicher darüber, dass ich weder rauche noch trinke! :D
Zitat von EZTerraEZTerra schrieb am 16.08.2022:du bist für die mikroben und mikroorganismen die in und auf deinem körper leben (dein körper stellt also deren kosmos dar), sogar "gott", denn du bist für das überleben und wohlbefinden dieser verantwortlich. :P
Wenn ich mir manchmal so vorstelle, was da alles auf unserem Körper kreucht und fleucht...dann kriege ich Angst, aber wiederum kann man diesbezüglich doch zumindest sagen: "Ich bin nie allein!" :troll:
Zitat von EZTerraEZTerra schrieb am 16.08.2022:in hinblick auf planeten sind wir auch nur mikroorganismen. die nächste größenordnung wären dann sonnensysteme, anschließend kommen galxien und danach dann der ganze kosmos ansich und darüber hinaus können wir zz. nicht blicken...
Interessante These. Das habe ich mich auch manchmal gefragt, ob das Universum nicht vergleichbar sein könnte mit einer Art riesigem, lebenden System. Nicht, dass es ein genau solche wäre, aber ich denke manchmal drüber nach, ob es so etwas in der Art sein könnte.
Zitat von pRäAstronautpRäAstronaut schrieb am 16.08.2022:Interessant wär es doch, Deine Frage aus der Perspektive einer Krebszelle zu eruieren. Was denkst Du, bist Du der Krebs oder isses im Endeffekt ein Fremdkörper?
Ich habe irgendwo mal gelesen, dass Krebs streng genommen etwas ist, dass nichts weiter tut als sich selbst erhalten zu wollen, also nichts böses im eigentlichen Sinne, aber hinsichtlich der Gesundheit stellt es ein Problem dar und gehört dann definitiv nicht zu dem jeweiligen Körper.
Zitat von anonymus88anonymus88 schrieb:Wir tun jeden Tag zellschädigende Dinge wie rauchen, Alkohol trinken und uns erhöhter UV-Strahlung auszusetzen, nur um etwas brauner zu werden. Ich denke nicht, dass die Bedürfnisse einzelner Zellen unser Bewusstsein erreichen.
Was heißt hier WIR! :troll: :D
Leider nicht.
Zitat von anonymus88anonymus88 schrieb:Die Frage finde ich ziemlich gut und ich habe auch mal über das Verhältnis zu unseren Zellen nachgedacht, als es einen Krebsfall in meinem Umfeld gab. Ich verstehe mein Bewusstsein entkoppelt von der physischen Ebene meines Körpers. Mein Bewusstsein, das ICH, hat dabei eine Art Fürsorgepflicht. Nachdem mir vor vielen Jahren klar wurde, wieviele Kämpfe unsere Zellen täglich im Geheimen für uns austragen, finde ich die Vorstellung, dass unsere Zellen unsere kleine Armee ohne die wir nicht existieren können sehr schön. Ähnlich wie der Bienenschwarm, das ICH ist dann wie bereits erwähnt die Königin.
Ja, das finde ich auch sehr schön. Es ist eigentlich so erstaunlich was ein lebendes System tatsächlich leistet um zu überleben und dass das Leben an sich so lange schon existent ist, trotz so vieler Schwierigkeiten und Ereignisse!
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Weder bist du alle deine Zellen, noch unabhängig von diesen. Deine Zellen und dein Ich sind alle Teile des Systems Mensch als Gesamtheit.
Also bin Ich nicht als Gesamtheit Mensch, sondern nur ein Teil dieses Gesamtsystems?
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Aus den gleichen Gründen tun auch deine Zellen ihren Job.
Dann nehme ich an, dass Zahnschmerzen viel mehr meinem ICH geschuldet sind, weil ich von außen auf mein System mit Zucker und co. negativ einwirke. Wie eine Art Selbstangriff. Also gäbe es keine negative Außeneinwirkung, würde unser System als Ganzes dann noch schneller sterben, weil die Zellen sich all dem nicht anpassen können, oder würde man viel länger leben, weil es reibungslos funktionieren kann?
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Naja, so ne Bienenkönigin is ja weniger der Herrscher über das Bienenvolk, sondern eher deren Diener und zwar im Dienst als Eierlegemaschine.
Aber ohne die Königin hätten die Bienen ja keine Aufgaben, also ist sie nicht unbedingt nur eine Dienerin.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Tatsächlich entkoppeltes Bewußtsein, würde ich nicht meinen @anonymus88 weil ja der Geist im Gehirn, also körperlich, gebildet wird, während sich das Bewußtsein aufgrund der körperlichen Wahrnehmung mit seiner Merk- und Aktionsfähigkeit entwickelt.
Das regt mich gerade auch zu einer neuen Frage an, aber dafür erstelle ich einen Extra-Thread! :)


