Verkäufer: Lust und Frust im Arbeitsalltag

Eklat
Ein Pärchen betritt den Laden.
Ich: „Guten Tag.“
Kundin zu ihrem Partner: „Kennst du die etwa?”
Quelle:
http://kunden.ausderhoelle.de/eklat/ (Archiv-Version vom 08.11.2012)

Jetzt weiss ich warum mancher Kunde nicht grüsst. :)

Viele sind wirklich erstaunt wenn man sie begrüsst, sehen aber auch dann noch davon ab, zurückzugrüssen.

Da ich nun schon eine Weile am gleichen Ort arbeite, kann ich auch besser auf die Stammkunden eingehen.
Ich weiss ein wenig wie diese ticken.
Dies herauszufinden war sehr schön und spannend. Dies ist sicherlich, für mich zumindest, ein Teil der Lust Verkäufer zu sein.

@Snowman_one
ich begrüße jeden kunden persönlich. allerdings bin ich ja auch tresen und der kasse tätig.

mir fällt dabei auch immer wieder auf, dass einige kunden nicht grüßen und irritiert sind, wenn ich das tu.

hehe, vor allem, wenn ich die außerhalb des ladens treffe. ich bin natürlich höflich und grüße. und die starren mich an wie ein auto :D

@feallai
Ja sobald ich die Arbeitskleidung nicht mehr trage erkennen mich viele nicht mehr.

Eine Maske trage ich allerdings nicht. :ask: :D

Ich habe noch einen Dialog endeckt, der mich beschäftigt.
Sehr egoistisch:
Trauerfall
Kunde: „Wie? Sie arbeiten allein? Was ist denn wenn Sie sterben oder so, wer kümmert sich dann um meine Sachen?“

http://kunden.ausderhoelle.de/trauerfall/ (Archiv-Version vom 08.11.2012)

Als ab man nur für den einen Kunden da ist.

@Snowman_one
wow, das ist echt nen harter spruch!
manchmal kann man nur den kopf schütteln...

@feallai
kannst du dir sowas zutun?

Brave Dog Spoils Robbery Attempt

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@darkylein
ziemlich coole methode :D yeah! das hat der sowas von verdient!

leider arbeite ich in einer bäckerei. hunde darf ich da nicht mit reinnehmen. sonst würd ich mir glatt auch nen wachhund zulegen :D

@feallai
Ich stelle mir grad vor wie der Kunde über mich hinwegsteigt und empört im Laden herumbrüllt das jemand sein Leergut doch entgegen nehmen muss.

Mancher Mensch scheint seinen Kopf aber manchmal eher dazu zu haben, damit es nicht in den Hals reinregnet.

Schliesse mich dem Kopfschütteln an.

@Snowman_one
oder sie laufen völlig orientierungslos und verzweifelt durch die gänge, rennen sich gegenseitig über den haufen, laufen immer wieder gegen die gleiche stelle im regal, jammern, setzen sich mitten in den gang und weinen usw...

die armen kunden, das kann man denen natürlich nicht antun! sterben geht mal gar nicht. neenee... das ist sehr unhöflich dem kunden gegenüber!

@feallai
Wir haben es jetzt etwas überspitzt ausgedrückt, aber manchmal kommt es mir schon so vor, manche Kunden hätten das Gefühl, man sei nur aufgestanden um sich von eben diesen Kunden zusammenstauchen zu lassen.

Der Kunde als Lebenszweck und Daseinsberechtigung so zu sagen.

@Snowman_one
ja, solche laufen einem immer wieder über den weg.

aber ich muss sagen, je länger ich in dem job arbeite, desto besser komme ich mit solchen kunden klar.

und je sicherer man selbst auftritt, desto weniger kunden benehmen sich auch daneben. daran arbeite ich gerade.

mir fällt aber auch auf, dass ich, dadurch dass ich mich mittlerweile eingelebt hab und mich dementsprechend in meinem laden wohl fühle, mich mit den kunden immer besser verstehe. witze machen, kleine unterhaltungen, sogar angefreundet hab ich mich mit 2 kundinnen :)
das ist richtig schön :)

@feallai
Bei mir kam die Selbstsicherheit mit der Sortimentskenntnis.
Bei Musik und Filmen konnte ich so den Kunden eindeutige Antworten geben. Genauso wie ich Auskunft darüber geben konnte, wenn es eine CD halt nicht mehr gab.

