Can schrieb:"Sampeln" war auch in den 90igern gängige Praxis. Ich glaube, die Gesellschaft an sich hat sich sehr stark verändert. Daher können wir die Musik von früher auf die heutige Zeit nicht übertragen. Es gibt z.B einige Musiker, die ich in den 90igern aber auch danach noch sehr lange gehört habe oder zum Teil noch höre und wenn jene Künstler heute ein neues Album raus bringen, kann ich mich idR nicht mehr damit anfreunden und ich finde es schrecklich wie jene versuchen, mit dem gleichen Konzept aus vergangenen Tagen heute Erfolg zu haben.
Doch das funktioniert nicht. Wir als Menschen/Gesellschaft haben uns "weiterentwickelt
Das Phänomen kenne ich und beide Seiten haben Sich weiterentwickelt wobei die Entwicklung der Band/Künstler den größeren Einfluss auf das Phänomen haben.
Wenn ich so an meine ersten Begegnungen mit Bands und Künstler denke, dann sind es auch nach Jahren noch dieselben Stellen im Song, dieselbe Textstelle, ein bestimmtes Riff oder das Main theme insgesamt was mich immernoch fasziniert, auch wenn die Wirkung nachgelassen hat und ich auch andere Bands oder Stilrichtungen in meine Collection aufgenommen hab.
Eine Band jedoch hat Idr nur eine sehr kurze Zeit in der der Grundstein für den Erfolg und den Impact auf die Szene, den Fan gelegt wird. Das ist meistens das erste Album oder das Zweite... Danach versucht man mehr oder weniger den Style zu behalten um weiterhin Erfolg zu haben, der Anfang vom Untergang der "alten Band". Oder man entwickelt sich weiter und lebt das auch, da kann ich jedoch nur von Depeche Mode sprechen, wobei ich das bei vielen Bands beobachte und dann bin ich meistens raus weil es eben nicht mehr meins ist. Ich habe eine sehr große Musikkollektion, früher Vinyl, dann CD, dann alles gerippt und heute alles digital und es gibt - wohlgemerkt, ich kann nur von mir sprechen - keinen einzigen Künstler oder Band wo ich alle Alben, die komplette Lifetime über mehrere Jahre und Jahrzehnte mitgehe in dem Ausmaß, in der Faszination wie der Ursprung mich fasziniert hat, nicht ein Einziger. Das man mal auf ein Konzert geht nach vielen Jahren, ok, geschenkt aber da habe ich auch harte Grenzen.. Wenn der Künstler nichts mehr zu bieten hat, eigentlich nur noch remixe seiner eigenen alten Songs zum xten Mal live anders interpretiert (Jean Michael Jarre ist da das absolute Negativbeispiel für mich) dann bin ich raus, gehe nicht hin und höre auch nicht mehr hin.
Deswegen frage ich meistens in Gesprächen über Bands und Künstler, wenn jemand sagt, ach ich bin total Fan von Xy, dann frage ich welche Alben oder welche Zeit und es gibt tatsächlich Fans von Depeche Mode die alles mitgehen, bis heute und ich persönlich kann das für mich nicht verstehen, dafür sind die Umbrüche zu groß gewesen. Kommt mir manchmal vor wie Loyalität, aber ich steck da nicht drin, ich kann es erstmal nur glauben auch wenn es schwer nachvollziehbar ist für mich.