Habe mir den Beitrag im Frühstücksfernsehen jetzt mal angesehen.
Dass das Sat1-Frühstücksfernsehen nicht unbedingt für journalistische Meisterleistungen steht, sollte hinlänglich bekannt sein.
Erst mal möchte ich hier das Moralische ("wie können die denn dem Kind was bieten?" etc...) außen vor lassen.
Fängt man so eine Diskussion an, wo zieht man die Grenze, wer überhaupt Kinder bekommen darf (auch auf natürlichem Wege)?
1000 € netto? 2000 € netto?...
Was mir hier fehlt - auch im Beitrag von Sat1 - ist, ob die beiden überhaupt die rechtlichen Voraussetzungen für eine künstliche Befruchtung erfüllen.
§ 27a SGB V:
Künstliche Befruchtung
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(1) Die Leistungen der Krankenbehandlung umfassen auch medizinische Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft, wenn
1. diese Maßnahmen nach ärztlicher Feststellung erforderlich sind,
2. nach ärztlicher Feststellung hinreichende Aussicht besteht, daß durch die Maßnahmen eine Schwangerschaft herbeigeführt wird; eine hinreichende Aussicht besteht nicht mehr, wenn die Maßnahme drei Mal ohne Erfolg durchgeführt worden ist,
3. die Personen, die diese Maßnahmen in Anspruch nehmen wollen, miteinander verheiratet sind,
4. ausschließlich Ei- und Samenzellen der Ehegatten verwendet werden und
5. sich die Ehegatten vor Durchführung der Maßnahmen von einem Arzt, der die Behandlung nicht selbst durchführt, über eine solche Behandlung unter Berücksichtigung ihrer medizinischen und psychosozialen Gesichtspunkte haben unterrichten lassen und der Arzt sie an einen der Ärzte oder eine der Einrichtungen überwiesen hat, denen eine Genehmigung nach § 121a erteilt worden ist.
(2) Absatz 1 gilt auch für Inseminationen, die nach Stimulationsverfahren durchgeführt werden und bei denen dadurch ein erhöhtes Risiko von Schwangerschaften mit drei oder mehr Embryonen besteht. Bei anderen Inseminationen ist Absatz 1 Nr. 2 zweiter Halbsatz und Nr. 5 nicht anzuwenden.
(3) Anspruch auf Sachleistungen nach Absatz 1 besteht nur für Versicherte, die das 25. Lebensjahr vollendet haben; der Anspruch besteht nicht für weibliche Versicherte, die das 40. und für männliche Versicherte, die das 50. Lebensjahr vollendet haben. Vor Beginn der Behandlung ist der Krankenkasse ein Behandlungsplan zur Genehmigung vorzulegen. Die Krankenkasse übernimmt 50 vom Hundert der mit dem Behandlungsplan genehmigten Kosten der Maßnahmen, die bei ihrem Versicherten durchgeführt werden.
(4) Der Gemeinsame Bundesausschuss bestimmt in den Richtlinien nach § 92 die medizinischen Einzelheiten zu Voraussetzungen, Art und Umfang der Maßnahmen nach Absatz 1.
Mir ist in dem Beitrag nicht aufgefallen, dass die beiden verheiratet sind. Falls doch bitte verbessert mich!
Und wenn die Grundvoraussetzung nach § 27a Abs. 1 Nr.3 SGB V nicht erfüllt werden, erübrigt sich eine weitere Diskussion.