Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Dawn schrieb:Wieso? Die Kulturlandschaften gleichen sich doch sehr oder wo siehst du da Hindernisse? Woelfe kennen keine Grenzen.

Doch es gibt Grenzen auch für Tiere, eben nur keine Ländergrenzen.

Gebirge, große Flüsse oder Schluchten, ebenso andere Rudel vereiteln oder verlangsamen eine Ausbreitung. Ballungsräume scheinen auf große Abneigung zu stoßen....

Das ist vor allem an der verlinkten Karte zu sehen, Wälder und offene Fläche werden deutlich bevorzugt, vom Wolf.

Donidoni2 schrieb:die mehr und mehr die menschenscheu verlieren

Wo gibt es diese Info fundiert?
(Nicht, dass es hier wieder um gefühlte Wahrheiten geht, weil die Presse mal wieder ein Thema gefunden hat)

gagitsch schrieb:Doch es gibt Grenzen auch für Tiere, eben nur keine Ländergrenzen.

Also sorry,, aber Holland und Belgien sind schon recht flach. :) Also ich kann deiner Einschaetzung so gar nicht folgen und sehe da auch keine groesseren Probleme für Woelfe sich in anderen Laendern zu vermehren oder auch hier einzuwandern.

Wolfskarte: hier kann man sehr detailiert sehen, wo es Meldungen gab:


https://www.wolfszone.de/www.wolfszone.de/000main/texte/wolfskarte-01.html

Optimist schrieb:Wie auch immer - kannst du mir mal bitte sagen, wann und wo in D der/die ersten Wölfe auftauchten? Mich interessiert hauptsächlich ob im Osten, was für mich nachvollziehbar wäre oder etwa im Westen oder Norden?

Wölfe tauchten immer wieder auf, all die Jahre, selbst als es die DDR noch gab. Sie kamen stehts von Osten, zumeist aus Polen durch Neiße und Oder. Teils geschwommen, teils im Winter wenn die Flüsse gefroren waren. Zu dem Zeitpunkt wurden sie aber sofort bejagt, wenn sie irgendwo aufgetaucht sind.

Die ersten Wölfe die dann sesshaft wurden und Welpen zur Welt brachten, siedelten sich auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz nahe Weißwasser an. Dazu kamen dann auch immer wieder andere Wölfe aus Polen und so vergrößerten sich die Bestände.

canisrex schrieb:Wo gibt es diese Info fundiert?
(Nicht, dass es hier wieder um gefühlte Wahrheiten geht, weil die Presse mal wieder ein Thema gefunden hat)

Keine Ahnung ob du es als fundiert betrachtest. Aber die Zunahme von gerissenen Nutztieren deutet darauf hin, dass der Geruch des Menschen mittlerweile weitaus weniger abschreckend ist….

Optimist schrieb:die Angriffe auf die Nutztiere passieren mMn deshalb weil der Wolf den Weg des geringsten Widerstandes geht.
Wild zu jagen strengt ja mehr an ;)
Genug Wild wäre sicherlich immer da.

Da magst du recht haben. Aber genau dadurch verliert er auch die scheu. Die Angriffe passierten teilweise direkt neben Höfen. Ich gehe mal davon aus eine Wolfs Nase funktioniert ähnlich gut wie die eines Hundes und er weiß schon wer und was sich dort regelmäßig aufhält. In den 2000ern 2010ern gab es schon Wölfe und keinerlei wolfsschutz und trotzdem keine Angriffe.
Für mich jedenfalls ein Anzeichen dafür das eine erste Gewöhnungsphase stattgefunden hat.

gagitsch schrieb:Äh, geht der Zoom bei dir nicht?

doch, aber irgendwie klappts trotzdem alles nicht.

gagitsch schrieb:Im Jahr 2000 in der Muskower Heide, das ist die Süd-östliche Grenze zu Polen, wurde das erste Rudel gesichtet/registriert

aha, passt also genau zu meiner Annahme wie es sein müsste, weil ja die Wölfe aus Polen kamen.

Bone02943 schrieb:Wölfe tauchten immer wieder auf, all die Jahre, selbst als es die DDR noch gab. Sie kamen stehts von Osten, zumeist aus Polen durch Neiße und Oder

genau, deshalb hatte ich auch diese Vermutung.
Aber wie konnten die denn über die gut gesicherten Grenzzäune kommen?

Bone02943 schrieb:Teils geschwommen, teils im Winter wenn die Flüsse gefroren waren

aber das war doch auch alles gesichert? Sonst hätten doch genauso gut auch Menschen kommen können?

