Lebst Du gern in Deutschland?

Bone02943 schrieb:Oder aber, man kann leben, sich vieles leisten und im Ernstfall greift das Solidarprinzip?

?? Komisch, was leisten sich die Bürger in DE so ?? Wohnungen schon mal nicht, Auto sind im Schnitt 9,8J alt, Kinder irgendwie auch nicht...Schnitzel für 1,99€/kg und Pommes?

rhapsody3004 schrieb:Ich kann Ländern nichts abgewinnen, in denen das Motto mehr oder weniger lautet Friss oder Stirb und wie du zu Essen gelangst ist dein Problem.
Oder wo die Menschen sich selbst überlassen sind. Oder nach FDP-Motto: Denkt jeder nur an sich, geht es allen gut.

L.A. ist da ein gutes Beispiel denk ich.
Kilometer weit, fast die ganze Innenstadt voller Zelte, überall nur Obdachlose. Geschätzt wohl schon um die 50.000 Menschen.
Einfach nur krank.

Original anzeigen (0,3 MB)

Bone02943 schrieb:Während der Rest aufs Alter sparen muss und nichts ausgeben kann.

Und nicht vergessen, dass viele Gehälter es erst gar nicht erlauben groß fürs Alter sparen zu können, weil Gehälter gerade so zum alltäglichen Leben monatlich reichen.

Abahatschi schrieb:?? Komisch, was leisten sich die Bürger in DE so ?? Wohnungen schon mal nicht, Auto sind im Schnitt 9,8J alt, Kinder irgendwie auch nicht...Schnitzel für 1,99€/kg und Pommes?

Wohneigentum ist eben schwierig. Die hohe Anzahl Mietwohner hat vielerlei Gründe, vorallem aber wohl geschichtliche.

Ansonsten sehe ich die Deutschen jetzt nicht gerade am Hungertuch nagend und ärmlich dahervegetieren, im Gegenteil.

rhapsody3004 schrieb:Und nicht vergessen, dass viele Gehälter es erst gar nicht erlauben groß fürs Alter sparen zu können, weil Gehälter gerade so zum alltäglichen Leben monatlich reichen.

Schon mal ausgerechnet, wer nimmt von deinem erarbeitetem Brutto mehr weg, der Arbeitgeber oder der Staat und die Zwangsversicherungen?

Bone02943 schrieb:Wohneigentum ist eben schwierig.

Im reichsten Land der EU, mit dem besten Sozialsystem :D Für mich einleuchtend ;) !

Bone02943 schrieb:L.A. ist da ein gutes Beispiel denk ich.
Kilometer weit, fast die ganze Innenstadt voller Zelte, überall nur Obdachlose. Geschätzt wohl schon um die 50.000 Menschen.
Einfach nur krank

Das ist in vielen US-Städten ein Problem. Auch gibt es immer mehr soziale Tafeln in den USA und immer mehr Menschen müssen bis zu drei Jobs nachgehen, um wenigstens nicht ganz abzurutschen.
Aber teilweise wollen es dort auch die Armen nicht anders, denn staatliche Hilfe wäre staatliche Bevormundung und böser Sozialismus. Auch hinsichtlich gesetzlicher Krankenversicherung.

In Deutschland wird die Nachfrage nach Tafeln auch immer größer - während das Vermögen bei wenigen immer weiter wächst.

Abahatschi schrieb:Im reichsten Land der EU, mit dem besten Sozialsystem :D Für mich einleuchtend ;) !

Warscheinlich ist im rechsten Land auch das bauen besonders teuer?
In Deutschland leben nunmal auch viele Menschen in Städten und dort wird nunmal häufig zur Miete gewohnt. Wie geschrieben ist das wohl auch geschichtlich bedingt. Gerade in den neuen Bundesländern. Da gab es noch weit weniger Eigentum, als im Weststeil. Sowas wird nicht mal eben aufgeholt, schon gar nicht, wenn besagtes Umfeld zum Niedriglohnland wurde.

Aber ich denke vielen geht es um mehr als nur um Geld und Eigentum. Sonst wären sie wohl nicht mehr hier.

rhapsody3004 schrieb:In Deutschland wird die Nachfrage nach Tafeln auch immer größer - während das Vermögen bei wenigen wächst.

Der Satz macht nur dann Sinn wenn das wachsende Vermögen bei den Wenigen die Leute zur Tafel zwingen würde.
Ist es so? Ich denke nicht.

