Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Aus dem Link:

"Wir halten das zunehmend für unwahrscheinlich", sagte ein Sprecher dem rbb.

Die Annahme begründe sich vor allem darin, dass es innerhalb eines Jahres in Brandenburg mehr als 400 Angriffe von Hunden auf Menschen gegeben hätte, aber keinen einzigen von einem Wolf.

na das halte ich ja für ein sehr schwaches Argument.
Nur weil die Statistik dieses und jenes aussagt? Und es gibt keine "Ausreißer" aus einer Statistik?
Zudem sind in diesen 400 ja nun sicher auch die Beißvorfälle in Haushalten mit gemeint.
Also ein Vergleich dann von Äpfeln und Birnen - es sollten mMn nur Beißvorfälle in der "freien Wildbahn" verglichen werden.

Aber davon ab - wenn die also schon als Indiz die Statistik bemühen ...
... es gäbe ja nun sicherlich viel bessere Indizien, nämlich die eigene Aussage des Mannes der angegriffen worden war.
Der hatte ja nun selbst geäußert, dass es vermutlich kein Wolf war und seine Beschreibung war nicht wirklich die eines Wolfes (allenfalls vielleicht eines Jungwolfes mit KURZEM Fell, falls es solch einen Wolf überhaupt gibt?).

Optimist schrieb:na das halte ich ja für ein sehr schwaches Argument.

Bring doch einfach ein besseres.

Heide_witzka schrieb:Bring doch einfach ein besseres.

Hatte ich doch hier getan:

Optimist schrieb:... es gäbe ja nun sicherlich viel bessere Indizien, nämlich die eigene Aussage des Mannes der angegriffen worden war.
Der hatte ja nun selbst geäußert, dass es vermutlich kein Wolf war und seine Beschreibung war nicht wirklich die eines Wolfes (allenfalls vielleicht eines Jungwolfes mit KURZEM Fell, falls es solch einen Wolf überhaupt gibt?).

noch nicht gelesen gehabt?
DAS sind für mich echte Indizien, aber doch nicht eine Statistik

@Optimist
ja,ja, Statistiken sind sinnlos.......nur nimmt man solche eben heran, um abzuschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Und alles zusammengenommen ist die eben eher gering.

Optimist schrieb:DAS sind für mich echte Indizien, aber doch nicht eine Statistik

Die grundsätzliche Bedeutung von Statistiken, auch als Grundlage zur abschätzenden Risikobewertung ist dir bekannt?
Oder ist das für dich nur bedrucktes Papier ohne weiteren Sinn?


Da ziehst du dann lieber eine Einzelmeinung heran? Die eines Mannes, der sich im Kampf mit dem Tier befand und dabei übel verletzt wurde? Wahrscheinlich genug damit zu tun hatte, nicht noch schwerer verletzt zu werden.
Kann man natürlich machen.

Heide_witzka schrieb:Die grundsätzliche Bedeutung von Statistiken, auch als Grundlage zur abschätzenden Risikobewertung ist dir bekannt?
Oder ist das für dich nur bedrucktes Papier ohne weiteren Sinn?

wenn diese Statistik wenigstens keinen Haken hätte...
Den Haken hatte ich aufgezeigt:

Optimist schrieb:Zudem sind in diesen 400 ja nun sicher auch die Beißvorfälle in Haushalten mit gemeint.
Also ein Vergleich dann von Äpfeln und Birnen - es sollten mMn nur Beißvorfälle in der "freien Wildbahn" verglichen werden.

Optimist schrieb:Also ein Vergleich dann von Äpfeln und Birnen - es sollten mMn nur Beißvorfälle in der "freien Wildbahn" verglichen werden.

Du hältst die "Räumlichkeiten" für den entscheidenden Faktor?
Warum?

Optimist schrieb:Zudem sind in diesen 400 ja nun sicher auch die Beißvorfälle in Haushalten mit gemeint.

Ändert nun was?
Die Beißvorfälle im Haushalt beziehen sich vermutlich weniger auf das zuschnappen von Fiffi weil man mal auf die Pfote getreten ist oder dem Hund etwas Luft ins Gesicht gepustet hat.
Wenn die Vorfälle in eine Statistik einfließen, waren die zumindest Krankenhaus reif, wodurch sie dann gemeldet wurden.
Da ist es nun wirklich egal wo es passiert ist.
Wenn es dem eigenen Halter bzw Familie gegenüber passiert, macht es die Sache eigentlich noch schlimmer.

