Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

@Optimist

Optimist schrieb am 16.12.2023:Den Wölfen wird nachgesagt,

Optimist schrieb am 16.12.2023:die spüren das - und das las ich mal im Internet.

Optimist schrieb am 16.12.2023:es wird doch immer kommuniziert, dass die vor dem Menschen Scheu haben -

Optimist schrieb am 15.12.2023:das hatte ich mal SO gehört

Diese Art der Argumentation ist echt anstrengend zu lesen, und ich wundere mich schon fast, dass das alles hier so durchgeht.
Es wäre schön, wenn du die auf Gerüchte basierenden Argumente weitgehend außen vor lassen würdest.

@canisrex
das hast du alles fein zusammen gesucht - vor allem auch alles ohne Kontext zitiert - so aus dem Zusammenhang heraus gepickt finde ich das bissel unfähr (aber daran will ich mich jetzt nicht hochziehen, musste aber mal raus).

Zudem auch reichlich verspätet (vom 16.12.23).
Ich hatte nämlich schon längst für mich beschlossen, mich hier im Thread weitestgehend (bis vielleicht auf Ausnahmen) zurück zu halten.
Weil es bringt ja sowieso nichts - die Meinungen pro und kontra prallen nun halt immer aufeinander und kaum jemand ist von der gegenteiligen Meinung zu überzeugen.

Und ja, deine Kritik mag nicht unberechtigt sein, "Asche auf mein Haupt" und ich gelobe Besserung.

Optimist schrieb:Weil es bringt ja sowieso nichts - die Meinungen pro und kontra prallen nun halt immer aufeinander und kaum jemand ist von der gegenteiligen Meinung zu überzeugen.

Aaaaber... es ist eine Dynamik im Thema. Weil sich die Wölfe stetig vermehren und vermehren und es zwangsläufig zu mehr Konflikten kommt, einfach aufgrund der Menge.

Ich meine, es hat sich hier schon einiges geändert.

Von "lasst die Wölfe in Ruhe", bis "der Bestand muss reguliert werden", ist es eben schon eine Entwicklung.

Lass dich nicht ärgern, du hast hier schon soviel zum Thema beigetragen. Da können Nörgler, die selbst kaum sichtbaren Content zusteuern, geschweige denn überhaupt den Thread gelesen haben, nicht einmal an der Oberfläche kratzen.

Dawn schrieb:Von "lasst die Wölfe in Ruhe", bis "der Bestand muss reguliert werden", ist es eben schon eine Entwicklung.

es war doch von Anfang an klar, dass der Bestand irgendwann reguliert wird. Das stand doch außer frage. Es ging immer um den Erhaltungszustand.

Anfimia schrieb am 16.12.2023:Hunde sind wie alle anderen Tiere auch unberechenbar, vor allem fremde Hunde.
Ist zwar des Menschen bester Freund, aber muss man nun auch nicht romantisieren.
Gibt mehr als genug Fälle, in denen es bei einem Hund nach Jahren klick macht und plötzlich was passiert.

Beim Wolf kann man wenigstens noch sagen, dass es unwahrscheinlich ist einen zu sehen und wenn es doch passiert, er eher auf Distanz bleibt.

Naja, man kann ein Hund schon lesen, aber dafür braucht man auch einiges an Erfahrungen mit Hunden, und es kann nicht erwartet von einem "normalen" Spaziergänger erwartet werden, einzuschätzen ob der Bogen klein-oder groß sein sollte.

Anfimia schrieb am 16.12.2023:Vermutlich nicht mit dem Hund geredet oder irgendwas anderes.
Wauzibauzi kann nicht böse sein und ist ein Knäuel der Freude.

Was so ein Schwachsinn wiederum soll?

Dawn schrieb:Lass dich nicht ärgern, du hast hier schon soviel zum Thema beigetragen. Da können Nörgler, die selbst kaum sichtbaren Content zusteuern, geschweige denn überhaupt den Thread gelesen haben, nicht einmal an der Oberfläche kratzen.

Wäre schön, wenn es mal faktenbasierende Beiträge wären.

Es ist doch immer das selbe Spiel. Du bringst irgendeinen Beitrag der wieder mal einen Wolfsangriff zeigen soll (was sich in den allermeisten Fällen als Ente erwiesen hat) und Optimist versucht alle entgegenkommen Argumente mit ihrem "Bauchgefühl" zu widersprechen.

