Künstliche Befruchtung auf Staatskosten?

DiePandorra schrieb:Aber es soll ja auch sicher gestellt sein, dass Eltern ihr Kind ernähren, kleiden etc. können.

Wo wird das denn sicher gestellt? Wer biologisch dazu in der Lage ist, sich fortzupflanzen, kann das hemmungslos und ohne irgendeine Voraussetzung zu erfüllen tun.

@DiePandorra
Nunja, die Standarts für eine Adoption könnten ja so liegen, dass es jeder adoptieren darf / kann, der genügend Geld verdient, nachweislich nicht kriminell war und wer nach einer Art 'Eignungstest' gut mit dem Kind umgehen könnte.

Ich weiß nicht, wie genau die Standarts bei einer Adoption liegen, aber wenn sie so hoch sind, dass sich 'Otto-Normalverbraucher' kein Kind zu sich holen darf, obwohl er es sich finanziell durchaus leisten könnte, dann finde ich das ungerecht.

DiePandorra schrieb:Da kommen Sport- und Musikvereine dazu ... ja, ich könnte jetzt endlos alles mögliche aufzählen.

Ich hatte auch weder Sportverein, noch Musikschule, noch sonstige Aktivitäten und bin dennoch gut groß geworden.
Man kann's auch übertreiben mit den Anforderungen.

@Ilvareth
Ja und davon wird auch reichlich Gebrauch gemacht. Sicher gestellt ist da gar nichts, aber halt: es gibt ja noch das Amt, das wird das schon regeln. Und das tut es ja auch.

Bei Adoptionen ist die Maßgabe eben eine andere, da kann der Staat beeinflussen.

DiePandorra schrieb:Mich würde ja mal interessieren, ob sie wirklich den Klageweg beschreiten und wie das Urteil aussieht.

Das bleibt abzuwarten.
Aus meinem Bauchgefühl heraus, u. da kann man von mir halten, was man möchte, würde ich dem eher ablehnend gegenüberstehen, so leid mir das für die Beiden auch tut :(

Es gibt Tausende die sich ihre Kinder nicht leisten können.
Auch wenn es noch so unvernünftig ist ist es leider Realität.
Ich finde das es eigentlich jedem zusteht ein Kind zu bekommen wenn es gewünscht wird dieses Kind wird wenigstens geliebt und umsorgt andere bekommen eine ganze Horde und kümmern sich einen Dreck drum (leben zum teil vom Kindergeld).
Wir (der Steuerzahler) bezahlen doch sowieso schon für so viel Müll da kommt es auf die 800€ noch an?
Vergleich --> http://m.mdr.de/nachrichten/schwarzbuch138_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html#mobilredirect

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dieses Päärchen ihr Recht durchklagen wird - Denn dann müssten alle anderen künstlichen Befruchtungen auch auf Staatskosten gehen.
Das würde eine nachträgliche Klagewelle von Rückzahlungen durch Deutschland spülen, da schlackert und noch in 100 Jahren das Ohrenpaar von ^^

@DiePandorra
Also ganz im Ernst: ich habe auch jahrelang mit dem Gedanken gelebt, dass es wohl nicht auf natürlichem Wege klappen wird. Und Wendung mir vorstelle, mir hätte einer gesagt, du erfüllt die Voraussetzungen nicht, Wohnung zu klein, Einkommen zu niedrig....ich hätte am Rad gedreht.
Der Wunsch nach einem Kind, seine eigenen Gebe weiterzugeben, eine uns nachfolgende Generation zu gründen, der ist vollkommen normal. Und in den allermeisten von uns verankert.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Der Wunsch nach einem Kind, seine eigenen Gebe weiterzugeben, eine uns nachfolgende Generation zu gründen, der ist vollkommen normal. Und in den allermeisten von uns verankert.

Ja, das ist richtig und von der Evolution auch so gewünscht. ;)

Aber warum kann ER nicht zuerst seine Ausbildung machen und Geld verdienen, bevor man an eine künstliche Befruchtung denkt?
Weil man sie dann zum großen Teil selbst bezahlen müsste?
Weil man dann vom Staat keine Erstausstattung bekommen würde?

Das sind Unterstellungen, sicher. Aber doch einen Gedankengang wert.

In so einer Situation sollte man es hinnehmen, dass es nicht sein soll.
Wenn ich solche Geschichten lese, denke ich mir, dass es schon einen Grund hat, warum sie nicht schwanger wird.

Grundsätzlich kann ich keine Verpflichtung der Krankenkasse oder irgendeiner anderen Institution erkennen da eintrittspflichtig zu sein.

Es ist mittlerweile so eine Selbstverständlichkeit, dass irgendjemand für die Versorgung und in diesem Fall ja auch noch für die Wunscherfüllung zuständig sein soll.

