Warum führen Meinungen oft zu Streit? Die Unterschiede bei Meinungen

Ich denke Meinungen führen oft zu Streit weil:

Man nicht richtig zuhört, zuhören will, was der Andere zu sagen hat
man zu emotional ist und Alles raushaut was möglich ist und damit verbunden
die Sachebene verlässt
weil man nur seine Meinung für richtig hält
nicht bereit ist Kompromisse zu machen
usw usw

sundra schrieb:Man nicht richtig zuhört, zuhören will, was der Andere zu sagen hat

das sieht man auch an Leuten wenn Sie nicht zuhören, dass Sie total abwesend sind und nur Ihre "Meinungswelt" die richtige ist.

Das Zuhören allein reicht nicht aus - richtig Zuhören, vom Gefühl aus die Sache zu verstehen.
Körpersprache, Mimik, Gestik und die Augen verraten sehr viel.

sundra schrieb:weil man nur seine Meinung für richtig hält

so ging es mir im Kindes-Jugend-Alter. Auch mir wurde gesagt "Du darfst das und dies nicht machen - Das gehört nicht so sondern so - und das ist keine Meinung sondern es ist so" und mein Feedback darauf war meist "Ja Ja, was verstehst/versteht du/Ihr schon HA HA HA " In Wirklichkeit hatte der oder diejenige Recht.

Es gibt echt so vieles was ich erlebt habe und dann sehe ich viele andere - die genau das jetzt erleben. Egal im welchem Alter ob Jung oder Alt, unwichtig. Dann versuche ich es ein paar mal zu erklären, manchmal funktioniert es, da einige wirklich zuhören wollen andere wiederrum nicht. Wer nicht zuhören will - Auf die Schnauze fallen bringt auch wunder, manchmal viel zu spät, Leider.

Ich bin zwar nie so richtig auf die Schnauze gefallen sondern ich habe es realisiert und mir selbst eine aufs Maul geschlagen. Was besseres gibt es nicht.

Meinung ist es so lange, so lange es nicht geschehen ist - Recht, Wahrheit etc... wenn es geschehen ist. Und so lernt man dann aus einigen Meinungen.

So interessieren mich einige Meinungen nicht, weil ich weiss, da war ich schon mal. Sogar ich war mal fest davon überzeugt dass es so ist und hielt es für ein Blödsinn was die anderen meinen. Ich lag falsch.

Avic.A3 schrieb am 27.04.2020:Das beispiel mit 1+1=2, Das ist die "Formel" und da hat keiner eine andere Meinung zu geben. Wer etwas anderes meint, "ist dumm"
Stell dir mal vor, derjenige der behauptet dass 1+1=3, übermittelt es an andere weiter, na bumm, was da für ein Chaos entstehen würde.

1+1=2 ist m.E. nur im herrschenden mathematischen Kontext eine Wahrheit.

Ein Mann und eine Frau erzeugen ein Kind. Da sind drei.
Also der Kontext hat sich verändert.

Ich sehe es so, dass "Wahrheiten" nur in bestimmten Kontexten "Wahrheit" bedeuten.

In der "Mathematik" gilt: 1+1= 2;

Ich empfinde die Abstraktion der "1" aus dem, was ich Lebenswelt nenne, als einen Akt von Gewalt.
Die "1" wird aus allen Zusammenhängen einer Lebenswelt herausgerissen.
Mit der "1" beginnt m.E. Zerstörung von Ganzem.
Insbesondere, wenn sie ausserhalb ihres mathematischen Kontextes als Wahrheit Geltung haben soll.

Trotzdem wenn einer total ausflippt, nur weil ein anderer glaubt 1+1=3 dann ist das auch peinlich. Wenn man jemanden nicht überzeugen kann von der "Wahrheit", dann lass ihnen doch ihren glauben.

Ich glaube z.B. nicht an so Zaubersteine die einem das Leben verbessern. Trotzdem würde ich mich gerne mit jemanden unterhalten, der dann auch beim Essen seine Zaubersteine auf den Tisch legt, damit das Essen nach kosmischer Energie schmeckt. Nur wenn sich das Gespräch dann nur noch um die Welt der Zaubersteine dreht, dann wird es anstrengend für mich, da haben wir dann kein gemeinsames Gesprächsthema.

Gerlind schrieb:Ein Mann und eine Frau erzeugen ein Kind. Da sind drei.

Zu dritt ist man auch Eins... Ma zu zweit, zu 4 usw...

frivol schrieb:Trotzdem wenn einer total ausflippt, nur weil ein anderer glaubt 1+1=3 dann ist das auch peinlich. Wenn man jemanden nicht überzeugen kann von der "Wahrheit", dann lass ihnen doch ihren glauben.

Richtig, mit erhobenem Haupt jeden Unsinn aus dem Wege gehen.

Avic.A3 schrieb:Zu dritt ist man auch Eins... Ma zu zweit, zu 4 usw..

Ja. So meine ich das auch.
Ausserhalb von Jurisprudenz und Universität oder Kirche geht es doch m.E. meist um Meinungsaustausch.
Auch wenn nicht jeder der Meinenden dieser Meinung ist.

Gerlind schrieb:Ich empfinde die Abstraktion der "1" aus dem, was ich Lebenswelt nenne, als einen Akt von Gewalt.
Die "1" wird aus allen Zusammenhängen einer Lebenswelt herausgerissen.
Mit der "1" beginnt m.E. Zerstörung von Ganzem.

Frappierend.
Ist das so?

Ich frage mich, wie man in einer Zahl Gewalt und Zerstörung sehen kann.

Wenn alle das Wort
isso
kennen würden, gäbe es weniger Auseinandersetzungen.

Es ist oft lachhaft,warum Leute zum streiten beginnen.Ich rege mich nur auf bei sehr krassen Dingen ansonsten respektiere ich Meinungen anderer....

M.E. führt Meinugsaustausch dann zu unproduktiven Streit , wenn Meinungsvertreter meinen ihre Meinung sei Wahrheit und sie hätten deswegen Deutungshoheit.

Gerlind schrieb:wenn die Meinungsvertreter meinen ihre Meinung sei Wahrheit

Genau.
Und wenn man so engstirnig ist und gar nicht die andere Meinung hören will oder nicht bereit ist sich von anderem überzeugen zu lassen