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

19.08.2022 um 22:51
Ich wollte gerade einen neuen Thread erstellen, aber folgendes passt dann eigentlich doch auch mit zu dieser Thematik:

Wieso können wir uns eigentlich an vergangenes erinnern und an ein früheres Ich, also, wie wir mal gewesen sind, wenn sich jedoch fast alle Zellen im Körper erneuern? Oder verblasst deshalb unsere Erinnerung dann im Laufe der Zeit immer mehr, weil die Information Stück für Stück verloren geht, weil sich immer wieder neue Zellen bilden?

Bin ich dann also tatsächlich nicht immer Ich, sondern ein temporäres Ich, das niemals gleich ist?
Wer soll das alles verstehen...wieso gibt es so viel? :melden:

Hab da noch etwas anderes entdeckt, auch wenn es wiederum etwas unangenehm ist das anzuschneiden,
aber ich versuche es möglichst nicht emotional zu betrachten:

In diesem Video gibt es einen Part, der sagt:

"Krebs ist ein Teil von dir, dem sein eigenes Überleben wichtiger ist als deines.
Man könnte aber auch sagen, dass eine Krebszelle nur ein weiteres Lebewesen in dir ist, das überleben will."

Bei 3:00 Minuten.

Youtube: Was bist du?
Was bist du?
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Hmm, klingt jetzt natürlich sehr vereinfacht. Liegt vielleicht darin das Problem, oder könnte man Krebszellen tatsächlich als einen "eigenen" Organismus betrachten, der nur überleben will? Mann, das klingt echt komisch, hoffe man missversteht das nicht. Falls ja, tut es mir leid. Möchte Krebs in keiner Weise gut reden, denn für uns als lebendes System ist er schädigend, aber was ist er für sich genommen, unabhängig davon?


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

20.08.2022 um 00:12
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wieso können wir uns eigentlich an vergangenes erinnern und an ein früheres Ich, also, wie wir mal gewesen sind, wenn sich jedoch fast alle Zellen im Körper erneuern?
Es erneuern sich ja nicht alle deine Zellen gleichzeitig. Erinnerungen sind, grob gesagt, Verbindungen zwischen einer Gruppe von Neuronen, also Nervenzellen. Diese Verbindungen bleiben über Jahre und Jahrzehnte bestehen.
Wäre das nicht so, müsstest du ja regelmäßig alle deine Fähigkeiten neu lernen. Also sprechen, zeichnen, schreiben, Fahrrad fahren, etc.

Dazu kommt, dass sich Nervenzellen selten erneuern

Dass Erinnerungen verblassen, liegt unter anderem daran, dass diese Verbindungen zwischen den Nervenzellen, wenn sie nicht regelmäßig "genutzt" werden, wir uns also nicht regelmäßig erinnern, mit der Zeit wieder gelöst werden. Unser Gehirn arbeitet so effizient wie möglich. Werden bestimmte Neuronenverbindungen, in diesem Fall diejenigen, die für Erinnerungen verantwortlich sind, nicht regelmäßig genutzt, lösen diese sich mit der Zeit wieder.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

20.08.2022 um 17:25
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Hmm, klingt jetzt natürlich sehr vereinfacht. Liegt vielleicht darin das Problem, oder könnte man Krebszellen tatsächlich als einen "eigenen" Organismus betrachten, der nur überleben will? Mann, das klingt echt komisch, hoffe man missversteht das nicht. Falls ja, tut es mir leid. Möchte Krebs in keiner Weise gut reden, denn für uns als lebendes System ist er schädigend, aber was ist er für sich genommen, unabhängig davon?
Ich würde schon auch davon ausgehen, dass der Krebs bzw. Krebszellen eigentlich auch nur Zellen sind, welche halt sind - und halt natürlich auch leben "wollen" @Kephalopyr Solange er nicht weiter stört, dann lass ihn einfach, aber was, wenn es ein Tumor ist, also wenn er bösartig ist und das eigene Leben bedroht? Ja klar, dann ist die Sache nicht geschickt eingefädelt für den Wirt. Der Krebs an sich, würde ich sicherlich meinen, kann sozusagen als Lebewesen betrachtet werden.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wieso können wir uns eigentlich an vergangenes erinnern und an ein früheres Ich, also, wie wir mal gewesen sind, wenn sich jedoch fast alle Zellen im Körper erneuern? Oder verblasst deshalb unsere Erinnerung dann im Laufe der Zeit immer mehr, weil die Information Stück für Stück verloren geht, weil sich immer wieder neue Zellen bilden?

