Krebsvorsorge

nairobi schrieb:Das war früher generell die Einstellung der Menschen. Noch heute gibt es das, oft bei älterer Landbevölkerung. Man ging nicht mal in der Schwangerschaft zum Arzt. Dass ein Kind in einem Krankenhaus geboren wurde, war eine Ausnahme.
Schwangerschaft war ja auch keine Krankheit.
Natürlich wurden die Leute oft nicht so alt wie heute im Durchschnitt.

Meine Vermutung, warum die Lebenserwartung der Menschen früher nicht so hoch war wie heute, geht eher dahin, dass inzwischen schwere körperliche Arbeit seltener geworden ist.
Die hat viele, vor allem Männer, schlicht ausgezehrt und verschlissen. Darum, so vermute ich, hatten Frauen, die oft nicht im Arbeitsleben standen, ein längeres Leben.

Inzwischen dürfte das ausgeglichen sein ( auch nur meine Einschätzung). Verifizierbar ist diese Theorie erst nächste Generation.

An die Stelle harter körperlicher Arbeit ist heute der Psychostress getreten, der sich geschlechtsunspezifisch bemerkbar macht.
Selbstoptimierung sorgt für immensen Druck und dazu zählen auch gesundheitliche Aspekte.
So ist auch die große Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln für mich erklärbar.

@Bundeskanzleri
Interessant wäre ebenfalls eine solche Umfrage mit derselben Frage zwischen Frauen und Männern.
Ich würde fast behaupten, dass weibliche Personen eher Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen.

@Krautwurm
Ja, das wollte ich hier auch schon in die Runde werfen :D

@KAALAEL hat sich schon geäußert und @Soulfire, die mir gerade so einfallen.

Bundesferkel schrieb:Meine Vermutung, warum die Lebenserwartung der Menschen früher nicht so hoch war wie heute, geht eher dahin, dass inzwischen schwere körperliche Arbeit seltener geworden ist.

Zum einen das. Aber es lag auch an nicht vorhandenen Medikamenten und Impfungen und dergleichen. Nimm nur mal Antibiotika. Die Menschen sind früher an Infektionen gestorben, die heute gut behandelt werden können. Tetanus, Tollwut, Appendizitis, ein vereiterter Zahn usw. - das alles ist heute ganz gut beherrschbar.

Bundesferkel schrieb:An die Stelle harter körperlicher Arbeit ist heute der Psychostress getreten, der sich geschlechtsunspezifisch bemerkbar macht.

Dieser Stress ist nicht unbedingt leichter oder weniger.

Bundesferkel schrieb:hatten Frauen, die oft nicht im Arbeitsleben standen, ein längeres Leben.

Arbeitsplätze sind heute oft auch gesünder hinsichtlich Schadstoffbelastungen. Auch arbeitet man weniger. Hat Anspruch auf Pausen, Urlaub etc. Das ist schon mal positiv.
Frauen konsumieren heute aber mehr Genussgifte. Nikotin, Alkohol, das kann die Lebensdauer auch verkürzen.

Ein Teil der niedrigeren Lebenserwartung früherer Generationen ist der Tatsache der hohen Kindersterblichkeit geschuldet.

Wenn das in die Statistik einfließt, wird ein alter Mann mit 80 und ein Kind mit 4 , durchschnittlich 42 Jahre alt.

https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/lebenserwartung.html

Die hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit im 19. Jahrhundert war maßgeblich für die niedrige durchschnittliche Lebenserwartung im Zeitraum 1871/1881 verantwortlich. Der folgende Anstieg der Lebenserwartung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf den enormen Rückgang dieser frühen Sterblichkeit zurückzuführen.

@Rhabarbara
Wie verträgst du Visanne ? Ich leide auch unter dieser Krankheit aber nehme seit meiner bauchspiegelung vor 2 Jahren nichts dagegen . Ich rauche und zusammen mit der Pille besteht ein erhöhtes thromboserisiko... Aber ich merke wie die Endo wächst und ich habe täglich Schmerzen wegen dem Mist .

@Yen
Also die alltäglichen Schmerzen hält die Visanne in Schach und im Normalfall habe ich auch keine Regel. Aber es wächst und wuchert außerhalb nach wie vor lustig vor sich hin und ca 5 Tage im Monat habe ich dennoch heftige Schmerzen, bekomme aber nur Novaminsulfon dagegen.

Zwischenzeitlich ist auch meine Gebärmutter derartig vergrößert (Adenomyose), dass sie raus muss, aber die Pandemie kam dazwischen.

Also mein Fazit zur Visanne ist, dass sie einen irgendwie funktionsfähig hält, aber mehr auch nicht.

Falls du mehr Fragst hast, schreib mich gerne per PN an; ist hier evtl ein bisschen OT, da Endo ja gutartig ist. Alles Gute für dich!

Bundesferkel schrieb:Zum Arzt gehe ich, wenn mir etwas fehlt,
was sich ohne Arzt nicht beheben lässt.
Reine Vorsorgeuntersuchungen, bis auf halbjährliche Zahnarztbesuche, nehme ich nicht wahr.

Die Vorstellung, sich quasi permanent mit möglichen Erkrankungen zu beschäftigen, auch wenn man völlig gesund ist, erscheint mir nicht sinnvoll.

Genauso sehe ich das für mich persönlich auch. Ich bin mir allerdings durchaus darüber im Klaren dass ich damit auch ein gewisses Risiko eingehe. Möglicherweise wird dadurch eine Krebserkrankung zu spät diagnostiziert. Aber das stört mich nicht wirklich. Mein Leben dauert eben so lange wie es dauert und auch wenn ich gerne lebe kann mich das Ende nicht schrecken.

Bei anderen Menschen sehe ich die Sache allerdings ganz anders. Hier möchte ich ein verfrühtes Ableben wegen einer zu spät erkannten Krebserkrankung nicht in Kauf nehmen. Deshalb rate ich jedem dazu (mir nahestehende Menschen spreche ich manchmal sogar darauf an) Krebsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen.

itsnat schrieb:wenn ich gerne lebe kann mich das Ende nicht schrecken.

Ich finde diese Einstellung nicht schlecht.
Leider fürchte ich, dass sich das von jetzt auf gleich ändern kann und sehr oft auch wird.


Das ist doch in vielen Bereichen so. Man kann sich schlicht nicht reinversetzen.
Bei Organspenden, bei lebensverlängernden Maßnahmen, bei bleibenden Behinderungen.
Man sieht es aus der aktuellen Weltsicht und kann gar nicht die veränderten Bedingungen bedenken, weil man noch nicht in der Situation ist.

Das muss natürlich bei dir nicht so sein, will dir da nix unterstellen.
Allerdings kenne ich es als typisch menschlich so zu denken.