Bone02943 schrieb:Zu dem Zeitpunkt wurden sie aber sofort bejagt, wenn sie irgendwo aufgetaucht sind.

ach so, damit meinst du vielleicht, dass die es dann doch gar nicht geschafft hatten über die Grenze zu kommen, bzw. dass die gleich bei ihrem Versuch bejagt wurden?
Falls ja, kann man doch aber nicht wirklich sagen, die kamen von Polen zur DDR? (schafften die ja offensichtlich nicht).

Bone02943 schrieb:Die ersten Wölfe die dann sesshaft wurden und Welpen zur Welt brachten, siedelten sich auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz nahe Weißwasser an

ach ja, jetzt entsinne ich mich - war mir entfallen (wurde ja auch hier im Thread schon mal geschrieben).
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Optimist schrieb:die Angriffe auf die Nutztiere passieren mMn deshalb weil der Wolf den Weg des geringsten Widerstandes geht

Donidoni2 schrieb:Da magst du recht haben. Aber genau dadurch verliert er auch die scheu

sehe ich genauso. Somit wächst die potentielle Gefahr.

Donidoni2 schrieb:Ich gehe mal davon aus eine Wolfs Nase funktioniert ähnlich gut wie die eines Hundes und er weiß schon wer und was sich dort regelmäßig aufhält.

auf alle Fälle haben die eine so gute Nase wie Hunde. Vielleicht sogar besser, weil die noch ursprünglicher sind als Hund, vermute ich mal.

Donidoni2 schrieb:In den 2000ern 2010ern gab es schon Wölfe und keinerlei wolfsschutz und trotzdem keine Angriffe.
Für mich jedenfalls ein Anzeichen dafür das eine erste Gewöhnungsphase stattgefunden hat

das finde ich einen plausiiblen Schluss.

Donidoni2 schrieb:deutet darauf hin

Donidoni2 schrieb:Ich gehe mal davon aus

Donidoni2 schrieb:Für mich jedenfalls ein Anzeichen dafür

Ok, das muss ich jetzt nicht weiter kommentieren.
Vielleicht solltest du erstmal ein aktuelles Fachbuch zum Thema lesen.

Optimist schrieb:Vielleicht sogar besser, weil die noch ursprünglicher sind als Hund, vermute ich mal.

Stell' dir doch mal die Frage, warum es "Bluthunde" und mantrailer gibt. Dann kannst du diese Vermutung selbst überführen.

canisrex schrieb:Ok, das muss ich jetzt nicht weiter kommentieren.

gehe ich Recht in der Annahme, du störst dich daran, dass er/sie es als Vermutung formulierte? Das muss ja auch so sein, denn wenn es Behauptungen wären, müssten diese belegt werden.

Für mich sind diese Vermutungen jedenfalls sehr plausibel. Bzw. die Indizien sprechen in meinen Augen dafür, dass zu einem hohen Prozentsatz was dran ist.

@Optimist
Das hier ist nix weiter als Stammtischniveau:

Donidoni2 schrieb:Aber die Zunahme von gerissenen Nutztieren deutet darauf hin, dass der Geruch des Menschen mittlerweile weitaus weniger abschreckend ist….

Also nee, ist nicht fundiert, nur gefühlte Wahrheiten - die zu falschen Annahmen führen. Schwierig zu diskutieren.

canisrex schrieb:Ok, das muss ich jetzt nicht weiter kommentieren.
Vielleicht solltest du erstmal ein aktuelles Fachbuch zum Thema lesen.

Ich kann selber denken und Schlussfolgerungen ziehen.
Wenn du etwas nicht kommentieren willst kommentiere es nicht.
Für mich sind all diese Gedankengänge absolut logisch und nachvollziehbar.

Wenn du diese Aussagen widerlegen kannst oder eine andere Meinung vertrittst gerne….

Die Leute hier die immer Teile aus einzelnen Sätzen kommentieren sind sowieso sehr unseriös…

Wenn ich schreibe ich ich gehe davon aus… heißt es das ich nicht sicher weiß wie gut genau die Nase eines Wolfes im Vergleich zum Hund ist und ich keine Fachliteratur dazu gelesen habe mir aber doch sehr sicher bin, dass sie den Menschen Geruch wahrnehmen.

Genau das gleiche bei den anderen Formulierungen..

canisrex schrieb:Also nee, ist nicht fundiert, nur gefühlte Wahrheiten - die zu falschen Annahmen führen. Schwierig zu diskutieren.