Es wird kaum wahrgenommen, dass eine gesicherte (Grund-)Versorgung im Falle der Arbeitslosigkeit oder Krankheit keine Selbstverständlichkeit ist, sondern Teil unseres Systems.

Woraus soll sich bitte die Verpflichtung ableiten, Menschen, die nicht in der Lage sind für sich selbst zu sorgen das Geld zu schenken um einen weiteren Menschen in die Welt zu setzen, den sie ebenfalls nicht versorgen können?
Wie kommt man auf eine derart krude Idee?

Die Gedanken, dass es doch schön wäre oder dass man den Wunsch nach einem eigenen Kind gut verstehen kann, sind durchaus nachvollziehbar.
Aber es gab schon zig Paare und (alleinstehende) Frauen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen von diesem Wunsch verabschieden mussten. So schwer wie das sein kann, so kann ich doch die Gesellschaft nicht für meine persönliche Wunscherfüllung in die Pflicht nehmen.

DiePandorra schrieb:Aber warum kann ER nicht zuerst seine Ausbildung machen und Geld verdienen, bevor man an eine künstliche Befruchtung denkt?

Ich kann mir vorstellen, dass die Zeit drängt.
Die sehen mir beide nicht mehr taufrisch aus und die Risiken der Schwangerschaft steigen mit jedem Lebensjahr.

EDIT. Nochmal nachgeschaut. Das Alter muss falsch angegeben sein. :{ Ich hätte beide auf Mitte 40 geschätzt.

DiePandorra schrieb:Aber warum kann ER nicht zuerst seine Ausbildung machen und Geld verdienen,

Auffällig auch, dass ER in dem Beitrag keinen einzigen Satz gesagt hat. :P:

@amerasu
Vielen Dank. Das trifft es genau. :)

@Estrellita
Sie 36/Er 32. Ja, da musste ich auch erst nochmal reinhören. ;)

@muscaria
DAS hat mich auch gewundert.

Ist die künstliche Befruchtung, nicht eher ein Fall für die Krankenversicherung? (27a SGB V)

http://dejure.org/gesetze/SGB_V/27a.html (Archiv-Version vom 07.09.2015)

@Minzgrün
Die Krankenversicherung zahlt nur einen Teil der Behandlungskosten, wenn überhaupt.
Woher sollen sie den Rest nehmen?

50%.
Du hast recht..

Das wäre tatsächlich ein interessanter Fall, für die Judikative.

Ich will einfach mal generell anmerken, dass alle Abtreibungsgegner auch konsequenterweise gegen künstliche Befruchtung sein müssten. Denn dabei erzeugt man mehr befruchtete Eizellen als letztendlich Kinder ausgetragen werden. Das ist sicherlich nicht jeden Abtreibungsgegner bewusst und lädt ja vielleicht mal zum Nachdenke ein.
Just a comment passing by.

also die Hälfte bezahlt ja schon die Krankenkasse.......es geht also wohl um die andere Hälfte, wenn ich das richtig verstehe, das würde also bedeuten, dass zwar jeder den Anspruch hat, sich künstlich befruchten lassen zu können, es aber nur die machen können, die es sich leisten können......was dann ja wieder diskriminierend wäre.....ist ja quasi so, als ob man eine OP nur bekäme, wenn man die Hälfte selbst bezahlen kann, da die Krankenkasse nur die Hälfte übernimmt

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:....ist ja quasi so, als ob man eine OP nur bekäme, wenn man die Hälfte selbst bezahlen kann, da die Krankenkasse nur die Hälfte übernimmt

mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass eine künstliche Befruchtung im Gegensatz zu einer OP nicht zwingend notwendig ist oder gar für das Überleben entscheidend.
Deshalb gibt es so eine hälftige Kostenübernahme für notwendige OPs in unserem System nicht.

Bei Deinem Gedankengang können wir dann künftig auch gleich noch Schönheits-OPs mitfinanzieren. Weil mit weggesaugtem Bauspeck und Wespentaille steigen doch bestimmt die Chancen auf dem Arbeitsmarkt...

@amerasu
nee, aber wenn es schon gesetzlich festgelegt ist, dass die Hälfte übernommen wird, dann bedeutet dies ja quasi, dass der Kinderwunsch ein Wunsch ist, der verwirklicht werden soll/muss, sonst gäbe es dieses Gesetz ja nicht.....und auch SchönheitsOPs werden übernommen, wenn auch nicht alle, das nur nebenbei.....

@Tussinelda
Diskriminierend?
Kein Staat, keine Krankenkasse kann etwas für die Unfruchtbarkeit dieser Frau!
Andere müssen die Kosten auch tragen, wo ist da eine Diskriminierung?
Und ein Vergleich mit einer notwendigen Operation hinkt ja nun wirklich.
Deine Gedankengänge verstehe ich oft wirklich nicht. *Kopfschüttel*