Bone02943 schrieb:Ansonsten sehe ich die Deutschen jetzt nicht gerade am Hungertuch nagend und ärmlich dahervegetieren, im Gegenteil.

Ich finde dass es auch gerade daran liegt, dass nicht wenige sich eingeschränkt in ihren Möglichkeiten fühlen, dass die Ansprüche an das Leben hierzulande enorm sind.
Ein schönes Haus/größere Wohnung, zwei Urlaube im Jahr, dazu noch ganz grundsätzliches 'mithalten wollen' um überhaupt grundsätzlich zufrieden zu sein.
Das kostet alles.
Und das sind alles relativ normale Arbeiter/Angestellte mitte 20 bis anfang 50 die mein Umfeld so ausmachen.
Ich schätze dass es ausserhalb dieses genauso aussieht.
Die billigen Kreditlinien der letzten Jahre unterstützen-stützen diesen 'Way of live' dann noch.
Und dass dann irgendwo abstriche gemacht werden müssen und es mit sparen nicht weit her ist braucht man dann garnicht weiter ausführen.
Natürlich gibt es auch noch andere Probleme in Deutschland, zb. der grße Niedriglohnsektor, aber diese Anspruchshaltung trägt schon gut zu dieser Unzufriedenheit bei.

Bone02943 schrieb:Ansonsten sehe ich die Deutschen jetzt nicht gerade am Hungertuch nagend und ärmlich dahervegetieren, im Gegenteil.

Besonders letztes - davor schützt ja auch unser deutsches Sozialstaatsprinzip. So richtig schlimme Armutsverhältnisse wie sie in einigen anderen Länder dieser Welt bestehen und direkt sichtbar sind wird es hier in Deutschland nicht geben - es sei denn dieser Weg wird freiwillig gewählt und dann auch genehmigt. Obdachlose bspw. dürfen ja auch nicht überall ihre Zelte aufschlagen.
Und lb in Deutschland sowas wie Wohnwagenparks für Arme wie bspw. in den USA zulässig wären, habe ich auch so meine Zweifel. Alle Menschen verdienen auch mindestens ein richtiges Dach in Form einer Sozialwohnung auf dem Kopf. Das ist auch Deutschlands Anspruch.

Ps.
Besonders Altersarmut ist auch bei uns auf dem Vormarsch. Viele Menschen müssen aus ihren geliebten Wohnungen raus und sich kleinere suchen und sogar Tafeln in Anspruch nehmen. Ohne diese Tafeln sähe ihr Leben noch schlechter aus.

Ich frage mal direkt alle Wohlhabenden und Reichen, die sich darüber aufregen, dass sie den deutschen Sozialstaat am meisten mitfinanzieren müssen:

Sicherlich seid ihr viel in der Welt rumgekommen, habt viele Länder privat oder geschäftlich bereist, und wenn ihr nicht gerade blind vor manchen Verhältnissen und Elendvierteln und Obdachlosen an jeder zweiten Ecke (Mexico, Indien, USA etc.) gewesen seid, dann solltet ihr auch die Armutszustände aus anderen Ländern kennen und gesehen haben.

Wünscht ihr euch solche Verhältnisse auch für Deutschland? Wäre es nicht wert dafür mitzubezahlen, mehr zu bezahlen, damit hier in Deutschland solche menschenunwürdigen Armutszustände niemals herrschen, wenn nicht gerade freiwillig von einigen Armen dieser Weg gewählt werden würde?

Und wärt ihr nicht auch froh darüber, dass ein funktionierender Sozialstaat, den ihr mitzbezahlt, auch vor kriminellen Auswüchsen schützt und somit auch direkt euch schützt? Ist es das nicht auch wert dafür zu bezahlen?
Immer daran denken, dass Armut sowie überhaupt sozialer Unfrieden auch Kriminalität begünstigt.

rhapsody3004 schrieb:Wünscht ihr euch solche Verhältnisse auch für Deutschland?

Ich gehöre wohl eher nicht zu den Reichen, aber ich würde sagen, nein, definitiv nein. Ich wünsche mir solche Verhältnisse nicht. Alles Geld, das sinnvoll in soziale Netze investiert wird, hilft am Ende uns allen, in dem Sinn, dass wir hier stabile Verhältnisse haben. Deswegen habe ich überhaupt nichts dagegen, dass dafür ein Teil meiner Einkünfte verwendet wird, da ich damiit indirekt auch eben ein friedliches, stabiles Gesellschaftssystem mitfinanziere.