Kunden können gute Freunde werden, dass stimmt absolut. In den letzten 20 Jahren habe ich manches Gespräch geführt das faszinierend, lebensveränderd oder einfach von Mensch zu Mensch geführt wurde.

Diese Momente haben mich geprägt und verändert. Diese Gespräche halten mich ja ein Stückweit auch im Beruf.

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Früher gab ich in vielen Fällen telefonisch Auskunft.
Im Lebensmittelbereich vermisse ich ein wenig Kunden die anrufen.
Das Telefon klingelt nur wenn ein Lieferant oder ein Mitarbeiter anruft.

Kein Kunde hat z. B. bisher durchgeklingelt um zu Fragen ob wir noch Brot haben
oder sowas. :D

@Snowman_one
das machen die bei mir andauernd. fragen ob das und das noch da ist und ob ich das zurücklegen könnte.

das telefon ist mir manches mal schon fast zu stressig. wenn man kunden im laden hat und dann klingelt da ein kunde 3-4 minuten durch... wenn ich kundschaft hab, kann ich nicht ans telefon gehen.

@feallai
Komisch bei uns passiert das nie.
Das liegt vielleicht daran das wir ein kleiner Laden mit einem Sortiment sind, der eher der Zwischenverpflegung dient.
Praktisch kein Nonfood- Sortiment ausser Papiertaschentüchern.

feallai schrieb:wenn ich kundschaft hab, kann ich nicht ans telefon gehen.

Ich habe es immer so gesehen, dass, wenn ich am Telefon bin, damit kein Geld in die Kasse kommt. Ich Verkaufe ja nichts.

Der Anwesende Kunde hat immer Priorität.
Bei uns im Geschäft, kann ich auch dem Obersten Chef am Tel sagen, dass ich gerade Kunden habe und zurückrufe. Das ist kein Problem.

@Snowman_one
bei uns ist das wohl so, weil oft brot oder kuchen aus ist, je weiter der tag voranschreitet. und bevor die alten leute dann unnötig loslaufen, rufen sie lieber kurz an.

aber ich sehe das auch so, der kunde im laden hat priorität.

@feallai

Da habe ich wieder die Auflage, dass ich immer frisches Brot, sowie die warmen Snacks, bis Ladenschluss anbieten muss.

Diese kann ich aber leicht nachbacken, wenn ich etwas nicht mehr habe.

Wenn doch mal was ausgeht, kann der Kunde immer noch auf was anderes ausweichen. Wenn er etwas Bestimmtes möchte, biete ich ihm an es nachzubacken. Das dauert dann aber manchmal zu lange. Bei Blätterteig z.B. ca. 20 min.

Wenn der Kunde dann nichts nimmt, ist das aber ein Fehlverkauf.
Da wir aber auch viel wegschmeissen, ist das eine Sache, die sich verkraften lässt oder den Rohstoffen zu liebe zu verkraften ist.

@Snowman_one
ich hab nur samstags die möglichkeit normale brötchen nachzubacken.

bei allem anderen bin ich darauf angewiesen, was mir die backstube morgens zuteilt.
wir sind ja aber auch nur ein kleiner 'familienbetrieb'

Ich habe auch mit "Kunden" zu tun, und komme mir manchmal vor, als wäre ich Pfleger in der Psychiatrie, sehr groß kann der Unterschied jedenfalls nicht sein ;)

Da gibt es echt welche, die nichts begreifen was man ihnen sagt, sondern die selbe Frage immer und immer wieder stellen. Und wenn man geantwortet hat, kommte die gleiche Frage nochmal, bloß etwas anders formuliert. Es fehlen bloß noch die weißen Jacken! ;)

Man baut am besten ein "alter Ego" auf oder eine zweite unnahbare arbeitscharakteristik.
Ich Denk mir immer wie gut ich das hab, habe einen Job und Familie. Andere haben das nicht oder haben einfach nicht das Bewusstsein zur Rücksichtnahme. Ich habe 4 Jahre auf Sylt gearbeitet. Da sind Kunden überwiegend gestresst... Und multikulturell. 20 km weiter ins Land ist schon entspannter. Ganz ehrlich - manchmal lassen sich Kunden auch verarschen - hebt bisschen die eigene Stimmung ;)

@KillingTime

was denn z.B? Der Thread lebt doch von Erfahrungsberichten. ;) :)