Optimist schrieb:DAS sind für mich echte Indizien, aber doch nicht eine Statistik

Naja...da halte ich die Statistik für das Wahrscheinlichere. Ich glaube kaum , das dieser Mann einen Schakal von einem Wolf unterscheiden kann.
Trotzdem sollte man die DNA Proben einem weiteren Institut zur Verfügung stellen, z.Bs. dem ForGen in Hamburg, um Fehlinterpretationen zu vermeiden, wie in diesem Fall.
https://www.bauernzeitung.de/brennpunkt/problematische-rissgutachten-hemdsaermelig-zur-dna-probe/
Was spricht da dagegen ?

@weisnixx
Dein link hat nur nix damit zu tun, wie das Senckenberg Institut auswertet, sondern damit, wie die Proben entnommen werden. Wenn also die Proben beschissen entnommen wurden, dann ist es praktisch egal wie viele Institute das dann untersuchen.

Wölfe sind wichtig für ein stabiles Ökosystem.

Wenn der Wolf mal Beute macht, na und? Man kann Vorsichtsmaßnahmen treffen. Das kostet natürlich Geld. Das muss eben aufgebracht werden. Vielleicht durch Subventionen oder man gibt die Kosten an den Verbraucher weiter. So einfach ist das. Wo ist das Problem?

Tussinelda schrieb:das Senckenberg Institut

Das ist auch nicht irgendeine Laborklitsche.
https://www.senckenberg.de/de/institute/

Was nicht heißen soll, daß ForGen eine ist. Mit guter Dokumentation dürfte aber realistischen Ergebnissen nichts im Wege stehen. Im Artikel von eben steht:

Über den mutmaßlichen Angriff wurden Polizei und LfU am Mittwoch informiert. Nach Angaben des Landesumweltamtes nahmen Ärzte wegen des mutmaßlichen Wolfsangriffs von noch nicht behandelten Bisswunden Abstriche für eine genetische Analyse. Zudem wurden die Verletzungen umfassend dokumentiert. Anschließend wurden die Proben in ein Labor des Senckenberg Zentrums für Wildtiergenetik gebracht.

https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-umweltministerium-bezweifelt-wolfsangriff-in-elbe-elster-102.html

weisnixx schrieb:ForGen in Hamburg, um Fehlinterpretationen zu vermeiden, wie in diesem Fall.

Es sind doch noch gar keine Ergebnisse bekannt, bisher sind das Einschätzungen. Oder was meinst Du?

sooma schrieb:Es sind doch noch gar keine Ergebnisse bekannt, bisher sind das Einschätzungen. Oder was meinst Du?

Um mögliche Fehlinterpretationen auszuschließen.
Auch das Senckenberg Institut ist nicht unfehlbar, auch wenn sie schon viele Untersuchungen durchgeführt haben. In der vergangenen Zeit hielt sich die röm. kath. Kirche und der Papst ebenfalls für unfehlbar. Von daher spricht doch nichts dagegen , DNA Proben ForGen bereitzustellen. Gerade im Hinblick, das es sich um einen eventuellen , aber eher unwahrscheinlichen Angriff eines Wolfes auf einen Menschen in freier Natur handelt Dies wäre ja das 1. mal seit vielen, vielen Jahren in D. Dass es Angriffe von Wölfen auf Menschen in Wolfsgehegen und Wildparks in D schon gab , habe ich ja schon belegt. ( in den Jahren 2015 und 2023).

Negev schrieb:Man kann Vorsichtsmaßnahmen treffen. Das kostet natürlich Geld.

Die abweisenden Maßnahmen sind doch alle hier bereits durchgekaut und haben sich nur kurzweilig bewiesen.
Die Schweiz hat jahrelang den höchsten und teuersten Aufwand beim Herdenschutz betrieben, hier wurde dieses Jahr noch ein Video vom SFR aus 2018 verlinkt im Thread.

Seit 19 Tagen werden ganze Rudel dort bejagt.

Der Kanton Wallis hat seit der Eröffnung der aktiven Jagd auf den Wolf am 1. Dezember bereits die Hälfe seines Abschussziels erreicht. Innerhalb von 18 Tagen wurden 17 Wölfe getötet.

Damit erhielten die Kantone die Möglichkeit, bereits im Dezember und Januar «präventive Regulierungsabschüsse» vorzunehmen, sofern sie die Zustimmung des Bundesamtes für Umwelt (Baf) erhielten.

