Wieso bewundern/verehren wir Prominente?

@Warhead

oh, danke. Hab das gerade gerne gelesen, übers Fischbüro. N ander mal lese ich da gerne noch mehr.

Also welches tamtam heute in wiesbaden war ist nicht zu glauben. Nur wegen so einem Rennfahrer. Ich meine es ist okay, dass es Leute gibt, die ihn toll finden. Für den ein oder anderen tut er auch was tolles.
Aber so ein Aufriss wegen ihm. Ne ne. Das war zu viel

Prominente sind arme Hunde, denn sie können sich nirgends unbeschwert und unerkannt bewegen.
Andererseits, vor mir könnten sie's doch, da ich kein Fernsehen schaue und die wenigsten von Ihnen kenne, aber das wissen die ja nicht, können es sich vielleicht noch nicht mal vorstellen und wären sogar noch pikiert deswegen...

Bin nicht so der Anbetungstyp von Promis.

Promis brauchen doch solche Intensivfans, ohne diese wäre doch ihr Status nicht so gegeben, oder?
Einen Promi hab ich erlebt der sauer war weil ein Geschäft nicht für ihn geschlossen wurde. Er stand gar nicht im Interesse der anderen Kundschaft, und war nicht so erfreut über diesen Umstand.

Weder verehre ich Promis noch bewundere ich sie.
Nur das Geld was manche mehr haben als Verstand hätte ich gerne ;)

Also bei den Jugendlichen ist das meistens so, nicht wenn man aber Älter wird. Na klar, wenn einer stirbt dann schreibe ich meistens RIP und versuche meinen Lieblings-Star bei meinen Freunden zu einer Legende zu machen, indem ich was von ihm Poste. Einfach weil ich den Star mag, einer meiner Vorbilder ist, und mit ihm aufgewachsen bin!

Ja, aber ich bewundere auch Legenden, die weit vor mir aufgewachsen sind. Lauren Bacall z. B.
Und dann passierts mir manchmal, dass ich einen Schauspieler oder -in entdecke und dann jeden Film mit ihm/ihr schauen muss. Letztens mit Beatrice Dalle ;-)

Wenn wir mal die ganzen B-Promis oder die Ausgeburten der Medien oder der etablierten, mit den Medien verwobenen Systeme (z.B. DSDS, Casting Shows usw.) anschauen, sehen wir, dass um ein "Star" oder Promi zu sein, nicht ganz so viel nötig ist, wie etwa um ein Künstler (im allgemeinen Sinn) zu sein. An Stars per se schätze ich also schonmal nichts, ich verachte eher.

Wieso andere die bewundern? Das wäre Stoff für ne ganze Abhandlung. Was ich bewundere, sind echte Künstler bzw. kreative Menschen, die das leben, was ihrem Inneren entspricht: Das nennt man Freiheit. Wenn auch meistens sehr hart erkämpft. Das erfordert Mut.

Was meine ich mit Künstler?

Ich meine nicht die "Künstler", die versnobt, kulturterroristisch oder "avantgardistisch" drauf sind (Avantgarde, auch so eine eitle, selbstverliebte Ideologie), überall ihre ach so geplagte Künstlerseele raushängen lassen, auf "das Kommerzielle" schimpfen, und ihre, sagen wir, Exzentrizitäten pflegen, und die eher aus seltsamen Ticks, als aus Eigenheit und Qualität bestehen, Menschen welche die Bodenhaftung verloren haben. So einen Künstlerbegriff verabscheue ich und ich kann nur über jeden lachen, der sich so gibt. Ich meine mit "Künstler" professionelle, kreative Menschen, die durch Arbeit und Disziplin, durch Innovation und einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Dinge ihre Stellung erreichen oder durch eine ganz eigene Qualität sich auszeichnen.