Ich musste gerade mal einige Seiten nachholen - alleine schon das es mehrfach deutlich gemacht wurde, das ein streunender Hund eben kein "alleine" lebender Straßenhund ist, sondern ein unangeleinter Hund der sich nicht in Sichtweite des Halters befindet wird nicht verstanden und deshalb kommt ihr mit der kruden Replik, das es sicher keine 1000 streunende Hunde bei über 100k Hunden gäbe.

Ich glaube ich alleine treffe mit meinem Hund 10-20 streunende Hunde am Tag und ich bin in einem ganz kleinen Teil von Hamburg unterwegs.

Du meinst freilaufende Hunde? :D

Definition Streuner
https://www.dwds.de/wb/Streuner

cejar schrieb:Es ist doch immer das selbe Spiel. Du bringst irgendeinen Beitrag der wieder mal einen Wolfsangriff zeigen soll (was sich in den allermeisten Fällen als Ente erwiesen hat) und Optimist versucht alle entgegenkommen Argumente mit ihrem "Bauchgefühl" zu widersprechen.

Zig Magazine haben davon berichtet, unter anderem die Tagesschau. Und definitiv habe ich von Wolf oder Hund geschrieben, bzw die Passagen zitiert.
Und ansonsten, einfach weiter scrollen.

Tussinelda schrieb:es war doch von Anfang an klar, dass der Bestand irgendwann reguliert wird. Das stand doch außer frage. Es ging immer um den Erhaltungszustand.

cejar schrieb:alleine schon das es mehrfach deutlich gemacht wurde, das ein streunender Hund eben kein "alleine" lebender Straßenhund ist, sondern ein unangeleinter Hund der sich nicht in Sichtweite des Halters befindet wird nicht verstanden

Das ist, wenn es nur in emotionalem Schwarz-Weiß geht. Entweder "Wolfskuschler" oder "Ausrotter", dazwischen gibt's nix mehr. Hier wird teilweise sehr subjektiv gelesen und interpretiert – ähnlich wie im Bereich "Politik: viel Polemik, Übertreibungen, Verzerrungen. Versuche, das Ganze zu versachlichen, laufen regelmäßig ins Leere, auch in der öffentlichen Diskussion außerhalb von Allmystery. Im Grunde ist es ja auch eine politische Diskussion.

cejar schrieb:Es ist doch immer das selbe Spiel. Du bringst irgendeinen Beitrag der wieder mal einen Wolfsangriff zeigen soll (was sich in den allermeisten Fällen als Ente erwiesen hat) und Optimist versucht alle entgegenkommen Argumente mit ihrem "Bauchgefühl" zu widersprechen.

System erkannt.

sooma schrieb:Entweder "Wolfskuschler" oder "Ausrotter", dazwischen gibt's nix mehr.

Die Masse wird dazwischen liegen.
Eine Regulierung des Bestandes und ein aktives Wolfsmanagement werden bald 10 Jahre gefordert, das hat nichts mit ausrotten zu tun.
Probleme mit dem Erlernen der Weidejagd hätten vor Jahren durch Entnahme der "Weidejäger" größtenteils verhindert werden können. Nun ist diese Jagdtechnik weit verbreitet im deutschen Wildbestand und wird auch in umliegenden Ländern stärkeren Einzug halten durch die Abwanderung.

Dafür ist es nun leider zu spät, die Schweiz hätte was nun im Großen passiert zuvor regulieren können, damit hätten Millionen Franken eingespart werden können, die man eventuell in andere Umweltmaßnahmen hätte stecken können.

Röhrich schrieb:Die Masse wird dazwischen liegen.