Genauso fundiert wie die gegen Aussage, dass es nicht zu einer Gewöhnung führt.

Wie sagt man doch so schön:
Glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast…

Donidoni2 schrieb:Wenn du diese Aussagen widerlegen

Haha, immer wieder der selbe Blödsinn.

Man kann etwas, was es nicht gibt, auch nicht widerlegen. Das ist eine typische Vorgehensweise bei Laien: unbelegte Behauptung aufstellen und dann fordern, es doch zu widerlegen.

Wenn du Belege lieferst kann man diese versuchen zu widerlegen, die müsste ich mir aber erstmal ansehen.

Donidoni2 schrieb:Aber die Zunahme von gerissenen Nutztieren deutet darauf hin, dass der Geruch des Menschen mittlerweile weitaus weniger abschreckend ist….

canisrex schrieb:Also nee, ist nicht fundiert, nur gefühlte Wahrheiten

sehe ich nicht so.
Es gibt oftmals mehrere Ursachen - es könnte also beides sein:
Die Wölfe gewöhnen sich an die Nähe der Menschen UND zusätzlich spielt dieses "Weg des geringsten Widerstandes" bei Rissen auf Weiden rein.

Natürlich kann ich diese Schlussfolgerung nicht beweisen, aber es liegt für mich halt nahe, dass es so zusammenhängt.
Oder wie sonst erklärst du dir, dass der Wolf sein Futter nicht nur im Wald sucht?

@Optimist
Der

Optimist schrieb:"Weg des geringsten Widerstandes" bei Rissen auf Weiden

kann ausschließlich durch völlig ungesicherte und unbewachte Weiden erreicht werden.

Den geringsten Widerstand bieten normalerweise kranke, alte und Jungtiere.

canisrex schrieb:kann ausschließlich durch völlig ungesicherte und unbewachte Weiden erreicht werden

der Grund ist für mich jetzt gar nicht so relevant, sondern lediglich das Ergebnis: auf Weiden wird gerissen....

Ich hatte auch nachträglich noch was angefügt:

Natürlich kann ich diese Schlussfolgerung nicht beweisen, aber es liegt für mich halt nahe, dass es so zusammenhängt.
Oder wie sonst erklärst du dir, dass der Wolf sein Futter nicht nur im Wald sucht?

kranke Wölfe außen vor, es reißen nicht nur kranke Wölfe auf Weiden.
Es bleibt für mich die These: Weg des geringsten Widerstandes.

Optimist schrieb:Oder wie sonst erklärst du dir, dass der Wolf sein Futter nicht nur im Wald sucht?

Eine gelegentliche mögliche Erklärung könnte sein, dass es gar nicht um Futtersuche geht, bzw. wenn der zwar hungrige Wolf die Weidetiere noch von außen bedroht, das panische Flüchten der vermeintlichen Beute die Jagd überhaupt erst auslöst.

Und dann wird es etwas unberechenbar.

Optimist schrieb:s reißen nicht nur kranke Wölfe auf Weiden.

Ich meinte natürlich krankes, altes und sehr junges Wild, das den geringsten Widerstand bietet.

@canisrex

noch mal dazu:

Optimist schrieb:Es gibt oftmals mehrere Ursachen - es könnte also beides sein:
Die Wölfe gewöhnen sich an die Nähe der Menschen UND zusätzlich spielt dieses "Weg des geringsten Widerstandes" bei Rissen auf Weiden rein

canisrex schrieb:kann ausschließlich durch völlig ungesicherte und unbewachte Weiden erreicht werden

sicherlich gibts auch diese Fälle von schlecht gesicherten Weiden. Aber was ich hier im Thread las, übersprangen Wölfe auch schon hohe und stabile Zäune, sogar auch stromführende.

canisrex schrieb:Eine gelegentliche mögliche Erklärung könnte sein, dass es gar nicht um Futtersuche geht, bzw. wenn der zwar hungrige Wolf die Weidetiere noch von außen bedroht, das panische Flüchten der vermeintlichen Beute die Jagd überhaupt erst auslöst

das halte ich auch für möglich. Jedoch denke ich, das wird nicht in jedem Fall der Grund sein.
Mir erscheints als logisch, dass es für einen ausgehungerten, schwachen Jungwolf z.B. (der vielleicht auch noch gar keine gute Erfahrung beim Jagen von Wild haben könnte), viel leichter ist, Weidetiere zu jagen als Tiere im Wald. Denn die Weidetiere können ja leider nicht abhauen...