An solchen Menschen bewundere ich mindestens mal, dass sie das schaffen, was nur ganz wenigen überhaupt vergönnt ist: Sie leben, so hart und erschöpfend es auch ist, ihre Freiheit und ihren Traum und würden das meistens für nichts aufgeben: Das ist nämlich die wahre Qual, denn Freiheit erkämpfen heißt Rückschläge erdulden. Sie tun, was sie trotz aller Rückschläge letztlich glücklich macht und stellen das über verinnerlichte Konventionen und von außen an sie herangetragene Erwartungen. Dazu müssen sie nicht unbedingt Stars oder prominent sen, denn das wird man meistens nur dann, wenn man nach den Regeln irgendeines Systems spielt. Und wir sehen ja innerhalb der Geschichte der Musik, Literatur, des Films usw., dass auch von eher unbekannten Künstlern große Einflüsse ausgingen.

Und wenn sie dazu noch authentisch sind, fundierte Meinungen haben und dazu stehen und nicht bloß die gerade gewünschte Ideologie ausdrücken, wie wir es heute von Stars so häufig sehen, die aber eigentlich keine Ahnung von der Materie haben, sondern sich lediglich als große Menschen etablieren wollen, dann bewundere ich das umso mehr.

Zwischen diesen beiden Extremen gibts natürlich viele Grautöne. Aber Künstler im genannten Sinne haben geschafft, wovon die meisten nur träumen und was einer der Menschheitsträume seit jeher ist, an dem alle saugen, aber den nur wenige wirklich erleben. Letztlich sind sie nur Menschen, aber gute Vorbilder in einer Zeit, wo persönliche Leistung immer weniger zählt und alle möglichen Ideologien immer mehr. Sie haben sich von unten nach oben gearbeitet und sind nicht auf einer Ideologiewelle nach oben getragen worden.

@Dogmatix
Die Blonde die mit Humphrey zusammen war...ein kongeniales Paar,auf der Leinwand wie auch dahinter

Lauren Bacall.

Warhead schrieb:Die Blonde die mit Humphrey zusammen war...ein kongeniales Paar

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Eine wirklich starke frau.

Ich darf in meinem tatsächlichen leben auch ein paar solcher frauen bewundern...und auch hier bei allmy :D :kiss:

Ich kenne aber auch echte typen wie Bogart..:wein:

Ich denke Prominente sind das was früher Götter und Helden waren, ein Fleisch gewordenes Ideal unserer aktuellen Vorstellungen...

Kreischende Teenie-Mädchen kann ich nachvollziehen :D
Auch, wenn ich das selbst nicht mitgemacht hab, versteh ich, dass die sich in einem gewissen Alter in die "Liebe" zu einem Idol flüchten und sich die wildesten Sachen ausdenken. Viel zu gefährlich und real sind noch die echten Jungs und wunderbar perfekt die unereichbaren Stars, die sich bestimmt sofort in einen verlieben würden, wenn sie einen denn endlich treffen würden... :)
Ist bestimmt eine schöne Zeit.

Ich verehre Prominente, die ihre Energie dazu verwenden die breite Masse angemessen und mit Niveau
zu unterhalten, sich und ihr privates Leben aber dabei nicht in den Focus zu stellen.

@Laucott
Wer ist das in Deinem Fall?

@Dusk

Günther Jauch zB.

@Warhead
Ja, absolut!

Ich glaub, Lauren war erst 19, als sie ihren ersten Film machte.
Und sorgte gleich für eine der unvergesslichsten Szenen der Filmgeschichte.
"Just put your lips together and blow!" Kamera schwenkt zurück und Bogey, ein Vierteljahrhundert älter aber wehrlos, iss für den Kampf gegen das Vichy-Nazi-Regime gewonnen ...

Ja, so einfach geht das manchmal ;-)

@aero
Vielen dank für das tolle Bild!

Da gibts aber noch bessere.
Der Blick von unten ...
Die Verführung des Vampirs, die sich als Unterwerfung tarnt ...
Irgend n Filmkritiker drückte das mal so aus, müsste nachschauen, wer das war ;-)

... also das historisch berühmteste Bild ist sicher das hier:

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ach ja, 1945 war das. Und der Mann? Das iss Vizepräsident Harry Truman ...

Aber genug, es soll ja hier um Promis gehen ;-)

ach, auch noch, also ich bewundere gerne. Sehr oft auch Promis.
Mich spornt das immer an, mehr zu schauen, zu lernen, zu lesen ...
Und so vielleicht auch die Bewunderung zu verstehen.