Gerade das Unvollkommene ist es, das unsere Welt bunt macht.
Menschen mit Down-Syndrom z.B. sind so wunderbare Menschen. Ich weiß durch meinen Beruf, dass es nicht immer einfach ist, ein Kind mit einer Behinderung zu haben, aber ich weiß auch, dass man gerade von diesen Menschen sehr viel zurückbekommt und lernen kann. Ich würde auch nicht gerne eine Krankheit weitervererben und würde mir das mit dem Kinder kriegen gründlich überlegen, wenn ich z.B. Erbträgerin für Muskeldystrophie wäre. Aber ein Aussortieren in "taugliche und untaugliche Embryos" lehne ich ab. Aber was ist z.B. mit Krankheiten wie Diabetes? Würde man die auch "aussortieren" obwohl ein Diabetiker heutzutage sehr gut leben kann?
@Kältezeit Was du schreibst, kann ich ganauso unterschreiben.
Obendrein, wenn es um Behinderung geht, es sind die wenigsten Menschen aufgrund einer Chromosomenanomalie behindert. Viele Behinderungen kann man erst in einem späten Stadium der Schwangerschaft erkennen und noch mehr Behinderungen entstehen während oder nach der Geburt. Was machen wir dann mit diesen Menschen???? Wer, außer dem Betroffenen, kann denn wirklich beurteilen, wie lebenswert ein Leben ist?
Was soll denn in Zukunft alles Aussortiert werden? Z.B. auch die Neigung zu Übergewicht? Dürfen nur noch Kinder mit einen IQ ab 120 zur Welt kommen, die obendrein im musischen Bereich hochbegabt sind? Ich habe einfach Angst, dass es eines Tages so weit geht, dass man sich Kinder wie im Katalog aussuchen kann, eine Horrorvorstellung! Ich habe wunderbare Kinder, nein nicht perfekt, aber liebenswert und sie sind ein Geschenk, das ich so annehme, wie ich es bekommen habe. Mir war es egal ob Junge oder Mädchen, blond, dunkel oder rothaarig, blauäugig oder mit dunklen Augen. Es sind meine Kinder und die von dem Mann, mit dem ich Kinder haben wollte. Sie sind einzigartig und ich liebe sie so, wie sie sind.
Übrigens eine künstliche Befruchtung ist auch nicht unbedingt so angenehm. Mal abgesehen davon, dass die natürliche Methode mehr Spaß macht, ;-) ist sie bestimmt eine gute Möglichkeit für Paare, die auf dem natürlichen Weg keine Kinder bekommen können. Aber es ist ein unwahrscheinlich belastender Eingriff in den Körper der Frau. Durch die Hormonbehandlung z.B. blähen sich die Eierstöcke so auf, dass sie die Größe von Grapefruits erreichen können, der ganze Hormonhaushalt wird umgeworfen und so weiter. Ich kenne eine Frau, die, ich weiß es nicht mehr genau, war es bei der Entnahme der Ovarien oder beim Einsetzen der Embryos sogar einen Herzstillstand hatte und beinahe gestorben wäre. Oft klappt es beim ersten Mal nicht und die Prozedur muss mehrmals wiederholt werden, bis die Frau wirklich schwanger wird. Das Risiko, dass das Kind mit einer Behinderung zur Welt kommt ist übrigens auch höher als bei einer natürlichen Empfängnis. Aber (Achtung Ironie!) das macht ja nichts, dann treiben wir halt ab und bauen ein anderes Kind. Also, wie schon gesagt, als letzte Möglichkeit bei unfreiwilliger Kinderlosigkeit kann ich das akzeptieren und bewundere vor allem die Frauen, die das alles auf sich nehmen. Aber ein Spaß ist so eine extrakorporale Befruchtung wirklich nicht, außer vielleicht für den Mann, wenn er darauf steht, in einen Becher zu masturbieren.