Bin ich dann also tatsächlich nicht immer Ich, sondern ein temporäres Ich, das niemals gleich ist?
Wer soll das alles verstehen...wieso gibt es so viel? :melden:
Erinnerungen beruhen darauf, dass vorher erhaltene Informationen abgespeichert wurden und wieder hervorgeholt werden. Vermutlich eben weil sich die Zellen erneuern, muss man sich das abgespeicherte Wissen sozusagen immer wieder ins Gedächtnis rufen - deshalb übt und trainiert man, wenn man etwas erlernen will.
Du bist immer du, nur halt (ver)änderst du dich auch, je nachdem sich deine Lebenssituationen ergeben.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

20.08.2022 um 23:05
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Vermutlich eben weil sich die Zellen erneuern, muss man sich das abgespeicherte Wissen sozusagen immer wieder ins Gedächtnis rufen
Nein, daran liegt das nicht. Das Gehirn arbeitet so effizient wie möglich und deswegen werden Verbindungen zwischen Neuronen, die nicht gebraucht werden, wieder aufgegeben.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

20.08.2022 um 23:10
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Nein, daran liegt das nicht. Das Gehirn arbeitet so effizient wie möglich und deswegen werden Verbindungen zwischen Neuronen, die nicht gebraucht werden, wieder aufgegeben.
Ja, das ist sicherlich auch ein oder wie du sagst der Grund @DerHilden Jedenfalls werden Verbindungen nichtig, wenn sie nicht wenigstens gelegentlich genutzt werden. Das mit den Nervenzellen, dass die sich überhaupt nicht erneuern, das ist mir tatsächlich neu. Danke für deinen Hinweis.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

21.08.2022 um 02:50
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Ich würde schon auch davon ausgehen, dass der Krebs bzw. Krebszellen eigentlich auch nur Zellen sind, welche halt sind - und halt natürlich auch leben "wollen" @Kephalopyr Solange er nicht weiter stört, dann lass ihn einfach, aber was, wenn es ein Tumor ist, also wenn er bösartig ist und das eigene Leben bedroht? Ja klar, dann ist die Sache nicht geschickt eingefädelt für den Wirt. Der Krebs an sich, würde ich sicherlich meinen, kann sozusagen als Lebewesen betrachtet werden.
Ja, da stimme ich dir zu, auch wenn das Thema Krebs nie leicht ist, auch hier nicht.
Man kann es doch eigentlich mit wie mit Raubtieren betrachten. Sie sind an sich nicht böse, aber wenn sie hunger haben und du gerade vor ihnen stehst, dann ist ihnen ihr Überleben nun mal wichtiger als deines. Man kann ihnen das ja so gesehen nicht verübeln. Auch sie wollen überleben, so wie wir, so wie Krebs für sich genommen auch, aber wenn er uns schadet, muss er entfernt werden.

Mitleid habe ich mit dem jedoch in keiner einzigen Weise.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Erinnerungen beruhen darauf, dass vorher erhaltene Informationen abgespeichert wurden und wieder hervorgeholt werden. Vermutlich eben weil sich die Zellen erneuern, muss man sich das abgespeicherte Wissen sozusagen immer wieder ins Gedächtnis rufen - deshalb übt und trainiert man, wenn man etwas erlernen will.
Du bist immer du, nur halt (ver)änderst du dich auch, je nachdem sich deine Lebenssituationen ergeben.
Das kann gut möglich sein, wie du sagst! :)
Das habe ich auch mal gelesen, dass man sein Erinnerungsvermögen trainieren kann. Ich weiß aus Erfahrung, dass ich mir beigebracht habe Erinnerungen zu verdrängen, weil es damals aufgrund negativer Erinnerungen so war, dass ich diese nicht mehr haben wollte und mir angewöhnt habe in keiner Weise mehr dran zu denken. Das hatte dann jedoch den Effekt, dass ich fast schon automatisch ALLE Erinnerungen verdrängt habe, auch gute. Ich kann mich jetzt zum Beispiel nicht mal mehr daran erinnern, was ich Vorgestern getan habe, außer wenn ich mich sehr genau darauf fokussiere. Ich habs mir einfach so schlimm angewöhnt Dinge zu verdrängen. :(

Irgendwie ist man, man selbst aber irgendwie auch nicht. Kannst du dich erinnern wie du vor zehn Jahren warst? Warst du da anders als jetzt? Vermisst du dein vergangenes Ich manchmal?