So ist es. Kaum einer hier im Forum , wünscht sich eine komplette Ausrottung des Wolfes.
Was mich nur stört ist der lange Zeitraum von 6 Jahren , über den der Erhaltungszustand definiert wird. Der letzte Zeitraum lag zwischen 2013-2018. Demzufolge wäre der nächste Zeitpunkt über den der Erhaltungszustand entschieden wird, wohl Ende 2024. Dann hätten wir Ende 2024 rund 2000 nachgewiesene Wölfe , wenn wir 2023 von knapp 1500 nachgewiesenen Wölfen ausgehen. Darauffolgend wieder ein Zeitraum von 6 Jahren und es wären dann knapp 10 000 Wölfe in D bei einer Reproduktionsrate von 30% im Jahre 2030.. Soweit sollte man es nicht kommen lassen , denn eine Handvoll Wissenschaftler kann sich nicht über die Mehrheit der Bevölkerung hinwegsetzen, die eine weitere Verbreitung ablehnen, gerade im Hinblick , das sich die Konflikte mit Wölfen immer weiter mehren.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/wolf-niedersachsen-abschuss-jagd-schutz-umfrage-angst-nabu-bremen-nlwkn-92137039.html

Erst wenn es Wölfe auch in bisher nicht vom Wolf besiedelten aber besiedelungsfähigen Gebieten gibt und die Anzahl so groß ist, dass der Wolf auch langfristig in Deutschland ohne Inzuchterscheinungen überleben kann, kann sein Erhaltungszustand mit "günstig" bewertet werden. Die Bewertung des günstigen Erhaltungszustandes nach den Vorgaben der FFH-Richtlinie erfolgt in einem Turnus von sechs Jahren. Der Bericht Deutschlands für den Zeitraum 2013 – 2018 findet sich auf den Seiten des Bundesamts für Naturschutz

Quelle:

https://www.bmuv.de/faq/ab-wann-ist-ein-bestand-ungefaehrdet-und-der-guenstige-erhaltungszustand-erreicht

@weisnixx
Bitte nochmal für dumme: 30% "Reproduktionsrate" heißt was?

3 von 10 Tieren reproduzieren sich?

Habe darüber in den gegebenen links nichts gefunden und bitte um Definition.

@ canisrex

Die Reproduktionsrate der Wölfe ergibt sich aus dem gewölften Zuwachs (Welpen) und der Sterberate der Wölfe. Je nach Quelle wird diese auf 33 – 35 % pro geschätzt.

Das bedeutet, dass ein Bestand von 100 Wölfen im Durchschnitt innerhalb eines Jahres auf 133 – 135 Wölfe anwächst. Im Folgejahr würde sich bei gleichbleibender Reproduktionsrate ein Bestand von 176,9 – 182,25 ergeben.

Quelle: https://www.jagdjuenger.de/blogbeitraege/wolf/

Oder ...kuckst du hier. Wurde mal von @ Dawn 2019 verlinkt.

weisnixx schrieb:Oder ...kuckst du hier. Wurde mal von @ Dawn 2019 verlinkt.

Leben in Deutschland derzeit nicht weniger als 2000 Wölfe?
Wenn ja, dann liegt die Grafik ja total daneben.

Nun, dann schauen wir mal bei "Jagdjünger" rein.

Also da fällt mir doch gleich mal folgendes auf, ich zitiere:

Dazu sei gesagt, dass die Einstufung mit Daten aus den Jahren 2013 – 2018 erfolgte, als der Bestand bedeutend geringer war als heute.

Quelle: s.o.

Warum wird das erwähnt? Deshalb:

Wie viele Wölfe in Deutschland leben können, hängt vor allem davon ab, wie viele Regionen es gibt, in denen ausreichend Deckung und Nahrung zu finden ist. Wie viele Wölfe maximal gleichzeitig in Deutschland leben können, ist eine vieldiskutierte Frage.

Quelle: s.o.

Und damit ist auch sogleich das Argument geliefert, weshalb die Annahme einer gleichbleibend exponentiell ansteigenden Zuwachsrate von 33-35% nur stumpfes Hochrechnen in die Zukunft ist.
Das deutet ja auch bereits die dort angegebene Zahl an:

in Deutschland zum Dezember 2022 zwischen 1.200 und 2.100 Wölfe

Quelle: s.o.

Richtiger wäre ergo die Aussage: die Zuwachsrate mag manchmal bei 33-35% liegen. Und zwar dann, wenn sehr gute Umweltbedingungen vorliegen und das Gebiet noch von Wölfen dünn besiedelt ist.
Dann tritt eine Selbstregulierung ein und ein Plateau in der Anzahl stellt sich ein.

canisrex schrieb:Richtiger wäre ergo die Aussage: die Zuwachsrate mag manchmal bei 33-35% liegen.

Laut DBBW liegt die Rate seit Jahren und bis heute so.