Das Wallis bekam die Erlaubnis, in diesen zwei Monaten mehr als die Hälfte der 13 Rudel, die sich auf seinem Territorium bewegen, zu töten, also mindestens 34 von rund hundert Wölfen. Ins Visier genommen wurden die Rudel von Nanz, Augstbord, Hérens-Mandelon, Le Fou-Isérables, Les Toules, Les Hauts-Forts und Chablais.

Quelle: https://www.bauernzeitung.ch/artikel/agrarpolitik/im-wallis-sind-seit-1-dezember-17-woelfe-geschossen-worden-502158

Das wird auf Dauer auch in Deutschland passieren.

Röhrich schrieb:Das wird auf Dauer auch in Deutschland passieren.

erst einmal abwarten, die Schweiz macht es sich da leicht, trifft politische Entscheidungen, die mit dem Artenschutz nicht in Einklang zu bringen sind. Da wird die nächste Diskussion sein, aus der Berner Konvention auszutreten. 20 Rudel sollen es sein, damit der Wolf überlebensfähig bleibt, das wurde jetzt mal so nach unten eben angepasst. Na, wir werden sehen, was passiert. Es wurde ja schon Beschwerde eingereicht.

@Tussinelda
ich hatte mich zu dem extrem großen Aufwand in der Schweiz geäußert, um Wolfsangriffe abzuwehren.
Die haben da wesentlich mehr Aufwand betrieben, konnte man dem SFR Beitrag doch entnehmen und auch nachlesen.

Tussinelda schrieb:Da wird die nächste Diskussion sein, aus der Berner Konvention auszutreten.

Wer will da austreten? Die Schweiz nicht, warum auch.

Röhrich schrieb:Wer will da austreten? Die Schweiz nicht, warum auch.

Und doch könnte diese Forderung nun Aufschwung erhalten. So sagt etwa der Walliser Nationalrat und Mitte-Fraktionschef Philipp Bregy: Sollte sich herausstellen, dass die bundesrätliche Verordnung die Berner Konvention verletzt, müsse ein Austritt der Schweiz diskutiert werden.

Quelle: https://www.srf.ch/news/schweiz/neue-jagdverordnung-austritt-der-schweiz-aus-berner-konvention-wird-neu-diskutiert

in dem Artikel findest Du auch alles was sonst noch nötig wäre zu wissen. Ich hatte es in meinem post oben schon mehr oder weniger erwähnt ;)

Tussinelda schrieb:in dem Artikel findest Du auch alles was sonst noch nötig wäre zu wissen.

Fliegt eventuell dann die gesamte EU dann raus? Oder wird der Status geändert, weil sich die Wolfspopulation in keinem gefährdetem Zustand mehr befindet?

Basierend auf einer eingehenden Analyse zum Status des Wolfs in der EU schlägt die Europäische Kommission den EU-Staaten vor, den internationalen Schutzstatus des Wolfs im Rahmen des Berner Übereinkommens von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu ändern. Das entspricht auch weitgehend dem Standpunkt, den das Europäische Parlament im vergangenen Jahr in einer Entschließung formuliert hatte.

Quelle: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/kommission-schlagt-vor-den-internationalen-schutzstatus-des-wolfs-auf-geschutzt-zu-andern-2023-12-20_de

Ob einige jetzt traurig sind und das Ergebnis deswegen noch nicht gepostet haben?
Dabei sind die doch immer so schnell wenn es einen Verdacht gibt...

Landesamt für Umwelt am Mittwoch mit. "Bei dem angreifenden Tier handelte es sich demnach eindeutig um einen Haushund. Die Beteiligung eines Wolfes wird ausgeschlossen."

https://www.stern.de/gesellschaft/regional/berlin-brandenburg/laut-landesamt-fuer-umwelt--kein-wolfsangriff-auf-mann-im-elbe-elster-kreis-34305076.html (Archiv-Version vom 20.12.2023)


Beim nächsten Mal ist es aber dann wirklich ein Wolf gewesen, ganz sicher!

Röhrich schrieb:Fliegt eventuell dann die gesamte EU dann raus? Oder wird der Status geändert, weil sich die Wolfspopulation in keinem gefährdetem Zustand mehr befindet?

hat was jetzt damit zu tun, dass die Schweiz aus der Berner Konvention aussteigen würde ggf.? Und was hat es mit dem Erhaltungszustand zu tun, der ja trotzdem gegeben sein muss?

Außerdem sind das die neuesten Entwicklungen, die zum Zeitpunkt meines links noch nicht vorhanden waren ;)