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

21.08.2022 um 04:13
@Lakonier

Für dich hab ich was ganz spezielles! :}

Du hast bestimmt schon mal etwas von dem Begriff "außerkörperliche Erfahrung" gehört. Der Zustand unmittelbar nach einer Schlafparalyse. In diesem Zustand verlässt man rein vom Bewusstsein her, den Körper, bzw. von der Wahrnehmung her. Ich hoffe du missverstehst mich jetzt nicht. Ich möchte auf etwas im Bezug auf unsere Zellen hinaus,

denn du sagtest, dass unser Bewusstsein, oder unsere Wahrnehmung, dieses Ich-Ding halt, eine Eigenschaft aus dem Zusammenspiel aller Zellen miteinander ist. Also, ich verstehe schon wie das gemeint ist.

Kann es vielleicht sein, dass diese Wahrnehmung während einer außerkörperlichen Erfahrung, die Wahrnehmung einer Zelle wiederspiegelt oder das Dasein einer Zelle verkörpert? Also, als wäre man in dem Zustand selbst ein Mikroorganismus, eine Zelle, ganz ohne Bewusstsein, denn während dieses Zustandes empfindet man absolut NICHTS. Man ist einfach nur existent und fertig.

Praktisch ein Umkehreffekt auf unseren Körper. Die Zellen projizieren das Bewusstsein und in diesem Zustand jedoch wird es nicht projiziert, sondern geht in die entgegengesetzte Richtung. Es entsteht kein Bewusstsein, sondern du bist nicht mehr du, sondern deine Zellen, ein Mikroorganismus. Du bist nicht mehr als Ganzes in diesem Zustand.

Äußerst interessant.🤔🤔🤔🤔🤔🤔🤔


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

21.08.2022 um 07:11
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Kann es vielleicht sein, dass diese Wahrnehmung während einer außerkörperlichen Erfahrung, die Wahrnehmung einer Zelle wiederspiegelt oder das Dasein einer Zelle verkörpert?
Da diese Erfahrung erst über das Zusammenspiel der Neuronen im Gehirn zustandekommt, erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass diese Erfahrung den Zustand nur einer einzigen Zelle widerspiegelt. Also kurz: Nein, das denke ich nicht.


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

21.08.2022 um 07:14
@Kephalopyr

Latürnich bist du die Summe aller Zellen. Aber überwiegend h20 ... Melonen übrigens auch.

Noch Fragen?^^


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

21.08.2022 um 11:22
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Da diese Erfahrung erst über das Zusammenspiel der Neuronen im Gehirn zustandekommt, erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass diese Erfahrung den Zustand nur einer einzigen Zelle widerspiegelt. Also kurz: Nein, das denke ich nicht.
Also ist es eine weitere Projekten des Zusammenspiels aller Zellen? So wie sie eine Wahrnehmung erzeugen, können sie auch eine andere Form der Wahrnehmung erzeugen? Ich versuche das immer eher rein biologisch zu betrachten, also irgendeine Ursache muss so etwas ja haben, aber äußerst interessant ist es dennoch! Es gibt vermutlich noch so vieles, das aus diesem Zusammenspiel der Zellen resultieren kann, was wir so vielleicht noch nicht erfahren haben. Ich finde das zeigt halt einfach, wie komplex wir als Gesamtsystem aus ihnen heraus funktionieren, wenn wir in so einen kuriosen Zustand geraten können, von dem wir selbst nicht so recht wissen, was das eigentlich soll.
Zitat von YoshimitzuYoshimitzu schrieb:Latürnich bist du die Summe aller Zellen. Aber überwiegend h20 ... Melonen übrigens auch.

Noch Fragen?^^
Wie? Melonen?

Wusstest du dass wir mit Bananen verwandt sind? Das ist gruselig...


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Wenn ich ich bin, bin ich dann all meine Zellen?

21.08.2022 um 11:48
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Also ist es eine weitere Projekten des Zusammenspiels aller Zellen?
Nicht aller Zellen, sondern der Neuronen im Gehirn, also der Nervenzellen.


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