Staat und Kirche wirklich getrennt?

J.W.v.Kroethe schrieb:Wenn sich mächtige Organisationen in die Belange der eigentlich nur dem Wähler verpflichteten Politik einmischen, dann nennt man das Lobbyarbeit,

Lobbyarbeit ist etwas ganz normales. Nicht nur bei den Kirchen, sondern vor allem bei der Wirtschaft.

J.W.v.Kroethe schrieb:Wobei die Grenze zur Korruption meiner Meinung nach dann überschritten ist, wenn die engen Verflechtungen zwischen Kirche und Politik so weit gehen, daß uns ein dauerpredigender evangelischer Pastor als Bundespräsident vor die Nase gesetzt wird bzw. wurde. Veranlasst von einer regierenden Pastorentochter und beklatscht von den nicht gerade wenigen Kirchenvertretern und Theologen im Bundestag.

Bundespräsident darf jeder werden, der mindestens 40 Jahre alt ist. Der bisher ausgeübte Beruf spielt dabei keine Rolle. Das ist auch richtig so, denn bestimmte Berufsgruppen vom Amt des Bundespräsidenten auszuschließen, geht verfassungsrechtlich nicht.
Von Korruption zu reden, wenn ein Pastor Bundespräsident wird, ist absurd.

zigushen schrieb:Ich bin enttäuscht, dass die einzige Partei die bisher für Laizismus eingetreten ist und auch mehrheitlich gegen das "Beschneidungsgesetz" gestimmt hat, nun in dem Punkt auch eingeknickt ist.

Hab heute im TV einiges vom Linken-Parteitag gesehen und ernsthaft darüber nachgedacht, die Linke bei der Bundestagswahl zu wählen. Das mit dem Beschneidungsgesetz war mir aber gar nicht mehr bewusst. Eine Partei, die Juden einen Teil der Religionsausübung verbieten möchte, werde ich aber niemals wählen! Hat sich also erledigt mit der Linken ... muss ich weiter nachdenken, wen ich wählen werde!

Angel-ika schrieb:Eine Partei, die Juden einen Teil der Religionsausübung verbieten möchte, werde ich aber niemals wählen!

Schade, aber zum Glück schränkt _dieses_ Kriterium deine Auswahl an wählbaren Parteien ja kaum ein. ;)

Aber dann auch an dich die Frage: wie hältst du es mit der Religionsausübung der Schafi'iten?