@Röhrich
Hmm, also wenn ich mir die von @weisnixx gezeigte Grafik mit 33% Zuwachsrate ansehe, dann müsste es in D derzeit - Moment ich gucke nochmal - über 5000 Wölfe geben.

Und 2022 müssten es 4000 Tiere gewesen sein.

Und jetzt nochmal der Bauernverband:

canisrex schrieb:n Deutschland zum Dezember 2022 zwischen 1.200 und 2.100 Wölfe

Anfimia schrieb:Leben in Deutschland derzeit nicht weniger als 2000 Wölfe?
Wenn ja, dann liegt die Grafik ja total daneben.

Prognosen sind immer ungenau. Gerade wenn sie die Zukunft betreffen. ;-)
Total daneben ist falsch. Zuwachs wurde 33% angenommen.
Bei 30% hätte es gepasst. Aber auch nur wenn wir auch genau wüssten wie viele Wölfe wir haben.

Ich bekomme immer nur eine ungenaue Anzahl von "Rudeln" ,"Wolfsfamilien" oder "Wolfsgebieten" als Ergebnis
der Schätzungen. ...komisch...

Wenn ich frage wieviele Autos über die Brücke fahren möchte ich nicht als Antwort bekommen
es sind ca. 50 rote Autos. Rote Autos machen ca. 15% der Gesamtmenge aus. Golf III nicht mitgezählt.

Na ja... Der Schutzstatus wir wohl abgestuft.
https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-eu-kommission-will-schutzstatus-des-wolfes-herabsetzen-100.html

Optimist schrieb am 19.12.2023:(allenfalls vielleicht eines Jungwolfes mit KURZEM Fell, falls es solch einen Wolf überhaupt gibt?).

In manchen, ganz wenigen Fällen finde ich ganz unsexy die Mittelalterliche Fackel- und Mistgabellösung grausam, aber sehr zweckdienlich und pragmatisch.
Nach einem solchen Angriff, wie geschildert....
Scheißegal. Schieß. Und schau einfach dann in Ruhe mal nach, oder diskutiert es nochmal, was es ist.
Übrigens haben nach diesem Schema auch NVA Grenzer Dienst tun müssen.
Das ist m.E. auch einer der Hauptgründe, warum der Wolf in D so lange als "ausgerottet" galt.

Zeralda schrieb:In manchen, ganz wenigen Fällen finde ich ganz unsexy die Mittelalterliche Fackel- und Mistgabellösung grausam, aber sehr zweckdienlich und pragmatisch.
Nach einem solchen Angriff, wie geschildert....
Scheißegal. Schieß. Und schau einfach dann in Ruhe mal nach, oder diskutiert es nochmal, was es ist.

Wenn das nicht Satire ist und eher "bei einem solchen Angriff" gemeint ist: Der gemeine Spaziergänger mit Hund wird allerdings in den allerwenigsten Fällen mit Pistole oder Flinte bewaffnet sein (ein Glück!). Bei zwei miteinander kämpfenden Tieren erwischt's so auch schnell das eigene.

Teils, teils. ;)
In DEM konkreten Fall hätte man halt gleich wen losgeschickt an die Stelle.
Da war das Risiko halt noch anders bewertet, allgemein.
Grade ich habe ja einen großen Hund, der altbekannt ein besonderer Ausbrecherkönig ist.
Zum Glück griff und greift der dabei keine Leute an und ist inzwischen schlicht auch zu alt für Fassadenkletterei etc.
Wäre der allerdings bei so einem Ausflug abgeschossen worden, ich würde das ggf. immer eher dann mir anlasten und nicht etwa den irgendwie behelligten Leuten, die sich gewehrt haben.

Und mir wären halt auch immer Menschen und deren Unversehrtheit letztlich wichtiger, als ein dreister Wolf oder Hund, der so etwas angestellt hätte.
Vor etwa so 20 Jahren hab ich mal ein Gespräch gehabt mit einer Hundebesitzerin, deren Hund wirklich geschossen wurde und die sich endlos darüber ereifert hat. Dabei wär's absolut verständlich warum, in dem Fall.
Ich hab mich da sehr unbeliebt gemacht, aber auch erstaunt gemerkt, dass da irgendwie die Prioritäten recht arg verrutschen mit der Zeit.
Ich für mich bleib dabei.